Spiegel Gesetze

Was hälst Du von Spiegel "Gesetzen"?


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Hallo Raeubertochter,

wo ist denn der Unterschied zwischen Ego und Ich?
Für mich gibts da keine Unterschiede, beides gehört zusammen.
Das Ego sind für mich die Emotionen des Ich`s über die der Mensch sich von unbewußt von Innen nach Außen identifiziert. Da Menschen versuchen ihre Emotionen zu unterdrücken, weil das Ego nicht erkannt werden will, kommts zu Tarnung/Masken. Wendet man das Spiegelgesetz an, spiegelt man sich in gegenseitigen Masken.
Wer kann schon zugeben wie er sich fühlt, oder nimmt wahr welche Emotion seine ist und welche dem anderen seine. Wo fängts an und wo hörts auf?
Beim Spiegelgesetz kann man dann immer sagen; siehste du ärgerst dich jetzt über mich, also schau bei dir selbst wo die Ursache liegt.
Dabei vergißt man dabei, das der Ärger vom Fehlverhalten des anderen stammt, der es nur nicht zugeben kann, nicht ehrlich zu sich selbst ist. Dadurch entstehen Konflikte, keiner will etwas vom anderen haben, was ihm nicht gehört. Weil Menschen die Masken nicht spüren, sehen kommts zu gegenseitiger Schuldzuweisung.
Daher halte ich das Spiegelgesetz für ein Gesetz das nicht hilft sich selbst zu erkennen.

Ich habe gelesen, ich soll das Ego transzendieren. Geht es dir darum? Dass wir alle eins sind und das erkennen und uns verbinden müssen?
Mir gehts darum das der Mensch aufhört sich an irgendwelche Gesetze zu halten die ihn nur abhalten von sich selbst zu erkennen.
Bei sich selbst anfangen mit Ehrlichkeit und Annahme und nicht andauernd nach Ausweichmanövern suchen, um den anderen nicht zu verletzen, dabei versucht man immer seine eigene Verletzbarkeit zu verstecken.

Das Gesetz wurde auch vom Ego ausgearbeitet...Nur ein Egofreier Mensch(?) könnte wahre Lösungen vorschlagen.
Und diese sind sehr rar auf dieser Erde, denn es gibt fast kaum einen der behaupten kann, ich bin voll in meinem Mitgefühl und mein Ego besteht nur aus reiner Liebe?*
Alles ist Ego-Emotionen.
Wir sind alle Eins im Wesenskern, die Überseelen sind verbunden. Im Ego sind alle getrennt*und das ICH denkt nur an sich selbst.
Wie könnte da reine wahre Liebe entstehen, alles nur Täuschung und Lügen.
Die Zunge redet und das Herz fühlt etwas ganz anderes.
Wie könnte man da einander vertrauen?

Das Ego dient einem Menschen zu seiner Entwicklung, ohne Emotionen wären wir Zombies...leider gibts schon zuviele davon. Und das erschreckt mich mehr und mehr. Die Menschen haben verlernt ihre wahren Emotionen zu zeigen, anstelle dessen sehe ich Masken. Jeder macht dem anderen etwas vor, dabei erliegen wir fast alle der Selbsttäuschung.
Woher ich das weiß, ganz einfach...ich sehe die Masken und mein Herz versteht nicht mehr, wie die Menschheit so Gefühlstaub geworden ist. Ellenbogengesellschaft, kein Mitgefühl...nur noch Ego-Ichs schauen mich an, haben Angst erkannt zu werden und greifen an.
Angriff ist ja immer die beste Verteidigung.
Auch wenn sich von meinen Zeilen jemand angegriffen fühlt, das ist sein Ego und hat mit mir nichts zu tun.
Auch wenn jemand das Gefühl hat ich würde angreifen, und mich verteidigen müssen...das ist wieder sein Ego.
Schreibe nur hin was ich mein Leben lang mit Menschen erlebe, sehe die Verstrickung und kann nichts tun außer zu schreien. Mein Schreien ist eure Energie die sich geballt in meinen Zeilen wiederspiegelt, ohne das ich mit euch etwas gemeinsam habe.

