F
Fauni
Guest
Na, ob das der Weckruf des Meisters ist, das wollte ich gestern schon reinkopieren:
"Ich habe bemerkt, daß die Wirkung einer magischen Arbeit so dicht darauf folgt, daß sie
vor der Zeit der Arbeit angefangen haben muß. Zum Beispiel arbeite ich heute daran, daß
X in Paris an mich schreibt. Am nächsten Morgen erhalte ich den Brief, so daß er vor
dieser Arbeit geschrieben sein mußte. Leugnet dies, daß die Arbeit die Ursache
hervorgebracht hat?
Wenn ich eine Billiardkugel stoße, und sie bewegt sich, so sind sowohl mein Wille als ihre
Bewegung Ursachen zuzuschreiben, die lange vor der Handlung dawaren. Ich kann
meine Arbeit und auch ihre Wirkung als Zwillingswirkungen des ewigen Universums
sehen. Der bewegte Arm und Kugel sind Teile eines Zustandes des Kosmos, der
notgedrungen aus seinem unmittelbar vorhergehenden Zustande hervorging, und so, ewig
zurück.
So ist meine magische Arbeit nur eine der Ursachen-Wirkungen, die notwendigerweise
gleichzeitig mit den Ursachen-Wirkungen sind, die die Kugel in Bewegung setzen. Daher
kann ich die Tätigkeit des Stoßes als eine Ursache-Wirkung meines ursprünglichen Willen
ansehen, die Kugel zu bewegen, obwohl natürlich vor ihrer Bewegung. Aber der Fall mit
der magischen Arbeit ist nicht ganz analog. Denn meine Natur ist derart, daß ich
gezwungen bin, Magick auszuführen, um meinen Willen Oberhand gewinnen zu lassen,
so daß die
Ursache für mein Wirken auch die Ursache für die Bewegung der Kugel ist, und es liegt
kein Grund vor, warum eines eher da sein sollte als das andere. (vgl. Lewis Carroll, wo die
rote Königin schreit, ehe sie sich in den Finger sticht.)
Laß mich die Theorie an einem tatsächlichen Beispiel erläutern.
Ich schreibe aus Italien an demselben Tage an einen Mann in Frankreich und an einen in
Australien und sage ihnen, sie möchten zu mir kommen. Beide kommen 10 Tage später
an; der Erste als Antwort auf meinen Brief, den er erhielt, der Zweite auf "seine eigene
Initiative", wie es scheinen könnte. Aber ich rief ihn, weil ich ihn brauchte, und ich
brauchte ihn, weil er mein Stellvertreter war, und seine Intelligenz ließ ihn den Entschluß
fassen, zu mir zu kommen, weil sie richtig urteilte, daß die Lage (soweit er sie kannte) so
war, daß sie
seine Gegenwart wünschenswert machte.
Dieselbe Ursache also, die mich an ihn schreiben ließ, verursachte ihn, zu mir zu
kommen; und es wäre unpassend zu sagen, daß das Schreiben des Briefes die direkte
Ursache seiner Ankunft war, es ist offensichtlich, daß, hätte ich nicht geschrieben, ich
anders gewesen wäre, als ich tatsächlich bin, und aus diesem Grunde wären auch meine
Beziehungen zu ihm anders gewesen als sie sind. In diesem Sinne stehen Brief und
Reise daher in kausaler Verbindung.
Man kann nicht noch weiter gehen und sagen, daß ich in diesem Falle den Brief
schreiben müßte, selbst wenn er angekommen wäre, ehe ich es tat; denn es gehört zu
der ganzen Reihe von Umständen, daß ich eine offene Tür nicht mit einem Stemmeisen
aufstieß.
Die Schlußfolgerung ist, daß man seinen Willen "ohne Gier nach Ergebnis" tun sollte.
Wenn man in Übereinstimmung mit den Gesetzen der eigenen Natur arbeitet, so tut man
etwas "recht"; und keine solche Arbeit kann als "nutzlos" betrachtet werden, selbst in
Fällen der hier besprochenen Art. Solange unser Wille besteht, gibt es keinen Grund für
eine Klage.
Von seiner Magick zu lassen, würde Mangel an Selbstvertrauen in die eigenen Kräfte
beweisen und Zweifel an dem eigenen innersten Glauben an das Selbst und an die Natur."
