Übertragungen und Projektionen

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Liebe maria,

yinundyang: Ist nicht eh alles drAußen Projektion?

maria45: nicht nur alles draußen, auch alles "drinnen"...

Alles drinnen? Meinst für das "ich" gibt es nichts außer Projektion?

maria45: solange Wahrnehmender und Wahrgenommenes getrennt erscheinen, ist Projektion vorhanden, egal ob innen oder außen, Erinnerung oder Gegenwart, Möglichkeit oder Tatsache...

Mal angenommen, dem wäre so, dann gäbe es keine Aufhebung der Projektion. Projektion ist als solches aber durchschaubar und ihr Inhalt kann als Teil des Ich-Selbst erkannt und integriert werden, so dass sie nicht mehr außen erscheinen (müssen).

maria45: Projektion bedeutet einfach eine Abbildung aus einem höherdimensionalen Raum in einen niederdimensionalen.

Wozu?

maria45: So wie ein Film zunächst gedreht und dann auf eine Leinwand wird. Zuerst wird der Film gedreht, dabei wird er von 3-d auf 2-d heruntergebrochen. Dann wird er projiziert und erhält dabei neue Qualitäten. Die Illusion entsteht, dass der Film gerade etwas "reales" abbildet.

Alles was da zu sein scheint, ist eine Art Film, eine Projektion.
Dies wird auch Maya genannt.
Nicht dass die Maya nur Illusion ist.
Sie beruht auf der Wahrheit, einer 64-fachen Matrix.
Doch diese 64 Dimensionen werden heruntergebrochen auf ein dem jeweiligen Bewusstsein fassbares Niveau und aus dem Ergebnis konstruiert es sich in einem schöpferischen Prozess seine Realität, seine "Wahrheit"/"Illusion".
Die "Leerheit" (shunyata) alles Erscheinenden meint diesen Charakter der Projektion, so wie eben jede Leinwand auch nur leer ist und nur ein paar Lichtstrahlen reflektiert. Die Projektionen sind so erfahrbar... und doch ist es nicht so wie es scheint.

Das I Jing mit seinen 64 Symbolen spricht im Osten von diesen Dingen,
im Westen sind es die 32 Elemente des Baumes des Lebens, die vorwärts und rückwärts bzw. aufwärts und abwärts begangen werden können und so auch zu 64 Dimensionen werden.

Das, was hier nun als Übertragungen und Projektionen angesprochen ist, beruht auf der prinzipiellen Projektion des getrennten "ich" und "du". Das ist ein erstes Teilen der 64-er Matrix in 32 "ich" und 32 "du", wie auf einem Schachfeld. Mir gehört die eine Hälfte, dir gehört die andere Hälfte.
Natürlich hat mein Zug überhaupt nichts mit deinem zu tun, oder?

Nun das Schach-Bild bietet erst mal verschiedene Möglichkeiten:
a) die, ob ich überhaupt mitspiele;
b) die, zu spielen, ohne sich auf deine Züge zu beziehen;
c) die, in (Re-)Aktion auf deine Züge zu spielen.
Genau genommen sind a) und b) ebenso Re(Aktionen), die einer Projektion folgen. Forumulier das mal so: "ich" und "du" mögen am Tisch sitzen, es spielt aber immer nur "ich" für, mit oder gegen sich.


maria45: Ja, man kann völlig autistisch Schach spielen und verliert Partie um Partie.
Alle die Dinge, die die 32-er Matrix des "du", des "außen" einem so entgegenstellt, haben nix mit mir zu tun. Ist ja alles nur die "böse Welt", die anderen.
So kann man das Leben als von außen gesteuert erfahren und sich selbst als Opfer...

Eine Möglichkeit, die sogar "selig" machen kann. Das eigentliche Opfer ist doch zwischen den Welten; wenn das "ich" sich seiner selbst nicht mehr sicher sein kann; weil es um das Projekt Projektion weiß und ihr dennoch unterliegt.

maria45: Und wirklich, man opfert SICH dabei, genauso wie man im Schach Figuren opfert. Alles nur um der lieben Illusion der Getrenntheit willen, alles nur, damit "ich" ICH bin, und die anderen die anderen sind.