Dann verstehe ich nicht, warum wir alle als Ich's geboren sind? Oder meinst du etwas anderes? Erklärst du es mir bitte?
Was glaubst du aus welchem Grund du inkarniert bist?
Glaubst du, du bist in dir schon frei?
Hast du dich nicht dazu entschlossen dein wahres Selbst zu erkennen, wie wir alle?Hast du dich nicht bereit erklärt, bei dir selbst zu schauen, wo noch Schlumpflöcher sind damit dein Ego, deine Emotionen dich wie in einem Gefängnis der Angst erstarren lassen, unfähig dich selbst zu leben.
Die eine sagen, alles ist Illusion, das Ego ist eine Vorstellung von dem Ich, das nicht existiert. Man soll nicht daran andocken und schon ist man erlöst.
Da lache ich, denn sobald dieser Mensch von einem andern in seinem wunden Punkt getroffen wird, ist aus mit der Liebelei, aus mit Licht und Liebe. Alles nur ein Deckmantel des Ego. Schlimmer noch, wenn sich diese Menschen zwingen nur + sein zu wollen, weils sich so gehört...
Also ich kenne keinen + ohne Ego in sich und der, der ohne ist, ist kein Mensch(?) sondern ein Engel*

Erst wenn aus dem Ego-Ich ein Mitgefühl-ICH wird, spüren die Menschen die Verbundenheit.
Mitgefühl ICH ist das Gefühl der Liebe... Eins mit der Überseele(dein wahres Selbst) zu sein.

Seyla

Jade1
 
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Irgend jemand schreibt hier, in der Spiegel Theorie sei ein Wurm.
Das denke und fuehle ich auch. Irgend etwas stimmt da nicht.
Es gibt Menschen, denen ist einfach alles egal, wenn es sie nicht direkt betrifft.
Nach der Spiegeltheorie muessen das spirituell sehr hoch entwickelte Wesen sein, weil sie weder der Holocaust, noch der Terrorismus, noch die Weltwirtschaftskrise oder sonst etwas auch nur im geringsten aufregt, solange sie ihr kleines bequemes Leben weiter fuehren koennen.
Ich unterstelle vielen Menschen mangelnde Phantasie und Empathie, voellige Gefuehlslosigkeit und krassen Egoismus.
Ebenso stimmt, dass man mit dem Argument der Spiegeltheorie jede Diskussion im Keim ersticken und jeden mundtot machen kann.
Zudem kann sie, praktisch angewendet, in vielen Faellen eine unglaublich krasse Nichtachtung der Leiderfahrung anderer Menschen sein.
Man stelle sich vor, Ueberlebende des Holocausts, die Unsaegliches mit sich herumtragen, treffen auf so einen lieben netten Esoteriker, der ihnen naiv laechelnd ins Gesicht sagt, wenn sie einmal wagen, ihren Schmerz/Wut/Ohnmacht zu aeussern:
Hast du schon mal deine eigenen Tendenzen zum Folterknecht/Rassisten/Faschisten/Moerder hinterfragt?
Was traegst du in dir, was dich nicht liebevoll und akzeptierend empfinden laesst?
Und will hier jemand wirklich einem anderen, den es bei Schilderungen der Taten eines Perverslings (egal, auf welchem Gebiet) graust, unterstellen, er lehne derartiges nur deshalb ab, weil er diese Tendenzen selber in sich hat?
Das halte ich fuer gefaehrlich vereinfacht und auch sehr naiv.
Wer sagt denn ueberhaupt, dass diese Spiegeltheorie stimmt?
Sie ist zur Zeit in spirituellen Kreisen populaer, das macht sie aber noch lange nicht zu einer unumstoesslichen Wahrheit...
Ich erlaube mir mein eigenes Urteil und behaupte, dass sie nur in Teilbereichen anwendbar ist.

