Ich denke, du liegst mit deinem Vorschlag Nr. 3 richtig: Die Firmen haben sich hier einen günstigen Partner gesucht, der für sie Studien gemacht hat für Präparate, die regelmäßig nicht besonders viel Umsatz abwerfen. Und an dieser Stelle möchte ich kurz einhaken und mal was grundsätzliches sagen:
Richtig, sie suchen sich die billigsten Partner, die es unter Umständen auch nicht so ernst nehmen, die eben so billig agieren wie sie anbieten. Oder eben nach ihren eigenen Vorgaben agieren.
Und bitterböse gesagt, wir haben diesen Einspardrang dann auszubaden. Unsere Behörden müssen dann das nachprüfen, was die Anbieter hätten erbringen müssen.
Das ist sparen auf unserer Kosten, mit Billigpräparaten, die unser Kassensystem fordert.
Auf der einen Seite wird der Pharmaindustrie vorgeworfen, sie sei zu geizig mit den Preisen. Dann gibt es immer wieder große Empörung, wenn ein neues Medikament auf den Markt kommt und für Teile der Patienten "unerschwinglich" ist, dann sagen alle die böse Pharmaindustrie will nur Reibach machen und die Patientenschicksale sind ihr egal.
Wenn jetzt aber ein Pharmaunternehmen an allen Ecken und Enden Geld spart um ein Produkt zu kompetitiven Preisen anbieten zu können und es kommt sowas bei raus - irgendein indischer Subcontractor ist nachlässig bei den Studien - dann kullern wiederum die Tränen und es wird wieder gesagt: Der Pharmaindustrie, der geht es nur um den Reibach, und die Patientenschicksale sind ihr egal!
Nu fange ich gleich an zu weinen. Keine Frage, vieles ist unserem Kassensystem geschuldet. Billig, billig, noch billiger. Aber, es gibt da eben auch die Pharma die mitspielt, mit Tochterfirmen und Kooperationen die billigeren Präparate herstellen.
Man hat dadurch eigentlich erst den Anreiz geschaffen zu sparen um jeden Preis. Warum bedarf es für eine Sache, 100 verschiedener Präparate, die von bis gehen, mit dem gleichen Inhalt ?
Da muss schon eine Gruppe richtig Kosten haben mit der Herstellung und andere Trittbrett fahren. Verbunden mit dem Risiko, für uns, dass auch getrickst und manipuliert wird.
Das es so ist, wissen wir, auch das wir in der Medizin mittlerweile eine Klassengesellschaft haben.
Wie du schon schreibst, das tolle neue Präparat bekommen wir nicht, böse Pharma. Nein, es ist unser Kassensystem, der privatversicherte kann sich aussuchen, wird dann von seiner Kasse bezahlt. Der Pflichtversicherte kann dieses nur zum Teil, je nach Status, hier gibt es nämlich Unterschiede. Natürlich auch je nach Arzt.
Aber, beim Pflichtversicherten macht spätestens in der Apo seine Krankenkasse bei der Mediwahl ein Strich durch die Rechnung.
Und ja, je nach Kasse kommen da diese Dumpingmedis, die, die Kasse zu lassen.
Wir haben da mittlerweile eine Klassengesellschaft und für das "gemeine Volk" reichen die Billigprodukte, egal wo hergestellt, egal mit was nachgewiesen. Genau das, zeigt sich immer mehr.
Alles mit dem Hintergrund des Sparens, Sparen um jeden Preis. Und nun kommt der Witz, auch Vorgaben werden eingespart, die unsere Behörden dann nachrangig überprüfen müssen, zu unseren Kosten .............. und ja, die Pharmas machen trotzt Billigprodukten einen Riesenreibach.
Wie gesagt, ich kann es verstehen, dass der kleine Versicherte sich so langsam veräppelt fühlt und sich auch die Frage stellt, was ist noch drin in den Präparaten. Ist das überhaupt noch drinnen, für was ich es nehme.
Und nein, diesen Eindruck hat nicht die Eso-Szene bewerkstelligt, das macht die Pharma ganz alleine. Denn man muss sich schon fragen, warum es solche scharfen Vorgaben speziell in Deutschland gibt, wenn die so umgangen werden und unsere Behörden überhaupt nachprüfen müssen.
Und nun nicht, das sind dann die Pharmas die gegen die starke Konkurrenz sich durchsetzen müssen. Wenn man mal hinterschaut, sind die meisten Riesen mit kleinen Tochterfirmen, Billigproduzenten und sogar der Konkurrenz ganz ungeniert verflochten.
Tja ............ unschöne Sache, aber wie gesagt, alles hausgemacht und keiner kann mir da sagen, huch, das wussten wir aber nicht, dass die so billig arbeiten und einfach billigend etwas vergessen.
Wenn es nur noch um Gewinne und Zuzuzugewinne geht, bleibt etwas auf der Strecke.