Telepathie mit Tieren ist meiner Erfahrung nach erlernbar. Voraussetzung dafür ist eine offene, sehr aufmerksame, empathische und ehrfürchtige Haltung dem Gegenüber. Auch weiß ich, daß ich nur ein winziges Milligramm von dem, was lernbar/möglich wäre, gelernt habe.
Ich habe in verschiedensten Situationen "Kontakt" mit Pferden, Hunden, Katzen, Aquariumfischen, Wildvögeln und Eichhörnchen gehabt.
Es fühlt sich so an, als ob ich sozusagen einen Radarschirm/Glocke über das Tier ziehe und lausche.
Das kann sich so äußern, daß ich Pferde im Vorbeilaufen ganz automatisch "scanne", mein Blick-Aufmerksamkeit wo hängenbleibt und ich sofort weiß, daß es dort Beschwerden hat. Manchmal erreicht mich eine Art "Hilfe" Ruf der mich magnetisch zu einem kranken Tier zieht. Es ist mir schon passiert, daß ich in/durch die Augen der Tiere ihre momentanen Gefühle/Empfindungen "weiß", bei einem sterbenden Pferd sah ich den Moment, als die Seele den Körper verließ, dh. ruckartig nach oben gerissen wurde, während das Pferd tot zusammenbrach.
Bei einem kolikkranken Pferd (hatte ich Monate zuvor in Korrekturberitt) ,welches von der Besitzerin in eine Klinik verbracht wurde, spürte ich um eine gewisse Uhrzeit einen intensiven Kontakt, es war ein komplettes Gefühl der Erleichterung und "Vorbei" sowie Bilder, in denen ich sie übermütig über Wiesen galoppieren und passagieren sah. Weiterhin "spürte" ich verschiedene Übungen (die ich früher mit ihr geritten hatte), die sie mir in Perfektion und Begeisterung zeigte/ausführte. Ich ging davon aus, daß die angesetzte Notoperation erfolgreich war, erfuhr hinterher, daß es zu der besagten Zeit wegen Darmverschlingung mit Bluteindickung eingeschläfert werden mußte.
Bei der Arbeit an Problempferden kann es sein, daß es zb. beim TTouch, einer Art Feldenkraismassage, das Pferd eine Geschichte vermittelt. Ein Pony "erzählte" mir von seiner traumatischen Erfahrung beim ersten Satteln.
Bei einem anderen (Leih)Pferd, das ich 2,3 mal kurz geritten hatte, welches ich wegen Sattelzwang schnell touchte und daraufhin satteln konnte, ohne daß es wild um sich biß, bat mich die Reiterin, es nachzugurten. Sie stieg ab, ich griff an den Gurt, das Pferd drehte den Kopf, ergriff sanft meinen Ärmel und "sagte" in meinem Kopf sinngemäß " ich habe gedacht/vertraut, du reitest mich, für dich tat ich das, Ich beiße sonst um mich, um mich zu schützen und mich zu wappnen/spannen, damit es nachher/Reiten nicht so weh tut". Ich war beschämt und ließ es mir eine Lehre fürs Leben sein.
Beim Reiten spüre ich ob ein Pferd dabei Schmerzen hat, wie es sich fühlt, wie der Besitzer sich beim Reiten fühlt. Bei vielen Pferden habe ich das Gefühl, daß sozusagen "niemand zu Hause" ist, sie nicht so ansprechbar sind wie ich daß von meinen eigenen gewöhnt bin. Dieses "Niemand zu Hause" kommt daher, daß auf das Pferd nicht eingegangen wird, es nicht verstanden wird. Irgendwann zieht es sich zurück und "spricht" nicht mehr. Geht man dann verständnisvoll, liebevoll, korrekt, konsequent und SACHKUNDIG!!!!!! mit ihm um, ist es immer wieder ein wundervolles Erlebnis, zu sehen, wie viel Entgegenkommen, Vertrauen und Bereitschaft einem entgegengebracht werden.
Wenn ich beim Reiten meinen "Radarschirm" über das Pferd stülpe, weiß ich auf einmal ganz genau, was ich tun muß, bzw, "es" reitet durch mich. Das ist ein wunderschönes Erlebnis voller Leichtigkeit und Seeligkeit, parallel dazu bin ich maximal aufmerksam.
Zu meinem Lieblingspferd hatte ich eine derart intensiven geistigen Kontakt, daß das Reiten ein wirklicher Dialog ohne Worte wurde, eine geradezu extasische Erfahrung, wie ein Verschmelzen, ich hatte selbst mit einem Menschen noch nie so eine enge geistig-seelische Verbindung. Ich wollte kein anderes Pferd mehr reiten, alle anderen waren "stumm" im Vergleich zu ihm.
Eines Tages, Jungstuten waren ausgebrochen, bekam er nach einem stundenlangen Tobsuchtsanfall -bei ihm lagen Genie und Wahnsinn sehr nah beisammen, er war ein extrem aggressiver Hengst- eine Trombose, 2 Notoperationen und 5 Wochen Intensivstation retteten ihm das Leben, Reiten kann ich ihn wegen seines Narbengewebes nicht mehr (selbiges ist interessanterweise auch in seiner Iris deutlich erkennbar). Ich war zuerst am Boden zerstört, es war mein Traumpferd, ich hatte ihn selbst groß gezogen und bis zu Beginn der Hohen Schule ausgebildet. Ich wollte alle Pferde verkaufen, nie mehr reiten. Eines Nachts wurde mir im Traum bedeutet, daß dies geschehen sei, damit ich mit einem meiner anderen Pferde enger zusammenwüchse. Ist mir anfangs fürchterlich schwer gefallen, aber ich habe dadurch auch sehr viel gelernt.
Ich finde es sehr schön, wenn immer mehr Menschen sich Gedanken über ihr Verhältnis zu Tieren machen, daß dabei manches vielleicht nicht so toll oder perfekt ist, wie es wünschenswert wäre, ist nur zu menschlich. Wären wir schon vollkommen, so wären wir ja nicht hier... Wenn ich die Liebe sehe, die viele ihren kleinen und großen Mitgeschöpfen entgegenbringen, mit welcher Mühe und unter welchen Opfern manchmal ein geliebtes Tier umhegt und gepflegt wird, bin ich mir sicher, daß es tendenziell in die richtige Richtung geht.
Wünschen würde ich mir mehr positiven Umgang mit Tieren, mehr Sachkenntnis (es ist manchmal erschreckend, wie wenig selbst Fachleute von ihrem Metier verstehen), mehr Freude, mehr Liebe, mehr Toleranz, Offenheit auch Ungewöhnlichem gegenüber, mehr Disziplin und Arbeit an sich selbst.
Sehr empfehlenswert finde ich die Bücher von Linda-Tellington-Jones, ich hatte das Vergnügen, sie vor vielen Jahren bei ihrer Arbeit beobachten zu dürfen. Interessant ist auch diese Seite
www.waldschrat-adventure.de/berichte/top3.htm#Hundepsychologie , da haben sie Linda verkabelt und auch ein Pferd und weisen ua. nach daß Pferde denken
Ein wunderschönes Buch nicht nur über Hundeerziehung "Positiv bestärken - sanft erziehen" von Karen Pryor
Liebe Grüße