Trauer

Isisi 2.0

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Niedersachsen
wenn uns was traurig und unglücklich macht, dann ist es unser festhalten wollen, an dem, was mal war, und eben auch schön war ....

Ich finde es schlimm, wenn Trauern und unglücklich sein nach einem Verlust immer als Festhalten interpretiert wird. Das ist so, als würde der Trauernde irgendein Fehlverhalten an den Tag legen, als wäre er "noch nicht so weit" wie diejenigen, die nach einem Verlust selig lächeln durch Leben gehen.

Gefühle wie Trauer und Unglücklich sein gehören zur Palette unserer Gefühlswelt genauso wie Freude und Glück. Welchen Sinn soll es haben ein Gefühl wie Trauer aus unserem Leben zu verbannen. Warum wird Trauer automatisch mit festhalten interpretiert? Es gibt Menschen, die töten ihren schwerkranken Partner auf dessen Wunsch und weil sie ihn lieben. Sie lassen ihn gehen, halten ihn nicht fest, trauern aber hinterher um ihn.

Es wäre viel wichtiger, Menschen das natürliche Gefühl der Trauer nicht ständig madig zu machen und mal eher bei sich selbst zu schauen, warum man ein natürliches Gefühl der Trauer bei sich selbst nicht zulassen will.

Die Frage ist nicht "warum trauere ich?" sondern die Frage ist "warum will ich mir trauern verbieten?"

Trauern ist eine Zeit lang wichtig. Genauso wichtig, wie nach einiger Zeit wieder zum glücklichen Leben zurückzufinden.
 
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Ich finde es schlimm, wenn Trauern und unglücklich sein nach einem Verlust immer als Festhalten interpretiert wird. Das ist so, als würde der Trauernde irgendein Fehlverhalten an den Tag legen, als wäre er "noch nicht so weit" wie diejenigen, die nach einem Verlust selig lächeln durch Leben gehen.

Gefühle wie Trauer und Unglücklich sein gehören zur Palette unserer Gefühlswelt genauso wie Freude und Glück. Welchen Sinn soll es haben ein Gefühl wie Trauer aus unserem Leben zu verbannen. Warum wird Trauer automatisch mit festhalten interpretiert? Es gibt Menschen, die töten ihren schwerkranken Partner auf dessen Wunsch und weil sie ihn lieben. Sie lassen ihn gehen, halten ihn nicht fest, trauern aber hinterher um ihn.

Es wäre viel wichtiger, Menschen das natürliche Gefühl der Trauer nicht ständig madig zu machen und mal eher bei sich selbst zu schauen, warum man ein natürliches Gefühl der Trauer bei sich selbst nicht zulassen will.

Die Frage ist nicht "warum trauere ich?" sondern die Frage ist "warum will ich mir trauern verbieten?"

Trauern ist eine Zeit lang wichtig. Genauso wichtig, wie nach einiger Zeit wieder zum glücklichen Leben zurückzufinden.

(y)...
bin ich ganz Deiner Meinung; es ist sehr wichtig, sich selber die Zeit zu geben, die man braucht, um mit dem Tod eines geliebten Menschen zurechtzukommen, erstmal ist da ja der Schock, dann das Nichtverstehenkönnen, dann wie große Frage nach dem Warum, dann kommt (ich kann nur von mir sprechen) Wut und Zorn hoch und irgendwann wird Trauer daraus, und die ist auch ein Werkzeug, dies alles zu verarbeiten... schließlich muss man erst mal damit umgehen lernen, dass man Jemanden für immer verloren hat und das braucht seine Zeit, bis man akzeptiert, dass es so ist, wie es ist und man nichts mehr daran ändern kann... und das hat für mich persönlich auch rein gar nichts mit "festhalten" zu tun... sondern ist einfach der Schmerz über einen großen Verlust.
 
(y)...
bin ich ganz Deiner Meinung; es ist sehr wichtig, sich selber die Zeit zu geben, die man braucht, um mit dem Tod eines geliebten Menschen zurechtzukommen, erstmal ist da ja der Schock, dann das Nichtverstehenkönnen, dann wie große Frage nach dem Warum, dann kommt (ich kann nur von mir sprechen) Wut und Zorn hoch und irgendwann wird Trauer daraus, und die ist auch ein Werkzeug, dies alles zu verarbeiten... schließlich muss man erst mal damit umgehen lernen, dass man Jemanden für immer verloren hat und das braucht seine Zeit, bis man akzeptiert, dass es so ist, wie es ist und man nichts mehr daran ändern kann... und das hat für mich persönlich auch rein gar nichts mit "festhalten" zu tun... sondern ist einfach der Schmerz über einen großen Verlust.

