Damit hast du mich jetzt an etwas erinnert und zum Suchen angeregt. Ich hab es sogar gefunden

, was ich suchte, hier ist es.
Quelle:
Sylvia Wetzel.
Sylvia Wetzel ist eine sehr beeindruckende Lehrpersönlichkeit, und diese Sache vom Meer und der Welle erzählt sie im Unterricht besonders lebendig

In dem Artikel, aus dem ich sie jetzt zitiert habe, geht es dann noch weiter - bis zu siebenten Stufe des Erwachens... und dort kommen wir dann zu dem, was du ansprichst. Dieses Erkennen und Erleben, das dort angesprochen wird, ist aber abhängig davon, daß du ...
Wusste ich's doch, dass du das kennst.
Kinnarih schrieb:
...auch im Alltag. Wir sehen uns dann am Ende der Straße ohne Anfang und Ende. DAS ist das Mißverständnis, von dem ich spreche. Was auf Erkennensstufe 7 gilt, ist als Formulierung haargenau für Wesen richtig, die Erkennensstufe 7 erreicht haben, und keine Minute früher. Daß wir die kleinen Satoris, die uns zuteil werden, schon für die Erleuchtung halten, weil wir die Tradition nur halb verdaut haben und mit unserer unseligen Quick-Instant-WiewerdeichinfünfTagenzumBuddha-Mentalität meinen, das alles gäbe es unabhängig von dem langen Lernprozeß und dem gründlichen Weg - DAS ist unser profundes Mißverstehen. (Den Buchtitel gibts, ganz ernst gemeint, tatsächlich, und der Typ, ders verfaßt hat, verdient damit jede Menge Kohle.)
Das heißt, ich widerspreche nun keineswegs deiner Formulierung... ich wage nur zu behaupten, sie ist nicht als Instant-Erleuchtungspacklsuppe zu genießen und für alle Wesen unterhalb der Erkennensstufe 7 nicht für die Anwendung im Alltag geeignet.
Ja, das ist richtig, das kann erst der 7er reinen Herzens von sich sagen, weil- er IST tatsächlich die ganze Welt. Wie kommt man nun dahin, das auch sagen zu können? Schrittweise, Kinnarih. Mein Bewusstsein ist nicht so weit, dass ich sagen kann, ich sei die ganze Welt. Aber mein Bewusstsein ist so weit, dass ich sagen kann, ich war nicht nur das Opfer, ich war auch der Täter. Und zwar gleichzeitig.
Wie bin ich da hingekommen, das ich sagen kann Opfer und Täter sind eins? Durch eigene Erfahrung. Ich hab' mich früher wie jeder andere Mensch auch häufig als Opfer gefühlt. Mir wurde alles mögliche angetan: ich wurde belogen, betrogen, bestohlen, geschlagen, missbraucht und vergewaltigt. Das ganze Programm eben- und immer war ich Opfer irgendeines Täters.
Was will man, wenn man Opfer ist? Ich wollte, dass der jeweilige Täter seine Schuld eingesteht. Dass er sich bekennt zu seiner Tat, zu seiner Verfehlung, zu seinem Verbrechen an mir. Ich wollte ein Tateingeständnis und eine Entschuldigung vom Täter, kurz: ich wollte, dass der Täter Einsicht zeigt. Dass er bereut, was er mir angetan hat. So hab' ich nicht nur unter dem gelitten, was mir angetan wurde, sondern vor allen darunter, dass es dem Täter offensichtlich blendend ging. Keine Spur von Reue oder schlechtem Gewissen irgendeiner Art.
So- und dieses Leid hat mein Leben vergiftet, ich hatte die Schnauze gestrichen voll davon. Also hab' ich das gemacht, was hier ja auch schon gesagt wurde: ich hab' den Schmerz und vor allem die Ohnmacht vollkommen zugelassen und gespürt. Ich konnte nix tun- während der Tat nicht- und hinterher den Täter zu Einsicht zwingen konnte ich auch nicht. Als ich die Szenerie der Tat noch mal absolut durchlebte, da ging mir ein Lampenleuchter auf- denn ich sah nicht nur das Motiv des Täters, sondern auch meins. Mein Motiv, welches mich in diese Lage gebracht hatte.
Angst Kinnarih, Angst ist das Motiv. Meins und das des Täters- wir beiden waren nämlich Opfer unserer Ängste. Meine bis zu diesem Zeitpunkt des Erkennens unbewusste Angst hatte mich in die Lage gebracht, mich der Angst des Täters und seinem daraus resultierenden Verhalten auszusetzen. Plötzlich verstand ich alles: den "Täter" und seine Handlungsweise, mich "Opfer" und meine Handlungsweise und wie uns unsere unbewussten Ängste zusammengeführt hatten. Liebe brandete in mir hoch, tiefes Verstehen der Gesamtsituation- und damit Vergebung. Der Täter war gar kein Täter- er war ein Opfer seiner Ängste, genau wie ich.
Da ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, was Verantwortung wirklich bedeutet. Ohne meine eigene unbewusste Angst wäre die Situation niemals zustande gekommen. Ich bin verantwortlich für alles, was mir in meinem Leben passiert. Niemals wieder würde ich jemand anderen beschuldigen können, das war mir klar wie sonstwas in diesem Augenblick. Egal was kommen würde, es würde immer ursächlich in meiner eigenen Angst zu finden sein.
Das war der erste und wichtigste Schritt, der mich aus der Täter/Opfer Falle herausgeführt hat.