Über die Evolution

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Gestern fiel mir noch etwas Interessantes im Zusammenhang ein: Studien zu Demenzerkrankungen, für die sich ein Frauenkloster zur Verfügung gestellt hatte. Die Damen haben ihre Gehirne zur Sezierung zur Verfügung gestellt und man stellte fest, daß die hochbetagten Nonnen natürlich den gleichen physiologischen Zerfall des Gehirns wie andere alte Menschen aufwiesen. Ausserdem wurden auch in einigen Fällen die Plaques des Morbus Alzheimer nachgewiesen, diese Personen waren also an Morbus Alzheimer erkrankt. Erstaunlich ist, daß bei keiner dieser Damen Anzeichen der Erkrankung aufgetreten waren.

Ich selber habe viele Menschen mit Demenz kennengelernt. Und habe natürlich ebenfalls festgestellt: bei aller sonstigen Verwirrung: zum Lied und zum religiösen Text ist der Demente sehr sehr lange orientiert. Selbst wenn überhaupt nichts mehr geht, zum Beispiel auch kein aktives Mitsummen möglich ist oder wenn zu vermuten ist, daß Wort im Bewusstsein des Kranken gar nicht mehr zu Verständnis führt, so erreicht man den Kranken mit bekannten Texten und Liedern immer noch anders als einfach mit Musik und Radiogedudel.

Ich persönlich stelle mir als Erklärung für das Ausbleiben der Demenzsymptome gerne vor, daß unser Gehirn sehr komplex funktioniert. Sprach man früher z.B. von einem Sprachzentrum und einem Sehzentrum, so weiß man heute, daß es sehr viel mehr Hirnregionen sind, die an so komplexen Prozessen wie Sehen und Sprechen beteiligt sind. Die groben Schemata der Einteilung der Hirnregionen, die in der Vergangenheit vermutet wurden, haben sich nur teilweise bestätigt. Die sogenannte Plastizität des Gehirns wurde gravierend unterschätzt. Neuronale Plastizität bedeutet, daß das Gehirn in der Lage ist, sich in Abhängigkeit vom Gebrauch des Gehirns weiterzuentwickeln.

Ich gehe davon aus - und andere Erklärungen haben da nun auch Wissenschaftlicher nicht gefunden, die die Nonnen untersucht haben - daß es die Lebensweise der Nonnen ist, die sie dazu befähigt, trotz gravierender Zerstörung einzelner Hirnareale die verlorenen Fähigkeiten an anderer Stelle abzubilden.

Ein Argument für das Festhalten, ja sogar eher für das Zurückkehren und Vertiefen von Glaubenserfahrungen liegt für mich in den Erkenntnissen bei der Beforschung dieser Frauen und ihrer Gehirne. Ich könnte aber nur raten, wie es durch Spiritualität zum Erhalt der neuronalen Plastizität trotz dem Verlust einzelner Hirnregionen kommt:

Vermutung A: Wir wissen: je länger eine Beschäftigung ausgeübt wird, umso dicker und auch vielfältiger sind die neuronalen Verknüpfungen, die die Beschäftigung abbilden. In einem Gehirn, das sich sehr lange mit einer Materie befasst, entstehen vielfältige Wege, um die Materie zu verstehen und zu begreifen. Es gibt rund um die Materie also auch vielerlei neuronale Verknüpfungen.
Man kann daher vermuten, daß es einen Unterschied gibt in der Art, wie das Gehirn spirituelle, rituell ausgelegte Biographien abbildet, im Vergleich mit dem Abbilden weltlicher Beschäftigungen und Biographien.

Vermutung B: Wir wissen: es gibt für Glaubensinhalte separate Regionen des Gehirns, die bei rituellen Handlungen aktiv sind. Zum Beispiel beim Beten oder bei der Meditaton, sei sie im Sitzen oder auch einfach nur als Achtsamkeit im Tun ausgeführt. Wenn man rituell handelt, ist diese Region zusätzlich aktiv. Beispiel: wenn eine Krankenschwester einen Verband macht, ist dieses spirituelle Zentrum inaktiv. Macht hingegen eine Nonne den Verband, wird sie ggf. dabei einen Dienst am Nächsten ausführen und abends für den Verbundenen beten. Wenn sie den Verband macht ist das sprituelle Zentrum daher aktiver.
Vermutung daher: das spirituelle Zentrum erfüllt eine besondere Funktion im Rahmen der Erinnerung an Erfahrenes oder Erlerntes - seien es die Biographie oder ein Handwerk. Wird die Lebensaufgabe einer Biographie im spiritiellen Zentrum des Gehirns gelebt wie bei einer Nonne, so fördert dies auf eine unbekannte Weise den Erhalt sonstiger neuronaler Funktion, auch wenn die Neuronen in einigen Hirnregionen bereits zugrunde gegangen sind.