Ja so funktioniert das. Doch "Wissen" allein macht nicht frei davon.

Noch kurz zu den Projektionen: man kann auch "positiv" projizieren.

Oh ich schieb Projektion nicht zu einem Pol. Wenn ich gestern schrieb: "ist nicht alles drAußen Projektion", meine ich z.B. auch den Baum, den ich in der Natur sehe; solgange ich nicht der Baum bin, projeziere ich ihn nach außen. Also mal wertfrei.


maria45: Ein Ansatz dazu ist z.b. diese Erzählung aus der jüdischen Überlieferung von dem Elia, der wiederkommt.
Niemand weiss, wie der Elia aussieht, wenn er wiederkommt.
Nur eines weiss man, dass er aussieht wie ein ganz gewöhnlicher Mensch, der typisch für seine Umgebung ist, der da hineinpasst.

Und dann kommt diese Haltung, dass ich das Geheimnisvolle im Anderen suche. Ich sehne mich nach diesem Elia im Anderen. Ich achte und beob-achte den Anderen als einen möglichen Elia. Wer weiss?
Und so entsteht eine Anziehung im Inneren, ein Magnetismus. Und dieser Magnetismus zieht Dinge auch in den Anderen hinein, lässt Seiten an ihm hervortreten, die sonst nicht sichtbar sind. Seiten aus sehr viel höheren Dimensionen, die ich mir nun erlaube, an ihm wahrzunehmen. Durch meine Wahrnehmung wiederum werden sie auch ihm leichter bewusst. Und ich werde wiederum mir meiner eigenen Elia-seiten leichter bewusst.

:) Thx

maria45: Es ist ein sehr konstruktiver und schöpferischer Resonanzprozess, der damit in Gang kommt, ganz anders als diese typische "du projizierst da aber was auf mich"-Gezänke...

Ja. Im Bewusstseinhalten gell.
 
@ HintermHorizont,

Ich habe sie aber nicht eingeladen!:D

Erinnerst dich nicht (mehr)? Da stehen Gäste vor der Tür, nur wer sind sie und was zum Kuckuck wollen sie? Schau sie dir genauer an, lass sie rein, nimm sie auf, erkenn sie, erinner dich; oder lass sie außen vor, schick sie weg, - doch vorsicht, sie kommen wieder, bis du sie beim Namen nennst.
 
@ HintermHorizont,
Erinnerst dich nicht (mehr)? Da stehen Gäste vor der Tür, nur wer sind sie und was zum Kuckuck wollen sie? Schau sie dir genauer an, lass sie rein, nimm sie auf, erkenn sie, erinner dich; oder lass sie außen vor, schick sie weg, - doch vorsicht, sie kommen wieder, bis du sie beim Namen nennst.

genial...
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Und
Wo und wann?
Wieso, weshalb, warum denn nur?
Wie komm ich dem nur auf die Spur?
So viele Fragen tun sich auf,
ja sag doch mal, komm ich noch drauf? :D

wir kommen auf noch viel mehr. Nicht nur die 'Antworten' auf die Fragen.
Der Verstand rennt und rennt; und er nimmt sich ernst.
Er kann sogar kurz an den Punkt kommen, an dem er erkennt: das ist alles willkürlicher Unsinnn - den ich mir jede Sekunde neu erdenke. Immer irgendwas.... Und dann geht es schon weiter. Schon wieder nehme ich mich ernst; nehme den nächsten Gedanken ernst. arbeite damit.
Das ist unwiderstehlich.

An den Punkt zu kommen, wo dieser Blick stetig bleibt. Das nennt man Gnade.
Und daFür kann man nichts tun.
Alles was man dafür tut ist dagegen.


Unwiderstehlich
 
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