Umfrage: Fühlt ihr die Präsenz Gottes?

Fühlt ihr die Präsenz Gottes?

  • Ja

    Stimmen: 22 73,3%
  • Nein

    Stimmen: 9 30,0%

  • Umfrageteilnehmer
    30
Was soll denn das für ein Gott sein, der sowas zulässt?
Klar, wenn ich vollgefressen und geschützt im Warmen sitze, kann ich auch erzählen dass da Gottes Präsenz ist. MIR geht's ja gut.

Aber welch perverse Freude hat dieser Gott daran, Kinder in Kriegswirren aufwachsen zu lassen, sie krank, hungernd oder mit ihren Eltern auf der Flucht zu sehen?

Es gibt überwiegend Not und Armut auf der Welt, mit einem Gott, der sowas zulässt, will ich nichts zu tun haben, auf dessen Präsenz lege ich überhaupt keinen Wert.

R.
Kann ich verstehen, den letzten Absatz von dir. Meiner Beobachtung oder Wahrnehmung nach legen (aber) nur Menschen Schatten auf andere?!
 
Werbung:
Ich kann dich sehr gut verstehen, aber das kann ich dir nicht beantworten, allein schon deshalb, weil ich an keinen personifizierten Gott glaube.
Es liegt in den Händen der Menschen, weil sie m.E. Teil jener Präsenz sind.
Im Christentum gibt es auch keinen personifizierten Gott.
Aber an "irgendeine Form von Göttlichkeit" müssen Gläubige ja wohl glauben, "irgendwas" muss es ja sein, dessen Präsenz da angeblich gefühlt wird.

Ich halte in der heutigen, allumfassend aufgeklärten Welt, diesen Glauben nicht mehr für zeitgemäß. Jeder auch nur halbwegs intelligente Mensch muss doch einen anbetungswürdigen "guten" Gott in Frage stellen wenn er Nachrichten sieht oder eine Tageszeitung liest.

Ein Gott kann doch nicht nur für mich und mein Umfeld in einer satten, sicheren, westlichen Welt sein, ein Gott müsste doch auch für alle anderen Menschen da sein, auch wenn sie in der Dritten Welt leben wo Mütter ihren Kindern beim Sterben zusehen.

R.
 
"Weissen Salbei" als Geschenk fuer die Boesen zu Weihnachten und dann gucken, wie 2017 wird, ob Gott sichtbar ist usw. *g
 
Ich halte in der heutigen, allumfassend aufgeklärten Welt, diesen Glauben nicht mehr für zeitgemäß. Jeder auch nur halbwegs intelligente Mensch muss doch einen anbetungswürdigen "guten" Gott in Frage stellen wenn er Nachrichten sieht oder eine Tageszeitung liest.

Das geht. Das denkt man sich so, dass wir selber uns einst von Gott trennen und ein Leben in eigener Regie in der materiellen Welt führen wollten. Gott überlässt uns diese Spielwiese und hält sich weitgehend raus.

Er selber hält sich mehr in der spirituellen Welt auf. Hier auf der Erde greift er nur manchmal ein, wenn es allzu sehr drunter und drüber geht. So soll es in den letzten paar tausend Jahren einige wenige Inkarnationen Gottes gegeben haben. Das heißt, eigentlich ist Gott in jedem Lebewesen, doch in diesen Inkarnationen besonders, wohl sich voll bewußt, daß er wirklich Gott ist. Denn die meisten sind sich ja dessen nicht bewußt.

Mit anderen Worten: Gott ist tatsächlich voll anbetungswürdig und gut, denn das Böse auf der Erde machen wir uns selber.
 
JA oder NEIN ist mir e bissl zu SCHWARZ oder WEISS.

Wie wäre es mit einem kleinen bescheidenen "vielleicht manchmal ...." ?
 
...Ich halte in der heutigen, allumfassend aufgeklärten Welt, diesen Glauben nicht mehr für zeitgemäß. Jeder auch nur halbwegs intelligente Mensch muss doch einen anbetungswürdigen "guten" Gott in Frage stellen wenn er Nachrichten sieht oder eine Tageszeitung liest.

Ein Gott kann doch nicht nur für mich und mein Umfeld in einer satten, sicheren, westlichen Welt sein, ein Gott müsste doch auch für alle anderen Menschen da sein, auch wenn sie in der Dritten Welt leben wo Mütter ihren Kindern beim Sterben zusehen.

R.

Ich verstehe dich vollkommen und gebe dir auch recht.

