ich denke mir, wenn die verstorbenen kontakt wollen, kommen sie zu mir.. alles andere wäre eine belästigung.. der mensch der zu solch einem medium gehen würde, ist ja offen für den kontakt.. wozu also ein medium? . warum sollten sich die toten solchen leuten eher öffnen als mir?
Vorweg : ich zitiere gerne Paul Meek, weil er die in Großbritannien offensichtlich staatlich anerkannte Ausbildung zum "spiritual healer" absolviert hat. Das ist keine Garantie, aber immerhin ein Beleg für Seriosität.
Zu Deiner Frage, Mephista :
Das ist einfach. In unserer Kultur ist die Fähigkeit der seelischer Wahrnehmung durch die christlichen Kirchen (insbesondere durch die Inquisition) fast ausgerottet worden und sie zuerst als Teufelswerk (und später als geisteskrank) diffamiert worden. Bis vor kurzem wagte kaum jemand, öffentlich darüber zu reden. Die seelische Wahrnehmung hat ebenso einen Sinn als Kanal, wie das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten. Wenn man einen Sinn nicht nützt, verkümmert er. Stell Dir vor, Dir werden bei der Geburt die Augen verbunden - und erst jetzt die Binde wieder abgenommen. Was würdest Du sehen ? Ein sinnloses Wirrwarr von Farbtupfen.
Das ist das Problem mit der seelischen Wahrnehmung. Praktisch niemand hat sie von Geburt an wie die anderen Sinne benützt und entwickelt. Manche/r beginnt irgendwann sie doch ernstzunehmen - aber durch die Ungeschultheit ist die Gefahr der Fehlinterpretation groß - und der Verwechslung mit Trugbildern und Phantasien.
Ein Medium ist ja nix Spektakuläres. Er ist dasselbe wie die Person, die einen Vortrag für Hörbehinderte in Zeichensprache übersetzt. Genauso wie ein Hörbehinderter sich an jemanden wendet, der die Zeichensprache versteht (oder wie ich mich in China an einen Dolmetsch wenden werde, der Deutsch oder Englisch versteht), wenden sich Seelen an Menschen, die sie verstehen.
Ein seriöser Mittler hat zusätzlich den Vorteil, dass er neutral ist - nicht bestimmte Inhalte der seelischen Mitteilungen erhofft oder befürchtet. Deswegen kann er korrekter hören.
Ich habe zB. in der Sterbebegleitung öfters die Anwesenheit von Seelen gespürt (bei aller Möglichkeit des Irrtums - selbstverständlich !). Es war nur verblüffend, wenn ich die Seele beschrieben habe (wenn ich ein visuelles Bild hatte), dass sie zugeordnet werden konnte (so sah meine verstorbene Mutter, Schwester, Großvater etc. aus). Und in der Regel war es so, dass die Menschen ebenfalls die Anwesenheit gespürt haben - aber sie als Spinnerei abgetan hatten. Ich habe dabei meine Hauptaufgabe darin gesehen, dass die Menschen ernst nehmen, was sie erleben.
"Medialität" ist nur bei uns so was Aussergewöhnliches. In anderen Kulturen ist es Menschen selbstverständlich, dass sie von Seelen von Verstorbenen begleitet sind.
Insoferne ist die Frage nach Beweisen zu kurz gegriffen. Wenn jemand seine seelische Wahrnehmung nicht entwickelt hat, ist es so, wie wenn man einem Blinden die Existenz von Farben beweisen soll. Man kommt nicht darum herum, den Sinn für seelische Wahrnehmungen bei sich zu erkennen, ernst zu nehmen und zu entwickeln.
Bei uns sind die "Medien" sowas wie früher der Berufsstand der Schreiber. Solange die meisten Menschen nicht lesen und schreiben konnten, brauchte es Einzelne, die ihnen vorlasen bzw. für sie schrieben. Wenn alle schreiben können, braucht es keine Schreiber (in diesem Fall : Medien) mehr. Die Fähigkeit dazu haben wir alle.
Liebe Grüße, Reinhard