Sri Ramakrishna wir danken Dir !

Lotusz schrieb:
Das duale System definiert den Menschen in einer ganz bestimmten Weise und Gott ebenfalls. Was ist aber, wenn man alles einmal unter dem Aspekt von Energie oder Schwingungen betrachtet? Ist die Welt, der Mensch und alles was uns umgibt, nicht nur eine bestimmte Form von Energie oder Schwingung?

Das duale System macht es sich sehr einfach. Es sieht Gott als Ursache für diese Schwingung. Wenn die Ursache für diese Schwingung aber lediglich eine Energie ist, die weder Intelligenz, noch Weitsicht oder Weissheit und all die anderen Eigenschaften besitzt, die wir einem Gott zuordnen?

Man könnte für die Energie oder für die Schwingungen natürlich ebenso alle möglichen anderen Parameter setzen, die man ebenso willkürlich definieren könnte. Baut sich unsere Gottesvorstellung nicht hauptsächlich auf die durch Jahrtausende überlieferte Vorstellung auf, die die Religion uns diktierte?
Lieber Gerrit,
Gott ist die Ursache der Schwingung UND die Schwingung.
UND auch der Grund, warum beide zusammenhängen.
UND er ist das Feld ALLER sämtlicher möglicher Parameter, die auf die Schwingung einwirken.
UND er ist die Idee, das Konzept der Schwingung, wie er auch die Vorstellung der Schwingung ist, die du dir von ihr machst.

Es gibt keinen Ort, wo Gott nicht ist.

Du schwimmst in ihm wie in der Materie.

(Und nein, ich meine das nicht im übertragenen Sinne, sondern wörtlich, wirklich genauso, wie ich es hier hingeschrieben habe.
Und nein, das ist auch kein esoterisches Geplapper, sondern eine ganz einfache, nüchterne Erkenntnis, die jedem offensteht, der erst einmal die Vorstellung aufgibt, dass Gott ein "hier und dort" besitze.)
 
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Hallo

Wenn ihr Gott definiert, dann macht ihr genau das, was die Menschen immer schon gemacht haben, ihr definiert ihn gewissermassen mit menschlichem Antlitz und menschlichen Charaktereigenschaften. So hat euer Gott Eigenschaften wie Güte, Gerechtigkeit, Wissen, Weisheit, Liebe und ähnliches.

Wäre die Kuh imstande einen Gott zu definieren, so hätte dieser Gott mit den menschlichen Eigenschaften wenig zu tun. Vielmehr hätte dieser Gott vielleicht riesengrosse Hörner, ein wunderschön geschecktes Fell und lebte auf einer grossen grünen Wiese mit saftigem Gras und einem kleinen Tümpel.

Und wenn ein Stein erzählen könnte, so wäre Gott bestimmt viel grösser als alle Berge, er würde heller und schöner glänzen als jeder Diamant und das Licht, welches sich in ihm bricht wäre bestimmt tausend mal schöner als alle Sonnen.

Aber ich glaube, Gott hat mit all diesen Vorstellungen nichts gemeinsam. Und darum wird Gott uns auf ewig verschlossen bleiben.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Wenn ihr Gott definiert, dann macht ihr genau das, was die Menschen immer schon gemacht haben, ihr definiert ihn gewissermassen mit menschlichem Antlitz und menschlichen Charaktereigenschaften. So hat euer Gott Eigenschaften wie Güte, Gerechtigkeit, Wissen, Weisheit, Liebe und ähnliches.
(Keine Ahnung, ob du jetzt mich meinst oder nicht. Ich kann nur für mich sprechen.)
Nein, Gerrit, genau das Gegenteil ist der Fall.
Du unterstellst, dass in diesem Forum alle auf diese Weise denken würden. Alle würde sie sich eine Definition aufstellen, und dann an diese Definition glauben. Das tun nicht alle. Es ist ein Prozess mit 3 Schritten:

1. These: Am Anfang passiert genau das, was du kritsierst. Die Menschen erschaffen sich ein Gottesbild nach ihren Vorstellungen und glauben dann daran. G. W. Bush ist ein Vertreter dieser Kategorie.

2. Antithese: Irgendwann aber dämmert es den meisten, dass da einfach etwas nicht stimmt. Man erkennt, dass Gott mehr Mensch als Gott ist, dass er höchst menschliche Züge trägt. An diese Stelle tritt Nietzsche, der sagt: "Gott ist tot." (Genaugenommen hat er das anders formuliert, aber das ist unwichtig.)

