Sinn von Enthaltung

Hat Enthaltung einen Sinn?


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Das habe ich auch mal geglaubt. Mittlerweile habe ich mehrfach die Erfahrung gemacht, wie Menschen, die mit innerem Zähneknirschen auf ungesunde, leckere Nahrungsmittel verzichten, unleidlich, ungesund und depressiv werden. Gleichzeitig kann jemand, der bereit ist das ungesunde Essen aus vollen Zügen zu geniessen, energievoll, mental voller Power und klar sein.

Letztlich hat unsere Geisteshaltung einen wesentlichen Einfluss darauf, wie wir die Nahrung verstoffwechseln.

Ich denke, das läßt sich auf alle Lebensbereiche übertragen. Nicht WAS wir tun, ist entscheidend, sondern WIE (mit welcher Geisteshaltung) wir es tun. Daher propagiere ich Enthaltsamkeit von Negativität, Schuld, Dogmen, Freudlosigkeit, Ärger, Arroganz, Sucht, Bitterkeit, Angst etc.

Stimme Dir zu. Und so kann manch einer Gift essen und wird dennoch nicht sterben. So kann manch einer Wasser in Wein verwandeln und wird dennoch nicht trunken davon. Für mich persönlich wäre dies ein sehr fortgeschrittenes "Bewußtsein". Der Geist hat Kontrolle über den Körper genommen und beeinflusst diesen (oder "Glaube versetzt Berge"). Doch solange sich z.B. Alkohol giftig auf meinen Verstand auswirkt, werde ich diesem persönlich entsagen. Wer weiß, wie es dann irgendwann mal aussieht??? :engel:
 
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Hallo mara :)



Mach ich doch gar nicht.

Das ist ja gerade der Punkt.

Ich denke, wenn ich mich von "Verhaftungen" befreien möchte, was ich keineswegs als unsinnig bezeichnen will, dann macht es doch Sinn, nicht gerade mit der sexuellen Enthaltsamkeit anzufangen, da das für hormongesteuerte Menschen wohl das schwierigste ist, sondern erst mal zu schauen, inwieweit sich etwas verändert, wenn ich mit den anderen "Abhängigkeiten" anfange.

"Enthaltsamkeit" auf "sexuelle Enthaltsamkeit" zu reduzieren, ohne sich mit allen anderen Abhängigkeiten vorab beschäftigt zu haben, erscheint mir persönlich als wenig sinnvoll und auch nicht als hilfreich.

Wenn ich es schaffe, mich ohne Verlustgefühle von diesen anderen "weltlichen" Dingen zu lösen und ich das als positiv empfinde, dann kann ich schauen, ob mich die sexuelle Enthaltsamkeit noch weiter bringt bzw. ob sie dann überhaupt noch notwendig ist.

Liebe Grüße

Bonobo

Womit würdest Du beginnen, Dich zu enthalten? Was wäre für Dich einfacher?
 
...Wie wär es statt einer Affäre mit wirklicher Liebe zu einem anderen Menschen gewesen? (Beinhaltet zum Beispiel, nicht anklammern, vom anderen nichts erwarten, vor allem keine Erfüllung der eigenen Sehn-Süchte, sondern einfach lieben...) In einem anderen Menschen findet man niemals die Erfüllung, egal ob mit oder ohne ...ehschonwissen. Das ist auch nicht das Wesen einer echten Beziehung zu einem Menschen. Ich liebe meinen Partner, weil... ich ihn liebe, ganz einfach. Nicht weil ich mir irgendwas von ihm erwarte.

Warum liebst Du dann gerade IHN und nich alle anderen ebenso? Was hat er also, was die anderen nicht haben?
Und damit beginnt es doch schon wieder, oder? :liebe1: Dieser eine ist anders, hat etwas bestimmtes, erfüllt etwas bestimmtest, tut etwas bestimmtes - eben das, was Dich anspricht. Und da muß etwas sein, sonst wäre es nicht gerade dieser eine und alle anderen nicht.
 
