VEDEN - das ursprüngliche Wissen

Nun, was den Glaubwürdigkeit gerade der vedischen Schriften betrifft, findet man genug Evidenz, wie sorglos sogenannte Wissenschaftler mit der Interpretation historischer Daten umgehen und so immer wieder zu Fehlansichten kommen, nicht selten völlig absichtlich. (z.B. Mythos Arierinvasion). Sind halt auch nur Menschen mit Vorurteilen, Vorlieben, Fehlern und Schwächen. Weil sich ihre Erkenntnisse also je nach Wissensstand/Vorurteilen/Fehleinschätzungen ständig ändern, können sie unmöglich als zuverlässig betrachtet werden.

Aber auch in philosophischer Hinsicht führen die vedischen Quellen in der Gotteserkenntnis ohne Zweifel weit über die Spekulationen westlicher Denker wie Hegel, Kant, Nietzsche und Konsorten hinaus, die die Transzendenz/absolute Wahrheit durch induktive Analyse/Erkenntnis (mit Methoden wie Ontologie oder Dialektik) fassen (oder auch widerlegen) wollen. Zahlreiche Biographien großer Heiliger in der Vaishnava-Tradition geben uns dafür unwiderlegbare Beweise.

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Nach der vedischen Analyse gibt es 5 hauptsächliche Beziehungen der Seele zu Gott, die als rasas ("Wohlgeschmack", obwohl dieses Wort eigentlich keine Entsprechung in unserer Sprache hat):
shanta, dasya, sakya, vatsalya und madhurya.

Der erste Wohlgeschmack, Neutralität, ist ein Zustand, in dem das Lebewesen die Leiden materieller Existenz überwindet und sich in der Transzendenz verankert. In diesem Zustand gibt es ein wenig Glück, aber kein Gefühl von Unabhängigkeit. Zu diesem Zeitpunkt ist die Beziehung zwischen dem Praktizierenden und dem Herrn nicht manifestiert.

Dienertum ist der zweite Wohlgeschmack. Er beinhaltet alle Zutaten von shanta sowie Zuneigung. "Der Herr ist der Meister, und ich bin Sein ewiger Diener". Solcherlei Beziehung findet man im Dienertum. Niemand kümmert sich selbst um die besten Dinge dieser Welt, solange nicht eine gewisse Zuneigung damit verbunden ist. Daher ist Dienertum der neutralen Beziehung in vielerlei Hinsicht überlegen.

Freundschaft ist dem Dienertum übergeordnet. Im Dienertum gibt es Zuneigung "nur" in Form von Ehrfurcht und Ehrerbietung, während die hauptsächliche Zierde im sakya rasa Freundschaft auf derselben Ebene ist. Unter Dienern ist jemand, der auch noch ein Freund ist, zweifellos übergeordnet. Sakya rasa beinhaltet den gesamten Reichtum von shanta und dasya.

Mit vatsalya und mathurya beginnen die höheren Ebenen von liebevollen Beziehungen zum Herrn. Diese zu erläutern würde den Rahmen hier aber sprengen.

Das Christentum geht kaum jemals über die ersten beiden Beziehungen hinaus, während das Vaishavatum eigentlich erst bei der freundschaftlichen Beziehung zum Herrn beginnt.
Entsprechend spiegeln sich im Erfahrungsschatz der verschiedenen Religionen und ihrer fortgeschrittenen Heiligen die Erkenntnisse der jeweiligen Beziehungsstufen, so wie Krishna auch in der Bhagavad-gita bestätigt: "Alle belohne ich in dem Maße, wie sie sich mir ergeben" (4.11)

Nichts ist anschaulicher als eine lebendige Geschichte, daher werde ich euch in Kürze die Geschichte von Lala Babu, einem in Indien sehr berühmten Heiligen des 18. Jahrhunderts, erzählen, weil sie auf beeindruckende Weise offenlegt, wie nahe Theorie und Praxis in der vedischen Offenbarung beieinander liegen.

Liebe Grüße
C
 
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Cintamani schrieb:
Immer wieder fallen wir auf die Nase und fangen von vorn an, Leben für Leben - und warum? - weil wir glauben, wir haben die Dinge unter Kontrolle. Wir glauben, wir finden die Lösung schon selbst. Es stimmt schon, den Weg muß jeder Einzelne selbst gehen, doch ist es schlau, hie und da auf die Wanderkarte zu schauen, da findet man sicher die eine oder andere Abkürzung, denn viele sind den Weg schon vor uns gegangen, von ihnen kommt der Vedanta. Allein auf sich gestellt macht man bestenfalls Erfahrungen, Wissen erlangt man so nur schwerlich und begrenzt.
Wir sollten uns also nicht zu sehr damit aufhalten, das Rad neu zu erfinden.
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wieder fallen wir auf die Nase, Leben für Leben...
Meine Frage an dich Cintamani: wir waren ja dort in Indien sicher einige Male inkarniert und in Ägypten usw. Wenn man bereits Wissen gesammelt hat und dann erst, wo man müde ist vom Wandern stehen da leuchtend: Veden
beginnt man wieder ganz von vorne mit Studium, oder geht man gewisse Abkürzungen?

