Sterbehilfe

Ich finde von Toffifee wurde sehr treffend der Unterschied zwischen Mord und Sterbehilfe beschrieben.

Wichtig ist ob die uneigennützige Absicht einen anderen zu helfen gegenüber dessen Wunsch vorliegt
und ob man das eigene Handeln dann auch vor sich selber sowie den anderen verantworten kann.

So finde ich es auch nicht als Mord wenn der Versuch einen anderen das Leben zu retten unbeabsichtigt zum dessen Tod führt.
 
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Toffifee schrieb:
Gerade darin liegt doch ein Akt großer Menschlichkeit. Jeder von uns wünscht sich doch einen friedvollen Tod.
Selbst wenn die aktive Sterbehilfe in Deutschland jemals erlaubt wird, so bedeutet es doch letztlich mehr Freiheit.
Das Leben ist unendlich kostbar, daher sollte es jedem Menschen freigestellt sein, sich z.B. bewusst für ein Sterbehospiz zu entscheiden, um jede verbleibende Sekunde auf der Erde noch auszuschöpfen
Vermag das die aktive Euthanasie zu leisten?
tenshi schrieb:
ist es mord oder ist es nicht vielmehr die chance dieser menschen auf einen würdigen tod...

ich denke jeder mensch hat seinen stolz und irgendwann bricht der, wenn er langsam aber sicher die kontrolle über sein leben verliert... wenn er nicht mehr selbst essen kann, den ganzen tag unter schmerzen leidet und dabei weiß er zögert nur das unvermeitliche hinaus!
"Wuerdiger Tod"? Was ist ein Tod in Wuerde? Was ist ein "unwuerdiger Tod"? Ist nicht jeder Tod dem Leben voll und ganz angemessen, weil die beiden unweigerlich zusammengehören?

Und: Empfindest du es als schrecklich oder beängstigend, wenn du dir vorstellst, es könnte dir passieren, dass du selbst nicht mehr eigenständig essen, gehen, urinieren usw. kannst? Falls ja: Warum?
diese menschen leben nur aus einem grund: weil die medizin sie am leben erhalten kann - in wirklichkeit hindern wir sie doch an ihrem natürlcihen tod, der viel früher eintreten würde - also warum dürfen wir sie dann nicht erlösen so wie das die natur viel früher tun würde...
Tenshi, du bist unpräzise. Man unterscheidet mindestens zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe. Das Unterlassen von lebenserhaltenden Massnahmen ist passive Sterbehilfe. Diese ist praktisch in allen westlichen Ländern heute zugelassen und auch gesellschaftlich akzeptiert. Problematisch ist die aktive Euthanasie (Sterbehilfe). Diese ist in vielen westlichen Ländern momentan verboten, wird allerdings oft trotzdem in der Praxis nicht durch die Justiz geahndet, wenn sie ausgefhuert wird. In der Schweiz gibt es beispielsweise die Organisation "Exit", die aktive Sterbehilfe (und Begleitung ueber einen länderen Zeitraum) praktiziert. Diese Organisation agiert auf einer illegalen Basis, das muss ganz klar gesagt sein. Trotzdem werden die dort tätigigen Personen normalerweise nicht durch das Strafsystem verfolgt, eben weil das Thema extrem heikel ist.
 
ich meinte nicht den juristischen begriff, eine Tat ist ein aktives handeln. und wer dem anderen aktiv eine spritze oder tabletten gibt, die zum tode führen handelt aktiv.

lieben gruss dagobert
 
Liebe Leute, seid gegrüßt! :)

@Maike:
Ist ja eine schöne Diskussion in Gang gekommen. Freut mich wirklich sehr.

@K7:
Danke Dir. Ich sehe es genauso.

@fckw:
Hallo lieber fckw! Ich habe Deinen Einwand nicht ganz verstanden. (Wenn Du Dich auf Freiheit beziehst, so sollte jeder Mensch ganz nach seinem Glauben, seiner spirituellen Ausrichtung oder aber sich um seiner eigenen Würde und Meinung Willen für aktive Sterbehilfe entscheiden können oder nicht. Es geht mir im wesentlichen auch um die Entscheidungsfreiheit, die jeder Mensch besitzen sollte.)

@Dagobert:
Ich respektiere Deinen Standpunkt wirklich sehr. Offengestanden habe ich mir mal überlegt mich argumentativ auf Deine Seite zu schlagen. Aber ich finde für mich persönlich keine schlagenden Argumente, um Dir ein wenig in der Debatte beizustehen.

In diesem Sinne... alles Liebe und Gute!

LG
Toffifee
 
Toffifee schrieb:
Liebe Leute, seid gegrüßt! :)

@Maike:
Ist ja eine schöne Diskussion in Gang gekommen. Freut mich wirklich sehr.

Hallo, Toffifee,

tja, es ist ja auch einer Diskussion wert, wir sind alle Menschen und wollen, wenn wir schon sterben müssen - wer will das schon???!!! - dann auch in Würde sterben und ohne Qualen. Darum geht es hier halt.
Ich finde es auch höchst bemerkenswert, dass sich viele angeregt hier zu diesem Thema geäussert haben und evtl. noch äussern werden....

