Suizid - Was würdet ihr tun?

Hi ihr Lieben,
Hallo Sayalla,ich fand deinen letzten Beitrag hilfreich,denn ich stecke in dieser Situation.Wie gesagt,ich spürte von meinem bestem Freund seine Absichten,er wollte sein Leben auch beenden,aber ich hinderte ihn dran,er ist seit Wochen in der Klinik,bekkommt zwar tabletten,ist auch mittlerweile in der offenen.Aber sein Seelenzustand wird nicht besser.ich rede viel mit ihm ,besuche ihn jeden 2.Tag.Ich krieg in ihm nix positives rein.
Es läßt mich schon verzweifeln.Bin mit ihm über 10Jahre befreundet.Habe schon einiges angeleiert für seine Zukunft.
Er weiß auch,das ich immer für ihn da bin,habe grad wieder mit ihm telefoniert.Kam grad selber von der Arbeit,trinke meinen Kaffee,und zerbreche mir den Kopf.
Er hat eine Wahrnehmungsstörung,leidet unter Wahnvorstellungen,
das muß durch die Trennung seiner Ex ausgelöst worden sein,denn vorher war er voll normal,humorvoll,ein lebensbejahnder Mensch.
Seine Kindheit war zwar auch nicht die beste,hat geringes Selbstvertrauen,weiß einer einen Rat wie ich ihn positiv beeinflussen kann? Habe ihn Bücher zum Lesen gebracht.Mit ihm viel geredet,aber komme nicht weiter.Sorry,wenn ich euch damit belaste,aber ich hab ihn immer wieder gesagt,das ich an ihn glaube,ihn nicht aufgebe,einfach alles ,was positiv ist.lieben gruß
checkerlady
 
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Sorry,wenn ich euch damit belaste,aber ich hab ihn immer wieder gesagt,das ich an ihn glaube,ihn nicht aufgebe,einfach alles ,was positiv ist.lieben gruß
checkerlady

Grüß dich, checkerlady! :)

Du belastest überhaupt niemanden hier mit deiner Sorge. Mir zeigt es, dass meine ursprüngliche Frage keineswegs so fehl am Platz war, wie ich vor der threaderöffnung befürchtete, und dir könnte vielleicht die eine oder andere Meinung guten Rat geben. Es sind bis jetzt so viele Meinungen eingegangen. War noch keine dabei, die dir für deinen ganz persönlichen Fall passend erscheinen könnte?
Was hältst du zum Beispiel von Tiberius' Idee, deinen Freund etwas zum Lachen zu bringen? Ist er derzeit dermaßen "weg", dass er deine Scherze gar nicht wahrnähme? Du kennst ihn seit 10 Jahren... weißt sicher auch etwas über seine Hobbies und was ihn früher faszinierte. Oder? Kannst du hier nicht ansetzen und versuchen, seine Lebensgeister wieder etwas in Gang zu setzen?
Wenn er derartig "weg" und in seiner neuen Welt eingeigelt ist, wirst du ihn locken müssen, damit er da heraus kommt. Ganz ohne Druck. Alles muss von ihm freiwillig akzeptiert werden. Was ihn früher faszinierte, könnte dir hier womöglich hilfreich sein.

