Tibetischer Buddhismus II

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Lieber Lotusz, ist dir bewußt, daß es Unterschiede gibt zwischen:

eine Tatsache aussprechen - sie in den historisch-kulturellen Kontext einordnen - sie darin verstehen und dieses verständnis dafür äußern - sie aus eigener (d.h. heutiger) sicht für unmenschlich halten - gegen ihre weitere praktizierung zu kämpfen

und

etwas verurteilen und verdammen - losgelöst vom kontext - aus der moralisch-überlegenen position - einer anderen epoche- und eines anderen kulturkreises ?

Wenn ja, dann verbirgst du es zumindest oft sehr geschickt. :rolleyes:

Liebe Grüße, Stephan
 
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Hallo Iron

Ironwhistle schrieb:
In einigen Kasten ziemlich misserabel...

Noch schlimmer bei den Unberührbaren, die nicht einmal einer Kaste angehörten. Die hatten überhaupt keine Rechte. Im Gegegnteil. Wagten die es einmal einen Brahmanen, also einen Priester, zu berühren, so erhielten sie dafür schlimme Prügelstrafen. Eventuell wurde ihnen sogar die Hand dafür abgehackt.

Alles Liebe. Gerrit
 
Wo war's?
Hier in unserer Gegend, oder war's im wilden England, hat man doch vor ein paar Wochen noch einen Obdachlosen zu tode geprügelt.

Schlimm, diese Wilden.

Zeig mir einen Unterschied zwischen Indien und hier - und dann frag mal SchuPos wie oft sie ausrücken müssen weil da wieder ein besoffener Ehemann auf Frau und Kind eingeprügelt hat...
 
Hallo Iron

Ironwhistle schrieb:
Wo war's?
Hier in unserer Gegend, oder war's im wilden England, hat man doch vor ein paar Wochen noch einen Obdachlosen zu tode geprügelt.

Schlimm, diese Wilden.

Zeig mir einen Unterschied zwischen Indien und hier - und dann frag mal SchuPos wie oft sie ausrücken müssen weil da wieder ein besoffener Ehemann auf Frau und Kind eingeprügelt hat...

Es geht mir nicht in erster Linie darum, aufzuzeigen, dass es hier früher besser war als meinetwegen in Indien. In Europa und in Deutschland herrschten früher bestimmt auch sehr schlimme Zustände. Mir geht es um die vollkommen unkritische Betrachtung sowohl der hinduistischen als auch der buddhistischen Religion, und um die Idealisierung der heiligen Schriften, wie der Veden oder der Bhagavad Gita. Denn in Wirklichkeit haben sowohl die Religionen als auch die heiligen Schriften massiv an der gesellschaftlichen Entwicklung mitgewirkt. Ja, sie waren sogar die Grundlage und sind damit natürlich auch für die gesellschaftlichen Zustände mit verantwortlich.

Ein sehr grosser Unterschied fällt mir allerdings doch ein. Auch heute wagt es in Indien keine Frau, allein auf die Strasse zu gehen. Sie muss immer Angst vor sexueller Belästigung haben. Wenn Frauen in Indien darum allein das Haus verlassen, nehmen sie meistens eine Rikscha und wenn sie es sich leisten können, ein Taxi. Das ist in Deutschland zum Glück anders, wenn's natürlich auch immer ein paar Ausnahmen gibt.

Alles Liebe. Gerrit
 
Mag ja sein, aber das sind alltägliche Probleme und hat eigentlich nicht sehr viel mit den Mönchleins auf ihren Bergen zu schaffen.

Hmm, hier gehen die Leute auch in die Kirche, beten das Vaterunser zusammen, und draußen?
Draußen ist's vergessen...

Warum sollte es in Hinduistischen oder Budhistischen Ländern anders sein als hier?
Im Tempel; Friede, Freude, Eierkuchen - draußen?
Na, reden wir nicht drüber...
 
Lotusz schrieb:
Ein sehr grosser Unterschied fällt mir allerdings doch ein. Auch heute wagt es in Indien keine Frau, allein auf die Strasse zu gehen. Sie muss immer Angst vor sexueller Belästigung haben. Wenn Frauen in Indien darum das Haus verlassen, nehmen sie meistens eine Rikscha und wenn sie es sich leisten können, ein Taxi. Das ist in Deutschland zum Glück anders, wenn's natürlich auch immer ein paar Ausnahmen gibt.
Sag mal, Lotusz, warst du jemals selbst in Indien???

Das kann ich nicht glauben, nach dem, was du hier schreibst.

Das ist sowas von lächerlich... :lachen:

Das ist völlig fernab der Realität, die ich dort beobachtet habe - und zwar nicht als Hotel-Tourist für ein paar Wochen.
Sondern als Student an den Unis dort, über Monate hinweg, und nur Inder um mich herum in den Wohnheimen auf dem Campusgelände, außerdem zeitweise eingebunden in Familien - also wirklich mitten unter denen, die du so verzerrt darstellst...

Liebe Grüße, Stephan
 
Hallo Iron

Ironwhistle schrieb:
Mag ja sein, aber das sind alltägliche Probleme und hat eigentlich nicht sehr viel mit den Mönchleins auf ihren Bergen zu schaffen.

Hmm, hier gehen die Leute auch in die Kirche, beten das Vaterunser zusammen, und draußen?
Draußen ist's vergessen...