Dafür Euch allen viele :kiss3: und mein :danke:

Eure Maike
 
fckw schrieb:
Tenshi, du bist unpräzise. Man unterscheidet mindestens zwischen aktiver und passiver Sterbehilfe...
das unterlassen von lebenserhaltenden maßnahmen... ok! das weiß ich schon... aber das war nicht was ich gemeint hatte! ich meine die ganze vorgeschichte der erkrankten! soweit ich mich erinnern kann war es eine antwort darauf dass sterbehilfe mord sei und man dem sterben seinen lauf lassen soll oder etwas ähnliches. ich wollte damit sagen, dass man das eigentlich nicht so sehen kann, da ja die medizin den menschen vielleicht schon jahrelang nur noch am leben erhalten hat. ich beschleunige eigentlich nichteinmal den natürlichen verlauf, denn hätte man nicht eingegriffen wäre der mensch schon lange tod! ich meinte damit nicht den zustand unmittelbar beim sterben sondern die meistens jahrelange vorgeschichte dazu... außerdem habe ich mir gedanken gemacht woher das problem überhaupt kommt - nämlich aus der selben quelle.. die medizin hällt menschen am leben, die teilweise keinen lebenswillen mehr haben und auch kein richtiges leben mehr. das trifft nicht auf alle zu, aber wenn es nicht zutriffe werden sie auch nicht um sterbehilfe bitten!

ich denke man sollte mal über eines nachdenken: dass ich aktive sterbehilfe leisten darf, heißt ja noch lange nicht, dass ich es muss. ein verbot einer solchen halte ich für eine freiheitseinschränkung derer, die wir damit beschützen wollen.

und ehrlichgesagt ja ich finde es beängstigend irgendwann nichteinmal mehr meines eigenen körpers herr zu sein und bevor ich jahrelang in schmerzen lebe und für jede noch so kleinen tätigkeit hilfe brauche würde ich lieber sterben.. ja es ist für mich noch sehr weit weg und ich bin erst 19, aber das problem bei vielen menschen, vor allem wenn sie schon sehr alt sind, ist doch, dass sie auch gar nicht mehr leben wollen. ich finde es erschreckend wo wir doch enden können.
 
tenshi

ich finde es beängstigend irgendwann nichteinmal mehr meines eigenen körpers herr zu sein

das hattest du, wie jeder mensch, schon mal. als baby, kleinkind.
;o)

das schlüsselwort ist da vertrauen.

lieben gruss dagmar
 
DagoBert schrieb:
das hattest du, wie jeder mensch, schon mal. als baby, kleinkind.
und wer möchte das wieder zurück? also ich nicht! wer möchte den wirklich wieder ein kind sein und sich an regeln halten müssen, nur weil die eltern meinen es sei vernünftig. meine mama hat mir zwar meistens erklärt wieso ich gewisse dinge nicht tun darf, aber alles versteht ein kind eben nicht.

DagoBert schrieb:
das schlüsselwort ist da vertrauen.
ich veraue niemandem! kinder haben noch ein natürliches vertrauen in ihre eltern - ist das einmal gebrochen finden sie es für gewöhnlich nicht wieder und auch in anderen nur selten. ich weiß nicht ob ich irgendwann wieder jemandem vertrauen werde, aber ich moment vertraue niemandem außer mir selbst. und auch vertrauen mach die abhängingkeit nicht besser. und selbst mit vertrauen endet es bei der frage des lebensendes! denn nur wenige, denen man vertraut würden auch aktive sterbehilfe leisten, selbst wenn es erlaubt wäre.
 
Liebe tenshi,

also, wenn es "erlaubt" werden würde, Sterbehilfe zu leisten, dann ist es ja Gesetz und laut Gesetz müssen! wir dann auch danach handeln. Wenn jemand sagt, er möchte eine Spritze, damit er sterben kann, dann muss die Krankenschwester oder der Arzt diese Spritze auch geben...man braucht sich dann keine Vorwürfe zu machen.


Dir liebe Grüsse
Maike
 
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tenshi schrieb:
aber das problem bei vielen menschen, vor allem wenn sie schon sehr alt sind, ist doch, dass sie auch gar nicht mehr leben wollen.
Wirklich? Wer sagt dir das?
Maike Gutjahr schrieb:
also, wenn es "erlaubt" werden würde, Sterbehilfe zu leisten, dann ist es ja Gesetz und laut Gesetz müssen! wir dann auch danach handeln. Wenn jemand sagt, er möchte eine Spritze, damit er sterben kann, dann muss die Krankenschwester oder der Arzt diese Spritze auch geben...man braucht sich dann keine Vorwürfe zu machen.
So funktioniert der Mensch nicht. Es gibt tausende Soldaten, die aus einem Krieg zurueckkehren (in den sie wider ihres eigenen Willens geschickt wurden), und nicht mehr in eine "normale" Gesellschaft eingegliedert werden können.
Weil sie getötet haben.
Und weil dieses Töten sie verfolgt.
In Gedanken.
In Träumen.
Im Schlaf.
Jederzeit und ueberall kann die Erinnerung kommen.
"Man braucht sich dann keine Vorwuerfe zu machen."
Sie handelten ja nach Auftrag, der ihnen - wer eigentlich? - gegeben hat.

Vielleicht gibt es auch Menschen, die aktive Euthanasie leisten können, ohne sich irgendwann im Leben Vorwuerfe machen zu muessen, keine Ahnung. Was aber ist mit den andern, denen, die es zugelassen haben, dass es passierte? Kann ein Mensch akzeptieren, dass andere ausfuehren, wenn er selbst nicht einverstanden ist? Oder sagen wir mal: Wenn er selbst unsicher ist, was richtig wäre?
 
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