lg, Khalil
 
Hi,khali,

Ja, hab mir alles durchgelesen.Überlegt ,was auf ihn zu treffen kann,deshalb die Bücher als Hilfe.Darin hat er sich auch wiedererkannt,einiges mehr verstanden.Alte Verhaltensmuster und so,ich kenne ihn sehr gut.Ich weiß ja immer was er denkt,fühlt usw. er vertraut mir auch,auch wenn alle anderen für ihn angebliche Feinde sind.er ging früher angeln,damit hab ich ihn aufmuntern können.Er hat auch seine Träume/Wünsche u.Ziele aufs Papier gebracht,hab ihn seine positiven Eigenschaften aufgeschrieben,seine Stärken.damit er besser reflektieren kann.Im Moment gehts ihm besser,hat wieder sein Medikament gegen Angstzustände bekommen,die die Ärzte schon abgesetzt haben.Er hört auf mich,das ist schon mal gut ,denn er ging darauf hin zu einer Schwester um sich was geben zu lassen.
Er achtet immer auf andere,nie auf sich.er denkt ,er hat wohl kein Platz in dieser Welt verdient,das glaubt er zumindest.Natürlich bin ich behaarlich und weise ihn darauf hin,was wäre,wenn er nicht da wäre,wer alles trauern würde,etc.Ich dachte da an einem persönlichen Positiv-motivationsbrief.Wie findest du diese Idee?
Ich meine,wenn er sich wieder total neben sich stehen sieht,das er ihn zur hand nimmt und es ihn wieder zurückholt ins wahre Leben.Gute Idee? Was meint ihr?
Danke für eure Hilfe.
 
Hi ihr Lieben,
Hallo Sayalla,ich fand deinen letzten Beitrag hilfreich,denn ich stecke in dieser Situation.
...weiß einer einen Rat wie ich ihn positiv beeinflussen kann?
checkerlady

Hallo checkerlady
Raten kann ich dir nichts, aber fragen möchte ich dich etwas.
Du hast geschrieben: Er hört auf dich.
Du auch mal auf ihn?

LG Sayalla
 
Hallo

Ich würde über mehrere Jahre von meinem Ex-Mann damit erpresst. Er hat gedroht, er würde sich umbringen, wenn ich ihn verlasse. Ich machte mehrmals den Anlauf wegzugehen und es endete jedesmal in fürchterlichen Szenen. Er unterstrich seine Drohung damit, dass er sich seine Pistole griff und die Wohnung verliess (Sportschütze) und einmal damit, dass er sehr lange im Keller blieb - als ich nachschauen ging, lag ein Strick (echt so wie im Western...) auf dem Tisch. Etc.

Ich habe sehr unter ihm gelitten und ich fühlte mich vergewaltigt durch diese Aktionen.
Drei Wochen nachdem ich ihn dann doch noch verlassen konnte, hatte er bereits eine andere...

Mir ist dieses jahrelange sehr gemeine Erpressen so im Hals stecken geblieben, dass ich heute immer sage: "Wenn mir nochmal einer mit seinem Selbstmord droht, wünsche ich ihm alles Gute und weiter gar nichts."

Wie ich wirklich handeln würde, weiss ich nicht!

Ich habe jedenfalls immer, wenn ich höre dass sich jemand umbringen will, sofort ein negatives Gefühl. Das hat mich jahrelang so gefangen gehalten, dass ich nicht in der Lage bin, "esoterisch" oder irgendwie liebevoll damit umzugehen. Ich hoffe, mir bleibt eine weitere solche Konfrontation erspart!
 
Hi Sayalla,
wie meinst du das jetzt?

Sicher gibt und gab er mir auch Ratschläge,ich hab auch auf ihn gehört,klar, warum auch nicht.Denn er hat mich oft schon in die richtige Richtung geführt,oder mir in gewissen Dingen die Augen geöffnet,wenn ich mal nicht in der lage war.Wenn ich mal was übersah,oder mich einfach auf gewisse Dinge hingewiesen.HABEN FRÜHER DIE NÄCHTE DURCHGEREDET,das war toll,saßen im Wohnzimmer,Kids schliefen,und wir saßen bei Tee mit leiser Musik auf meiner Couch und redeten bis morgens die Kinder wieder aufgestanden sind,haben früher gemeinsam gefrühstückt.einfach eine tolle Zeit.Eben supertolle Freunde.Wie Bruder und Schwester.
Ich war damals alleinerziehend,auch mal ohne Partner,aber er war immer für mich da,wenn es mir nicht gut ging,so wie ich für ihn immer da war.Dann lernte er seine Ex kennen,bekam seine Tochter,die ist jetzt 3,wir verbrachten alle zusammen mit meinem jetzigen einen tollen Sommer in unserem Garten,mit grillen,Pool für die Kids,war alles superschön. Die Trennung mit seiner Ex hat ihn voll runtergezogen.Denn sie waren 5jahre zusammen.Ich kenne sie ebnfalls so lange.Meiner versteht sich auch super mit ihm.
Ups,hab jetzt so viel geschrieben.Bin in die Vergangenheit abgeschliffen.
 
