Was hier als Besonderheit hinzukommt, ist, daß die Sektenangehörigen ihre Kinder dem Kinderschänder zur Verfügung gestellt bzw. nicht eingegriffen haben. Das ist schon eine andere Dimension. Eltern stellen ihren Glauben an eine charismatisch auftretende Autorität über ihr eigen Fleisch und Blut. Perverser gehts nicht mehr, und an solchen Beispielen wird überdeutlich, welch verheerende Wirkung die Unterwerfung unter einen Guru, der als Verkünder der Wahrheit auftritt, haben kann. Ich finde, daß bereits im formalen Verhältnis *Guru-Schüler* eine Hörigkeitsstruktur, die bis zur Preisgabe des Äußersten gehen kann, als potentielle Gefahr enthalten ist.
Ich weiß, das magst du nicht gern hören, weil für dich "Guru" ein positiver Begriff ist; für mich ist er mit etlichen negativen Assoziationen aufgeladen. Und das sind keineswegs bloße Vorurteile, wie solche drastischen Fälle wie Shanti, Schäfer, Muehl, Wankmiller und Sai Baba zeigen.