Trauma

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Hat irgendjemand keins?
Und die wenigsten wissen es.

Das ist irgendwie ein interessanter Ansatz...

Ich konnte mir bisher manchmal auch nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die nicht irgendwie irgendwas in ihrer Kindheit erlebt haben.

...bezogen auf evtl. traumatische Erlebnisse etc. Ich selbst wusste es ja auch bis vor einiger Zeit noch nicht mal bzw. 'wusste' es wohl schon, konnte (oder wollte) mich nur nicht mehr so daran erinnern, nicht bewusst. Obwohl mir im Nachhinein auch einiges klar geworden ist, bezogen auf mein Verhalten in der Vergangenheit.

Irgendwie dachte ich wohl auch manchmal so, gibt es überhaupt Menschen, die kein Trauma haben?

Ich weiß es nicht. Finde aber diese Idee, diesen Ansatz recht interessant.
 
...und das Tram. So nennen wir in der Schweiz die Straßenbahn.

Ich kannte bisher nur 'die Tram' - wie 'die Straßenbahn'.
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Hallo an Alle zusammen!

Schön, die Krawatte sitzt,
der Schal pendelt und der Kragen ist ausgeschlagen,
die Etikette passt.

Dürfen wir uns nun wieder mehr dem Inhalt zuwenden.
Am Anfang habe ich darauf hingewiesen, dass das verwendete Wort Trauma einen realen Hintergrund hat. Eine körperliche Verletzung, mit Genesung und eventuell ein darauf abgestimmtes vorbeugendes zukünftiges Verhalten oder eine Ignorierung von möglichen Gefahren. Ein Ereignis zum Anfassen im körperlichen Bereich.

Schon im nächsten, im zweiten Beitrag, wurde dann sehr ausführlich die praktische Verwendung in der Umgangssprache beleuchtet, in der dieses „Trauma“ zu „traumatisch“ wird und ein Verhalten begleitet. Mit dem unmissverständlichen Hinweis, es kann sich durch das Verhalten der einzelnen Person oder in Gesellschaft eine oder mehrere solcher Verletzungen und körperliche Beeinträchtigungen ereignen, als Folge eines sagen wir einmal „unglücklichen Verhaltens“. Eine vorbeugende und hinweisende Maßnahme. Ganz im Gegenteil zu der Praxis durch Nichtbeachtung von körperlichen Schmerzen an den Grenzen der körperlichen Möglichkeiten die Funktionstüchtigkeit des körperlichen Mechanismus wieder herzustellen oder an die allgemeinen menschlichen Bedingungen anzupassen, etwa durch medizinische Hilfsmittel von mechanischen Körperersatzteilen.

So gesehen wäre die Verdrängung von begleitenden Schmerzen einer Verletzung, oder auch Trauma genannt, genau gegenteilig zu der im Voraus gepflegten Messung und Einstufung von vielleicht eintretenden körperlichen Beeinträchtigungen, mit dem mahnenden Hinweis, dass eine solche materielle Minderung gar nicht erforderlich sein müsse, sondern schon in der Fantasie, in den Gedanken, könnte sich ein aufbereitendes Feld gestalten, das genau so wirkt als gäbe es eine Verletzung zum Angreifen.

Dagegen ist eigentlich nichts zu sagen. Bemühen wir uns dadurch doch über den eigenen materiellen messbaren Tellerrand zu blicken und beginnen schon mit dem Abstecken und Bewerten von menschlichen Aktivitäten. Sind nicht mehr allein an der Materie festgeklebt.

Ich meine aber, trotzdem lohnt es sich auf die Grundlage zurückzublicken, auf jene Ereignisse vor denen und deren umgebende Begleitumstände gewarnt werden sollte, obwohl sich die Umgebung von solchen körperlichen Ereignissen sehr wohl auch selbständig machen kann.

Gehe ich davon aus, dass jede Religion oder spirituelle Gemeinschaft sich an einer oder mehrer Nahtoderfahrungen orientiert, einem Ereignis am Übergang vom Leben und Jenseits, dem eine entsprechende Aussagekraft zugestanden werden möchte, wie das ist oder sein könnte, dann muss ich mich auch fragen wie man eine solche Grundlage allgemein bewerten und einschätzen sollte?

