"Spirituelle" Gruppen und Kindesmissbrauch

  • Ersteller Ersteller Gawyrd
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Nix eben. Darauf genau wollte ich nicht hinaus. Es geht nicht um Heilzwecke bei dem, was ich ausdrücken wollte. Mir geht es um das profunde Mißverstehen all dieser scheinspirituellen Sprüche, die ich schon nicht mehr hören und sehen kann, es sei alles gleich gültig, ist übrigens auch einer davon, zum Davonrennen. Freibriefe für Fehlverhalten aller Art aus einem verwaschenen Einmalhineingeschauthaben heraus, zum Wahnsinnigwerden, echt. Und wenn man es in Wirklichkeit besser weiß (oder wissen sollte) und nur zum Polarisieren, weil so eine Hetz ist, solche Abgewöhnsprüche noch unterstützt und die darin Verfangenen noch in ihrem Mißverstehen bestätigt, um so schlimmer.


Wieder mal: mir aus dem Herzen gesprochen!:liebe1:
 
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Welche Angst war es denn, die den Täter zur Vergewaltigung motivierte?

Überhaupt kein angst, der möchtegerne täter vorgestern was ich getrofen hab, war durch eigenes egoismus und niedriege trieben motiviert.

Angst hat er erst bekommen wen ich das "spiel" umgedreht habe und ich die täter-rolle bewust übernohmen habe.

Und er war sehr entpört darüber das ich mir erlaubt habe, was ich mich erlaubt habe.

Oder hat jemand da in thread die frechheit zu behaupten ich solte mich von ihm vergewaltigen zu lassen, damit ich nicht seine "feinfüligkeit" verletze ?

Und ich hab mir heute die freiheit genommen mit eine psychologin mit langjahrige praxis dieses satz "es gibt keine täter und opfern" zu diskutieren, und die wird das bestimt mit andere psychologen diskutieren....

Sie meinte nur dazu, leute was so ein satz von sich geben, sind gefährlich für die ganze geselschaft.

Werden wir sehen was dazu andere erfahrene psychologen sagen werden.

MM

PS: Wozu haben wir noch die GERICHTE, wenn es keine täter gibt ?
 
Nochmal Achja ? Interessant - welchen einen denn ??
Mich zum Beispiel. Wenn du schon gern noch eine(n) haben willst. PS: Sorry, hab vergessen, daß nur die Antwort dasteht beim Zitieren, und nicht worums ging. Also, damits allgemeinverständlich wird.

Mich zum Beispiel interessiert dein mit immer tiefer werdenden Untergriffen geführter Privatkrieg gegen Walter R. hier ganz besonders NICHT, damit das einmal klar ist. Es wär schön, wenn du diesen Unsinn jetzt einmal lassen könntest. Wirft kein gutes Bild auf dich selbst.​
 
Angst Kinnarih, Angst ist das Motiv. Meins und das des Täters- wir beiden waren nämlich Opfer unserer Ängste. Meine bis zu diesem Zeitpunkt des Erkennens unbewusste Angst hatte mich in die Lage gebracht, mich der Angst des Täters und seinem daraus resultierenden Verhalten auszusetzen. Plötzlich verstand ich alles: den "Täter" und seine Handlungsweise, mich "Opfer" und meine Handlungsweise und wie uns unsere unbewussten Ängste zusammengeführt hatten. Liebe brandete in mir hoch, tiefes Verstehen der Gesamtsituation- und damit Vergebung. Der Täter war gar kein Täter- er war ein Opfer seiner Ängste, genau wie ich.

Da ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, was Verantwortung wirklich bedeutet. Ohne meine eigene unbewusste Angst wäre die Situation niemals zustande gekommen. Ich bin verantwortlich für alles, was mir in meinem Leben passiert. Niemals wieder würde ich jemand anderen beschuldigen können, das war mir klar wie sonstwas in diesem Augenblick. Egal was kommen würde, es würde immer ursächlich in meiner eigenen Angst zu finden sein.

