Trauer

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Wie gesagt, es geht nicht nur um Erfahrung, sondern eine innere Einstellung.
Ich kann Trauer sehr gut nachvollziehen, aus unterschiedlichen Perspektiven. Das hat aber nichts damit zu tun, dass man sie auch dauerhaft ablegen kann.

Meiner Meinung nach kannst Du nur deshalb sagen, dass man Trauer auch dauerhaft ablegen kann, weil Dich noch nie die Trauer mit voller Wucht getroffen hat.

Du behauptest zwar, dass Du Trauer erfahren hast. Ich vermute aber, dass es nicht das starke Trauergefühl war wie das, von dem hier einige schreiben. Du glaubst Trauer zu kennen und deshalb hier belehren zu können. Wenn ich mich recht erinnere, schriebst Du mal, dass Dein Onkel gestorben sei.

Ich wünsche Dir wirklich, dass Du auch im weiteren Lebensverlauf von schweren Verlusten verschont bleibst.
 
Weißt Du, @SunnyAfternoon , ich und so viele Menschen jammern wegen Peanuts und dann lese ich Deine Lebenserfahrungen und denke immer und immer wieder nur: Wie hast Du das alles bloß überstanden?
Ich schreibe seit 12 Jahren hier im Forum darüber.
Das Trauerforum war überhaupt das Erste, wo ich geschrieben habe...kurz nach dem Tod meines Sohnes.
Es war für mich anfangs Therapie und vielleicht hab ich auch manchen Usern später
ein wenig Hilfe und Trost geben können.

Ich würde allerdings nie sagen, dass jemand über Peanuts jammert.
Für jeden Menschen ist der Kummer, der ihn gerade belastet, der schwerste.
Es gibt da keine Wertigkeit.
Und jeder muss mit der Strategie und der persönlichen Konstitution, die ihm zur Verfügung steht, sein Schicksal meistern.
Da sind Vergleiche nicht zulässig.

Mir fällt da ein, dass ich selbst auch nicht davor gefeit war, eine Wertung vorzunehmen.
2 Wochen nach dem Tod meines Mannes ging ich wieder arbeiten. Ich arbeitete in einem Möbelhaus und der erste Anruf am Morgen war eine Kundin, die mir die Ohren volljammerte, dass bei einem Kleiderschrank, den ich ihr verkaufte, irgendwo ein kleiner Fleck war...und wie unglücklich sie darüber sei.....
Mein erster Kommentar war: Ihre Sorgen hätte ich gern.....
Ich konnte eine Zeit lang überhaupt nicht damit umgehen, über welche "Nichtigkeiten" sich die Leute aufregen....:D
Der Chef hatte großes Verständnis dafür und entband mich über längere Zeit von Reklamationen...:D
 
Meiner Meinung nach kannst Du nur deshalb sagen, dass man Trauer auch dauerhaft ablegen kann, weil Dich noch nie die Trauer mit voller Wucht getroffen hat.

Du behauptest zwar, dass Du Trauer erfahren hast. Ich vermute aber, dass es nicht das starke Trauergefühl war wie das, von dem hier einige schreiben. Du glaubst Trauer zu kennen und deshalb hier belehren zu können. Wenn ich mich recht erinnere, schriebst Du mal, dass Dein Onkel gestorben sei.

Ich wünsche Dir wirklich, dass Du auch im weiteren Lebensverlauf von schweren Verlusten verschont bleibst.
ich denke, dass er trauer mit betroffenheit verwechselt.
unter all den toden von nahe stehenden menschen, die meinen lebensweg gesäumt haben, haben mich manche mehr, manche weniger betroffen gemacht.
trauer, wie ich sie später erfahren habe, war das nicht.
 
ich denke, dass er trauer mit betroffenheit verwechselt.
unter all den toden von nahe stehenden menschen, die meinen lebensweg gesäumt haben, haben mich manche mehr, manche weniger betroffen gemacht.
trauer, wie ich sie später erfahren habe, war das nicht.
Drum trifft einen der Tod des eigenen Kindes wahrscheinlich am allermeisten, weil man im Normalfall zu diesem Menschen die engste Beziehung hat und weil die "Reihenfolge" einfach nicht stimmt.
Nachdem die meisten Menschen diese Erfahrung gsd nicht machen müssen, ists auch schwierig, diese Intensität des Schmerzes und der Trauer zu vermitteln.
Es geht einfach nicht.
 
Nachdem die meisten Menschen diese Erfahrung gsd nicht machen müssen, ists auch schwierig, diese Intensität des Schmerzes und der Trauer zu vermitteln.
Es geht einfach nicht.

Das stimmt. Aber man hat ja selber auch eine Mutter gehabt. Ich muss mir nur vorstellen was es für meine Mutter bedeutet hätte wenn ich gestorben wäre. Ich weiß, das wäre der einzige Verlust gewesen, den sie wahrscheinlich nie verkraftet hätte.
 
Drum trifft einen der Tod des eigenen Kindes wahrscheinlich am allermeisten, weil man im Normalfall zu diesem Menschen die engste Beziehung hat und weil die "Reihenfolge" einfach nicht stimmt.
Nachdem die meisten Menschen diese Erfahrung gsd nicht machen müssen, ists auch schwierig, diese Intensität des Schmerzes und der Trauer zu vermitteln.
Es geht einfach nicht.
und deshalb schätze ich die menschen so sehr, die genau das sagen -
ich habe es nicht erlebt, ich kann es nicht nachvollziehen.
das sind die menschen, die ich gerne umarme.
 
Das stimmt. Aber man hat ja selber auch eine Mutter gehabt. Ich muss mir nur vorstellen was es für meine Mutter bedeutet hätte wenn ich gestorben wäre. Ich weiß, das wäre der einzige Verlust gewesen, den sie wahrscheinlich nie verkraftet hätte.
auch das ist unterschiedlich.
den tod als natürlichen teil des lebens zu betrachten hilft bei der aufarbeitung schon ungemein - selbst wenn es um das kind geht.
was mich stört ist die beurteilung -
wenn du dich erinnerst, dann hast du nicht verkraftet -
so wie mich generell der tod weniger getroffen hat als so manche reaktion.
und wie ich feststelle - daran habe ich noch zu arbeiten.
wahrscheinlich hat mich genau diese herausforderung dazu getrieben in letzter zeit hier so viel zu diesem thema zu schreiben.
 
auch das ist unterschiedlich.
den tod als natürlichen teil des lebens zu betrachten hilft bei der aufarbeitung schon ungemein - selbst wenn es um das kind geht.

Natürlich ist das unterschiedlich. Wenn jemand den Tod als natürlichen Teil des Lebens angesehen hat, dann was das meine Mutter. Sie glaubte auch fest daran, dass es im Jenseits ein Wiedersehen gibt. Das hätte aber nichts daran geändert, dass sie über meinen Tod nie hinweggekommen wäre.
 
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Natürlich ist das unterschiedlich. Wenn jemand den Tod als natürlichen Teil des Lebens angesehen hat, dann was das meine Mutter. Sie glaubte auch fest daran, dass es im Jenseits ein Wiedersehen gibt. Das hätte aber nichts daran geändert, dass sie über meinen Tod nie hinweggekommen wäre.
nachdem du ganz offensichtlich nicht vor deiner mutter gestorben bist, muss es eine vermutung bleiben, dass sie deinen tod nicht verkraftet hätte.
 


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