Spiritualität und zu lieb sein

Bla bla... Alles Theorien. Um was geht es dir wirklich?

:) Danke!
Meine Mitte finden. In Harmonie leben.

Bist du alles was du sein kannst?

Nein das bin ich nicht ansatzweise. Und gerade jetzt...weiter entfernt

Sei doch einfach wie du bist, wie du es im Moment einer Situation fühlst, das muss nicht perfekt sein, einfach du sein, das bringt dich schlussendlich ins Gleichgewicht....und mach keine Geschichten daraus, das verwirrt dich.

Ja, ich glaube es ist wie im Kurs und anderen Lehren beschrieben...mein Ego versucht sich andauernd die Welt zu erklären. In meinem Kopf geistern andauernd Wege und Theorien herum, die/wie man gehen sollte. Dabei verliere ich aus dem Blick worum es bei Spiritualität geht. Abschalten und Urvertrauen in Gott (das Universum wie immer man es nennt). Mit dem Bauch leben und nicht dem Kopf...
 
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Unter anderem im Kurs. Es begegnet einem aber in vielen Lehren. Oder anders gesagt, der Kurs greift viele Dinge auf z.B. aus dem Buddhismus. Im Wesentlichen ziehe ich daraus den Rat loszulassen, das Ego nicht plappern und urteilen zu lassen und sich mit Urvertrauen und Frieden etwas Höherem hinzugeben.

Ich versuche es...
 
Ich habe immer das Gefühl Spiritualität birgt trotzdem Gefahr zu lieb zu sein.

Ich sehe das ein wenig anders.

Erstens ist dieses "lieb" sein angelernt, man wurde so erzogen, höflich und nett zu sein... "sei lieb"... hörte man in der Kindheit ja sicher öfters... Dieses "lieb sein" oder nett oder höflich sein, bewahren sich dann Viele, weil man ja besser in die Herde/Gesellschaft passt.
Im Grunde wollen die Leute nicht, dass man so ist, wie man ist, sondern sie wollen, dass man so ist, wie sie es sich vorstellen, dass man zu sein hat.

Mir ist mal passiert, dass ich eine Einladung bekommen hab, zu der ich nicht hingehen wollte, die Leute waren stinklangweilig und ich hatte echt keinen Bock, mich mit ihnen zusammenzusetzen und meine Zeit mit fadem Geschwafel zu verschwenden.
Was tut man? Man erfindet eine Ausrede, um da nicht hingehen zu müssen, was meinst Du wohl, wie diese Leute reagiert hätten, wenn ich gesagt hätte, das mich das so was von null interessiert... und genauso sind wir im Prinzip erzogen, entgegen unserem Gefühl die Wahrheit nicht auszusprechen, weil es sich nicht gehört, die Leute wollen auch die Wahrheit gar nicht hören, sondern belogen werden... Heute sag ich´s so, wie ich es meine, weil´s mir nicht mehr wichtig ist, gut ankommen zu müssen.

Spiritualität jedenfalls hat mit "lieb sein" nichts zu tun, die Auswirkungen der Beschäftigung mit spirituellen Themen führen oft ganz woanders hin, im besten Fall zu sich selbst, oft aber ist es auch der Umstand, dass man mit anderen Leuten nichts mehr anfangen kann, man kann sie nicht mehr verstehen und distanziert sich eher, also bei mir ist das halt.

Ich zB kann Menschen immer weniger ausstehen, was sich im Laufe der Zeit immer mehr verstärkt; von verstehen kann ich gar nicht reden, ich vertrag nur noch sehr wenige Leute in meinem privaten Umfeld... und ich hab damit kein Problem, das Problem haben dann oft die Anderen.
 
Viele spirituelle Lehren sagen ja, dass man sich vom Selbst lösen soll (vom Ego zum höheren Selbst). Das ist auch so ein Widerspruch in meinem Kopf, wenn es um das "zu lieb" geht. Einerseits ist da das Streben sich vom Ego zu lösen. Andererseits das Gefühl es wäre gut für mich mein Selbst zu stärken (SELBSTbewusstsein)
Du kannst dich selbst nicht stärken, denn du bist bereits das Stärkste, was es gibt. Pures Bewusstsein. Nur weißt du es noch nicht, oder kannst es noch nicht glauben.
Der Punkt ist nur, dass du dich selbst über Eigenschaften definierst, die du nicht bist; das ist das Ego. Dein Bewusstsein selbst aber ist eigenschaftslos, denn jede Eigenschaft entsteht erst durch das Bewusstsein.
Ego bedeutet, du hältst dich nicht für Bewusstsein, sondern für deinen Körper. Wenn du dich für einen Körper hältst (egal, ob dieser Körper derjenige aus Fleisch und Blut ist oder in Form der Vorstellung einer Einzel-Seele unter vielen), dann glaubst du, getrennt von der Welt zu sein.

Das, was getrennt von der Welt lebt, wird immer schwach sein. Es strebt deshalb immer nach der Macht, die Welt zu kontrollieren, sie seinem Willen zu unterwerfen (ob es sich dessen bewusst ist oder nicht). Die Liebe ist ihm fremd.
Es sucht nach Schutz, und nur in der Macht und Stärke liegt sein vermeintlicher Schutz.

Das, was eins/ungetrennt mit der Welt lebt, ist das Bewusstsein, welches diese Welt hervorgebracht hat und nun jeden Moment aufs Neue hervorbringt - über deine Aufmerksamkeit.
Sich dieses Selbst gewahr zu werden, das ist Spiritualität, nicht aber, sich bloß mit seinem Körper (dem Äußeren Ich) zu befassen.