Das war der erste und wichtigste Schritt, der mich aus der Täter/Opfer Falle herausgeführt hat.

Hm ja. Angst kann so oder so bewältigt werden! Ich glaube auch gar nicht, daß ein Täter Angst hat unbedingt, um Macht geht es, das hat Amanda schon gesagt.
Und ein Erwachsener hat doch wohl die Chance, wenn es denn Angst wäre, damit anders umzugehen als jemanden zu mißbrauchen?
Ein Kind, das Angst hat, kann sich entweder fügen oder es kann sich wehren - diese Entscheidung hat es vielleicht. Vielleicht weiß das Kind, was folgt, wenn es sich wehrt und hat noch mehr Angst? Angst nimmt dem Täter nicht die Verantwortung ab.
 
Wusste ich's doch, dass du das kennst. :)


Ja, das ist richtig, das kann erst der 7er reinen Herzens von sich sagen, weil- er IST tatsächlich die ganze Welt. Wie kommt man nun dahin, das auch sagen zu können? Schrittweise, Kinnarih. Mein Bewusstsein ist nicht so weit, dass ich sagen kann, ich sei die ganze Welt. Aber mein Bewusstsein ist so weit, dass ich sagen kann, ich war nicht nur das Opfer, ich war auch der Täter. Und zwar gleichzeitig.
Ich find die Stelle noch, wo Govinda genau das subtile Mißverständnis aufklärt, das da dahinter liegt. (Es ist wirklich subtilst.) Aber dazu muß ich mir jetzt erst das Buch holen, die Seite raussuchen und dann den korrekten Wortlaut anschauen. Weil mit verwaschenen Sachen ist nicht gedient. Langsam aber sicher scheint es mir, als würde das noch mehr Mitschreibern hier klar. Bei so einem heiklen Thema sind Emotionen und Drinhängen unvermeidlich... und genau deshalb muß man seine Worte sehr achtsam wählen, weil sie sehr tief treffen können bei sehr tief Verletzten.
 
Gut, bevor ich dazu was sage, der Vollständigkeit halber noch eine Zusatzfrage: Welche deiner Ängste hat dazu geführt, daß du vergewaltigt wurdest? Du schriebst ja:
Ja ok, ich komm' wohl nicht drumrum, es zu erzählen. Also- ich war 18, er 27. Ich hatte ihn zufällig irgendwo kennengelernt und mich in ihn verliebt. Tatsächlich wollte ich von ihm geliebt werden, bewusst war mir beides nicht- weder mein Verliebtsein noch mein Wunsch, von ihm geliebt zu werden. Er tauchte oft in meiner Stammkneipe auf, wo ich mich mit meiner Clique traf. Er sprach ständig und immer von Sex, aber auf eine merkwürdig verklemmte Art und Weise. Ich war jung, unerfahren, aber keine Jungfrau mehr. Er flirtete nicht mit mir, lief mir aber immer hinterher.

Was ich denn sonst so mache, wenn ich nicht in der Keipe wäre, wollte er wissen. Ich erzählte es ihm- und dann tauchte er auch dort auf. Er lud mich zum Essen ein- und dann, verhängnisvollerweise, zur Rockpalastnacht. Das könnten wir doch bei ihm in der Wohnung zusammen anschauen. Ich hab' erst gezögert, aber dann zugesagt. Er hatte eine Flasche Whiskey besorgt, die er zügig austrank- und dann sagte er: zieh' dich aus. Dann wurde es hässlich.

