Tibetischer Buddhismus II

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Nein, Fool, das ist ein Inhaltsverzeichnis der Monolo..., ähm der Diskussion.

:D
 
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Hallo Fool

TheFool schrieb:
Hallo Lotusz,

fallen diese Linklisten nicht langsam unter Spam?

Liebe Grüße, Fool

Für die, die neu hinzukommen, ist die Übersicht bestimmt sehr hilfreich. Aber sei doch ehrlich und sage, dass dir eigentlich der ganze Threat nicht gefällt.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hm.... Hier wurden nun schon so viele Worte geschrieben (verloren?); da will ich meinen 'Senf' nicht auch noch dazugeben. Vielmehr greife ich auf Hinweise einiger Vorschreibenden zurück, denen ich im Großen und Ganzen nur zustimmen kann:

FrischMilch schrieb:
Du bist langweilig....

FrischMilch schrieb:
Anscheinend ist dir auch langweilig.

FrischMilch schrieb:
Es gibt im Buddhimus das, was man "wenn Mitgefühlt zum Feind wird" nennt.
Ich weiss nicht, ob das für diesen Herren hier zu trifft, aber es bedeutet: Daß wenn man sich aus dem Wunsch heraus, den Wesen zu helfen von der tiefen Meditation löst, um alle möglichen Dinge zu tun, man sich schnell erschöfpt, weil man sich und die anderen immer noch für wirklich hält.
Man sollte statt dessen das Zeil der Erleuchtung erreichen, um wirklich nützlich zu werden.

elbenohr schrieb:
Unangenehme Einwände, die die eigene Linie ins wanken bringen könnten werden einfach ignoriert.
Immer dann, wenn ein Argument "gefährlich" wird, wird die Diskussion abgebrochen oder umgelenkt.
Wir sind wie Don Quichote und Lotusz ist die Windmühle.
Man reibt sich nur auf und die Windmühle dreht sich weiter, so als ob nichts gewesen ist.

elbenohr schrieb:
Reine Zeitverschwendung.

In diesem Sinne, liebe Grüße, Lutz
 
"Das ist nicht mehr Buddhismus"
Der Dalai Lama wendet sich gegen Sektierertum und Fundamentalismus. Mit dem Dalai Lama sprach Andreas Bänziger (Tages-Anzeiger) in Dharamsala.

Eure Heiligkeit, glauben Sie an Geister?

Ja. Geister in einem buddhistischen Sinn sind andere Wesen als Menschen und Tiere, die unser nacktes Auge sehen kann. Diese Geister sind eine Welt für sich. Wie in der Menschenwelt gibt es gute und schlechte Geister. Und unter den guten Geistern gibt es wiederum zwei Arten: niedrige und hohe Geister. Die hohen Geister kann man als Bodhisattvas verstehen (als Wesen, die ins Nirvana eingehen dürften, aber in der Welt bleiben, um andern Menschen zu helfen, Red.). Ich glaube also nicht nur an Geister, sondern an verschiedene Arten von Geistern. Normalerweise können wir nicht mit diesen Geistern verkehren. Aber unter gewissen Voraussetzungen ist Kommunikation möglich. Das ist die Erklärung für das Orakel oder Medium.

Ist Dorje Shugden ein Geist?

Ja. Darum dreht sich ja die Kontroverse. Das ist halt ein bisschen kompliziert. Die bedeutenderen Geister gehen auf die Zeit von Padmasambhava im 8. Jahrhundert zurück (Padmasambhava gilt als grosser Geister- und Dämonenbezwinger in Tibet, Red.). Damals leisteten diese Geister zunächst Widerstand, akzeptierten dann aber die Belehrung durch Padmasambhava (wodurch einige zu Schutzgeistern oder -gottheiten des Buddhismus und Tibets wurden, Red.). Zu dieser Kategorie gehört das Staatsorakel Nechung. Wir halten diese Geister für zuverlässig, denn sie haben eine lange Geschichte ohne jede Kontroverse in über 1000 Jahren. Shugden gehört offensichtlich nicht zu dieser Kategorie. Er entstand erst zur Zeit des 5. Dalai Lama (17. Jahrhundert, Red.). Der 5. Dalai Lama sagt in seiner Autobiographie, dass Shugden wegen eines schlechten Karmas sehr schädlich wurde und dass er ihn deshalb zerstörte. Die Anhänger von Shugden halten ihn für einen sehr guten Geist. Aber der 5. Dalai Lama machte klar, dass er Shugden als eine negative Kraft betrachtet.