(y)
Es ist auch eine Wertschätzung gegenüber dem Menschen der geht. Wie egal war mir denn ein Mensch, wenn ich nicht einmal um ihn trauere?
 
(y)
Es ist auch eine Wertschätzung gegenüber dem Menschen der geht. Wie egal war mir denn ein Mensch, wenn ich nicht einmal um ihn trauere?
Ich habe sowohl bei Steiner, als auch bei vielen anderen Autoren gelesen, daß Trauer um einen verstorbenen Menschen zwar angebracht, aber nicht allzu lange andauern sollte, man würde es dem Verstorbenen nur unnötig schwer machen, sich von der Erde zu lösen und seinen Weg zu gehen...langanhaltende Trauer rufe den Verstorbenen immer wieder zurück, was ihm immer unangenehmer werden würde..
 
(y)
Es ist auch eine Wertschätzung gegenüber dem Menschen der geht. Wie egal war mir denn ein Mensch, wenn ich nicht einmal um ihn trauere?
Hängt möglicherweise auch davon ab, welche Einstellung man zum Tod hat.
Ich sehe ihn als ein wohlverdientes Päuschen.
Daher, auch wenn ich als Zurückgebliebene sehr traurig bin und mich dieses Endgültige erschreckt, freue ich mich für den Verstorbenen.
Der Tod gibt für mich dem Leben erst einen Sinn.
 
Hängt möglicherweise auch davon ab, welche Einstellung man zum Tod hat.
Ich sehe ihn als ein wohlverdientes Päuschen.
Daher, auch wenn ich als Zurückgebliebene sehr traurig bin und mich dieses Endgültige erschreckt, freue ich mich für den Verstorbenen.
Der Tod gibt für mich dem Leben erst einen Sinn.

Trauern und sich freuen, dass es dem Verstorbenen jetzt gut geht, schließen sich ja nicht aus.
 
Trauern ist eine Zeit lang wichtig. Genauso wichtig, wie nach einiger Zeit wieder zum glücklichen Leben zurückzufinden.
Da hast du meine volle Zustimmung. ♥
Die Frage ist nicht "warum trauere ich?" sondern die Frage ist "warum will ich mir trauern verbieten?"
Bei mir ist die Frage, weshalb sollte ich trauern?? Der Tod trennt mich nicht von andern die starben, wir sind im Geiste immer eins, .... also für mich persönlich, ich verbiete mir keine lange Trauer, sondern sie kommt garnicht erst auf.
 
Ich habe sowohl bei Steiner, als auch bei vielen anderen Autoren gelesen, daß Trauer um einen verstorbenen Menschen zwar angebracht, aber nicht allzu lange andauern sollte, man würde es dem Verstorbenen nur unnötig schwer machen, sich von der Erde zu lösen und seinen Weg zu gehen...langanhaltende Trauer rufe den Verstorbenen immer wieder zurück, was ihm immer unangenehmer werden würde..

Ich glaube nicht daran, dass wir mit unserer Trauer die Verstorbenen auf der Erde festhalten. Ich glaube nicht, dass wir die Macht dazu haben und bin überzeugt, unsere Toten machen nach ihrem Sterben was sie wollen. Oder wenn sie nicht machen können was sie wollen, ist es eine andere Macht der sie sich beugen müssen - nicht unsere Trauer.

Meine Mutter ist an einem Donnerstag gestorben. Montags war die Beerdigung. Und in der Nacht von Montag auf Dienstag stand ich im Traum auf der Terasse, umhüllt von einem unglaublichen Licht und erfüllt von einem solchen Glücksgefühl, wie ich es weder wach noch im Traum jemals erlebt hatte und auch nie wieder erlebt habe. Im Traum habe ich zu meinem Vater gesagt "wie glücklich sie ist". Ich bin sicher, dass das der Zeitpunkt war, an dem meine Mutter diese Welt verlassen hat.

Getrauert habe ich lange um sie, festgehalten habe ich sie nicht.
 
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Ich habe sowohl bei Steiner, als auch bei vielen anderen Autoren gelesen, daß Trauer um einen verstorbenen Menschen zwar angebracht, aber nicht allzu lange andauern sollte, man würde es dem Verstorbenen nur unnötig schwer machen, sich von der Erde zu lösen und seinen Weg zu gehen...langanhaltende Trauer rufe den Verstorbenen immer wieder zurück, was ihm immer unangenehmer werden würde..
Für mich hakt diese Aussage schon deshalb, weil Steiner dann das "Reich der Toten" betreten haben müßte, um so etwas sagen zu können. Nach meinem Verständnis kommt von da aber keiner zurück...
 
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