Da gebe ich Dir völlig recht, aber da bleibt eben immer noch das 1% und leider werden die Menschen, die das lächerliche 1% erlebt haben, in einen Topf mit den Märchendenkern geworfen.
Es ging mir nicht darum, dich oder deine Erfahrung lächerlich zu machen. Im Grunde repräsentierst du ja auch die Meinung von ganz vielen anderen Usern hier, deswegen geht das schon in Ordnung und du musst dich nicht alleine angesprochen fühlen.
Wenn du jedoch genau gelesen hättest, dann hättest du gelesen, dass ich nicht die Existenz von Seelenverwandtschaft/Karmische Liebe usw. überhaupt in Frage stelle, sondern eher die Tatsache, dass dem eine viel zu hohe Bedeutung beigemessen wird. Warum ist es den Menschen so wichtig, dass eine "Seelenpartnerschaft" besteht? Warum ist es dir, Siobhan, so wichtig, zu diesem 1 % zu gehören? Was macht es für dich einen Unterschied?
Wie ich bereits geschrieben habe, gehe ich davon aus, dass die meisten schon alleine ihren Partner falsch einschätzen. Bei Dreieckskonstellationen spielen ganz andere Faktoren eine Rolle. Aber auch hier halte ich es eigentlich nicht für sinnvoll von einer Seelenpartnerschaft zu sprechen, zumal ein "normales" Zusammenleben ja nie möglich war.
Die Vorstellung von Seelenverwandtschaft bleibt in jedem Fall eine psychologische Schutzfunktion. Man hebt sich von anderen alltäglich Beziehungen ab, erachtet sich selbst als wertvoller und besonders (wie narzisstisch eigentlich
) und muss sich gewisse Dinge nicht eingestehen. Gerade in Dreiecksbeziehungen würden sich wohl die dunkelsten Schattenseiten offenbaren, da ist es dann natürlich leichter in eine "Märchenwelt" zu flüchten. Natürlich ist diese Vorstellung tröstlich.
Der Punkt ist: Absolut normale Verhaltensmechanismen, die psychologisch sehr gut zu erklären wären, werden als Seelenverwandtschaft deklariert. Und selbst wenn es sich dabei um Seelenverwandtschaft handeln sollte, warum müssen es die Betroffenen dann so betonen? Dem anderen wird dabei eine Rolle zugeschrieben, die er so mit fast 100%iger Wahrscheinlichkeit eigentlich gar nicht erfüllt.
Ich glaube, wenn man diese Fragen ehrlich sich selbst gegenüber beantworten würde, dann kommt man schon zu seiner Antwort.
Denn eines steht dabei einmal fest: Ob es sich dabei tatsächlich um Seelenverwandtschaft oder ähnliches handeln sollte, kann in diesem Leben NIEMAND nachprüfen. Und deshalb sollte es für das eigene Leben auch keine große Rolle spielen.
Allerdings kann jeder auch damit umgehen, wie er will. Mein Ding wäre es nicht, ein Leben lang unter Umständen einer Illusion aufzuerliegen. Ich glaube, dass sich das ganz schön rächen könnte.
Wobei es bestimmt auch Leute gibt, die in jedem Partner die große Seelenverwandtschaft sehen. Die gehen dann mit ganz viel Liebe durch ihr Leben