"Ursünde und Erbsünde"- Ist Sünde nur ein Konzept?

Das du darauf vertraust, dass Gott dich führt finde ich super. Warum hast du kein Vertrauen in sein Erlösungswerk?
"Erlösungswerk" ist menschliches Denken, menschengemachte Theologie.
Ich kann Gott nicht erfassen, nicht mit meinem Menschendenken, auch nicht mit Menschenbuchstaben und Menschenworten. Aber ich kann seine Präsenz in meinem Leben manchmal spüren.
 
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Das du darauf vertraust, dass Gott dich führt finde ich super. Warum hast du kein Vertrauen in sein Erlösungswerk?
Ich möchte das Erlösungswerk keinesfalls abwerten. Vielen hilft dieses Modell. Aber es ist eben nur Modell. Ich glaube, dass sich Gott nicht darum schert, was für ein Modell seine Menschenkinder verwenden. Jeder braucht irgendein Modell, sonst wäre die Spiritualität ja völlig ungreifbar. Aber man sollte das Modell nicht mit Gott verwechseln oder Gott aus dem Modell herrührende menschliche Eigenschaften (rächend, grosszügig, barmherzig,...) zuordnen und ihn so auf die menschliche Ebene herabziehen.
 
"Erlösungswerk" ist menschliches Denken, menschengemachte Theologie.
Ich kann Gott nicht erfassen, nicht mit meinem Menschendenken, auch nicht mit Menschenbuchstaben und Menschenworten. Aber ich kann seine Präsenz in meinem Leben manchmal spüren.
Das kann man so sehen. Jedoch ist für mich bzw. meinem menschlichen Denken es auch nicht zu erfassen, dass die Liebe Gottes sich dadurch äußerte, dass er in Gestalt seines Sohnes für uns am Kreuz starb, damit die Trennung (=Sünde) aufgehoben wird und wir Kinder Gottes sein können. Sinn ist es nicht, diese Erlösung mit seinen menschlichen Gedanken zu erfassen sondern zu erfahren.
 
Ich bin Mensch und Gott ist Gott. Zu Gott bete ich. Mit dieser Trennung habe ich überhaupt kein Problem. Und was nach meinem Tod geschieht überlasse ich Gott. Da habe ich einfach Vertrauen in seine Führung, welche ich aufgrund meines Menschseins nicht immer nachvollziehen kann, aber auch nicht muss. Vertrauen und Hingabe halte ich hier für wichtig.
Sowas nenne ich psychologische Lebensbewältigungsstrategie.
 
:morgen:

Zum Thema Erb- oder Ursünde hatte ich schon einmal einen Beitrag eingestellt. Damit man ihn nicht lange suchen muss, möchte ich ihn nochmals anfügen:

Es war doch so, dass Gott im Garten Eden Adam ein Gebot mit auf den Weg gab:
1. Moses 2
[16] Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Du sollst essen von allerlei Bäumen im Garten; [17] aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst Du nicht essen: denn welches Tages du davon isst, wirst du des Todes sterben.

Wie allgemein bekannt, hatten sich Adam und Eva über dieses Gebot hinweggesetzt (der erste Sündenfall/Erbsünde). Darüber war Gott dann sehr verärgert und hatte sie aus dem Garten Eden vertrieben. Damit sie nicht mehr zurückkehren konnten, wurde der Eingang zum Garten Eden von zwei Cherubim bewacht:
1. Moses 2
[24] und (Gott) trieb Adam aus und lagerte vor dem Garten Eden die Cherubim mit bloßem, hauenden Schwert, zu bewahren (verwehren) den Weg zum Baum des Lebens.

Es ist nun aber so, dass in diesem Garten neben dem Baum der Erkenntnis auch der Baum des Lebens stand. Da nun aber Adam und Eva nicht mehr vom Baum des Lebens naschen konnten, verloren sie ihre Unsterblichkeit:
1.Moses 3
[22] Nun aber, dass er nicht (mehr) ausstrecke seine Hand und breche von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich. [23] Da wies ihn Gott der Herr aus dem Garten Eden ...

Gott verfluchte wegen ihrer Sünde Adam und Eva zu einem Dasein als Sterbliche mit all dem Leid und der Not, das damit verbunden ist (1. Moses Kapitel 3).
1.Moses 3
[17] Und Adam hieß sein Weib Eva darum, dass sie eine Mutter ist, aller Lebenden.

Jesus sollte nun später also als Opferlamm Gott wieder mit den Menschen versöhnen, damit sie von dem irdischen Leid und der Sterblichkeit befreit werden:
1. Korinther 15
[20] Nun ist aber Christus auferstanden von den Toten und der Erstling geworden, unter jenen, die da schlafen. [21] So wie durch einen Menschen der Tod und durch einen Menschen die Auferstehung der Toten kommt. [22] Denn gleich wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden.