Verstehe mich nicht falsch. Es geht nicht um Denkfaulheit, es geht um bereits erworbenes Wissen und erworbenes Wissen in anderen Leben, eigentlich brauchen wir uns nur zu erinnern, spricht Barbara Marciniak in ihren Botschaften von den Plejaden, denn wir haben bereits alles in uns.

Diese Klangmantren, das leuchtet mir ein, es gibt sie ja auch beim Buddhismus und ich chante einige, obwohl ich auch da mir sage: übertreibs nicht.
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Ja, da hast Du wohl recht. Wenn wir uns nur hingeben könnten. Danach sollten wir uns sehnen.
Die Liebe ist ein immanenter Teil von uns, denn wir sind Teile Gottes, und der höchste Aspekt Gottes ist Radharani, die Liebe personifiziert. Unsere Liebe muß erwachen, denn sie liegt verschüttet unter unserem falschen Ego. Liebe kann man eben schwerlich predigen, Liebe muß man leben und vorleben (oh, da bin ich auch noch nicht sehr weit :(), also tun. Wer Liebe lebt, kann auch in anderen Liebe entfachen. Wie viele dieser Prediger in unseren Breiten haben diese Liebe gelebt? Auf Anhieb fällt mir da nur Franz von Assisi ein.
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"Franz von Assisi" war eine Inkarnation von "Kuthumi" und der wiederum war "Thutmoses III" ein Pharao der sehr mutig war, ein Krieger. Er hat Ägypten vor seinen Feinden beschützt und sie allesamt zurückgeschlagen.

Alle drei verehre ich sehr!
Danke Karuna :)
 
Nitaizitat: „... dass die Veden nur 3,000 Jahre alt sind. Bhagavad-gita wurde vor 5,000 Jahren gesprochen.“
Hm, 3.000 v. Chr. war vor 5.000 Jahren (grins). Übrigens: Es gibt ca. 30 Hypothesen, wie das Universum entstanden sein könnte - eine davon (die neueste), ist das „Ekpyrotische Universum“, eine Art Gravitationsphänomen, das in etwa dem vedischen Ein- Ausatmen entspricht.
Ich hab nichts gegen „religio“, weil das zum in seiner indiv. Seele verankerte Wesen des Menschen gehört - aber alles gegen so genannte (geistig pervertierte) Offenbarungs-Religionen.
Im Übrigen hat der Quantenphysiker Zeilinger auf das unerklärbare Phänomen „Bewusstsein“ hingewiesen und in keiner Weise behauptet, dass der „Feldcharakter des Universums“ der Idee einer „URPERSON“ (Krishna, JHWH, Gott, Jesus - wer auch immer) entsprungen sei.
Außerdem bezweifle ich, dass all das, was den Rishis untergejubelt wird (so wie in der Bibel Mose, Jesus etc.) auch tatsächlich von ihnen behauptet wurde, da sich erstens die älteste (vedische) Periode (1. Periode) gravierend von der dritten (Hinduismus) unterscheidet - und zweitens wesentliche altvedische Texte noch gar nicht entschlüsselt werden konnten.
Ich denke, man sollte sich mehr auf das Phänomen Bewusstsein (es gibt drei Arten von Bewusstseinsfeldern) und seine je Fähigkeiten konzentrieren und nicht uralten Mythen (so interessant sie auch sein mögen) einen dogmatisch überhöhten Stellenwert zufantasieren, der ihnen so in keiner Weise zukommt.
Und was die mündliche Überlieferung von Erkenntnissen alter Weiser betrifft: Sie wurden nie klar und eindeutig ausgesprochen, sondern in märchenhafte Erzählungen verpackt, deren Kernaussagen nur von jenen erkannt werden, die bereits ein relativ hohes spirituelles Niveau erreicht haben. Diesen Hinweis findet man nicht nur im Judaismus (Pescher), sondern auch bei den Kelten - und wird wohl auch bei den Rishis der Fall gewesen sein.

Liebe Grüße
 
Karuna schrieb:
wieder fallen wir auf die Nase, Leben für Leben...
Meine Frage an dich Cintamani: wir waren ja dort in Indien sicher einige Male inkarniert und in Ägypten usw. Wenn man bereits Wissen gesammelt hat und dann erst, wo man müde ist vom Wandern stehen da leuchtend: Veden
beginnt man wieder ganz von vorne mit Studium, oder geht man gewisse Abkürzungen?
Liebe Karuna,

