"Über" etwas meditieren?

Haris schrieb:
Du fragst weiter: WIE man z.B. über Zorn meditieren kann.
Ich mache das so: ich frage erst: wo ist Zorn in mir? und suche z.B. einen konkreten Umstand, in dem ich echten Zorn erlebt habe. Dann durchleuchte ich das Gefühl und die Zusammenhänge drumherum, also Personen, Situationen etc. die damit zusammenhängen, erstmal ganz konkret. Ich spüre auch die körperlichen/geistigen "Schwingungen" die den Zorn ausmachen bzw. als die er sich in mir manifestiert undmöglicherweise lässt das das Gefühl wieder aufkommen. Das ist gut so, denn so kann ich es besser sehen und untersuchen. Dann frage ich weiter analytisch: wie setzt sich Zorn zusammen? Sicher findet man einen Haufen Ursachen für Zorn, unterschiedliche Abstufungen, Vorstufen, Eskalationsstufen, die Entstehung und das Vergehen von Zorn, die Begriffsbildung dahinter usw. Dann analysiere ich, daß Zorn kein stationäres, sondern dynamisches, veränderliches Ereignis ist. Dann stelle ich fest, daß der Zorn ein völlig von anderen Umständen abhängiges Gefühl ist, Dann suche ich die INstanz in mir, in dem der Zorn stattfindet, dann finde ich, daß diese Instanz ebenfalls nichts festes, unabhäniges sondern ganz und gar flüchtiges und Vergängliches ist usw.usw.usw. - Das ist nur ein Beispiel, wie die Erforschung vonstatten gehen kann. Am Ende komme ich durch konzentriertes Nachdenken immer zu dem selben Schluss: Zorn oder irgendein anderes momentan in mir aktuelles Gefühls-oder Gedankenobjekt hat keine eigene Existenz, ist völlig abhängig von anderen Umständen, welche, wenn ich diese wiederum untersuche ebenso keine eigene Existenz haben, ebensowenig wie das Ich, das das alles feststellt. Das geht dann allmählich ins Bodenlose über und aus der Analyse kommt mit viel Übung nach und nach die tatsächliche Erfahrung dieser Bodenlosigkeit. Doch das ist dann nichts mehr, was man irgendwie benennen oder beschreiben könnte. Für viele ist nur diese letzte Stufe "wahre Meditation", aber ich sehe nicht den zwingenden Grund, warum man da so dogmatisch sein sollte.

Doch noch etwas: Wenn ich zum Beispiel in einer gewissen Situation Angst erlebe und dem nachgehe, komme ich vielleicht im Ursprung zu etwas, was mit einem Erlebnis in der Vergangenheit zu tun.

Ich weiss ja schon das die heutige Zeit mit diesem Gefühl nichts mehr zu tun hat und alles nur eine Projektion des Traumas der Vergangenheit darstellt. Aber dann kommt dieses Angst-Gefühl ja nicht aus nichts, sondern hat einen Urprung.

Klar, ich könnte dann schon sagen, dass dieses Gefühl nur vorhanden ist weil ich mich damit und der vergangenen Situation identifiziere und dass innerhalb von mir nichts von all dem ist, da die ganze Projektion Ursprung eines äusseren Einflusses ist, der mit meinem inneren Wesen nicht das Geringste zu tun hat.
Somit gibt es also nichts Vorhandenes solange ich "es" nicht mit mir und meinem Ego identifiziere?

Verstehe ich das in etwa richtig was du als Bodenlos nicht existenziell beschreibst??

Liebe Grüsse Ganlog
 
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Aber dann kommt dieses Angst-Gefühl ja nicht aus nichts, sondern hat einen Urprung.

Ja, aber dieser Ursprung ist immer jetzt. Auch die Erinnerung einer Vergangenheit ist jetzt.


Somit gibt es also nichts Vorhandenes solange ich "es" nicht mit mir und meinem Ego identifiziere?

genau!

Verstehe ich das in etwa richtig was du als Bodenlos nicht existenziell beschreibst??

Diese Frage verstehe ich leider nicht...

liebe Grüsse,
Haris
 
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Haris[B schrieb:
Verstehe ich das in etwa richtig was du als Bodenlos nicht existenziell beschreibst??[/B]

Diese Frage verstehe ich leider nicht...

liebe Grüsse,
Haris

Das ist nur das Ende deines Textes. War eigentlich keine abgeschlossene Frage. Habe das fälschlicherweise als Frage hingestellt.

Lg

Ganlog
 
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