Warum ist das alles heute so wichtig?

300 Jahre lang hatte das sehr wenig Bedeutung. Im südlichen Tibet, wo dieser Geist lebt, wurde Shugden von den Leuten als lokale Gottheit verehrt. Das ist in Ordnung. Aber grosse Meister wie Tsongkhapa (der Begründer der Gelug-Schule, Red.) verehrten solche lokalen Geister nie. Erst unter dem 13. Dalai Lama (dem Vorgänger des jetzigen Dalai Lama, Red.) wurde ein wichtiger Lama zum Verehrer von Shugden, und der 13. Dalai Lama rügte ihn deswegen.

Erklärt das, weshalb Sie selber diesem Geist eine Zeitlang wohlgesinnt waren?

Es war ein Fehler von mir, dass ich um 1950 unter dem Einfluss eines gewissen Lama Kontakt zu diesem Geist aufnahm, dass ich ihn anrief und verehrte. Zu meiner Schande muss ich das gestehen, ich denke, es geschah aus Unwissenheit. Das ist kein Geheimnis, und ich kann es erklären.

Probleme gab es, als Klöster in Indien (die exilierten Klöster der "reformierten" Gelug-Schule Ganden, Drepung und Sera, Red.) anfingen, Shugden zu verehren und sogar mein zweiter Lehrer sich diesem Geist zuwandte. Ich begann, eine Untersuchung anzustellen, mit dem Resultat, dass ich die Shugden-Verehrung beendete. Aber ich behielt das für mich, bis merkwürdige Geschichten auftauchten, wonach einige Lamas und Beamte von Shugden zerstört wurden, weil sie Praktiken anderer Schulen aufnahmen. Denn diese Leute glauben, dass sich Anhänger der Gelug-Schule nur an die Gelug-Schule halten und keine Unterweisung aus andern Traditionen erhalten sollten. Das ist eindeutig sektiererisch, und Sektierertum ist ein Problem. Deshalb gelangte ich an die Öffentlichkeit. Dieser Geist soll nichts zu tun haben mit der tibetischen Regierung (im Exil, Red.), mit der Freiheit Tibets, weil er so schlechte Beziehungen hatte mit dem 5. Dalai Lama und auch mit dem 13. Dalai Lama. Ich gab auch den Rat, dass die Klöster Shugden nicht speziell verehren sollen. Mit individueller Verehrung gibt es kein Problem, das ist das Recht des Individuums, ob gläubig oder nicht gläubig.

Wie haben die Tibeter und Tibeterinnen im Exil und in der Heimat Ihren Rat aufgenommen?

Viele Tibeter hielten sich an diese Weisung. Aber in gewissen Gegenden von Tibet nahm die Shugden-Verehrung trotzdem zu, und auch in Indien gab es Klöster, die absichtlich Shugden huldigten. Deshalb habe ich die Einschränkungen 1995 verschärft.

Haben wir es hier mit einer Art Revolte gegen den Dalai Lama zu tun? Steckt ein politisches Motiv dahinter?

Schwer zu sagen. Ich denke, am Anfang gab es kein politisches Motiv. Aber dann wurden die Chinesen auf die Kontroverse aufmerksam, und die chinesischen Behörden begannen die Shugden-Verehrung zu fördern. Ich habe drei Punkte, die gegen die Shugden-Verehrung sprechen.

Erstens ist dieser Geist nicht gut für die Regierung von Tibet.

Zweitens bin ich gegen jedes Sektierertum eingestellt, sowohl innerhalb des Buddhismus als auch ausserhalb. Ich habe immer die Verständigung zwischen Christen und Buddhisten gefördert. So sage ich auch innerhalb des tibetischen Buddhismus, dass man die verschiedenen Traditionen gleichzeitig praktizieren soll. Ich tue das auch selber, und ich finde es sehr nützlich. Für diese Einstellung ist Shugden ein schweres Hindernis.

Und drittens muss ich feststellen, dass viele Leute, auch Tibeter, sehr wenig über Buddhismus wissen und keine Ahnung haben vom Dharma (der buddhistischen Lehre, Red.). Solche Leute halten Shugden beinahe für einen Buddha. Ein Zentrum in England verehrt Shugden tatsächlich als Buddha. Manche glauben auch, dass diese Gottheit wichtig ist für ihr tägliches Leben, für das Geschäft, um Geld zu machen. So entsteht die Gefahr, dass dieser Geist wichtiger wird als Buddha. Das ist nicht mehr länger Buddhismus, wie der 13. Dalai Lama klar festgestellt hat.