das "Wiederkauen des bereits Gekauten" betrifft in erster Linie jegliches materielle Wissen. Materielles Wissen geht mit der Auflösung des Körpers verloren (zumindest zum allergrößten Teil; es bleibt ehestens noch in Form von Neigungen oder Begabungen, und da auch nur sehr kurzfristig, erhalten).
Spirituelles Wissen, und damit meine ich Wissen, das echte spirituelle Praxis erworben wurde, bleibt erhalten (wenngleich wir uns zu dessen Verständnis ein gewisses materielles Wissen aneignen müssen). Unser Bewußtsein, besser gesagt, das Ausmaß, zu dem unser Bewußtsein entwickelt ist, bestimmt auch unserer Erinnerungsfähigkeit. Unsere Handlungen bzw. die Reinheit unserer Handlungen bestimmt das ksetra, das Ausmaß des Bewußtseinsfeldes, zu dem wir Zugang haben und ist somit auch eine Angelegenheit des Karmas. Aber man kann das auch an sich selbst feststellen. Manchmal kommt man mit einem Thema zum ersten Mal in Kontakt, fühlt sich aber sofort damit vertraut und es ist, als ob bei jeder Erkenntnis nur mehr offene Türen eingerannt würden. (zumindest mir erging es so, als ich das erste Mal über Karma und Reinkarnation hörte)

Mit Sicherheit wandern wir schon durch viele menschliche Inkarnationen, aber in spiritueller Hinsicht ist ein Weiterkommen ein lange dauernder Prozeß, der mit den starken Anhaftungen an diese materiellen Sphäre zu tun hat. Jedes Leben birgt das Risiko in sich, uns erneut in lange Handlungsketten und Reaktionen zu verstricken, denn es heißt, der spirituelle Pfad ist so schmal wie eine Rasierklinge und mit vielen Hindernissen versehen. Schauen wir uns doch um, wo finden wir echte Spiritualität, die wirklich frei von jedem materiellen Einfluß ist? Um zu verstehen, auf welcher Stufe man sich wirklich befindet, muß man das Leben der Heiligen studieren, die das materielle Leben vollkommen transzendiert haben, um es einmal ganz neutral auszudrücken.

Die Vedas sprechen von der ewig bedingten Seele (nitya-baddha) und meinen damit, daß der Zeitpunkt, zu dem wir in die Klauen Mayas geraten sind, unergründbar ist und die potentielle Gefahr besteht, auch auf unergründbar lange Zeit hier zu verweilen, es sei denn, man benutzt seine winzige Unabhängigkeit (=freier Wille) dazu, sich irgendwann dem Höchsten Herrn zu ergeben und auf diese Weise in sein Reich zurückzukehren (andere, "unpersönliche" Praktiken führen zwar auch zu Befreiung, diese müssen aber nicht unbedingt ewig Bestand haben). Aber selbst für diesen Schritt sind wir auf Hilfe angewiesen, wie uns die Schriften deutlich vor Augen halten, denn wie sagte auch schon Jesus: "niemand kommt zum Vater denn durch mich", was heißen soll, daß wir uns an eine verwirklichte Persönlichkeit richten müssen (zumindest an deren Anweisungen), die uns sagen kann, was wir tun müssen.

Die Bhagavad-gita (wie sie ist) gibt erschöpfend darüber Auskunft, welche "Abkürzungen" es auf unserem Weg zurück zu Gott gibt.

Auch wird Dir die Geschichte, die ich bald hier posten werde, einen solchen Weg zeigen.

Liebe Grüße
C
 
Cintamani, was du hier schreibst sind Kernaussagen JEDER Weisheitslehre. Warum musst du das unbedingt an die Vedas (Hinduismus) binden? Eine "neutrale" Beobachtung wäre exakt das, was der "gesamten Menschheit" sehr entgegenkommen würde.

Liebe Grüße
 
Unser Bewußtsein, besser gesagt, das Ausmaß, zu dem unser Bewußtsein entwickelt ist, bestimmt auch unserer Erinnerungsfähigkeit. Unsere Handlungen bzw. die Reinheit unserer Handlungen bestimmt das ksetra, das Ausmaß des Bewußtseinsfeldes, zu dem wir Zugang haben und ist somit auch eine Angelegenheit des Karmas.
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Ja, so sehe ich es auch. Dadurch sind Bücher auch verschlüsselt.

@Kondor
Zeilinger spricht: "Es stellt sich letztlich heraus, dass Information ein wesentlicher Grundbaustein der Welt ist. Wir müssen uns wohl von dem naiven Realismus, nach dem die Welt an sich existiert, ohne unser Zutun und unabhängig von unserer Beobachtung, irgendwann verabschieden."

Ich spreche ja gar nicht von einer Person wie Gott, sondern von einem Beobachter, aber letztendlich ist es das selbe.

Für mich gibt es einen Ur-Schöpfer und dann daraus emanierende Hohe Wesenheiten oder Schöpfergötter.

Aber letztendlich ist das für mich erst mal nicht so wichtig, nur dass meine Richtung stimmt, mehr nicht.

Danke Karuna :)
 
Laßt uns für diese Geschichte ins 18. Jahrhundert gehen. Wir kommen in Kalkutta an. Stellt euch die Ganga vor. Es ist gerade Frühling, und am Ufer blühen wunderschöne Bäume. Durch diese idyllische Landschaft läßt sich der unbeschreiblich reiche Lala Babu von vier starken Dienern aus Kashmir in einer Sänfte tragen. In seinem Mund befindet sich eine Huka, eine Hschischpfeife, an der er genüßlich zieht. Seine Augen sind nach dem langen Tag ein bißchen müde, aber sein Gemüt ist heiter aufgrund der unterhaltsamen Musikkapelle, die vor seiner Sänfte spielt und ihm das Geleit für seinen Rausch gibt.