Warum sollte es in Hinduistischen oder Budhistischen Ländern anders sein als hier?
Im Tempel; Friede, Freude, Eierkuchen - draußen?
Na, reden wir nicht drüber...

Das hat nichts mit dem Mönchen zu tun? Iron, wach auf! Glaubst Du denn, die sassen nur in ihren Klöstern, beteten und meditierten? Von wegen. Sie waren die Herrscher über die Ländereien, die zu den Klöstern gehörten und sie haben das Volk brutal unterjocht und ausgebeutet. Die Mönche dagegen lebten oft in Saus und Braus. Und wehe dem, der dagegen aufbegehrte.

"Als der tibetische Buddhismus in Tibet unumschänkt herrschte, waren die Lebensbedingungen der Tibeter entsetzlich. Die überwiegende Mehrzahl der Menschen war sterbensarm, sie lebten das Leben von Unterdrückten. Unnachgiebig wurden sie von den Mönchen ausgebeutet, die ihre Machtansprüche durchaus mit brutaler Gewalt mithilfe zweier Institutionen durchsetzten: der Mönchspolizei (Zimzag) und den Mönchssoldaten (Dob-Dobs). Außerhalb der Klostermauern konnte niemand lesen, ein Sozial- oder Gesundheitswesen für die breite Masse der Bevölkerung existierte nicht. Währenddessen schwamm die Mönchselite in Geld- und Sachwerten und brauchte auf keinen Luxus zu verzichten."

"In der Tat fand man in der „Heiligen Stadt“ mit nachgerade obszöner Pracht ausgestattete Klöster, Tempel, Paläste und Gärten vor. Allein die Winterresidenz des Dalai Lama, verfügte über mehr als 1000 Prunkräume. Die etwas außerhalb Lhasas gelegene Sommerresidenz hatte über 500 Räume samt einer mehr als vierzig Hektar großen Parkanlage. Jenseits der Tempel- und Palastbezirke zeigten sich indes die gleichen elenden Lebensbedingungen: Die "Heilige Stadt", war nichts als ein häßliches Gewirr kleiner und winkliger Gassen und Gäßchen, in dem die Unhygiene keine Grenzen finde.

Die vielleicht deutlichste Aussage über das Sozialgefüge des „alten Tibet“ macht das „Justizsystem“, das in diesem so erleuchteten und vom sanften und toleranten Buddhismus durchwirkten Land zur Anwendung kam. Es stammte in seinen Grundzügen aus der Zeit von Dschingis Khan und sah Strafen nach Art des Dschingis Khan vor. Das tibetische Strafrecht leitete sich aus einem Gesetzeswerk Dschingis Khans des frühen 13. Jahrhundert ab und zeichnete sich durch extreme Grausamkeit aus. Zu den bis weit in das 20. Jahrhundert hinein üblichen Strafmaßnahmen zählten öffentliche Auspeitschung, das Abschneiden von Gliedmaßen, Herausreißen der Zungen, Ausstechen der Augen, das Abziehen der Haut bei lebendigem Leibe und dergleichen. Obgleich der 13. Dalai Lama 1913 das Abhacken von Gliedern unter Verbot gestellt hatte, wurden derlei Strafen noch bis in die 1950er Jahre hinein vorgenommen.

So also waren die Zustände. Für mich sieht das „alte Tibet“, das von vielen so glorifiziert wird, wie eine Mischung aus dem christlichen Mittelalter und dem Taliban-Regime aus.

aus: Dalai Lama

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Wenn Frauen in Indien darum allein das Haus verlassen, nehmen sie meistens eine Rikscha und wenn sie es sich leisten können, ein Taxi. Das ist in Deutschland zum Glück anders, wenn's natürlich auch immer ein paar Ausnahmen gibt.

Alles Liebe. Gerrit

Vielleicht liegt es ja daran, dass in Deutschland Rikschas so gut wie unbekannt sind . :lachen:
 
hallo (armer) nitai

du lässt dich (wie ich anfangs) in eine diskussion mit lotusz ein die keinen sinn hatt. verstehe hier und jetzt dass du weder etwas richtigstellen kannst noch für etwas gutes einstehen kannst. es ist unmöglich zu diskutieren denn du wirst in seinen augen immer und ewig unrecht behalten. vergiss es und kümmere dich um essentielle dinge im leben.

liebe grüsse
shenpen
 
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Wenn unser guter Lotusz schon mit dem, so verfährt, was heute sichtbar und relativ problemlos überprüfbar ist (man frage einfach nur eine handvoll leute, die aus Tibet oder Indien kommen, wenn man selbst nicht hinfahren kann) - wie verfährt er dann wohl mit dem, was in der vergangenheit war und was nicht so leicht zu überprüfen ist?
hier wird ganz offensichtlich die Realität, das wirklich erlebbare Bild einem im Kopf und aus allerlei Büchern konstruierten theoretischen Bild angepaßt - nicht umgekehrt.

und was nicht reinpaßt, ist eben notfalls nicht real.

so wie im zweifel die leute dort (z.B. die buddhisten in tibet) eben selber weniger ahnung von allem haben, als unser guter lotusz. :lachen:

das ist allmählich nicht mal mehr ärgerlich, sondern nur noch albern.... :rolleyes:

liebe Grüße, Stephan
 
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