Hi Berlinerin!
Hallo Condemn,
das ist interessant, was du schreibst und wohl auch sehr richtig.
Ich habe nämlich schon oft gehört, wenn jemand den Wunsch "loslässt" bzw. "vertraut und loslässt" bzw. sein Schicksal so annimmt, dann klappt es oftmals auch.
Also zum Beispiel habe ich schon soo oft gelesen, dass manche Frauen mit Kinderwunsch meißtens erst schwanger wurden NACHDEM sie den Wunsch losgelassen haben bzw. schon aufgegeben haben und ihr Schicksal schon so angenommen haben. Das liest man sehr oft. Also MUSS was wahres dran sein, wie du schon oben ausführtest!
Ja, gutes Beispiel. Davon kenne ich gleich 2 "Fälle", wo schon künstliche Befruchtung geplant war, in einem Fall existierte sogar schon ein Termin.
ABER: das ist doch alles wirklich leichter gesagt, als getan. Seinen größten bzw. großen Lebenswunsch loszulassen ist ja wirklich extrem schwer.
Ja... das mit dem "loslassen" ist aber nicht ganz so, wie es einem aus der "Jetzt-Perspektive", wo man noch davon überzeugt ist, dass der Wunsch sehr wichtig ist, erscheint.
Du hast auf jedenfall recht. Und irgendein kosmisches universelles Prinzip/Gesetz ist dafür zuständig. Ja, man erzeugt diese blöde Gegenkraft selbst, wie recht du hast. Durch deine Worte wird es mir noch viel klarer und deutlicher jetzt, danke.
Was meinst du mit "..."nicht-glauben" ist der Weg."?
("Schicksal so annehmen", ist mir schon klar.)
Nimm z.B. diese "Gegenkraft". Es ist doch logisch, dass wenn keine einzige Begrenzung irgendeiner Art bestünde, Du in jedem Moment absolut Deinen Willen umsetzen könntest. Das wäre "Allmacht". Du kannst es nicht, daher muss eine Begrenzung existieren. Eine Begrenzung ist allerdings nur dann wirklich eine, wenn sie außerhalb Deiner Macht, Einfluss auf Dich zu nehmen vermag. Du musst also ein "Opfer" sein. Damit das möglich ist, muss die Begrenzung objektiv und außerhalb Deiner selbst existieren (nicht unbedingt physisch gemeint). Das könnte z.B. ein Gesetz sein, dass auf jeden Fall gilt, egal ob Du es glaubst oder nicht, ob Du existierst oder nicht usw. Ein solches, begrenzendes Gesetz gibt es aber nicht. Das Paradox ist: Die Freiheit ist sogar so grenzenlos, dass sie es mit einschließt, extreme Begrenzung erfahren zu können. Die Macht ist so groß, dass man daraus die Erfahrung der Ohnmacht erzeugen kann. Die Begrenzung ist selbst-erzeugt. Das bedeutet ja, dass man in der Lage sein müsste, sie entweder nicht mehr zu erzeugen, oder zumindest wieder wegräumen zu können. Warum kann man das nicht? Wenn Du Dich fragst... Du sagst Dir ganz simpel: "Okay, da ist eine Begrenzung. Ich erschaffe sie selbst. Ich kann sie auch auflösen..." Und schon kommen Fragen und Zweifel.
"Wie denn?" ...
"Ich fühle eine Begrenzung, aber irgendwie auch wieder nicht." ...
"Ich weiß das eine da sein muss, aber kann sie nicht erkennen"...
"Ich weiß ja nichtmal worin diese Begrenzung bestehen soll." ....usw.usf.
Was geschieht da?
Grundlegend kann man sagen: Du bist ganz simpel davon überzeugt, dass da eine Begrenzung existiert, die Du nicht so einfach wegräumen kannst. Du kannst Dir, je nachdem wie sehr Du Dich mit diesem Thema befasst, irgendwann sogar logisch erklären, dass Du sie selbst erzeugst, und darin sicher sein. Aber das ändert nichts daran, dass Du Dich ihr gegenüber machtlos glaubst. Und ich behaupte, bzw. weiß sogar: Würdest Du nicht glauben, dass Du einer Begrenzung machtlos gegenüberstehst, könntest Du die selbst erzeugte wegräumen. Würdest Du nicht glauben, dass eine Begrenzung existiert, würde keine existieren.