Lala Babu ist einer der wohlhabendsten Männer in der Geschichte Kalkuttas, und noch heute kennt man dort seinen Namen. Er ist der aristokratische Besitzer eines gewaltigen Anwesens. Schon sein Großvater war sehr reich gewesen, und all dessen Besitztümer waren ihm vererbt worden.
Er zieht also genüßlich an seiner Huka, betractet voller Freude die Tanzmädchen und hört die Musik, die in gewagten Eskapaden die Tonskalen auf- und niederjagt. Lala Babu ist absolut davon überzeugt, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Er hat auch allen Grund dazu, denn nach der materiellen Definition von Glück hat er alles erreicht, was man sich vorstellen kann.

Plötzlich hört er jedoch vom Gangaufer zwei schicksalhafte Sätze, die sein Leben verändern sollten: "Laß uns nach Hause gehen. Es wird sehr spät." Lala Babu schaut interessiert, woher diese Worte kommen und sieht ein armselig gekleidetes Fischermädchen, das seinen schlafenden Vater an der Schulter rüttelt. In der Tat wird es bald dunkel werden, die Brisen werden kühler, und die beiden haben wohl noch einen langen Weg zurückzulegen. Deswegen sagt sie: "Es wird sehr spät, laß uns zurückgehen." Doch als Lala Babu diese beiden Sätze hört, findet eine Explosion in seinem herzen statt - nicht eine, die durch Dynamit gelegt ist, sondern eine, die von Erkenntnis herrührt. Und wie ein bekritzeltes Papier durch eine Explosion zerfetzt wird, so zerreißt die ganze Szene vor seinem inneren Auge und er sieht sein unvermeidliches Ende. Er sieht auch, daß er bis jetzt sein Leben mit zeitweiligen Dingen vergeudet hat. Fast wie in einer Vision sieht er, daß es zeit für ihn ist, sich auf den spirituellen Pfad zu machen.

Nun mögt ihr denken: "Er hat zu viel Cannabis geraucht, der Arme. Wieso soll man denn ein derartiges Leben aufgeben?" Doch die Wahrnehmung eines höheren Ziels, die er jetzt hat, ist ihm schon in seiner Jugend widerfahren. Als er etwa zwanzig Jahre alt war, ereignete sich ein Zwischenfall, der ihm zu denken gab:

Ein Mann kam in sein Landgut und klagte ihm sein Leid. "Ich bin so arm, daß ich in äußerste Bedrängnis geraten bin. Ich möchte eine Hochzeit für meine Tochter feiern, doch mir fehlen die nötigen Mittel." Lala Babu gab ihm reichlich, denn trotz seines extravaganten Lebensstils war er ein sehr gütiger Mensch. Wann immer er einen Bettler sah, bekam dieser von ihm alles, was zum Leben nötig war.
An diesem tag jedoch rügte ihn sein Vater: "Lala, bist du nicht ein bißchen zu verschwendersisch? Es ist nicht gut, daß du einfach Geld weggibst, das dir nicht gehört. Du solltest für das arbeiten, was du weggibst." Als Lala Babu dies hörte, faßte er den Entschluß, nie wieder vom reichtum seines Vaters zu nehmen und ihn wie etwas Unwesentliches, was man nicht mehr braucht, zurückzulassen. in der gelichen nacht noch verließ er das Anwesen seines Vaters und verschwand ungesehen.

Unterwegs traf er Heilige, die ihm sagten: "Du mußt für dein spirituelles Wohlergehen, für deine spirituelle Verwirklichung arbeiten, sonst ist dein Leben umsonst und nichtig." Immer wieder hat sich Lala Babu in seinem Leben an diese Begegnung erinnert. Es hatte ihn beeindruckt, mit wie wenig besitz diese Heiligen lebten. Sie ahtten ihn darüber belehrt, daß er ewig sei und durch dieses Leben nur hindurchschreite, so wie ein Reisender auf seinem Weg durch eine Ortschaft wandert. Seine Reise führe entweder zu einem anderen materiellen Körper, der aufs Neue geboren werden und aufs Neue sterben müsse, oder auf den Weg zurück in die ewige spirituelle Welt. All dies hatte er gehört. Doch dann hatte er sich in Orissa dem Handel zugewandt und Geschäftsbeziehungen von der East India Company bis zum Gouverneur geknüpft.

Er hatte sich fest vorgenommen: "Ich werde selbst etwas auf die Beine stellen und nichts mehr nehmen, was nicht mir gehört." Innerhalb kurzer Zeit häufte er ein großes Vermögen an, das ins Unermeßliche wuchs, als er nach dem Tod seines Vaters auch noch dessen Anwesen und Besitz übernahm. Doch trotz seines immensen Reichtums hatte er niemals die Sicht für das Ewige verloren. Schon in Orissa hatte er jeden Abend aus den heiligen Schriften über Krishna gehört, und auch mit dem Chanten der Heiligen Namen hatte er begonnen, wodurch er einen spirituellen Geschmack verspürte.

