Hallo Janie,
es ist ein weit verbreitetes und beliebtes Phaenomen, eigene Probleme zu generalisieren, du kannst es hier oft lesen.
Der Mensch schuetzt sich damit vor wirklicher Selbsterkenntnis - denn wenn ganz allgemein ein Misstand besteht, dann bin ich fuer den eigenen nicht verantwortlich.
Um es noch deutlicher zu sagen:
wenn ganz allgemein und anerkannt das Leben voellig sinnlos ist, dann tut mir die Sinnlosigkeit des eigenen Lebens nicht mehr so weh und ich muss auch nichts dagegen unternehmen, denn man kann ja gar nichts dagegen unternehmen, denn sie ist ja normal!
Dann bin ich sogar sehr klug und habe den Durchblick, weil die anderen Deppen, die eventuell lustig und fidel ihre Sinnlosigkeit geniessen, partout nicht einsehen wollen, wie armselig sie sind.
Wenn ich dann auch noch so abstrakt wie moeglich ueber den Misstand philosophiere, bekommt er den Touch des Intellektuellen, nicht Anzweifelbaren.
Das haben schon die Existentialisten vor 60 Jahren so gemacht, es gibt eine ganze Kultur von damals, die auf der Sinnlosigkeit des Seins beruht.
Juliette Greco trat schwarz und duester gekleidet in Paris in Kellertheatern auf (damals was ganz Innovatives
) und besang die Sinnlosigkeit des Lebens, Sartre und Camus beschrieben sie, alle wurden sie weltberuehmt.
Das war die Zeit nach dem 2. Weltkrieg, und man kann das schon verstehen!
Ich kann sowieso jeden verstehen, der am Leben verzweifelt, sehr vieles ist grausam und aus meiner Sicht voellig sinnlos, die Menschheitsgeschichte ist eine des Grauens, wenn man sie nuechtern betrachtet.
Natuerlich fragt man sich dann, wenn man nicht so gute Karte hat, warum das alles!
Und doch gibt es unter all dem - warum auch immer - einen steten Strom des Ewigen, Unveraenderlichen. Wenn wir uns dazu Zugang verschaffen koennen, fuehlen wir Sinn, wie ich schon oefter sagte.
Lieber x_y, bitte nimm mir diese mail nicht uebel, ich habe sehr viel Sympathie fuer dich, aber ich musste das einfach mal schreiben.
Es macht fuer mich naemlich keinen Sinn, mich in einem Forum zu aeussern, wenn ich immer um den heissen Brei herumreden muss, um keine Empfindlichkeiten zu verletzen.
Wir sind hier ja anonym, Gott sei Dank, nimm es als anonymes statement einer Frau, die doppelt so alt ist wie du.
Bijoux
es ist ein weit verbreitetes und beliebtes Phaenomen, eigene Probleme zu generalisieren, du kannst es hier oft lesen.
Der Mensch schuetzt sich damit vor wirklicher Selbsterkenntnis - denn wenn ganz allgemein ein Misstand besteht, dann bin ich fuer den eigenen nicht verantwortlich.
Um es noch deutlicher zu sagen:
wenn ganz allgemein und anerkannt das Leben voellig sinnlos ist, dann tut mir die Sinnlosigkeit des eigenen Lebens nicht mehr so weh und ich muss auch nichts dagegen unternehmen, denn man kann ja gar nichts dagegen unternehmen, denn sie ist ja normal!
Dann bin ich sogar sehr klug und habe den Durchblick, weil die anderen Deppen, die eventuell lustig und fidel ihre Sinnlosigkeit geniessen, partout nicht einsehen wollen, wie armselig sie sind.
Wenn ich dann auch noch so abstrakt wie moeglich ueber den Misstand philosophiere, bekommt er den Touch des Intellektuellen, nicht Anzweifelbaren.
Das haben schon die Existentialisten vor 60 Jahren so gemacht, es gibt eine ganze Kultur von damals, die auf der Sinnlosigkeit des Seins beruht.
Juliette Greco trat schwarz und duester gekleidet in Paris in Kellertheatern auf (damals was ganz Innovatives
Das war die Zeit nach dem 2. Weltkrieg, und man kann das schon verstehen!
Ich kann sowieso jeden verstehen, der am Leben verzweifelt, sehr vieles ist grausam und aus meiner Sicht voellig sinnlos, die Menschheitsgeschichte ist eine des Grauens, wenn man sie nuechtern betrachtet.
Natuerlich fragt man sich dann, wenn man nicht so gute Karte hat, warum das alles!
Und doch gibt es unter all dem - warum auch immer - einen steten Strom des Ewigen, Unveraenderlichen. Wenn wir uns dazu Zugang verschaffen koennen, fuehlen wir Sinn, wie ich schon oefter sagte.
Lieber x_y, bitte nimm mir diese mail nicht uebel, ich habe sehr viel Sympathie fuer dich, aber ich musste das einfach mal schreiben.
Es macht fuer mich naemlich keinen Sinn, mich in einem Forum zu aeussern, wenn ich immer um den heissen Brei herumreden muss, um keine Empfindlichkeiten zu verletzen.
Wir sind hier ja anonym, Gott sei Dank, nimm es als anonymes statement einer Frau, die doppelt so alt ist wie du.
Bijoux