Bijoux
 
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Für mich gibts da keine Unterschiede, beides gehört zusammen.
Das Ego sind für mich die Emotionen des Ich`s über die der Mensch sich von unbewußt von Innen nach Außen identifiziert. Da Menschen versuchen ihre Emotionen zu unterdrücken, weil das Ego nicht erkannt werden will, kommts zu Tarnung/Masken. Wendet man das Spiegelgesetz an, spiegelt man sich in gegenseitigen Masken.
Wer kann schon zugeben wie er sich fühlt, oder nimmt wahr welche Emotion seine ist und welche dem anderen seine. Wo fängts an und wo hörts auf?
Beim Spiegelgesetz kann man dann immer sagen; siehste du ärgerst dich jetzt über mich, also schau bei dir selbst wo die Ursache liegt.
Dabei vergißt man dabei, das der Ärger vom Fehlverhalten des anderen stammt, der es nur nicht zugeben kann, nicht ehrlich zu sich selbst ist. Dadurch entstehen Konflikte, keiner will etwas vom anderen haben, was ihm nicht gehört. Weil Menschen die Masken nicht spüren, sehen kommts zu gegenseitiger Schuldzuweisung.
Daher halte ich das Spiegelgesetz für ein Gesetz das nicht hilft sich selbst zu erkennen

Ja, in der Tat spiegeln wir uns gegenseitig unsere Masken, unsere illusionären Ichs und insofern kann man das Spiegelungphänomen tatsächlich als wertlos betrachten. Aber man kann auch einen Gewinn daraus machen. Das Wissen um die Illusionäre Natur des Ichs hilft einem ja nicht, solange man darin verstrickt ist. Das Spiegelungsphänomen kann einem - auch ohne therapeutische Unterstützung - helfen, diese Verstrickungen zu erkennen und ins Bewußtsein zu holen. Erst wenn einem bewußt ist wie und weshalb sich das Ich so anfühlt wie es das tut, erst dann kann man ja die Entscheidung treffen, ggf. etwas zu verändern oder sich so anzunehmen wie man ist. Solange man unbewußtes Opfer seiner Selbst ist, geht das nicht.

Katarina
 
Fortsetzung, weil mich das Thema beschaeftigt...

Mit Teilbereichen meine ich, dass wir bei allem, was auf uns einwirkt, aufmerksam sein muessen, wenn wir uns weiter entwickeln wollen.
Es ist interessant, sich selber unter die Lupe zu nehmen und zu hinterfragen, warum man so oder so empfindet und reagiert.
Wer sich das zur Gewohnheit macht, entwickelt mit der Zeit Selbstironie, er nimmt sich nicht mehr so ernst und wird auch gelassener anderen gegenueber.
Da ist die Spiegeltheorie oder eher Spiegelpraxis ein nuetzliches Werkzeug zum eigenen Besten.
Aber andere Menschen sollte man damit verschonen, denn es ist in vielen Faellen eine Grenzueberschreitung.
Aber wie das so ist... ;)
Wir sind mangelhafte Wesen, und es faellt schwer, sich der Spiegeltheorie als verbaler Waffe nicht ab und zu mal in einer Diskussion hier zu bedienen...

Bijoux
 
Und will hier jemand wirklich einem anderen, den es bei Schilderungen der Taten eines Perverslings (egal, auf welchem Gebiet) graust, unterstellen, er lehne derartiges nur deshalb ab, weil er diese Tendenzen selber in sich hat?

Die Erkenntnis des Spiegelphänomens sollte idealerweise niemals benutzt werden, um einen anderen auf irgendetwas aufmerksam zu machen, sondern um sein eigenes Ich im Anderen zu erkennen. Sobald ich wieder das Bedürfnis verspüre, andere auf ihre Abwehr und verdrängten Anteile aufmerksam zu machen, zeigt mir das nur meine eigenes Abwehr und verdrängten Anteile.