An diesem Abend an der Ganga nun, als er hört, "es wird zu spät, du mußt zurückgehen", wird ihm das, was die Sadhus einst zu ihm sagten, mit einem Mal wieder bewußt. Die beiden alltäglichen Sätze gewinnen für ihn eine ganz besondere Bedeutung. Es kommt ih ihm etwas zur Blüte, was er langsam kultiviert hat, nämlich ein spirituelles verständnis, gewachsen durch das Chanten und Hören über Krishna. Lala Babu wird plötzlich klar, daß seine Lebenszeit zu Ende geht, daß er in eitlem Prunk und Rausch sein Leben vergeudet. Er merkt, daß es für ihn tatsächlich spät wird.

Wachgerüttelt springt er von der Sänfte, sein Kopf ist völlig klar. Die Musiker weist er an, aufzuhören und nach Hause zu gehen, er habe noch etwas Wichtiges vor. Das Angebot der Diener, ihn dorthin zu bringen, wo er hinmüsse, lehnt er ab: "Ich muß mich jetzt selbst tragen." Zu Fuß kehrt er heim, schreibt einen Abschiedsbrief an seine Frau und die erwachsenen Kinder und geht, ohne irgendetwas mitzunehmen, nach Vrindavan, dem heiligen Ort, der etwa 1500 km entfernt am Ufer der Yamuna liegt.
 
In Vrindavan lebte Lala Babu ein sehr zurückgezogenes Leben. Ihm ging es nämlich darum, einen Knoten im herzen zu lösen, den Knoten des falschen Egos, durch den wir uns mit bestimmten Denkmustern identifizieren - um es psychologisch auszudrücken; oder, um es philosophisch auszudrücken - mit einer falschen Identität, die zwanghaft geworden ist und sich um ihrer selbst willen erhält. Um diesem falschen Ego zu entgehen, gab er auch seine Vorstellung von "dies ist mein" auf, wie z.B. "dies ist mein Anwesen" oder "mein Besitz".

Doch bevor man sich Krishna ergeben kann, muß man den Knoten des falschen Egos durchschlagen. Und Lala Bau versuchte, dies zu tun, indem er sein ganzes Leben von Grund auf änderte und in Vrindavan demütig und bescheiden wie ein Bettler lebte.
Nach einiger Zeit hatte er einen intensiven Traum. Darin erschien ihm Krishna Selbst und bat ihn, einen tempel für ihn zu errichten. Auf diesen Traum hin ging Lala Babu nach Hause und löste sein Anwesen auf. Einen teil des Erlöses hinterließ er seiner Familie, den anderen Teil nahm er mit nach Vrindavan, um drei Vorhaben auszuführen. Zum einen kaufte er Land und baute darauf eine Unterkunft, die er durchreisenden Sadhus zur Verfügung stellte. Dann sorgte er dafür, daß Prasadam, geweihte Speise, an all jene verteilt wurde, die dem spiriteuellen Leben nachgingen und deswegen keine Zeit hatten, sich um weltliche Angelegenheiten zu kümmern, und auch an die Bettler, die durch ihr Karma benachteiligt waren. Als drittes baute er einen wunderschönen großen tempel, den Lala-Babu-Tempel. Man kann ihn heute noch sehen, er ist ein Meisterstück indischer Architektur, sehr schön angelegt mit verschiedenen Gärten. Der geist dieses unglaublichen Weltentsagers atmet dort noch immer und berührt einen tief im Innern.

In diesem Lala-Bau-Tempel kann man bis zum heutigen Tag jederzeit umsonst ewtas zu essen bekommen. Der Tempel speist 1000 Sadhus, also Menschen, die sich dem spirituellen Leben verpflichtet haben. Dies ist dadurch möglich, da0 Lala Bau mit einem Großteil seines verbliebenen Geldes in Vrindavan Land gekauft hat, das er verpachtete. Noch heute geht dieser Pachtzins an die Tempelstiftung, welche die Aufgabe hat, die Sadhus zu verköstigen.
Als Lala Babu mit seinem spirituellen Leben begann, offenbarte sich ihm Krishna in besonderer Weise und sorgte dafür, daß in dem von lala Babu erbauten Tempel eine Altargestalt von Krishna aufgestellt wurde. Die Vaishnavas verehren Altargestalten in ihren Tempeln, aber nicht irgendwelche Formen dieser Welt, sondern sie verstehen, daß der Höchste Herr, der durch die Hingabe Seiner Geweihten erfreut ist, die Altargestalt mit Leben erfüllt. Deswegen wird die Zeremonie, in der Krishna angerufen wird, Pranapratishta genannt. Prana heißt soviel wie Lebensluft. Bei dieser zeremonie wird also das Leben in diese Transzendentalen Altargestalten hineingegeben.