Ich habe für mich eine andere betrachtungsweise, die bereits beim bild eines 'guten männlichen Gottes' beginnt.
Ich betrachte die Gottfigur als alles umfassend, männlich, weiblich, 'gut, böse',etc... ich erspar mir jetzt die aufzählung.
Ich bleibe beim er, weil es für mich ok ist und ich mir bewusst bin, dass er genauso eine sie sein kann, eine über-/transpersonale essenz.
Dadurch sehe ich ihn als ein abbild von uns und uns als ein abbild von ihm und trage ihn in mir. Ich habe die wahl, welcher anteil von ihm in mir vorherrschen soll, denn er selbst 'tritt' ungetrennt 'auf'.
Ich betrachte Gott als einen aufruf an mich selbst (bsp.: In der taufe wird vom pfarrer oft gesagt: 'Ich rufe dich bei deinem namen'), Gott ist keine person.
Ich habe um mich immer wieder menschen, die mir diese essenz durch ihr wesen zeigen, wo ich die gleiche erkenne, die mich 'aufrufen' durch dinge, die sie sagen, tun, etc. und mir deshalb ihre 'Göttlichkeit' zeigen.
Darum gibt es für mich keinen guten, männlichen Gott und ich nenne ihn lieber essenz, auch, wenn ich den begriff Gott gerne mag.
Er vereinigt alles in sich, weshalb er für alle und an allen orten präsent ist.
Je nach dem, wie man zu (s)einer einenden essenz steht und sich ihrer bewusst ist, drückt sie sich mehr oder weniger aus.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Im Christentum gibt es auch keinen personifizierten Gott.
Aber an "irgendeine Form von Göttlichkeit" müssen Gläubige ja wohl glauben, "irgendwas" muss es ja sein, dessen Präsenz da angeblich gefühlt wird.

Ich halte in der heutigen, allumfassend aufgeklärten Welt, diesen Glauben nicht mehr für zeitgemäß. Jeder auch nur halbwegs intelligente Mensch muss doch einen anbetungswürdigen "guten" Gott in Frage stellen wenn er Nachrichten sieht oder eine Tageszeitung liest.

Ein Gott kann doch nicht nur für mich und mein Umfeld in einer satten, sicheren, westlichen Welt sein, ein Gott müsste doch auch für alle anderen Menschen da sein, auch wenn sie in der Dritten Welt leben wo Mütter ihren Kindern beim Sterben zusehen.

R.
Ein Gott, der nicht personifiziert ist, kann demzufolge auch nichts "tun" nach unserer Auffassung - und daher auch weder Dinge zulassen oder nicht. Vielmehr sehe ich in "meinem" Gottesbild die Quelle für Kraft und Willen im individuellen Menschen, im Tier, in der Pflanze etc. "Mein" Gott wirkt strukturbildend schöpferisch, er ist die Jahreszeit und der Mondzyklus und vieles mehr, aber auch der freie Wille eines Menschen. Diese Quelle ist weder "gut" noch "böse" in dem Sinne, sie überlässt es uns Menschen in absoluter Freiheit, unser Leben selbst zu leben, die Erde zu gestalten. Würdest du die Jahreszeiten für die Grausamkeit der Menschen verantwortlich machen?
Jene Quelle ist sowohl das Erschaffene als auch das Zerstörte, der Erschaffer als auch der Zerstörer.

Das Christentum in heutiger Anschauung macht m.E. den Fehler, Gott im Außen zu sehen, was ihn in unserem Verstand unwillkürlich personifiziert. Somit lässt sich ihm eine Gesinnung zuordnen, aber die Quelle hat keine Gesinnung, sie ist lediglich Leben, Zyklus, kurz: intelligenter Wandel.

Ein "guter" Gott - das ist doch prinzipiell eine Utopie eines idealen Königs, der wie ein Vater für alle sorgt. Diese Idee ist m.E. dem Wunsch nach einer "guten" Welt entsprungen - daher auch die Vorstellung vom Paradies. Aber es ist und bleibt eine bloße Vorstellung, die einen Gott ins Außen projiziert und zum Anbeten auf ein Podest stellt.

Was die Menschen anrichten, ist ihnen selbst zuzuschreiben, nicht einem Gott im außen, denn sie selbst sind Teil der Quelle. Sie selbst sind Quelle und sie schaden anderen, die ebenso Quelle sind. Die Menschheit müsste endlich begreifen, dass im Krieg, im Terror, im Leid immer nur gegen sich selbst gekämpft wird. Wir verletzen uns selbst, indem wir andere verletzen und wir tun uns selbst Gutes, wenn wir anderen Gutes tun.

Soviel also nochmal zu "meiner" Ansicht von "Gott". Ich muss mich nicht zwischen Gottglauben und Atheismus entscheiden, ich bin beides, ich bin alle Religionen zusammen und keine von ihnen - und du und jeder andere könnte das auch, da bin ich mir sicher ... ;)


LG, L.
 
Darum gibt es für mich keinen guten, männlichen Gott und ich nenne ihn lieber essenz, auch, wenn ich den begriff Gott gerne mag.

Dazu fällt mir ein:

Das Wort "Gott" war in der deutschen Sprache ursprünglich mal ein Neutrum.

Mit der Bedeutung: "das angerufene Wesen."
 
Werbung:
Ein "guter" Gott - das ist doch prinzipiell eine Utopie eines idealen Königs, der wie ein Vater für alle sorgt. Diese Idee ist m.E. dem Wunsch nach einer "guten" Welt entsprungen - daher auch die Vorstellung vom Paradies. Aber es ist und bleibt eine bloße Vorstellung, die einen Gott ins Außen projiziert und zum Anbeten auf ein Podest stellt.
Sehe ich etwas anders.
Ein guter Gott impliziert Liebe. Du bist gut zu jemanden den du liebst. Deshalb ist Gott gut und freundlich.
 
Zurück
Oben