Die innertibetische Kontroverse um Shugden wurde der breiten Öffentlichkeit erst durch eine Kampagne von europäischen Buddhisten aus England und der Schweiz bekannt. Warum ist dieses Thema für Sie so wichtig?

Besonders die neuen jungen Buddhisten im Westen, die oft persönliche Probleme haben, Probleme mit der Familie oder andere Schwierigkeiten, fühlen sich tief im Geist verunsichert. Sie suchen Schutz, und sie glauben, in Shugden einen mächtigen Beschützer zu finden. Diese jungen Leute glauben, dass dieser Geist wirksamer ist als Buddha. Sie halten sich für Buddhisten, aber in Wirklichkeit haben sie mehr Vertrauen in diesen Geist. Sie wissen kaum etwas von den Vier Edlen Wahrheiten. Das ist nicht der Buddhismus, der uns lehrt, wie wir Meister unser selbst werden. Die Gefahr besteht, dass der tiefgründige und verlässliche tibetische Buddhismus zur Geisterverehrung degeneriert.

Man wirft Ihnen vor, dass Sie das Menschenrecht der Religionsfreiheit verletzen.

Dieser Geist ist es, der schlecht ist für die Religionsfreiheit. Dieser Geist sagt, wer ihn verehrt, soll nicht Nyingma-, Kagyü- oder Sakya-Lehren praktizieren (die drei andern Schulen des tibetischen Buddhismus neben der Gelug, der Schule des Dalai Lama, der auch Shugden zugehört, Red.). Er sät Uneinigkeit. Dieser Shugden-Geist hat während 360 Jahren Spannungen zwischen der Gelug-Tradition und den andern Schulen verursacht. Wenn man Einschränkungen gegen einen Fundamentalisten erlässt, beschränkt man nicht die religiöse Freiheit, sondern man verteidigt sie. Mir ist es nur recht, dass jetzt diese Kontroverse nach 360 Jahren öffentlich geworden ist, und ich begrüsse es, wenn dieser Konflikt historisch untersucht wird.

Schwächt dieser Streit Ihren Kampf für ein freies oder autonomes Tibet?

Ich glaube nicht. Einige mögen das Vertrauen in mich verloren haben. Aber gleichzeitig haben zahlreiche Anhänger der Kagyü- oder der Nyingma-Schule erkannt, dass der Dalai Lama einen wirklich nichtsektiererischen Kurs verfolgt. Ich glaube, diese Shugden-Verehrung ist seit 360 Jahren wie eine quälende Eiterbeule. Nun habe ich wie ein moderner Chirurg eine kleine Operation vorgenommen. Das tut im Moment etwas weh, aber es ist nötig, um das Problem zu lösen, sonst wird es weiter stören.

Tages-Anzeiger, Andreas Bänziger
23.03.1998
(http://www.tibetfocus.com/shugden/shugden_interview.htm)
 
Zitat von Lotusz
Und dass die Zustände in Indien so patriarchalisch und frauenfeindlich sind, wie sie oben beschrieben sind, hat sehr viel mit der Religion, mit den Veden und der Bhagavad Gita zu tun!Alles Liebe. Gerrit
Namaste Gerrit

Das ist eine gute Frage: wieso kommt es vor, dass im Land von Krishna und Buddha solche Zustände herrschen? Die Frauen in Indien und China sind am meisten missbraucht in der ganzen Welt, das ist die erschreckende Tatsache. Oder wieso kommt es vor, dass der Geburtsort Christi oft ein Kriegsfeld ist?

Du malst dir die Realität schwarz-weiß und tust dir dabei sehr leicht. Aber die Welt und Geschichte sind mal viel komplexer. Du hast nur über einen kurzen Abschnitt in der Geschichte etwas geschrieben. Deiner Logik nach, wenn ich eine Ansichtskarte aus Paris kriege, mit dem schneebedeckten Eifelturm, dann sollte ich annehmen, dass in Paris immer Schnee anzutreffen ist?!