An einem kalten Wintertag fragte sich Lala Babu, ob Krishna wohl tatsächlich in der Altargestalt in seinem Tempel gegenwärtig sei. "Es ist so kalt, ich muß wissen, ob er hier ist und ob es für Ihn warm genug ist." Und so bat er seinen Priester, etwas Butter auf den Kopf der Altargestalt zu legen, die rein äußerlich gesehen aus Marmor ist. Wäre Krishna gegenwärtig, dann würde die Butter auf Grund der Körpertemperatur schmelzen und alles wäre in Ordnung. Und tatsächlich rann zur großen Freude Lala Babus und des erstaunten Priesters die Butter die Wangen von Krishna herunter. "Das freut mich ja", sagte Lala Babu, "jetzt will ich aber noch sehen, ob er in dieser Kälte auch noch atmet." Der Priester mußte nun einen Wattebausch unter die Nase Krishnas halten. Und tatsächlich sahen sie, wie der Wattebausch vom Ein- und Ausatmen bewegt wurde.

Kirshna ist überall gegenwärtig. Er dringt in jedes Atom ein, Er dringt auch in die gewaltigen Planeten ein und hält sie in der Umlaufbahn, sodaß sie schwerelos im All herumschweben. Krishna ist im Herzen eines jeden und gibt Erinnerung, Wissen und Vergessen. Ganz besonders ist er dort gegenwärtig, wo Ihn die Gottgeweihten mit Hingabe verehren. Durch diese Energie der Liebe und Hingabe Seiner Geweihten wird Krishna angezogen und tritt mit Seinen Geweihten in einen Austausch. "In dem Maße, in dem man sich mir hingibt, offenbare ich mich", erklärt Krishna in der Bhagavad-Gita. So fortgeschritten war Lala Babu, der zu dem damaligen Zeitpunkt wohl 45 Jahre alt war, daß sich ihm Krishna Selbst offenbarte.
lala Babu lebte weiterhin ganz entsagt nur von Almosen, bis er einen weiteren Traum hatte. In diesem Traum erschien ihm Krishna und wies ihn an: "Lala, ich möchte, daß du mir einen zweiten Tempel baust."
"Oh", sagte Lala Babu, "womit soll ich diesen zweiten Tempel bauen? Ich habe doch all mein Geld ausgegeben."
"Nein, nein, dieser Tempel ist ein Tempel, der nicht mit Geld gebaut werden kann. Mien lieber Lala Babu, der Tempel, den du jetzt für mich errichten sollst, kann weder mit Geld noch mit Steinen erbaut werden. Es ist der Tempel im Herzen. Dazu mußt du ein Fundament bauen, ein Fundament der Demut."

Am nächsten Morgen wachte Lala Babu ganz aufgeregt auf. Was Krishna zu ihm gesagt hatte, war die höchste Unterweisung im spirituellen Leben:
"Denke immer an Mich, werde Mein Geweihter, verehre mich und bringe
Mir deine Ererbietung dar. Auf diese Weise wirst du zu Mir kommen." (BG 9.34)

Wer diesem Vorgang folgt, kann, getrennt vom falschen Ego, seine spirituelle Identität annehmen. Lala Babu wußte, daß er dafür von einem spirituellen Meister Einweihung nehmen mußte, der ihn im Dienste Krishnas beschäftigen und so lange unterweisen würde, bis er schließlich in seiner spirituellen Identität Krishna dienen könnte.
Darum wandte sich Lala babu an eine große Seele. Er ging zu Krishnadasa, einem fortgeschrittenen Gottgeweihten, und bat ihn um Einweihung ins spirituelle leben und direkte Führung. Doch Krishnadasa lehnte höflich ab: "Wenn du soweit bist, ein Schüler werden zu können, werde ich auf dich zukommen, vorher jedoch komme nicht zu mir."
"Oh", seufzte Lala Babu, "kannst du mir nicht wenigstens einen rat geben, was ich tun kann, damit ich Krishna im Herzen empfangen kann?"
Krishnadasa antwortete: "Du mußt dich einfach ins Chanten der Heiligen Namen vertiefen. Du mußt aufhören zu denken, daß du ein reicher Mann bist, der seinem Besitz ent´sagt hat. Denn im Grunde genommen bist du ohne Besitz in diese Welt gekommen und bist gezwungen, sie auch wieder mit leeren Händen zu verlassen - warum dann im falschen Ego sich für einen Besitzer oder Entsagenden halten?"

Die zweite Unterweisung lautete: "Du mußt aufhören, die Menschen in Freunde und Feinde einzuteilen."
Diese Worte saßen. Lala Babu ahtte zwar der Welt entsagt, aber nicht dem falschen Konzept, ein bedeutender und berühmter Mann zu sein. Er lebte jetzt als berühmter Weltentsager. Auch sah Lala Babu die Menschen noch immer in den Kategorien von Freund und Feind. Besonders einen Menschen mochte er überhaupt nicht, das war Seth. Seth war ebenfalls ein wohlhabender Mann, der in Vrindavan den Ranganatha-Tempel errichtet hatte, der Sadhus, Pilger und Mönche verköstigte. Er steht noch immer in Vrindavan, ein schönes Replikat des berühmten Ranganatha-Tempels in Südindien. Mit diesem Seth hatte Lala Babu viele Streitigkeiten wegen Landbesitz ausgetragen.
 