Was die Taten von sog. Perverslingen betrifft: ich denke, es gilt hier zu unterscheiden nach der emotionalen Betroffenheit. Sobald ich bei der Konfrontation mit solchen Horrorstorys das Bedürfnis habe, den Täter zu verurteilen, kann ich davon ausgehen, dass er mir einen Spiegel vorhält. Wenn ich z.B. ohne das Bedürfnis nach Verurteilung einfach nur Schmerz und Traurigkeit der Opfer empfinde und durch mich sozusagen hindurchlasse, dann spiegelt mir der Täter nichts mehr. Dann trenne ich nicht ab (durch Urteil), sondern dann verbinde ich mich (durch Zulassen von Schmerz und Traurigkeit als die Kehrseite von Freude und Liebe).
Nachdem ich für mich die Subjektivität jedes Standpunktes und die "Unsinnigkeit" des Urteils erkannt habe, habe ich mich oft gefragt, wie man sich denn nun stellen soll im Angsicht von Mord und Totschlag. Soll einem das alles egal sein?
Nein! Darum geht es nicht. Etwas nicht gutzuheißen ist nicht dasselbe wie Urteilen. Heute frage ich immer danach:"Was würde die Liebe tun?" - die bedingungslose. Würde diese nicht, so wie der Idealfall einer Mutter oder eines Vaters, klar zum Ausdruck bringen, dass es so nicht geht, ohne dabei aber auch nur eine Sekunde den Anschein zu erwecken, ihre Liebe sei deswegen weniger geworden.
Es gibt eine Form der "Kritik", die den anderen voll und ganz so lassen kann wie er ist. Der Kritisierende merkt das daran, dass er die Kritik am anderen oder dessen Eingeständnis seiner Schuld nicht benötigt, um sich selber besser zu fühlen. Er bleibt weiterhin vollständig im Gleichgewicht und dem anderen liebevoll verbunden auch wenn dieser die "Kritik" nicht akzeptiert oder zurückweist.

Katarina
 
Katarina schrieb:
Was die Taten von sog. Perverslingen betrifft: ich denke, es gilt hier zu unterscheiden nach der emotionalen Betroffenheit. Sobald ich bei der Konfrontation mit solchen Horrorstorys das Bedürfnis habe, den Täter zu verurteilen, kann ich davon ausgehen, dass er mir einen Spiegel vorhält.
Siehst du, Katarina,
jetzt machst du genau das, was ich anzweifle.
Welchen Spiegel haelt mir denn ein Taeter vor?
Willst du im Ernst behaupten, alle die, die den Taeter einer Greueltat verurteilen, heimlich eben diese Taetertendenzen in sich tragen?
Ich halte das fuer falsch!
Obwohl die Situation natuerlich komplexer ist, als es auf den ersten Blick scheint, denn ich bin sehr wohl in der Lage, auch die Situation des Taeters zu hinterfragen, wobei ich dann eventuell sehr schnell dahin komme, die Tat und nicht ihn abzulehnen. Das ist ein Unterschied, obwohl es schwer sein duerfte, vor allem fuer Betroffene, da eine Grenze zu ziehen.
Katarina schrieb:
Wenn ich z.B. ohne das Bedürfnis nach Verurteilung einfach nur Schmerz und Traurigkeit der Opfer empfinde und durch mich sozusagen hindurchlasse, dann spiegelt mir der Täter nichts mehr. Dann trenne ich nicht ab (durch Urteil), sondern dann verbinde ich mich (durch Zulassen von Schmerz und Traurigkeit als die Kehrseite von Freude und Liebe).
Katarina
Liebe Katarina,
so schoen und idealistisch sich das liest, so sehr blendest du damit den Taeter voellig aus, ignorierst ihn. Das ist mir zu wenig, auch, wenn es Sinn macht, sich vorwiegend um die Opfer zu kuemmern.
Ich bezweifle stark, dass irgend ein Mensch es jemals fertig gebracht hat, bedingungslose Liebe fuer alle Menschen zu empfinden und ich denke, wir ueberfordern uns damit, wenn wir es von uns verlangen. Ueberforderung kann leicht zu Verdraengungen fuehren, weil nicht sein kann, was nicht sein darf!
Ich muss (spirituelles Gebot, dem ich mich beuge) bedingungslos alle Menschen lieben, also befasse ich mich lieber erst gar nicht mit dem Taeter, denn er koennte mich in Gefahr bringen, ihn nicht lieben zu koennen, und das sehe ich bei mir als Fehler an... ergo, er wird aus Gruenden des Selbstschutzes ausgeblendet... bis ich selber in eine Situation komme, die mich mit diesen verdraengten Gefuehlen dann doch massiv konfrontiert!
Selbst Jesus hat geurteilt und auch ich kann mich nicht davon freimachen.
Ich weiss nicht mal, ob ich es will!