Jein. Ich habe es unterschiedlich gehandhabt. Sexuell gesehen habe ich einen Schlussstrich gezogen, was mir aber so gar nicht wirklich bewußt war. Dennoch habe ich meine Sexualität ausgelebt, auf einer anderen Ebene, was sehr heilsam und erhellend für mich war in punkto dessen, dass mir klarwurde, was mir fehlt, was ich will.
Beim Rauchen habe ich langsam aufgehört und immer mal wieder nachgegeben. Deshalb zog sich der "Entzug" über ein paar Monate hin, war aber dann auch unumstößlich ... danach führte mich nichts mehr in Versuchung - eher im Gegenteil. Wenn ich träumte, ich rauche, dann bin ich aufgewacht und hatte voll die Panik: "Oh Gott, was hab ich getan. Ich hab doch wohl nicht. Ogottogott." Bis mir klar wurde - es war nur ein Traum, weil der Körper mal wieder Nikotin abgebaut hat.
Beim Alkohol war es so, dass ich tatsächlich nicht nur nichts mehr angefasst habe lange Zeit, sondern auch den üblichen Trinksituationen aus dem Weg gegangen bin. Dann langsam habe ich wieder ab und zu mal ein Glas Wein getrunken oder mal ein Hefeweizen, wenn mir danach war ... so halt ich das heute noch und es geht gut.

Ja. Aber ich glaube, es würde dich aus den Socken hauen, wenn ich dir sage, wie meine Kontemplation, bzw. Meditation sich gestaltet, deshalb genieße ich lieber und schweige mich darüber aus.

Wenn ich sage, man soll der Verhaftung ganz bewusst aus dem Wege gehen, dann gilt das natürlich auch für die Sexualität. Wenn man sich entschliesst enthaltsam zu leben, dann wird die Sexualität es immer wieder versuchen, einen in Versuchung zu führen. Und wenn man dann nicht sofort ganz entschieden jeden Versuch von sich weist, dann ist man ihr schnell unterlegen.

Gleiches gilt aber auch für die Tabaksucht und den Alkohol. Sollte der Alkoholiker der Versuchung nicht wiederstehen können, dann kann das seine Sucht eventuell sogar um Monate oder Jahre verlängern. Man muss schon sehr diszipliniert sein. Aber irgendwann löst man sich vollkommen von allen Verhaftungen und dann kehrt Ruhe ein, obwohl die Versuchung natürlich ein Leben lang bleibt.

Was meinst du, wenn du sagst, du hättest sexuell einen Schlussstrich gezogen, aber deine Sexualität auf einer anderen Ebene ausgelebt?

Ich beginne zu ahnen, wie deine Kontemplation aussehen könnte. Und wenn sie wirklich so aussieht, wie ich vermute, dann sehe ich darin ein ganz großes Problem, denn dann liegt dein dickster Brocken noch vor dir, der freie Fall, das Lösen aus der ideellen Gefangenschaft, der wirkliche Sprung in die Freiheit.
 
Sex zähle ich persönlich vor allem zu den "weltlich-materiellen" Dingen dazu. Denn auf diesen "Trieb" baut sich meist alles andere auf. Oder nicht? Meist möchte man doch schön, erfolgreich und anerkannt sein, um vor allem gerade dem anderen Geschlecht zu imponieren. Die Frauen oder Männer sollen einem zu Füßen liegen..., sollen beeindruckt sein etc. Und gerade aus diesem Bewußtsein heraus, fängt man an, sich im weltlichen zu "verstricken". Denn die Gedanken drehen sich darum: wie gehe ich mit der Mode mit? Wie bleibe ich schlank? Wie bekomme ich am schnellsten Geld für dieses und jenes Auto? Und ein Wunsch zieht den nächsten hinter sich her. Denn: wie bekomme ich sie/ihn und dann, wie kann ich sie/ihn halten, an mich binden?
Für das Auto brauche ich Geld, um Geld zu bekommen, muß ich abreiten gehen. Reicht das Geld nicht, muß ich eben länger arbeiten gehen... Usw. Und alles nur, damit das Ego auch ja zufrieden ist.