Als Lala Babu hörte, er solle keine Feinde mehr haben, begab er sich eines Tages zum Ranganatha-Tempel. Aristokratisch aussehend und schön gewachsen hob sich Lala Babu von der Menge ab. So nahm ihn ein Wächter, der vor dem Tempel stand, gleich hinein und brachte ihn zu Seth. Als dieser seinen ehemaligen Gegner vor sich sah, war er sehr bewegt, denn Lala Babu stand da wie ein Bettler.
"Was willst du?" fragte Seth.
"Ich möchte dich um ein Almosen bitten", sagte Lala Babu, "und ich möchte dich um Verzeihung dafür bitten, daß ich bis vor kurzem einen tiefen Groll gegen dich hegte, der durch Eifersucht und Neid begründet war."
Daraufhin sagte Seth: "Warum bittest du noch darum? Ich habe dir doch schon lange verziehen. Und es war übrigens dein Land, das ich an mich nehmen wollte."
"Ich sage das", erwiderte Lala Babu, "weil ich keinen Stein auf den anderen legen kann."
Etwas verständnislos blickte ihn Seth an: "Was meinst du damit: Ich kann keinen Stein auf den anderen legen?"
"Ich kann den Tempel im Herzen nicht bauen, solange ich noch Feinde sehe in dieser Welt."
Daraufhin ließ Seth einen riesigen Teller herbeibringen, gefüllt mit Gold und vielen Diamanten.
"Du gibst mit nicht Madhukari (Almosen)", sagte Lala Babu erstaunt, "du gibst mir ein Geschenk, das eines Kaisers würdig ist."
"Du bist ein Kaiser!" sagte Seth, "denn du hast es geschafft, dich von deinem falschen Ego zu trennen, das dich Freunde und Feinde hat sehen lassen. Ich war dein Feind, wir lagen ja auch im Rechtsstreit miteinander. Jetzt aber kommst du in Demut zu mir. Ich danke dir, ich habe viel von dir gelernt. Für mich bist du ein Kaiser, du bist mein Herr in jeder Hinsicht - ich kann dir deshalb nicht einfach trockenes Fladenbrot oder ewtas Ähnliches geben."

Durch die Unterweisungen von Krishnadas vermochte sich Lala Babu dazu überwinden, selbst seinen ehemaligen politischen Feinden in gleichmütiger Haltung gegenüberzutreten. Eine der verheerendsten Verunreinigungen, die wir im bedingten und illusionierten Leben besitzen, ist, daß wir Menschen für unsere Feinde halten und ihnen voll Mißgunst begegnen, wenn wir denken, daß sie uns in irgendeiner Art und Weise übertreffen. Es ist nur einer unerleuchteten und spirituell abgestumpften Mentalität zuzuschreiben, wenn man die Welt in Freunde und Feinde einteilt und deswegen Fehden oder gar Kriege führt. Ein Mensch, der noch immer Freunde und Feinde und nicht alle Lebewesen als Teile Krishnas sieht, ist letztlich nicht geeignet, den Herrn im Herzen zu begrüßen. Er wird immer noch von falschen Vorstellungen, wie der körperlichen Auffassung des Lebens, überschattet.
Als Lala Babu den Ranganatha-Tempel verließ, sah er einen überglücklichen Krishnadas auf sich zueilen. "Nun bist du qualifiziert, eingeweiht zu werden!" reif Krishnadas.

Ein echter spiritueller Meister ist keine selbsternannte charismatische Figur, sondern jemand, der direkt mit Krishna in Kontakt steht und von Ihm geführt wird. Aus diesem Grund kam Krishnadas direkt zu Lala Babu und sagte: "Jetzt kannst du die Einweihung bekommen."

Als Lala Babu älter wurde, zog er sich aus Vrindavan zurück, begab sich in eine Höhle am Govardhana-Hügel und chantete dort den ganzen Tag den Hare-Krishna-Maha-Mantra. Noch heute findet man am Govardhana-Hügel Sadhus mit einem ähnlichen Tagesablauf. Sie stehen um zwei Uhr morgens auf und sitzen dann meditierend bis zwei Uhr mittags da. Danach empfangen sie Gäste und beantworten deren spirituelle Fragen, um ihnen zu helfen, Hindernisse aus ihrem Leben zu räumen. Und so gegen sieben Uhr abends kümmern sie sich darum, etwas zu essen zu bekommen. Sie nehmen jedoch nichts von vorbeigehenden Passanten oder Pilgern an, sondern gehen bettelnd zu sieben Häusern. Das nennt sich Madhukari. "Madhu" heißt "Honigbiene" und "kari" heißt "machen". Madhukari bedeutet also, daß man die Verhaltensweise der Biene nachahmt. Genauso wie die Biene von Blüte zu Blüte fliegt, um sich dort den Blütenstaub zu nehmen und daraus Honig zu produzieren, so geht auch der dem materiellen Leben Entsagende, der den Knoten des falschen Egos zerschlägt, wie ein demütiger Bettler von haus zu Haus. Alles, was er bekommt, nimmt er an, und wenn er nichts bekommt, geht er unverrichteter Dinge nach hause. Er läßt sich auch nicht in einem Haus alles geben, was er braucht, sondern nimmt von jedem nur ganz wenig. So lebt er bescheiden und abhängig von der Barmherzigkeit Krishnas, der durch diese Leute wirkt.