Du hast es wahrscheinlich vergessen, dass ich schon vor einiger Zeit mich darüber geäußert habe: ein Messer kann man verschieden verwenden – um jemanden umzubringen, oder für Kinder Nahrung zuzubereiten.
Du beschuldigst das Messer, ich beschuldige den Benützer. Niemand ist bis jetzt auf die Schnapsidee gekommen die Messer zu verbieten (außer glaube ich in Japan, aber die sind immer extrem). Etwas so scharfes wie vedisches Wissen, kann man sehr leicht missbrauchen.
Buddha z.B. ist nur deswegen erschienen, weil die Menschen zu seiner Zeit die Veden sehr stark missbraucht haben. Und wenn man das göttliche Wissen missbraucht, sind die Folgen davon verheerend, wie wir sehen.

Du hast Manu-samhita, den Gesetz Manus zitiert, hast aber vergessen die Stelle zu zitieren, wo z.B. die Mütter verherrlicht werden und wo es gesagt wird, dass die Mutter sogar über den Guru steht. Und dass jede andere Frau, außer eigenen, als Mutter betrachtet werden soll.
Du hast vergessen die Schriften zu zitieren, wo es gesagt wird, dass man eigene Frau als Repräsentation von Lakshmi, der Gemahlin Gottes betrachten soll.
Du hast die Stellen vergessen, wo es gewarnt wird, dass wenn man Frauen, Kinder, ältere Personen und Kühe (also die, die sich nicht wehren können) missbraucht oder ausnützt, dass man dann mit argen Konsequenzen rechnen muss: vom frühzeitigen Tod oder Armut im Einzelfall oder mit Naturkatastrophen, wie Dürren, Überflutungen usw. Leuchtet es jetzt bei dir ein bisschen ein?

Du hast vergessen zu schreiben, dass Indien sehr lange Zeit unter fremder Herrschaft gelitten hat, und dass viele von den „vedischen“ Bräuchen eigentlich moslemische Bräuche sind.
Außerdem, waren 60% der Bevölkerung VOR britischen Herrschaft ALPHABETEN. Danach ist die Zahl drastisch gesunken.

Du hast aber vor allem vergessen zu schreiben, dass die Veden selbst solche Umstände die du beschrieben hast vor langer, langer Zeit prophezeit haben!!!
Ich werde darüber aber später mehr schreiben.
Also lieber Lotusz, zitiere bitte die Sachen über die du wenig weißt, nicht außer Kontext.
Um zu überprüfen, ob Veden die Wahrheit sagen, sollte man Experiment machen und versuchen die Veden in der vier vedischen Sampradaya-Traditionen zu folgen. Nur dann ist man in meinen Augen kompetent, darüber eine objektive Aussage zu machen.
Und wir sollen auch fähig sein, die ethischen, moralischen und sozialen Anweisungen in den vedischen Schriften (die sicherlich von Zeit, Ort und Umständen abhängig sind) von den rein spirituellen zu trennen. Das erste ist sekundär, das letzte primär. Das sekundäre (Dharma, zeitweilige Pflichten als Mann, Frau, Familienvater usw.) ist eine Stütze für das primäre (Sanatana-dharma oder ewige Pflichten als spirituelle Seele und ein Teil Gottes), aber kann zur Ausartung bringen, wenn ohne Spiritualität benützt wird. Siehst du, dass zeigt wie vollkommen die Veden sind: wenn du das göttliche Wissen ohne göttliches Bewusstsein anwenden willst, dann entsteht nur Chaos und Verwirrung.

Und kein indischer Heiliger hat jemals einen unterwiesen, dass man Frauen oder Kinder körperlich misshandeln soll. Weit entfernt davon! Ahimsa, Gewaltlosigkeit, heißt: nicht durch Gedanken, nicht durch Worte, nicht durch Taten.

Mit Liebe
Nitai

P.S. Es gefällt mir, das du das Krishna-Bild als Avatar benützest.
 
Weil Lotusz Manu-samhita im negativen Kontext erwähnt hat, werde ich jetzt ein paar interessante Stellen aus dieser uralten Schrift zitieren:

Kapitel II

129. Nicht blutsverwandte Frauen oder andere Ehefrauen soll er mit "gnädige
Frau" oder "liebe Schwester" (eben respektvoll) ansprechen.

But to a female who is the wife of another man, and not a
blood-relation, he must say, ‘Lady’ (bhavati) or ‘Beloved sister!’