Mir hat deine Antwort sehr gut gefallen. Aber ich glaube nicht, dass die Sexualität so rein verstandesmäßig abläuft, obwohl ich mir schon vorstellen kann, dass manche Frauen das recht gut beherrschen.

Bei Männern würde ich sagen, dass sie schlicht und einfach "triebgesteuert" sind. Meiner Meinung nach findet da meistens gar keine intellektuelle Überlegung statt, sondern da ist einfach nur das sexuelle Bedürfnis, das ausgelebt werden möchte, ein rein physiologischer Prozess.
 
Das einzige was für mich feststeht ist, dass ich keinen Sex mehr mit Männern haben möchte, denen ich nicht vertraue, denen ich mich nicht nah fühle und von denen ich nicht weiß, dass sie mich wahrhaft lieben, so wie ich bin. Das setzt für mich - im Moment - voraus, dass ich einen Mann erst lange kennen muß, bevor ich sexuell bereit bin mich auf ihn einzulassen. Sex käme also erst an 2. Stelle. Das ist mein derzeitiger Stand der Dinge.

Das hört sich für mich so an, als würde der Alkoholiker sagen, ich trinke erst dann wieder Alkohol, wenn ich die richtige Frau, den richtigen Kumpel, die richtige Wohnung, die richtige Arbeit... gefunden habe. Warum bist du außerdem so auf Männer fixiert? Das was du suchst, findest du nur in dir und nirgendwo anders. Ich habe eher das Gefühl, du handelst aus einer emotionalen Verletzung heraus. Oder glaubst du etwa, Jesus, Buddha oder Amandamayi Ma würden über eine Ehe (Partnerschaft) nachdenken?
 
Warum liebst Du dann gerade IHN und nich alle anderen ebenso? Was hat er also, was die anderen nicht haben?
Und damit beginnt es doch schon wieder, oder? :liebe1: Dieser eine ist anders, hat etwas bestimmtes, erfüllt etwas bestimmtest, tut etwas bestimmtes - eben das, was Dich anspricht. Und da muß etwas sein, sonst wäre es nicht gerade dieser eine und alle anderen nicht.
Nein, damit beginnt es nicht wieder. Ich kann nicht mit allen Männern zusammenleben ;) - also muß ich irgend eine Auswahl treffen... Ich kann dir nicht einmal sagen, was er hat, das alle anderen nicht haben, weil vermutlich alle anderen das auch haben... er ist nicht anders. Nein. (Er ist sogar exakt genau so wie mein erster Mann... aber ich wußte damals bei meinem ersten Mann noch nicht, wie man damit umgeht und daß alle anderen auch so sind. :) Damals dachte ich noch, beim nächsten Mann wird alles anders.) Und er erfüllt nichts in mir, weil er mich gar nicht erfüllen kann - erfüllt sein muß ich selber oder ich werde ewig ent-täuscht. Wenn das nicht so ist, handelt es sich nicht um eine Be-Ziehung, sondern um ein Aneinanderklammern.

Verstehst du, worum es mir geht? Es kann eine Beziehung auch Enthaltung in sich tragen. Enthaltung von Erwartungen, Forderungen, Sehnsüchten, Besitzergreifen, Täuschungen, Ent-Täuschungen. Das KANN man in einer Beziehung schaffen. Einfach ist es nicht.
 
Hallo Opti

Bei Jesus bin ich mir ziemlich sicher das Er darüber nicht nur nachgedacht hat, sondern es auch in die Praxis umgesetzt hat.

Aber das nur nebenbei.

LG
Galahad
 
Oder glaubst du etwa, Jesus, Buddha oder Amandamayi Ma würden über eine Ehe (Partnerschaft) nachdenken?
Buddha war verheiratet und hatte ein Kind, und er ist zu seiner Frau gegangen nach seiner Erleuchtung und hat mit ihr darüber gesprochen, warum er weggehen mußte. Sie fragte ihn, ob er denn, wenn das so sei wie er sagte - man finde die Erleuchtung nur in sich selbst - , nicht auch im Palast Erleuchtung finden hätte können. Buddhas Antwort war, ja, das hätte ich können, aber ich wußte es nicht...
 
