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magdalena
Guest
wenn du am ende deines lebens niemals trauer erfahren haben wirst, darfst du dich dann sehr glücklich schätzen.Es geht nicht um Erfahrung oder Unerfahrenheit. Ich habe auch unlängst geliebte Menschen "verloren".
Was allerdings dich trauern lässt und mich nicht, ist unsere unterschiedliche Einstellung zum Thema Tod.
Mit Arroganz hat das meinerseits überhaupt nichts zu tun.
wenn eltern sterben ist das der natürliche lauf von leben und sterben.
wenn kinder vor den eltern sterben, ist das so natürlich nicht.
dennoch - der knapp ältere bruder meines vaters ist mit 20 jahren einem lawinenunglück zum opfer gefallen.
großmutter konnte ihn ihr leben lang nicht loslassen und hat ihren zweiten sohn, meinen vater, ersatzweise so sehr an sich gebunden, dass sie in der folge sehr viel zerstört hat dadurch.
in einem bild hab' ich sie mal gesehen - ein nest in der hand mit jungen vögeln, das sie zerquetscht hat.
es war mir eine lehre für meinen jüngeren sohn von anfang an nicht die trauernde bedürftige zu sein, vielmehr jene, die ihn unterstützt hat in seiner trauer, seinen selbstvorwürfen entgegen gewirkt hat -
niemals die bedürftige, die sich einmischt in sein leben oder mehr von ihm verlangt, als er freiwillig und aus eigenem wunsch und antrieb heraus bereit ist zu geben.
möglich, @Wellenspiel, dass du in deiner familie eine trauer erlebst, die geprägt ist von selbstmitleid und dich diese form der trauer abstößt.
vielleicht kannst du deshalb nicht nachvollziehen, dass eltern/elternteile, aber auch geschwister, die viele jahre gekämpft haben um ein junges leben, einerseits glücklich sein können, dass der sohn/der bruder/die schwester nun erlöst sind - noch nicht einmal die körperliche abwesenheit bedauern, weil die jahre davor eine ungeheure belastung gewesen sind - für den damals noch lebenden wie auch die angehörigen - aber dennoch trauern -
noch nicht mal 'über die zeit hinaus' - aber sich sehr wohl erinnern.