Hier tritt dann wie von selbst jenes Ereignis auf den Plan als Gegengewicht, das jeder von uns in seinem Erfahrungsschatz besitzt, nämlich die Geburt des Menschen. Mit ähnlichen Merkmalen von körperlicher Verletzung und Genesung und begleitendem Verhalten. Hier sind wir es gewohnt, wie beim Essen oder Sprechen, ein Erlernen von vorgegebenen Mustern wird da vorgenommen, übernommen von jenen die einen solchen Moment überwunden haben und in einem immer wiederholenden Rhythmus ein gewinnbringendes Verhalten an den Tag legen – für den jeweiligen persönlichen Bereich oder auch für die Menschheit.
Die Ausnahme wäre hier wohl ein Erlernen sich an die Umwelt anzupassen ohne jede menschliche Gesellschaft.

Wir neigen dahin zu behaupten die eigene Geburt haben wir überwunden.
Ein Erfolgserlebnis dazu geeignet in ähnlicher Situation wieder verwendbar.

Im Vergleich von eigener Geburt und Nahtoderfahrung in einer Person sind die Ressourcen vorhanden auf zwei verschiedene und doch ähnliche Ereignisse zugreifen zu können. Erwähnt sei hier noch die Möglichkeit von gleich mehreren Nahtoderfahrungen, die sogar eine Gegenüberstellung in der gleichen Angelegenheit zulassen. Ergänzt wird das Spektrum durch jene Ereignisse die nicht so gravierend sind und nur geringfügige Verletzungen oder in kleinerer Form Erkrankungen oder Fehlfunktionen von Organen oder Gliedmassen mit sich bringen.

Hier soll auch noch hingewiesen werden, dass durch Fasten und Askese, eventuell auch durch Selbstzüchtigung des Körpers, in einem religiösen Nacheifern versucht wird willkürlich und wissend einen Status herbeizuführen der einer Grenzerfahrung nahe kommen soll. Wie leicht ersichtlich fehlt hier jedoch die Überwindung durch Angleichung an vorgegebene Verhaltensweisen oder durch Verdrängung der Schmerzen, sondern es wird die Duldung der Folgen zum eigentlichen Inhalt gemacht. Der Sinn wird hier im Schmerz und in der Beeinträchtigung allein gesucht.

Neben den direkten Zusammenhängen, ob nun durch Verletzung oder profilaktisch (vorbeugend), wobei immer der Körper und sein Mechanismus im Mittelpunkt steht, da ist es nicht ganz uninteressant wie sich hier die Methoden der Meditation beginnend mit der Entspannung bemerkbar machen.
Wo nicht zuletzt auch die Ruhe der Nacht, der Schlaf und die Träume, dazu gehören.

Nach diesem wieder sehr üppig ausgefallenen Beitrag von mir würde ich mich nun sehr freuen wieder über andere Erfahrungen oder Meinungen hier zu lesen, das können persönliche Erlebnisse sein, aber auch Beiträge von erzählten Berichten oder allgemeinen Grundätzen sind dazu förderlich.




und ein :weihna2
 
Irgendwie dachte ich wohl auch manchmal so, gibt es überhaupt Menschen, die kein Trauma haben?

Den Ansatz kann dir jeder gute Psychiater, Psychologe oder auch kompetente Heiler bestätigen. Oder anders, ein Mensch, der kein Trauma hätte, wäre kein Mensch.
Im Positiven dient ja auch die Überwingung, das Durchgehen der eigenen Ent-wicklung. Im Negativen führt das darin steckenbleiben zu einer Art Bremse in der Ent-Wicklung, Ent-faltung, einer Erstarrung, zumindest von bestimmten Teilen, Aspekten in einem.

Problematisch wird es dennoch, weil das Selbstschutzsystem eben genau im Interesse des Überlebens der Heilung mitunter im Weg steht. Und die Hürde, die Angst vor dem neuerlichen Erleben dieser oder einer ähnlichen Erfahrung erst überwunden werden muss.
 
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