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Sex zähle ich persönlich vor allem zu den "weltlich-materiellen" Dingen dazu. Denn auf diesen "Trieb" baut sich meist alles andere auf. Oder nicht? Meist möchte man doch schön, erfolgreich und anerkannt sein, um vor allem gerade dem anderen Geschlecht zu imponieren. Die Frauen oder Männer sollen einem zu Füßen liegen..., sollen beeindruckt sein etc. Und gerade aus diesem Bewußtsein heraus, fängt man an, sich im weltlichen zu "verstricken". Denn die Gedanken drehen sich darum: wie gehe ich mit der Mode mit? Wie bleibe ich schlank? Wie bekomme ich am schnellsten Geld für dieses und jenes Auto? Und ein Wunsch zieht den nächsten hinter sich her. Denn: wie bekomme ich sie/ihn und dann, wie kann ich sie/ihn halten, an mich binden?
Für das Auto brauche ich Geld, um Geld zu bekommen, muß ich abreiten gehen. Reicht das Geld nicht, muß ich eben länger arbeiten gehen... Usw. Und alles nur, damit das Ego auch ja zufrieden ist.

Ich würde sogar noch weiter gehen und einen großen Teil oder zumindest das Tempo unserer kulturellen und technischen Evolution auf diesen "Drang zu imponieren" zurückführen.:romeo:

Der Antrieb, dem anderen Geschlecht zu imponieren hat imo die Männer immer schon veranlasst, die dollsten Sachen zu erfinden und die entferntesten Kontinente zu entdecken.

Aus Frauensicht könnte es so aussehen, dass die schönste Frau den dollsten Mann bekommt und sich deshalb besonders attraktiv macht.Die Frau sucht ja auch nach den besten Genen, die zu kriegen sind, oder?

Aber ich nehme an, das der Alkohol und die Weißmehlbrötchen diesen Trieb evtl. sogar noch verstärken. (sinnbildlich gesehen, das soll jetzt nicht heißen, das jemand, der oft Brötchen ißt mit Dauerla... herumrennt).
Das was man ißt, das was man denkt, das was man sich im Fehrnsehen anschaut, das was man in Werbeplakate hineininterpretiert - all das kann diesen "Sextrieb" durchaus fördern und verändern. Und so mag man sexuell angeregt sein, durch äußere Einflüsse, was man so von sich aus aber evtl. gar nicht so extrem oder oft wäre.
Also kann eine Ernährungsumstellung usw. durchaus dafür sorgen, das auch der sexualtrieb sich ändert. Das er sanfter wird, etwas seltener oder liebevoller (falls Du jetzt verstehst, was ich meine...). Und dann hat man auch die Kraft, sich auch um andere wichtige Dinge zu kümmern, andere "Extasen" kennenzulernen...

Und in diesem Sinne, würde ich Dir recht geben:

Ich würde es so ausdrücken:

Ich achte darauf was ich "aufnehme".

Qualitativ und auch quantitiv.

Nahrung, Ideen, schlechte Gedanken Anderer, Stimmungen, Medien etc.

Aus eigener Erfahrung würde ich sagen, dass alles voneinander abhängig ist.
Also wenn ich z.B Laufen gehe, dann esse ich vernünftiger und bin dementsprechend dann auch insgesamt besser drauf.

Das würde durchaus Sinn machen, denke ich. Man beginnt ja nicht gleich damit, sich dem zu enthalten, was wirklich am schwersten fällt. Sondern erst ist das dran, was relativ einfach geht. Und das ist der erste Schritt, aus dem weitere folgen können. Denn dieser erste Schritt wird sicher auf jeden Fall etwas ändern, und Antrieb für den nächsten sein.
Und das eigene Tempo und die Richtung, wird einfach durch einen selbst bestimmt!!!

Da sind wir uns 100 % einig.

Liebe Grüße

Bonobo
 
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