Von dem Ego kann man sich ebenso lösen, wie man sich von jedem Irrtum lösen kann, denn es ist nichts anderes als ein Irrtum: indem man ihn, sobald er verstanden wurde, akzeptiert und nicht darum kämpft, dass die als Irrtum entlarvte vermeintliche Wahrheit bestehen bleibt.

Das Ego ist und bleibt immer schwach und sucht darum nach Schutz; das wahre Selbst ist und bleibt immer stark und unantastbar, weil es nicht IN dieser Welt ist, sondern die Welt IN ihm.
Kein Grund also, in irgendeinem Bereich Stärke zu entwickeln.

Es gilt, Liebe zu entwickeln: wahre Liebe aus der inneren Stärke anstatt aus der äußeren Schwäche heraus "lieb zu sein".
 
Unter anderem im Kurs. Es begegnet einem aber in vielen Lehren. Oder anders gesagt, der Kurs greift viele Dinge auf z.B. aus dem Buddhismus. Im Wesentlichen ziehe ich daraus den Rat loszulassen, das Ego nicht plappern und urteilen zu lassen und sich mit Urvertrauen und Frieden etwas Höherem hinzugeben.

Ich versuche es...

vielleicht hilft dir eine einfache Übung um Herr deiner selbst, deines Gedankenkinos zu werden.


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Dabei verliere ich aus dem Blick worum es bei Spiritualität geht. Abschalten und Urvertrauen in Gott (das Universum wie immer man es nennt).

Sorry, aber auch das sehe ich ein wenig anders.

"Abschalten und Urvertrauen in Gott" klingt für mich wie Füße hochlegen und schauen, was kommt" ... Damit legst Du die eigene Verantwortung in fremde "Hände".
An sich ist es Arbeit an / mit sich selbst, Selbstreflektion, seine eigenen Stärken und Schwächen erkennen, sie zu ändern, wenn sie einem nicht gut tun oder sie hinderlich sind oder aber auch Dinge an sich zu akzeptieren, weil man sie für wichtig hält, ob sie nun Anderen gefallen oder nicht.

In seine Mitte kommen und dort bleiben, ist ein langer Weg.. aber die Reise lohnt sich, weil man mit der Zeit merkt, dass Vieles viel leichter wird... und unwichtig...
 
"Abschalten und Urvertrauen in Gott" klingt für mich wie Füße hochlegen und schauen, was kommt" ... Damit legst Du die eigene Verantwortung in fremde "Hände".
An sich ist es Arbeit an / mit sich selbst, Selbstreflektion, seine eigenen Stärken und Schwächen erkennen, sie zu ändern, wenn sie einem nicht gut tun oder sie hinderlich sind oder aber auch Dinge an sich zu akzeptieren, weil man sie für wichtig hält, ob sie nun Anderen gefallen oder nicht.
Ein kleiner Einschub (kein Widerspruch) an dieser Stelle ...

Urvertrauen wird gerne missverstanden, weil es aus dem Zustand heraus, nicht wirklich zu vertrauen, erfasst wird. Ebenso wie die Liebe kann Vertrauen nicht erzwungen werden. Was fremd ist, ist nicht vertrauenswürdig; Vertrauen kommt erst mit dem Erkennen.

Urvertrauen in Gott ist an und für sich keine schlechte Sache und geht mit Selbstverantwortung und -reflektion auch Hand in Hand.
Erkennst du dich selbst, erkennst du das Ewige.
Urvertrauen in Gott bedeutet, in sich selbst zu vertrauen, und in seiner wahren Essenz darum nicht, es in fremde Hände zu geben.

Wenn Gott nämlich fremd ist, ist er niemandes Gott, sondern ebenso getrennt wie das Erleben der Welt aus der Ego-Perspektive.
 
Hallo,
ich versuche mal kurz in Worte zu fassen, was mich beschäftgt. Seit meiner Kindheit habe ich das Gefühl zu lieb zu sein. Das kam schon durch die Erziehung. Immer höflich sein. Nett sein. Als wäre das die Strategie des Lebens. Nicht anecken um gut durchzukommen quasi. Dabei ist "everybodys Darling, everybodys Depp"! Und ich weiß dass das zutrifft.

Spirituaität interessiert mich schon lange, die letzten Jahre besonders viel. Jeder spirituelle Weg umfasst Liebe. Auch wenn "liebe den Nächsten wie dich selbst" impliziert auch sich selbst zu lieben. Und auch wenn Metta immer auch Selbstliebe für sich beinhaltet...Ich habe immer das Gefühl Spiritualität birgt trotzdem Gefahr zu lieb zu sein. Wenn man zu viel loslässt, versucht sein Ego nicht zu stärken...auch einfach unterlegen sein kann....

Kurz gefasst...kann sprituelles Suchen und Leben in "dieser" Ellbogengesellschaft, vielleicht in jeder Gesellschaft in der man sich auch behaupten muss, dazu führen zu lieb zu sein?
Ich finde diese idee irgendwie "zu lieb" zu sein so eine seltsame vorstellung, gibt es so etwas überhaupt? Hat schon mal wer eine bank überfallen und wurde vor gericht frei gesprochen weil er angab zu glauben daß er zu lieb wäre? Ich glaube daß die dümmsten geschichten im irrglauben zu nett zu sein passieren.

Was haben menschen überhaupt für eine ambivalenz wenn es um 'niedliches' oder 'liebes' geht? Ich glaube daß viele sich davon abwenden weil es auch manipulativ eingesetzt werden kann, entrüsten und 'schwach' machen kann. Das kann so weit gehen daß auf darauf mit hass und gewalt reagiert wird, da gibt es tiefste abgründe in der menschlichen seele. Aber dafür gibt es bis ins groteske, bis zur entstellung übertriebene projektionsflächen wie haustiere oder zeichentrick-figuren um das wieder zu kompensieren.
 
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