131. Eine Tante mütterlicherseits, die Ehefrau eines Onkels
mütterlicherseits, die Schwiegermutter sowie eine Tante väterlicherseits
sollen wie die Frau seines Lehrers (Gurus) geachtet werden, ja sie sind
der Frau seines Lehrers ebenbürtig.

A maternal aunt, the wife of a maternal uncle, a
mother-in-law, and a paternal aunt must be honoured like the wife of
one’s teacher; they are equal to the wife of one’s teacher.

132. Die Füße der Schwägerin, sofern sie derselben gesellschaftlichen
Schicht angehört, sollte man täglich umfassen, während dies bei anderen
weiblichen Verwandten mütterlicher- und väterlicherseits nur nach der
Rückkehr von einer Reise nötig ist.

(The feet of the) wife of one’s brother, if she be of the same
caste (varna), must be clasped every day; but (the feet of) wives of
(other) paternal and maternal relatives need only be embraced on one’s
return from a journey.

133. Seinen Tanten und seinen älteren Schwestern gegenüber sollte man sich
verhalten wie seiner eigenen Mutter gegenüber; jedoch ist die Mutter
verehrungswürdiger als diese.

Towards a sister of one’s father and of one’s mother, and
towards one’s own elder sister, one must behave as towards one’s
mother; (but) the mother is more venerable than they.


Kapitel III

55. Die Frauen müssen von ihren Vätern, Brüdern, Ehemänner und Schwägern, die auf ihr eigenes Wohl bedacht sind, respektiert und geehrt werden .

Women must be honoured and adorned by their fathers,
brothers, husbands, and brothers-in-law, who desire (their own)
welfare.

56. Wo Frauen respektiert werden, sind die Götter (auch Halbgötter oder
Erzengel genannt) zufrieden; wo sie aber nicht respektiert werden, dort
bringt kein noch so heiliges Ritual Früchte.

Where women are honoured, there the gods are pleased; but where
they are not honoured, no sacred rite yields rewards.

57. Wo weibliche Verwandte in Gram und Kummer leben, wird die Familie bald
zugrunde gehen; aber eine Familie, in der sie glücklich sind, wird für
immer blühen.

Where the female relations live in grief, the family soon
wholly perishes; but that family where they are not unhappy ever
prospers.

58. Die Häuser in denen Frauen leben, die wegen respektloser Behandlung Flüche aussprechen, werden wie durch Zauberhand völlig zerstört werden.

The houses on which female relations, not being duly
honoured, pronounce a curse, perish completely, as if destroyed by
magic.

59. Deswegen sollten Männer, die auf ihr eigenes Wohl bedacht sind, Frauen
bei Festen und an Feiertagen stets mit Schmuck, Kleidern und gutem Essen
verwöhnen.


60. In der Familie, in der die Ehepartner zufrieden miteinander sind, wird
das Glück garantiert von Dauer sein.

In that family, where the husband is pleased with his wife
and the wife with her husband, happiness will assuredly be lasting.

177. Er möge weder unnütz Hände, Füße oder Augen gebrauchen, noch
unehrlich sein, Unsinn reden, noch andere durch Taten, oder auch nur den
Gedanken daran, verletzen.

Let him not be uselessly active with his hands and feet, or
with his eyes, nor crooked (in his ways), nor talk idly, nor injure
others by deeds or even think of it.

180. Er sollte nicht mit seinem Vater, seiner Mutter, seinen weiblichen
Verwandten, seinem Bruder, Sohn, mit seiner Frau oder Tochter und mit
seinen Dienern streiten.

With his father and his mother, with female relatives, with
a brother, with his son and his wife, with his daughter and with his
slaves, let him not have quarrels.

Ich glaube das hier spricht für sich selbst. Das Problem ist NICHTBEFOLGUNG und nicht Befolgung von Veden oder anderen heiligen Schriften!!!

Mit Liebe
Nitai
 
Hallo Nitai

Du magst noch so viel aus den Veden, aus der Bhagavad Gita oder aus anderen Schriften des Hinduismus oder Buddhismus zitieren. Papier ist geduldig. Man mag noch so viel schöne Worte in den Veden oder in der Bhagavad Gita niedergeschrieben haben. Entscheidend ist, wie die Realität in Indien ausgesehen hat.