Bijoux
 
Hallo zusammen,

der Sinn der *Spiegelei* liegt nicht darin, andere *mundtot* zu machen (igitt), sondern sie (die Anderen) als Werkzeug der *Selbsterkenntnis* zu nutzen, also jeder brav ganz für sich allein. Der Sinn eines Autos ist es ja auch nicht, damit eine Katze zu überfahren. Nur, weil jemand die Spiegel *falsch* nutzt, heißt das ja nicht, dass die *Spiegel* falsch sind, oder?

Liebe Grüße,

Syndra
 
rocket_soft schrieb:
Sie hauen absolut nicht hin.

Ich hab mich Jahre damit herumgeärgert. Sie basieren darauf, dass etwas hier und jetzt nicht stimmt. ("Es wird mir meine Schattenseite gespiegelt.")


Auf der Basis kann keine Entspannung stattfinden.





drum rate ich (falls das möglich ist): zu einem grooooßen JUMP


üüüber die Spiegelgesetze hinweggg​










(Danach wirds wieder lustig.)


(Ich persönlich hab den Sprung übrigens noch nicht ganz geschafft.)


... nicht entweder oder, sondern sowohl als auch ...


Wenn die Gesetze beharrlich anwendet, geht man sozusagen in sich, man entzieht sich der Welt. Wenn man sie anwendet und sie ignoriert, kann man reagieren und gleichzeitig hinschauen !?!

Da ist mehr leben drin ... und das Gegenüber kommt sich nicht gar so blöd vor, weil Du keine Reaktion mehr zeigst ...
Außerdem ist es nicht wirklich so, dass die Reaktion ausbleibt ... sie findet nur nicht mehr natürlich statt. Sie wird sozusagen zugunsten der Analyse weggedrängt und wirkt aber unterirdisch weiter. D.h. wir sind uU verletzt, glauben aber, das aufgrund der Kenntnis dieser Gesetze nicht sein zu dürfen und schon ist das Dilemma da und wir entfernen uns von unserer Umwelt und den Freunden, die unsere Re-Aktion brauchen - uns also ebenso als Spiegel brauchen ... bleibt diese Reaktion aus, dann empfindet man den anderen schnell als "gleichgültig" was nicht dasselbe wie "gleich-gültig" ist ...

Wenn wir also reagieren und dann erst hinschauen - was hat mich jetzt wirklich gestört, auf die Palme gebracht, warum hat mich diese Kritik jetzt verletzt, bleiben wir erreichbar und präsent auch für andere.

Könnte man sagen, alles andere ist eher egoistisch und somit trennend ???
 
Liebe Bijoux,

Bijoux schrieb:
Ich bezweifle stark, dass irgend ein Mensch es jemals fertig gebracht hat, bedingungslose Liebe fuer alle Menschen zu empfinden und ich denke, wir ueberfordern uns damit, wenn wir es von uns verlangen. Ueberforderung kann leicht zu Verdraengungen fuehren, weil nicht sein kann, was nicht sein darf!
Ich muss (spirituelles Gebot, dem ich mich beuge) bedingungslos alle Menschen lieben, also befasse ich mich lieber erst gar nicht mit dem Taeter, denn er koennte mich in Gefahr bringen, ihn nicht lieben zu koennen, und das sehe ich bei mir als Fehler an... ergo, er wird aus Gruenden des Selbstschutzes ausgeblendet... bis ich selber in eine Situation komme, die mich mit diesen verdraengten Gefuehlen dann doch massiv konfrontiert!
Selbst Jesus hat geurteilt und auch ich kann mich nicht davon freimachen.
Ich weiss nicht mal, ob ich es will!