Die Kraft liegt also in der Fähigkeit etwas als wahr anzusehen, dessen Gegenteil als unwahr. Mit wahr und unwahr ist gemeint: Für Dich in der Realität als "Ausdruck" erfahrbar oder nicht. Du sagst vielleicht, die Begrenzung ist selbst erzeugt, es ist potentiell möglich sie aufzulösen. Aber sagst Du: "Ich kann das jetzt und hier!!" ? Nein... Diese Aussage wäre Deinem Empfinden nach unwahr, entspricht nicht Deiner Überzeugung. Es geht also sozusagen um die "Kunst des Nicht-glaubens". Damit wiederum ist gemeint, dass Du nichts als absolute (ihr Gegenteil ausschließende) Wahrheit annimmst. Und genau da kommt man dann zum Kernpunkt. Warum glaubst Du an eine absolute Wahrheit? Weil Du die Erfahrung eines "Pols" machst, die andere jedoch nicht. Damit meine ich, Du machst z.B. jedes mal wenn Du es versuchst, die Erfahrung: "Ich kann meinen größten Wunsch nicht realisieren." und hast nie eine andere gemacht. Deine Wahrnehmung, Deine Erinnerung bringen Dich jedes mal in den "Negativ-Pol" wenn Du auch nur daran denkst. Das hast Du nicht unter Kontrolle, kannst Deine Aufmerksamkeit nicht einfach in den "Positiv-Pol" bringen. Das liegt an "Bedeutung". Alles was Bedeutung für Dich hat, zieht Deine Aufmerksamkeit wie ein Magnet auf sich. Und Bedeutung hat alles für Dich, was Du als eine Ursache für Dein Glück oder Dein Leid betrachtest.
Als Beispiel: Du bist davon überzeugt, dass Du um glücklich sein zu können, eine bestimmte Menge an Geld benötigst. Umgekehrt bist Du davon überzeugt, dass wenn diese Summe unterschritten wird, Du leiden wirst.
Das Geld, bzw. der Mangel daran, hat also für Dich eine ursächliche Kraft, daher eine große Bedeutung. Deine Aufmerksamkeit beschäftigt sich ausschließlich mit Bedeutung und pendelt zwischen den Polen. Du hast mal eine Wunschvorstellung, die Vorstellung soviel Geld zu haben wie Du wünscht, stellst Dir vor wie Du damit etwas kaufst, dass Dir wichtig ist... -> Positiv-Pol
Dann kommen auch immer wieder Ängste, was sein wird, wenn Du den befürchteten Mangel erfahren solltest, weil Du nicht schaffst soviel zu verdienen oder wo auch immer herzubekommen. -> Negativ-Pol
Psychisch gesehen sind das die 2 Pole und sie bedingen sich. Du bekommst nie den einen ohne den anderen, solange beide davon die Bedeutung einer Ursache haben. Die Verknüpfung zwischen "Ich bin arm" als Ursache und "Ich leide" als Wirkung besteht aus Überzeugungen. Du hast jede Menge Antworten darauf, wenn man Dich fragen würde: "Warum denkst Du, dass Du darunter leiden wirst, wenn Du nur wenig oder kein Geld hättest?" ...z.B. dass Du hungern müsstest. Und wie das Leben so spielt, haben diese Antworten Deiner Meinung nach den Status einer Wahrheit, da sie allesamt ebenfalls mit "Ich leide, wenn daran Mangel besteht..." verknüpft sind. Es steht absolut nicht zur Diskussion, dass Hungern keine ursächliche Bedeutung hat.
Die Bedeutung des Geldes ist also Teil einer Ursache-Wirkungs-Kette die eine große Kraft hat und von weiteren (vermeintlichen) Ursachen (Kein Geld - Kein Essen - Hungern - Existenzgefährdung - Leiden) gestützt wird. Du musst Dir auch nicht jedes mal alle Gründe bewusst machen, warum Geld wichtig ist. Die Gründe dafür existieren wie eine jederzeit abrufbare Information dahinter und stärken die überzeugende Kraft, Geld habe diese Bedeutung.
Wie wäre es anders? Angenommen, zwischen Geld und "Ich leide" bestünde keine Ursache - Wirkungskette... Dann würdest Du vielleicht sagen: "Ja, wäre schön wenn ich soviel hätte, ich würde mir gerne ein tolles Auto kaufen, aber ich leide nicht, wenn das nicht möglich ist, ich brauche es nicht für mein Glück." (Nebenbei: Brauchen bezieht sich übrigens bei sehr vielem auf den Selbstwert. Nur weniges ist absolute Existenzgrundlage, das meiste ist Selbstwertgefühl.) Würdest Du Geld so sehen können, hätte der Negativ-Pol keine Bedeutung, da der Mangel an Geld für sich alleine stünde, nicht mit Deinem Glück oder Leid verbunden ist. Du könntest mit Leichtigkeit Deine Aufmerksamkeit vollkommen in den gewünschten Pol lenken und dann diese Erfahrung machen, sie würde nicht von der anderen Seite auf sich gezogen.
Du kannst das übrigens jederzeit testen. Denk an Deinen größten Wunsch und richte Deine Aufmerksamkeit auf den positiven Pol, die Gewissheit dass sich dieser Wunsch erfüllt. Kannst Du das? Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht, da Deine Aufmerksamkeit immer wieder ins Negative geht. Wenn Du Dich zwingst positiv zu denken, pendelt sie hin und her, bzw. Du denkst oberflächliche Gedanken die Du vielleicht als Affirmationen aussprichst, während Du in Wirklichkeit mit großer Überzeugung das Gegenteil denkst. Das kann man als eine Art Frustration, Angst etc. fühlen.