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Sicherheit ist streng genommen unmoeglich.

Sie im Aussen zu suchen, wird keinen Erfolg bringen.
Sicherheit als Ruhe, als Stille in sich zu spüren, das ist es, wieso viele den spirituellen Weg gehen. Es geht nicht um Beweislast, sondern um inneren Frieden. Da ist es wirklich nebensächlich, wie er sich im Aussen belegen lässt.
 
....
Die Wissenschaft lebt ja gerade davon, dass sie die eigenen Irrwege frueher oder spaeter durch den staendigen erneuten (verbesserten etc.) Realitaetsabgleich auch erkennt und falsche Ideen dann zu den Akten legt.

Und das macht die Wissenschaft auch selbst. Oder hat es ein Kartenleger gesehen, dass z.B. die newtonsche mechanik nicht der weisheit letzter Schluss ist?

Wo geschieht das in der Esoterik?

.....

Du bist ja lustig.
Hast Du nicht im Forum gelesen?
Da gibt es genug, die sich vorwerfen, verwerflich zu sein, etc.

Das Problem als Prinzip wurde von Sayalla genannt,
auch Demetrius hatte mal posts in allgemeine Diskussionen, wo er auf den Unterschied der äusseren Wissenschaft, Wissenschaft genannt und der inneren Wissenschaft, Esoterik, Spiritualität, Religion, Psychologie genannt hinwies.

Äussere Wissenschaft wird äusserlich korrigiert.
Innere Wissenschaft wird innen korrigiert.

Da die Fakten der inneren Wissenschaft weich sind (Soft-Skills etc.) sind sie nicht so hart meßbar, wie äussere Fakten. Die äussere Wissenschaft hört ja auch bei jedem Widerspruch auf, weiter zu schreiten - siehe z.B. hydrostatisches Paradoxon.
Die innere Wissenschaft ist per se widersprüchlich.
Innere Wissenschaft braucht genau dasselbe wie äussere Wissenschaft: hingegebenes, jahre- jahrzehntelanges Arbeiten an den gewählten Themen.
Dann kannst Du, wie grauer Wolf schön beschreibt, durch die inneren Welten navigieren, weil Du Dich auskennst.
Wer sich nicht auf den Weg macht, wird nichts erfahren.

Die Geräte, mit denen Du als Physiker gewohnt bist zu hantieren, werde ich beim ersten Mal nicht verstehen, doch könnte ich es lernen, damit umzugehen.
Dito in der inneren Welt.

Just training for bigger things. (Daskalos)
 
Sie im Aussen zu suchen, wird keinen Erfolg bringen.
Sicherheit als Ruhe, als Stille in sich zu spüren, das ist es, wieso viele den spirituellen Weg gehen. Es geht nicht um Beweislast, sondern um inneren Frieden. Da ist es wirklich nebensächlich, wie er sich im Aussen belegen lässt.

Und wieso bringe es inneren Frieden, die Evolutionstheorie anzuzweifeln, wie einige Leute es im Rahmen eines spirituellen Weltbildes tun?

Was für ein innerer Frieedein ist es, an Geister etc. zu glauben... also doch wieder Behauptungen - sogar durchaus welche, die gut belegbat wären, wenn sie wahr wären - aufzustellen?
 
Und wieso bringe es inneren Frieden, die Evolutionstheorie anzuzweifeln, wie einige Leute es im Rahmen eines spirituellen Weltbildes tun?

Was für ein innerer Frieedein ist es, an Geister etc. zu glauben... also doch wieder Behauptungen - sogar durchaus welche, die gut belegbat wären, wenn sie wahr wären - aufzustellen?

Tust du, was dir verspricht, inneren Frieden zu verleihen? Suchst du dein ganz persönliches Bild von der Welt, wie sie funktioniert und wie nicht?
Schau mal, du schaust... nur ein Bsp. von unten auf die Uhr, da ist es 6. Der andere schaut von oben drauf, da ist es 12. Wiederum ein anderer behauptet, es sei eindeutig 3 Uhr. Jeder hat Recht, da jeder seinen Blickwinkel nun mal nicht so leicht verschieben kann.
Tritt aber Liebe ins *Spiel*, akzeptiert man plötzlich, dass es für den einen 6, für den anderen 12 uhr ist. Man kann den anderen dann plötzlich SEHEN.
Ohne dieses Sehen bleibt es allerdings weiterhin eine inhaltsleere Diskussion.
Wenn du also nicht akzeptieren kannst, dass jemandem Geister innere Sicherheit verleihen, dann ist das eben so- aber dann musst du auch damit leben können. :)
 
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