Ja,dessen bin ich mir bewußt.

Warum muß ich mit diesen Themen mich auseinandersetzen? Die Frage nach dem Warum?
Was steckt dahinter? Was soll ich denn lernen?
Das ich recht stark und zäh und geduldig bin,das weiß ich
vo mir selber.denn 3 KINDER alleine großziehen,ist auch anstrengend gewesen,aber es hat mich immer stärker gemacht.Sind noch ein paar Jahre bis sie erwachsen sind,grins,lach.
Mein Partner sagt, ich ziehe depressive Menschen und Selbstmordgefährdete an. Warum frage ich mich.
Es haben sich wirklich einige solcher Menschen,die ich gar nicht kannte,aus der Community/Internet von mir helfen lassen,o.k.,tue es auch gerne,oder durch Bekannte deren Bekannte,denen ich geholfen habe.Alles o.k.,aber suche den Grund oder gibts da keinen?
Ob es was mit Karma aus dem Vorleben zu tun hat?
 
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Er achtet immer auf andere,nie auf sich.er denkt ,er hat wohl kein Platz in dieser Welt verdient,das glaubt er zumindest.Natürlich bin ich behaarlich und weise ihn darauf hin,was wäre,wenn er nicht da wäre,wer alles trauern würde,etc.Ich dachte da an einem persönlichen Positiv-motivationsbrief.Wie findest du diese Idee?
Ich meine,wenn er sich wieder total neben sich stehen sieht,das er ihn zur hand nimmt und es ihn wieder zurückholt ins wahre Leben.Gute Idee? Was meint ihr?
Danke für eure Hilfe.
Natürlich hat er sich einen Platz in dieser Welt verdient, sonst hätte er ihn nicht. ;) Obwohl ich es nicht so sehe, dass wir uns unseren Platz hier verdienen müssen.

Ich muss für dich auch etwas ausschweifen... ;)

Was wäre, wenn er nicht mehr wäre...wer würde aller um ihn trauern... Weißt du, anfangs erwähnte ich, dass ich 1993 Tabletten schluckte. Eigentlich aus Blödheit. Meine Ehe ging zu Bruch und ich konnte mir nicht vorstellen, wie es weitergehen sollte. Meine Frau empfand nach 7,5 Jahren Partnerschaft/Verlobung/Ehe das Gefühl, dass sie sich nie augelebt hätte und außerdem gab es einen Kollegen, der ihr den Hof machte... Da ich sie nicht verlieren wollte, sagte ich ihr, sie solle sich diesen Typen meinetwegen "anschauen" und wenn's sein muss, sich das nächste halbe Jahr etwas ausleben. Immerhin lernten wir uns kennen, da war sie 15 und ich 17 Jahre jung. Dass der Typ eine Niete war, wußte ich, da wir alle in derselben Firma arbeiteten. Von diesem Typen hatte sie nach rund 2 Wochen genug, danach kamen aber ca. 2,5 Jahre Eheleben, in dem sie sich "auslebte" und mir beteuerte, sich eh eine Wohnung zu suchen, aber alles so teuer wäre. ...außerdem liebte sie (angeblich) mich ja ebenfalls. Einerseits wollte ich ihr dieses Nachholen bieten, da ich sie liebte, begnügte mich mit dem Wissen, mit wem sie ausginge oder bei wem sie die Wochenenden verbrachte, sollte sie mal an einen falschen geraten, andererseits nutzte ich mein mir zugesprochenes "Recht", mich auch mal auszuleben nicht, weil ich das gar nicht misste, fraß alles in mich hinein und hatte am Ende diese spontane Schnapsidee mit den Tabletten. Reine Blödheit! Die schönsten und besten Frauen lernte ich danach kennen. Aber in diesem Stadium sieht man das nicht. Für mich ging die Welt unter und ich konnte mir's nach 10 Jahren ohne sie nicht mehr vorstellen.