Wie schafft man es also, die Aufmerksamkeit frei zu bekommen? Indem man dem negativen Pol die Bedeutung nimmt. Das macht man, indem man nicht mehr glaubt, dass er eine Ursache für das eigene Leid sein würde, wäre er realisiert (z.B. Armut). Man ist ja davon überzeugt weil man Gründe dafür hat, die man ebenfalls glaubt. Mit denen muss dasselbe geschehen, auch sie müssen gelöst werden, sollte man davon überzeugt sein.
Das Lösen geschieht durch Absicht und Bewusstmachen. Du musst zuerst einmal wissen, was Du überhaupt alles glaubst, und mit glauben ist "als wahr ansehen" gemeint. (Übrigens ist das Wort "Wahrnehmung" wirklich passend, denn darin steckt "Wahr - Nehmung".... Was man wahrnimmt, ist für einen real und wenn es ursächliche Bedeutung hat, ist es der eigenen Überzeugung nach sofort "realer" als dessen Gegenteil).
Du musst wie gesagt wissen, was Du als wahr ansiehst, wovon Du überzeugt bist. Wenn Du manche vermeintliche Wahrheiten vor Dir hast, wirst Du wahrscheinlich die Tendenz haben, sie nicht anzurühren, weil Du so sehr davon überzeugt bist. Aber es ist tatsächlich so, dass es im umfassenderen Sinn keine dieser Wahrheiten gibt. Der Verstand erzeugt ständig überzeugende Ursache-Wirkungs-Ketten um eine Wahrheit zu beweisen, keine davon ist aber objektiv und absolut wahr. Das ist ja nicht mal die Wahrnehmung der Zeit. Also... Das Wichtigste ist wie gesagt, dass Du Dir alles bewusst machst und die Absicht hast, es nicht mehr zu glauben, Dich nicht mehr davon beeindrucken zu lassen. Und die Hauptansatzpunkte dafür sind alle Gedanken die in Dir ein Gefühl der Angst entstehen lassen. Du schaust sie Dir an, und beobachtest, wie Du darauf reagierst, wie sie Dich Angst empfinden lassen, wie Du davon überzeugt bist dass diese Angst gerechtfertigt ist usw. Wenn Du Dir das sehr bewusst anschaust und Dich selbst dazu anhältst, Dich nicht beeindrucken zu lassen, löst sich die Überzeugungskraft. Etwas das mir geholfen hat war: "Verhalte Dich allem was Dir Angst bereitet gegenüber so, als wärest Du schon der, der (oder die) Du zu sein wünscht." Und der, der man zu sein wünscht ist absolut souverän, lächelt vielleicht noch milde, wie ein Erwachsener der von einem Kind etwas von Geistern im Wandschrank erzählt bekommt.

Das ist die Einstellung, um Überzeugungen und damit Ängste zu lösen, was effektiv bedeutet, dass man dem Negativ-Pol die Bedeutung nimmt. Man nimmt sie damit auch dem positiven Pol, aber nur im Hinblick auf das "brauchen". Es ist nicht so, dass man dadurch den Wunsch verliert. Man wünscht es sich allerdings nicht mehr um den eigenen Wert zu bestätigen oder die Existenz, sondern der Erfahrung wegen.
Sieht theoretisch eigentlich nicht so schwer aus, oder?

Was macht es dann letztlich doch schwer? Natürlich genau dasselbe Prinzip. Erst einmal die Überzeugunge, dass es eben nicht ganz einfach ist. Die gründet auf der Wahrnehmung und der Erfahrung, aber v.a. auf dem negativen Pol, selbst wenn der nur aus der Angst besteht: "Möglicherweise ist es doch anders und nicht so einfach." Der Wunsch, fähig zu sein Wünsche realisieren zu können, ist selbst diesem Prinzip unterworfen. Und das heißt wiederum, dass auch er einen negativen Pol hat, mit dem man über die Angst zu leiden identifiziert ist. Wenn man das durchdenkt, wird auch klar, warum alle spirituellen Lehren so einen Wert auf "Selbstliebe" legen, sich so lieben wie man ist, alles annehmen was ist, nichts irgendeinen Widerstand entgegensetzen. Wenn man das kann, ist man frei. Dann braucht man nichts, aber durchaus entwickelt man sich weiter mit einer gewissen Neugier bestimmte Erfahrungen machen zu wollen. Wobei auch das weniger wird. "Erleuchtete" haben das oft gar nicht mehr. Sehr oft ist deren eigenziger weltlicher Wunsch nur noch anderen zum Glück zu verhelfen, dem sie durch lehren nachkommen. An irgendwelchen Erfahrungen besteht für viele kein Interesse mehr, selbst der Erhalt des Körpers ist für manche unwichtig, bzw. tun sie dafür nur ein Minimum. Eckhart Tolle hatte auch so eine Phase. Ramana Maharshi war sogar dem Tod nahe. Sie haben auch kein Interesse an Wundern oder Wunscherfüllung, sind auch meistens nicht fähig dazu, was viele nicht verstehen können. Würden sie es aber wollen, könnten sie es sehr schnell lernen.
So, eigentlich wollte ich Dir noch auf ein paar andere Dinge antworten, bin aber etwas zu ausführlich geworden

Schreibe vielleicht morgen noch etwas dazu, da ich das Thema selbst sehr interessant finde.
VG,
C.