Niflheimr
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 9. August 2019
- Beiträge
- 15.796
Die Aussage, dass der Elch "wohl kaum wegen der Leute“ seine Route gewählt habe, ignoriert die Tatsache, dass Wildtiere hochsensibel auf anthropogene Störungen reagieren. Studien zeigen, dass wiederholte Begegnungen mit Menschen, insbesondere in urbanen Räumen, zu erhöhtem Cortisolspiegel, Fluchtverhalten und langfristigen Verhaltensänderungen führen können. Auch wenn Emil seine Route nicht bewusst wegen der Menschen gewählt hat, ist es wissenschaftlich belegt, dass menschliche Präsenz seine Bewegungsmuster beeinflussen kann und auch hat ,etwa durch Umgehung von Lärmquellen oder Flucht aus beengten Räumen.Die theatralische Berichterstattung von diesem Medium ist bekannt.. aber gut, wer weiß...
Will nicht bestreiten, dass es sicherlich bekloppte Elchtouris gab. Aber er wird wohl kaum wegen dieser Leute seine - fĂĽr uns - eigenwillige Route eingeschlagen haben.
Von Massenaufläufen war in der Landeshauptstadt und Nähe Klinikum an dem besagtem Nachmittag jedenfalls nichts zu erkennen.. und, dass er in den späteren Abendstunden den Bahnverkehr lahmlegte finde ich nach wie vor erheiternd. Besser Zugausfälle aufgrund eines Ausweichmanövers mit einem Elch (kurios hierzulande) als wegen einer anderen Art von Gefährdung (Bombendrohungen, Unwetterkatastrophe usw...)
Vielleicht stand er deswegen auch auf den Gleisen. Wenn ein Wildtier in panischer Orientierungslosigkeit zwischen Stahltrassen und Signaltechnik herumirrt, wird das ausgeblendet zugunsten der Anekdote "finde ich nach wie vor erheiternd". Schließlich ist es ja viel unterhaltsamer, wenn die Verspätung durch ein nordisches Huftier verursacht wird, statt durch die üblichen Verdächtigen wie Bombendrohungen oder Starkregen. Dir sollte aber auch bewusst sein das der Elch durch akustische Signale vergrämt werden musste.
Auch das "von Massenaufläufen nichts zu erkennen war“, steht im Widerspruch zu dokumentierten Berichten von Behörden und Medien, die von Menschenansammlungen, Selfie-Jägern und Verkehrsbehinderungen berichten. Und da gab es nicht nur die Krone die das berichtete...
Auch kleinere Gruppen können für Wildtiere erheblichen Stress bedeuten, insbesondere wenn sie sich wiederholt nähern, fotografieren oder gar verfolgen. Die subjektive Wahrnehmung einzelner Beobachter kann hier nicht als Maßstab für die tatsächliche Belastung des Tieres gelten.
Mich macht das eher alles traurig....