3. Synthese: Das ist noch nicht das Ende. Denn auch eine "Nicht-Vorstellung" von Gott ist noch immer eine Vorstellung von ihm. Diesen Schritt machen nicht so viele Menschen, die meisten bleiben offenbar beim Schritt 2 oder bei 1 "stecken". Es ist die totale Demütigung des Menschen, denn ab jetzt kann weder gesagt werden wie Gott ist (Schritt 1), noch wie er nicht ist (Schritt 2). Man ist buchstäblich unwissend, aber diese Unwissenheit ist etwas anderes, als diejenige von Schritt 2. Dort hatte der Mensch noch immer eine feste Vorstellung davon, wie Gott NICHT ist (z.B. "keine Person, keine menschlichen Züge"). In Schritt 3 löst er sich auch noch vor dieser Vorstellung. Er weiss jetzt weder wie Gott ist, noch wie Gott nicht ist, er ist buchstäblich verstummt und völlig gelähmt. Es ist das "Weder/Noch" und auch das "Sowohl/Als-Auch". Gott ist weder kalt noch heiss, und er ist gleichzeitig kalt und heiss.

An dieser Stelle werden Worte völlig unwichtig. Man kann über Gott sagen, was man will, es stimmt IMMER. Man kann über Gott auch genau das Gegenteil sagen, und es stimmt AUCH. Darum kann man auch sagen: Man kann nichts über Gott sagen, denn es ist immer falsch, egal was man sagt.
Das ist nicht komplette Willkür, wie manchmal hier unterstellt! Sondern es ist die Erkenntnis der eigenen Unfähigkeit, überhaupt etwas über Gott zu wissen oder zu sagen, und darum beginnt man in der eigenen Unfähigkeit, mit jedem Menschen, dem man begegnet, auf eine ganz eigene Weise zu sprechen. Zum einen sagt man: Gott ist heiss! Zum andern sagt man: Gott ist nicht heiss, er ist kalt! - je nachdem, was man ausdrücken möchte, worauf man im Gespräch besonders abzielt. Dennoch ist man sich bewusst, dass jedes Wort einfach immer nur falsch ist und bleibt.

Gott kann nicht ausgedrückt werden, er drückt sich selbst aus.
 
.... (süß-bittere) Aufgabe .... Auflösung .... und ..... 'awakening'


(Fortsetzung ist leider noch theoretisch)

schönes Wochenende wünscht
sam
 
Ich meinte wirklich eine mögliche Auswirkung (soferne sich das Ego nicht wieder erholt) und Fortsetzung von Punkt 3 .... dass aus dem Verstummen und der Lähmung, das Wissen erwächst, dass man nichts tun kann ..... und einfach aufgibt ... weil man sonst einfach nichts mehr tun kann ...


bin jetzt nicht sicher, ob das zuerst richtig rübergekommen ist ... ist ja eben leider bei mir auch noch theoretisch, diese Aufgabe (ich bin ja noch nicht mal verstummt ;))


Alles Liebe
sam
 
Hallo

Ich gebe euch ja auch irgendwo recht. Wenn man ein kleines Blümchen oder selbst ein Staubkorn betrachtet, dann sind das natürlich kleine Wunder.

Auch ich vermute immer wieder, das dahinter so etwas wie eine höhere Intelligenz, eine Gottheit steht, die dem ganzen einen Sinn gibt. Aber philosophisch betrachtet... gibt es dafür keine Beweise.

Alles Liebe. Gerrit
 
Ihr seid ja so süüss...
schöne Worte..und gefallen mir alle sehr
obwohl sie ja gar nicht ausdrücken können was es ist, oder doch?
:kiss3:
 
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Lotusz schrieb:
Ich gebe euch ja auch irgendwo recht. Wenn man ein kleines Blümchen oder selbst ein Staubkorn betrachtet, dann sind das natürlich kleine Wunder.
Nein, Gerrit, ich glaube nicht, dass du verstanden hast, was ich ausdrücken wollte. Ich meine es nicht auf diese Weise "im übertragenen Sinne". Ich meine nicht: "Die Schönheit eines Blümchen lässt auf eine höhere Intelligenz schliessen, welche man "Gott" nennen könnte." Ich meine es sehr viel konkreter:

Was ist die Ursache dafür, dass sich das Blümchen nicht einfach in Atome auflöst? Kannst du mir das sagen? Was ist die Ursache dafür, dass das Universum nicht mit einem Puff verendet?

Gott zeigt nicht "sein Wirken" durch die Blume, sondern er ist unmittelbar in der Blume präsent. Er zeigt sich nicht "durch" die Blume, sondern die Tatsache, dass da eine Blume ist, das ist er selbst. Gott IST die Tatsache, dass dort eine Blume ist.

Und Gott ist nicht "wirksam", sondern er ist identisch mit dem, was geschieht.
 
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