Wenn weder der Hinduismus, noch der Buddhismus, weder die Veden, die Bhagavad Gita oder andere religiöse Schriften es über Jahrhunderte nicht geschafft haben, dieses menschenverachtende, patriarchalische, frauenverachtende, ausbeuterische und angsterzeugende System zu verhindern, dann taugen all die obengenannten Religionen und heiligen Schriften überhaupt nichts. Auch wenn dort noch so viele schöne Worte drin stehen. Die Realität sieht so aus, und das seit Jahrhunderten:

Kinderbräute

Für die Benutzung von minderjährigen Mädchen bei den tantrischen Ritualen hat Professor Dr. Michael von Brück, selber Vater mehrerer Töchter, ein erstaunlich volles Verständnis: "Wenn in einigen Tantras die sexuelle Vereinigung mit einer Zwölfjährigen empfohlen wird, so ist zu bedenken, dass zu jener Zeit in Indien die Mädchen mit 11 oder 12 Jahren im Heiratsalter waren."

Rosalind Miles schreibt in ihrem Buch "Weltgeschichte der Frau" über Kindbräute in Indien:

"Einem indischen Mädchen stand die Last der Mutterschaft schon früh bevor: neun Monate nach Beginn der Pubertät. Ihre Eheschließung lag weit zurück (die Kinder wurden schon mit fünf oder sieben Jahren verheiratet), und der kluge Gatte hatte seine Kindbraut schon lange an regelmäßigen Geschlechtsverkehr gewöhnt. Von der ersten Blutung an schlief er mit ihr, um ihre "ersten Früchte" kosten zu können.

Aber unter diesen Umständen gelang es dem Ehemann nicht häufig, auch die Ernte einzufahren. Solche Kinderehen entlarvten sich allzu oft als raffinierter Massenmord an Mädchen. Millionen dieser jungen Ehefrauen starben jährlich an Unterleibsverletzungen oder an der Niederkunft. Noch 1921 hielt eine offizielle Volkszählung der britischen Regierung statistisch fest, dass in den vorausgegangen zwölf Monaten 3 200 000 Kindbräute in Indien gestorben waren.

Britische Armeeärzte berichten über die Umstände:

1. Neun Jahre alt. Tag nach der Hochzeit. Linker Oberschenkelknochen verrenkt, Becken völlig zerdrückt, Fleisch hing in Fetzten herab.
2. Zehn Jahre alt. Konnte nicht stehen. Starkes Bluten, tiefe Fleischwunden.
3. Neun Jahre alt. So stark zerfetzt, dass sie chirurgisch kaum noch zu heilen war. Ihr Mann hatte noch zwei andere Frauen und sprach ausgezeichnetes Englisch.
4. Sieben Jahre alt. Lebte beim Ehemann. Starb nach drei tagen unter großen Qualen.
5. Etwa zehn Jahre alt. Kroch auf Händen und Knien zum Krankenhaus. Konnte seit ihrer Hochzeit nicht mehr aufrecht stehen.

Für solche kulturelle Gepflogenheiten Verständnis aufzubringen, wie es der christliche Theologe Professor Dr. Michael von Brück tut, der immerhin Dekan der Evangelisch Theologischen Fakultät an der Universität München ist, ist verantwortungslos wenn nicht zynisch.

Ist euch eigentlich klar, was das konkret bedeutet???? Allein im Jahr 1921 starben 3.200.000 Kinderbräute im Alter zwischen 7 und 12 Jahren qualvoll an den inneren Verletzungen des brutalen Geschlechtsverkehrs ihrer Ehemänner und an den Schwangerschaften. Und das war nicht nur 1921 so, sondern das ging über viele Jahrhunderte so!!!!.

aus: Buddhismusdebatte

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo Iron

Ironwhistle schrieb:

Mach dich doch einmal schlau, wie es heute mit der Gleichberechtigung in Indien, dem Land der Veden und der Bhagavad Gita, aussieht. Ein paar Zahlen können dabei vielleicht helfen:

Alphabetisierungsrate von indischen Frauen: 1901 = 1 %, 1971 = 18 %, 1997 = 39 % Trotz des gewaltigen Zuwachses erübrigt sich jeder Kommentar.

Bis 1900 konnten also gerade einmal 1 % aller Frauen lesen. Und wenn man dann den Hinduismus, die Veden oder die Bhagavad Gita, die über Jahrtausende das Leben in Indien bestimmt haben, als die grossen ethischen und sozialen Errungenschafft hinzustellen versucht, dann verkennt man, dass die Religionen und die heiligen Schriften ganz wesentlich an den herrschenden Zuständen mitgewirkt haben.

Alles Liebe. Gerrit
 
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