Ich denke mittlerweile, dass es bei der *bedingungslosen Liebe* nicht darum geht, dass man den äußerlichen Menschen, also sein *Erscheinungsbild* liebt, sondern seinen *wahren Kern*, Gott, oder wie auch immer Du es nennen willst. Und aus dieser grundsätzlichen Liebe heraus, kann man sein Gegenüber tolerieren. Und *Toleranz* heißt nicht, alles gutzuheißen. Lieben heißt nicht, alle *gutzuheißen*. Es heißt schlicht, dem anderen ein *Recht auf sein Leben, einschließlich Fehler* zuzugestehen und aus diesem Gefühl heraus zu handeln. Im Grunde macht man noch dasselbe, wenn man liebt. Man *lehnt immer noch etwas ab*, was nicht zu den eigenen Werten passt. Und man geht immer noch *dagegen vor*. Aber man ist entspannter, versöhnlicher und dieses persönliche Wohlgefühl ist *das Paradies*. Und wenn sich das Gegenüber *gehört und gesehen* fühlt, wenn das Gegenüber den Respekt spürt, dann ist auch ein Kompromiß möglich.

Liebe Grüße,

Syndra
 
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Siehst du, Katarina,
jetzt machst du genau das, was ich anzweifle.
Welchen Spiegel haelt mir denn ein Taeter vor?
Willst du im Ernst behaupten, alle die, die den Taeter einer Greueltat verurteilen, heimlich eben diese Taetertendenzen in sich tragen?
Ich halte das fuer falsch!

Die Frage, welchen Spiegel mir ein Täter vorhält, hängt von der Tat ab, für die ich ihn verurteile. Es gibt sowohl die Fälle, in denen ich direkt gespiegelt werde (also z.B. mein Beispiel, wo ich, die ich Tierausbeuter und Tierquäler verurteilte, feststellen musste, dass in mir dasselbe Potential ist, das zu seiner Aktivierung nur den "richtigen Schlüssel" benötigt) als auch die, in denen die Spiegelung symbolhaft zu verstehen ist. Ein Kindermörder z.B., den ich verurteile, spiegelt mir die durch mich selbst abgetöteten kindlichen Anteile (Freude, Wahrheit, Spontaneität, Unschuld usw.) meiner selbst und meinen entsprechenden - in der Regel unbewußten - Umgang mit meinen eigenen Kindern.

Ich bezweifle stark, dass irgend ein Mensch es jemals fertig gebracht hat, bedingungslose Liebe fuer alle Menschen zu empfinden und ich denke, wir ueberfordern uns damit, wenn wir es von uns verlangen. Ueberforderung kann leicht zu Verdraengungen fuehren, weil nicht sein kann, was nicht sein darf!
Ich muss (spirituelles Gebot, dem ich mich beuge) bedingungslos alle Menschen lieben, also befasse ich mich lieber erst gar nicht mit dem Taeter, denn er koennte mich in Gefahr bringen, ihn nicht lieben zu koennen, und das sehe ich bei mir als Fehler an... ergo, er wird aus Gruenden des Selbstschutzes ausgeblendet... bis ich selber in eine Situation komme, die mich mit diesen verdraengten Gefuehlen dann doch massiv konfrontiert!
Selbst Jesus hat geurteilt und auch ich kann mich nicht davon freimachen.
Ich weiss nicht mal, ob ich es will!

Man muss gar nichts, schon gar nicht muss man alle bedingungslos lieben. Was einem aber hilft, in diese bedingungslose Liebe zu kommen, ist, sich selbst dafür nicht zu verurteilen.
Weißt Du, das ist wie Katze, die sich ständig in den eigenen Schwanz beißt. Ein ganz raffinierte, täuschend echt erscheinende Illusion. Alle sind wir auf der Suche und alle urteilen wir über dieses oder jenes. Dabei wäre es ganz einfach. Beenden wir die Urteilerei und die Trennung löst sich auf. Das wollen wir aber nicht, weil unser illusionäres Ich Angst hat. Aber auch dafür sollten wir uns nicht verurteilen, sondern liebevoll annehmen. Wenn die Angst der Liebe begegnet, löst sie sich - nach anfänglichem Sträuben - recht schnell auf.

Katarina
 
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