Mit diesem Verständnis ging auch Lala Babu jeden Abend in Vrindavan umher und bat um Almosen: "Ich bin ein Mönch auf der Lebensstufe der Entsagung, bitte gebt mir etwas zu essen, ich habe noch einen Körper."
Eines Tages kam ein Priester zu ihm und bat ihn: "Mein lieber Lala Babu, geh bitte heute abend nicht auf Madhukari. Heute abend werde ich mit einem Teller voller Speisen, die wir Krishna geweiht haben, vorbeikommen." Zuerst wollte Lala Babu ablehnen, doch dann nahm er dieses Angebot an. Am gleichen Abend setzte allerdings ein grausiger Regen ein, der alles in eine einzige Schlammwüste verwandelte und den Priester daran hinderte, zur Höhle zu gehen, in der Lala Babu lebte. Die ganze Nacht lag der Proester wach und sagte zu sich: "Dieser arme Sadhu hat jetzt den ganzen Tag nichts gegessen; er muß wahnsinnig hungrig sein, und ich kann ihm das Prasadam nicht bringen, obwohl ich es ihm versprochen habe." Es wurde Mitternacht, dann ein Uhr, und es goß immer noch in Strömen. Um zwei Uhr schließlich wllte der Priester aufbrechen - inzwischen nieselte es nur noch. Doch als er den Teller mit den vorbereiteten Speisen zu finden versuchte, war dieser nicht mehr da. Also richtete er einen neuen Teller her und ging zur Höhle von Lala Babu. Der fragte ihn erstaunt: "Warum kommst du nochmals vorbei? Du warst doch schon gestern Abend hier, um mir den Teller zu geben!"
"Was?" Der Priester wunderte sich: "Ich war nicht bei dir. Ich konnte einfach nicht zu dir kommen, weil es so stark regnete."
"Schau", sagte Lala Babu, "da ist der Teller, den du mir gebracht hast." Und tatsächlich lag da der fehlende Teller.
"Seltsam", staunte der Priester, "wie sah er denn aus, der den Teller gebracht hat"?
"Genauso wie du", antwortete Lala Babu. Aber jetzt fällt mit auf, daß du eine besondere Ausstrahlung hattest. Ich fühlte mich sehr glückselig."
"Ja", sagte der Priester, "aber ich habe keine Ausstrahlung, ich bin völlig in Maya, in Illusion.!
"O nein!" rief da Lala Babu bestürzt, denn nun hatte er verstanden. "Krishna, mein Herr, kommt in einer Verkleidung, und ich erkenne Ihn nicht einmal!" Krishna Selbst hatte aus Sorge um Seinen entsagten geweihten den Teller mit Prasadam vorbeigebracht.

Lala Babu entsagte seinem materiellen Leben, nachdem er jene Sätze an der Ganga gehört hatte, aber es war nur eine äußerliche Entsagung. Erst als er tatsächlich einen höheren Geschmack, eine direkte Erfahrung im Krishna-Bewußtsein, hatte, war es ihm möglich, auch innerlich zu entsagen. Auch die Affen im Wald scheinen sehr entsagt zu sein, haben sie doch nicht einmal ein Oberhemd an. Doch ihre Entsagung ist nur eine äußerliche, denn sie denken die ganze Zeit nur an die Mehrung ihrer sinnlichen Freude.

Veränderungeen in seinem Leben vorzunehmen ist sicher wichtig, aber worauf es eigentlich ankommt, ist eine innere Loslösung von weltlichen Dingen - eine innere Loslösung, die in dem Augenblick sehr einfach und natürlich ist, wenn es einem gelingt, einen höheren, spirituellen Geschmack zu entwickeln. Und das war auch in Lala Babus Leben ausschlaggebend.

Diese Geschichte habe ich dem Buch "Der Weg des großen Abschieds" von Sacinandana Swami entnommen.

Liebe Grüße
C
 
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Kondor schrieb:
Und was die mündliche Überlieferung von Erkenntnissen alter Weiser betrifft: Sie wurden nie klar und eindeutig ausgesprochen, sondern in märchenhafte Erzählungen verpackt, deren Kernaussagen nur von jenen erkannt werden, die bereits ein relativ hohes spirituelles Niveau erreicht haben.
Nichts ist der Wahrheit ferner als eine solch abstruse Behauptung. Die "märchenhaften" Bedeutungen kommen erst durch die Auslegungen jener, die von der Materie einfach NULL (in Ziffern: 0) Ahnung haben (wie z.B. europäische Indologen). Ich will mich hier gar nicht weiter auslassen, wenn man will, kann man sich davon ohnehin leicht selbst überzeugen.

Liebe Grüße
C
 
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