Man kann nun dazu eine andere Vorstellung haben, aber so steht es halt in der Genesis und im Neuen Testament.

Merlin
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Ich möchte das Erlösungswerk keinesfalls abwerten. Vielen hilft dieses Modell. Aber es ist eben nur Modell. Ich glaube, dass sich Gott nicht darum schert, was für ein Modell seine Menschenkinder verwenden. Jeder braucht irgendein Modell, sonst wäre die Spiritualität ja völlig ungreifbar. Aber man sollte das Modell nicht mit Gott verwechseln oder Gott aus dem Modell herrührende menschliche Eigenschaften (rächend, grosszügig, barmherzig,...) zuordnen und ihn so auf die menschliche Ebene herabziehen.
Statt Erlösungswerk hätte ich auch fragen können. Warum vertraust du nicht den Worten Jesu? Z. Bsp. seinen Worten beim Abendmahl: "das ist mein Blut des neuen Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden". Matthäus 26,28
Meinst du wirklich, Jesus hat da nur ein Modell aufgestellt, worum sich Gott nicht schert, ob das verwendet wird oder nicht?
 
Statt Erlösungswerk hätte ich auch fragen können. Warum vertraust du nicht den Worten Jesu? Z. Bsp. seinen Worten beim Abendmahl: "das ist mein Blut des neuen Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden". Matthäus 26,28
Meinst du wirklich, Jesus hat da nur ein Modell aufgestellt, worum sich Gott nicht schert, ob das verwendet wird oder nicht?
Ich sehe Jesus als Lehrer und Wegweiser, als den historischen Jesus. Die Bibel sehe ich als 2000 Jahre altes spirituelles Schriftenkompendium. Da befinde ich mich auf faktenbasiertem Boden.

Alles darüber hinausgehende ist nicht historisch gesichert, spirituelle Erfahrungen werden in allen Religionen gemacht.

Jesus war ein Mensch und hat natürlich Menschenworte verwendet. Was hätte er auch anderes tun können um uns den unfassbaren Gott wenigstens ein klein wenig fassbar zu machen.

Das gleiche gilt für alle anderen Religionen, Channels, Propheten, Gurus...
 
Ich sehe Jesus als Lehrer und Wegweiser, als den historischen Jesus. Die Bibel sehe ich als 2000 Jahre altes spirituelles Schriftenkompendium. Da befinde ich mich auf faktenbasiertem Boden.
OK, aber wenn du ihn als Lehrer siehst. Welchen Maßstab wendest du an, was du von ihm als Lehre annimmst und was nicht? Letztendlich ist ja alles nicht historisch gesichert, was er gelehrt hat. Leider gab es zu dem Zeitpunkt ja keine Aufzeichnungsgeräte.
 
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OK, aber wenn du ihn als Lehrer siehst. Welchen Maßstab wendest du an, was du von ihm als Lehre annimmst und was nicht? Letztendlich ist ja alles nicht historisch gesichert, was er gelehrt hat. Leider gab es zu dem Zeitpunkt ja keine Aufzeichnungsgeräte.
Die Evangelien sind nach Jesu Zeit geschrieben worden und möglicherweise ist von den Verfassern manches mystifiziert, modifiziert und glorifiziert worden. Ich versuche mir vorzustellen, was ein Jesus sagen würde, wenn er in der heutigen Zeit mit dem heutigen Wissen ausgestattet leben würde: für mich wären es z.B. Liebe, Mitgefühl, Toleranz.

Und wenn die damaligen Worte Jesu vor 2000 Jahren aufgezeichnet worden wären: auch dann würde ich vermutlich nicht alles übernehmen, denn damals galten andere Sitten, Gebräuche, wissenschaftliche Erkenntnisse...

Jede spirituelle Lehre sollte sollte eigentlich vor dem damaligen geschichtlichen Hintergrund betrachtet werden und dann muss man auch keine Akrobatik machen, um manche Aussagen der Bibel vor dem heutigen Hintergrund anders zu deuten zu können als sie früher gedeutet wurden. Man darf dann auch manche Aussagen der Bibel in der heutigen Zeit für sich persönlich nicht annehmen. Jesus war eben auch ein Kind seiner Zeit und von dieser geprägt.

Beten tue ich auch zu Jesus und vertraue darauf, dass Gott kein Problem damit hat und sich nicht wie wir Menschen an Formalien aufhält.

Bei mir geht es um den Weg meiner Seele und das, was sich für meine Seele richtig anfühlt ist mir im Zweifelsfall wichtiger als das, was in der Bibel geschrieben steht.
 
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