"Ich habe bemerkt, daß die Wirkung einer magischen Arbeit so dicht darauf folgt, daß sie
vor der Zeit der Arbeit angefangen haben muß. Zum Beispiel arbeite ich heute daran, daß
X in Paris an mich schreibt. Am nächsten Morgen erhalte ich den Brief, so daß er vor
dieser Arbeit geschrieben sein mußte. Leugnet dies, daß die Arbeit die Ursache
hervorgebracht hat?
Wenn ich eine Billiardkugel stoße, und sie bewegt sich, so sind sowohl mein Wille als ihre
Bewegung Ursachen zuzuschreiben, die lange vor der Handlung dawaren. Ich kann
meine Arbeit und auch ihre Wirkung als Zwillingswirkungen des ewigen Universums
sehen. Der bewegte Arm und Kugel sind Teile eines Zustandes des Kosmos, der
notgedrungen aus seinem unmittelbar vorhergehenden Zustande hervorging, und so, ewig
zurück.
So ist meine magische Arbeit nur eine der Ursachen-Wirkungen, die notwendigerweise
gleichzeitig mit den Ursachen-Wirkungen sind, die die Kugel in Bewegung setzen. Daher
kann ich die Tätigkeit des Stoßes als eine Ursache-Wirkung meines ursprünglichen Willen
ansehen, die Kugel zu bewegen, obwohl natürlich vor ihrer Bewegung. Aber der Fall mit
der magischen Arbeit ist nicht ganz analog. Denn meine Natur ist derart, daß ich
gezwungen bin, Magick auszuführen, um meinen Willen Oberhand gewinnen zu lassen,
so daß die
Ursache für mein Wirken auch die Ursache für die Bewegung der Kugel ist, und es liegt
kein Grund vor, warum eines eher da sein sollte als das andere. (vgl. Lewis Carroll, wo die
rote Königin schreit, ehe sie sich in den Finger sticht.)
Laß mich die Theorie an einem tatsächlichen Beispiel erläutern.
Ich schreibe aus Italien an demselben Tage an einen Mann in Frankreich und an einen in
Australien und sage ihnen, sie möchten zu mir kommen. Beide kommen 10 Tage später
an; der Erste als Antwort auf meinen Brief, den er erhielt, der Zweite auf "seine eigene
Initiative", wie es scheinen könnte. Aber ich rief ihn, weil ich ihn brauchte, und ich
brauchte ihn, weil er mein Stellvertreter war, und seine Intelligenz ließ ihn den Entschluß
fassen, zu mir zu kommen, weil sie richtig urteilte, daß die Lage (soweit er sie kannte) so
war, daß sie
seine Gegenwart wünschenswert machte.
Dieselbe Ursache also, die mich an ihn schreiben ließ, verursachte ihn, zu mir zu
kommen; und es wäre unpassend zu sagen, daß das Schreiben des Briefes die direkte
Ursache seiner Ankunft war, es ist offensichtlich, daß, hätte ich nicht geschrieben, ich
anders gewesen wäre, als ich tatsächlich bin, und aus diesem Grunde wären auch meine
Beziehungen zu ihm anders gewesen als sie sind. In diesem Sinne stehen Brief und
Reise daher in kausaler Verbindung.
Man kann nicht noch weiter gehen und sagen, daß ich in diesem Falle den Brief
schreiben müßte, selbst wenn er angekommen wäre, ehe ich es tat; denn es gehört zu
der ganzen Reihe von Umständen, daß ich eine offene Tür nicht mit einem Stemmeisen
aufstieß.
Die Schlußfolgerung ist, daß man seinen Willen "ohne Gier nach Ergebnis" tun sollte.
Wenn man in Übereinstimmung mit den Gesetzen der eigenen Natur arbeitet, so tut man
etwas "recht"; und keine solche Arbeit kann als "nutzlos" betrachtet werden, selbst in
Fällen der hier besprochenen Art. Solange unser Wille besteht, gibt es keinen Grund für
eine Klage.
Von seiner Magick zu lassen, würde Mangel an Selbstvertrauen in die eigenen Kräfte
beweisen und Zweifel an dem eigenen innersten Glauben an das Selbst und an die Natur."