Ich habe immer das Gefühl Spiritualität birgt trotzdem Gefahr zu lieb zu sein.
Ich sehe das ein wenig anders.
Erstens ist dieses "lieb" sein angelernt, man wurde so erzogen, höflich und nett zu sein... "sei lieb"... hörte man in der Kindheit ja sicher öfters... Dieses "lieb sein" oder nett oder höflich sein, bewahren sich dann Viele, weil man ja besser in die Herde/Gesellschaft passt.
Im Grunde wollen die Leute nicht, dass man so ist, wie man ist, sondern sie wollen, dass man so ist, wie sie es sich vorstellen, dass man zu sein hat.
Mir ist mal passiert, dass ich eine Einladung bekommen hab, zu der ich nicht hingehen wollte, die Leute waren stinklangweilig und ich hatte echt keinen Bock, mich mit ihnen zusammenzusetzen und meine Zeit mit fadem Geschwafel zu verschwenden.
Was tut man? Man erfindet eine Ausrede, um da nicht hingehen zu müssen, was meinst Du wohl, wie diese Leute reagiert hätten, wenn ich gesagt hätte, das mich das so was von null interessiert... und genauso sind wir im Prinzip erzogen, entgegen unserem Gefühl die Wahrheit nicht auszusprechen, weil es sich nicht gehört, die Leute wollen auch die Wahrheit gar nicht hören, sondern belogen werden... Heute sag ich´s so, wie ich es meine, weil´s mir nicht mehr wichtig ist, gut ankommen zu müssen.
Spiritualität jedenfalls hat mit "lieb sein" nichts zu tun, die Auswirkungen der Beschäftigung mit spirituellen Themen führen oft ganz woanders hin, im besten Fall zu sich selbst, oft aber ist es auch der Umstand, dass man mit anderen Leuten nichts mehr anfangen kann, man kann sie nicht mehr verstehen und distanziert sich eher, also bei mir ist das halt.
Ich zB kann Menschen immer weniger ausstehen, was sich im Laufe der Zeit immer mehr verstärkt; von verstehen kann ich gar nicht reden, ich vertrag nur noch sehr wenige Leute in meinem privaten Umfeld... und ich hab damit kein Problem, das Problem haben dann oft die Anderen.