Ich hatte nur zwei Gedanken: 1. Ich werde nicht schwanger werden, da ich einen Tag vor meiner Periode war. Und 2. Ich werde hier lebend rauskommen, denn der Alkohol ist sein Alibi. Ich bin danach nach Hause, duschen. Meine Gedanken rasten- Anzeige? Wer glaubt mir das? Jeder wird sagen: selber Schuld, was treibste dich Nachts mit so'm Kerl rum, noch dazu in seiner Wohnung. Und tatsächlich hab' ich wie jede andere Frau wohl auch mir die Schuld gegeben. Warum bin ich da auch hingegangen?

Ja- warum wohl? Weil ich verknallt war in den Typen. Ich konnte ihm dieses Gefühl nicht offenbaren, weil ich Angst hatte, zurückgewiesen zu werden. Denn das Sex keine Liebe ist, das wusste ich schon immer. Verliebt war der Typ nämlich nicht in mich, unterschwellig spürte ich das genau. Ich hatte aber die irrationale Hoffnung, ihn verliebt machen zu können, deshalb hab' ich ihm sehr wohl zweideutige Signale geschickt. Das ist nicht ungewöhnlich, hätte ich ihn vor Gericht gezerrt, hätte er wohl genau das gesagt. Und es wäre die Wahrheit gewesen.

Tatsächlich ist sexueller Missbrauch und Vergewaltigung am schwierigsten zu durchschauen für das Opfer, hier in dem thread geht's ja nun gerade darum. Ich möchte hier aber nochmal betonen, dass es für mich um jegliche Täter/Opfer Rollen geht, nicht nur um diese. Ich hab' zuerst eine andere Opferrolle von mir durchschaut, diese hier war ein Nebenprodukt davon, wie viele andere auch.
 
Nun, diese Theorie wiederum klingt aber auch etwas merkwürdig in meinen Ohren/Augen. Zumindest spricht dagegen, daß es sich ja oft um Täter handelt, die von irgendwem gewollt werden und auch in Beziehungen leben.

Macht und Unterwerfung dürfte wohl eher eine oft vertretene Thematik sein.
Ja klar, Amanda. Aber woher kommt denn der Wunsch, Macht zu haben und andere zu unterwerfen? Weil man sich selber ohnmächtig fühlt, seinen Trieben hilflos ausgeliefert. Klar haben die sogar oft Ehefrauen. Bloss- offen zu seinem Trieb zu stehen und ihn auch zu zeigen, das können viele Männer aus Angst eben nicht. Auch der Partnerin gegenüber nicht. Und gerade dann vergreifen sie sich an Kindern.

Der Typ, von dem ich da spreche, der hatte tatsächlich kleine Mädchen im Auge. Ich hab' nämlich später einige kennengelernt, die waren um einiges jünger als ich, die kannten ihn auch. Dieselbe Masche, da ist aber nix passiert, er hat's versucht, aber- die hatten eben nicht meine Angst vor Zurückweisung, waren nicht verknallt in ihn- und darum ist ihnen auch nix passiert.
 
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Ja- warum wohl? Weil ich verknallt war in den Typen. Ich konnte ihm dieses Gefühl nicht offenbaren, weil ich Angst hatte, zurückgewiesen zu werden.

Tatsächlich ist sexueller Missbrauch und Vergewaltigung am schwierigsten zu durchschauen für das Opfer, hier in dem thread geht's ja nun gerade darum. Ich möchte hier aber nochmal betonen, dass es für mich um jegliche Täter/Opfer Rollen geht, nicht nur um diese. Ich hab' zuerst eine andere Opferrolle von mir durchschaut, diese hier war ein Nebenprodukt davon, wie viele andere auch.

Liebe Simi!

Danke für Deinen offenen Bericht - die Zusammenhänge, die Du beschreibst, wären für eine 18-jährige auch nachvollziehbar. Aber wie schaut dieselbe Rolle für ein Kind aus?

Ein Kind, das noch nicht mal weiß, was Sexualität ist? Ein Kind, das sich eher vor einem Menschen fürchtet als in ihn verliebt zu sein? (Soferne man bei Kindern dieses Wort gebrauchen könnte).

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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