Als ich im Krankenhaus zu mir kam, hörte ich genau das selbe als allererstes: "Man was machst du denn für Sachen? Du kannst dich doch nicht einfach so aus der Welt stehlen. Was sollten wir denn ohne dich machen?..."
Um dir's aufrichtig zu sagen, liebe checkerlady, ich fasste damals diese Sätze alles andere als positiv auf. Noch dazu kamen sie teilweise von Menschen, die mich jahrelang ausnutzten, trotzdem und weshalb sich das damit verbundene Auseinanderleben mit meiner Ex schon lange abzeichnete. "Was sollten wir bloß ohne dich machen?"... Das erzeugt deinem Freund nur Druck!!! So als ob er für dein Lebensglück durchhalten müsse obwohl er nimmer mag/kann. !!! Ich sag dir das aus Erfahrung, nicht aus Einschätzung! Als ob er für dich zuständig wäre. Du meinst es nicht so, aber er empfindet es möglicherweise ebenfalls so. Ich verfluchte damals diejenigen, die mich fanden und den Notarzt riefen (-sich in mein Leben einmischten-) und derlei Sätze gingen mir hint' vorbei bzw. erzeugten nur Druck und Schuldgefühle. In meinen darauffolgenden rebellischen Jahren, in denen ich "ihretwegen durchhielt" aber keineswegs nach ihren Lebensvorstellungen lebte und sie durch meinen Wandel teilweise unglücklich machte, dachte ich damals nur "selbst schuld". Den vereitelten Abgang ließ ich ihnen teilweise ungeniert spüren, da man nicht alle Tage die Kraft für einen derartigen Schritt besitzt. Noch dazu nach einem mißglückten Versuch. Nennen wir es besser "Mut".

Aber deine Idee mit diesem persönlichen Motivationsbrief finde ich hervorragend. :) Dein Freund sollte auf jeden Fall seine Vergangenheit ablegen, denn diese ist es ja, die ihn dort hin brachte, wo er jetzt ist. An dieser herumzunagen, lässt ihn in seinem Zustand verharren. Das Leben muss weitergehen! Und das tut es auch. Und er schreibt gerade die erste Seite seiner Zukunft. Ich weiß, dass das die Frauen nicht gerne lesen werden, aber ich denke, er sollte baldmöglichst eine andere Frau kennen lernen. Ihre Liebe zu spüren würde ihn vom Verlust der Ex ablenken und diesen mit der Zeit vergessen lassen. Übrig bleibt der Verlust des Kindes. Auch da heilt die Zeit die Wunden. Ich bevorzugte immer gestrandete Alleinerzieherinnen, wobei eine sogar mal drei Kinder hatte, und kümmerte mich um ihre Kinder, als wären es die meinigen. Ich bin heute nicht mehr der Mensch, der unbedingt "eigene" Kinder haben muss. Ich denke, eine nette Frau mit Kind(ern) würde ihn kurieren. Es wird wohl die eine oder ander meinen "er hat ja noch nicht mal die letzte Partnerschaft verarbeitet..." - In erster Linie sollte er mal aus seinem Selbstmordgedankenstadium raus kommen. Es muss ja nicht die große endgültige Liebe werden. Aber er würde erkennen können, dass sein Leben weiter geht und hinter dieser Schwelle der Aussichtslosigkeit sehr wohl und immer wieder das Leben mit seinen schönen Seiten auf ihn wartet.

lg und du wirst deine Situation sicher meistern. Du scheinst eine sehr gute Seele zu sein.
Khalil
 
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