Trauer

Aber letztendlich ists die Entscheidung der beiden, die sich jetzt zusammengetan haben, wie sie damit umgehen.
Richtig, sie hat ihm dann gesagt, dass er es abbauen soll. Hat er gemacht.

Nach zwanzig Jahren Ehe ist sie verstorben, er hat sich nach einen halben Jahr erschossen.

Auch so was kann Trauer bewirken.
 
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Danke, magdalena. :umarmen: Ich bin schon erleichtert ob deiner Reaktion, weil ich ja nicht wissen kann, wie du mit dem umgehst, was dir widerfahren ist.

Die ganze Geschichten mit den Therapeuten hatte allerdings auch ihr Gutes: Als ich merkte, sie ignorieren meinen Standpunkt, habe ich den Spieß umgedreht und mir gedacht: Dann sollen sie doch ihre blöde Diagnose stellen, das ist für mich nämlich ein Vorteil. Resultat: Ich bin auf Dauer berentet, auch wenn der Grund für den Antrag sicher nicht der Tod meines Sohnes war, sondern Arbeitsbedingungen, die ich einfach nicht mehr ausgehalten habe.
die erfahrung, dass die welt betrogen werden will, hab' ich auch gemacht und eine weile die situation gegenüber ämtern und behörden ausgenutzt.
ging bei mir allerdings nur um die teilweise überbrückung der zeit zwischen tod und scheidung bis zu meiner eigenrente.
da brauchte es keinen therapeuten. es hat mein wirbelsäulenbefund gereicht, zusammen mit meiner glaubhaften darstellung der am boden liegenden -
obwohl ich täglich im fitnesscenter mit den jüngsten herumgehupft bin.
die psychotherapie hatte ich schon vor dem tod meines sohnes hinter mich gebracht - war sehr hilfreich.
aber darunter, dass menschen in mich hineininterpretieren von dem sie glauben, dass es so sein müsste, das hat mir sehr zu schaffen gemacht -
und wie ich sehe ist es so ganz nicht überwunden.
mal schauen, ob die bewusstwerdung hilfreich sein wird -
und auch die bestätigung durch dich, dass nicht nur ich so empfinde und erlebe.:)
 
Trauer ist eine Schwester der Liebe.
das problem sind die definition von trauer, von liebe und von tod.
trauer, ist nicht (nur) das was nach außen getragen wird.
menschen könne innerlich zutiefst trauern und dennoch nach außenhin relativ bald wieder ein einigermaßen 'normales' leben führen - die kommentare der außenwelt darüber schwanken zwischen - kann nicht loslassen, wenn erzählt wird - hat nicht wirklich geliebt, wenn nicht erzählt wird - wälzt sich in schuldgefühlen, weil das so sein muss - in meinem fall: ist schuld - oder ganz einfach kompletter abschottung.
eine innerliche annäherung an ein wirklich normales leben hat bei mir nach 7 jahren begonnen.
prozess noch nicht ganz abgeschlossen.

was ist nun wirklich liebe?
so wie ich es erlebt habe, alles für den geliebten menschen zu geben, damit er leben kann -
tatsächlich alles was bis dahin wichtig erschienen ist - ehe, 'freunde' - finanzielle sicherheit -
und selbst das leben, wenn es denn nur sein leben retten hätte können.
oft genug habe ich darüber nachgedacht.

und die definition von tod?
welche der vielen vorstellungen ist denn nun die richtige?
für mich - einer der vielen gedanken, die ich zusammen mit meinem (angeblich) kranken sohn entwickelt habe -
ist der tod nur ein weggehen des physischen körpers und des bewusstseins.
aber nichts geht wirklich verloren - selbst der physische körper nicht - er wird nur transformiert.
entweder er ist asche in der urne - oder asche, die sich mit der erde, der natur vermischt - oder dient maden zur nahrung, deren ausscheidungsprodukte auch wieder der natur zugeführt werden.
um es auf den punkt zu bringen - die natur hat gegeben, was sie wieder zurücknimmt um neues leben zu kreieren.
aber auch im geistigen sinn geht nichts verloren.
alles was jeh gewesen ist hinterlässt spuren über wirkungen und wechselwirkungen des seins und gewesen seins.
und alles was jeh gedacht wurde geht ein in das kollektive wissen und unbewusste, auf dem weiter aufgebaut wird.
wir bräuchten es so nur zu begreifen.
aber ich weiß - so pragmatisch kann das ego - zumindest vorläufig nicht denken.
ich weiß momentan nur eins mit sicherheit -
diese diskussionen hier - denen ich mich nach langer pause wieder gestellt habe - haben mich sowohl in den positiven wie auch den negativen reaktionen weiter in dem auftrag gestärkt, den mein sohn mir mitgegen hat -
höre nicht auf in dich selbst zu vertrauen.
ich vertraue in dich.
dass ich immer mehr zurückkehren kann in ein 'normales' leben zeigt mir, dass der weg so der richtige ist - für mich jedenfalls -
unabhängig davon, was andere davon halten.
ja - was andere davon halten -
da hab' ich noch ein kleines stück arbeit vor mir.
 
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