Sind Ganztagsschulen besser als andere Schulen?

Der Mensch ist ab Geburt auf Lernen programmiert. Sicherlich nicht in der heutigen Form mit Auswendiglernen und Quälerei. Eigentlich, wenn man die stocksteifen normierenden Lernmethoden dem Menschen anpassen würde, geht Lernen fließend und wie von alleine. Und genau das wurde ja Dank der Schule vielen Menschen von klein auf ausgetrieben: Spaß am Lernen und Arbeiten haben zu können. Die meisten Menschen erleben das als Zwang, Ungemütlichkeit, Druck und das auch noch gekoppelt an Wettbewerb und Vergleich (Gewinner vs. Verlierer).

Ja, leider treiben die Schulen im alten System den Kids die Freude am Lernen aus. Aber die Freude am Lernen wird auch zu einem grossen Teil über die Familie, und natürlich auch über die Persönlichkeiten von Lehrern geschaffen (kennt warscheinlich jeder, dass man mit einem Leher besser und mit anderen schlechter kann). Und leider gibt es in der Lehrerausbildung keine Überprüfung, ob sich diese Menschen überhaupt als Lehrer (oder eigentlich besser - Mentoren) eignen.

Andererseits zeigt sich aber auch, dass die alternativen Schulformen sehr oft leider nicht die Lernziele erreichen ... was halt letztendlich den Kids für ihr Leben schadet.

Und das wir Zeitmenschen geworden sind, liegt dem Zwang zu Grunde, dass Konzerne und Firmen in einer technischen und wirtschaftsorientierten Gesellschaft mehr Gewinne erzielen wollen, wenn auch die Zeit und die darin erhaltene Leistung genormt bekommen.

Unbestritten. Wobei es ja gerade noch in der Schule die Möglichkeit gibt, die eine oder andere Runde zu ziehen (was es später im Leben nicht gibt). Also wenn jemand wirklich länger braucht, um die Inhalte aufnehmen zu können, dann besteht diese Gelegenheit ja. Dass sie gesellschaftlich nicht unbedingt gerne gesehen ist, ist hierbei ein anderes Thema.

Ja, es macht Sinn, dass die Kinder in unserer Gesellschaft lernen, ihre Arbeiten innerhalb eines Plans auszuführen - weil das das ganze Leben auf sie zukommen wird. Und nach der Schule kann sich jeder Mensch entscheiden, was er daraus machen möchte und wie er damit umgehen möchte. Aber die Aufgabe der Schule ist es, einem jungen Menschen einen möglichst guten Start ins Leben zu ermöglichen.

Gesund ist das nicht, geschweige denn das es alle Menschen zufrieden macht. Es gibt einige wenige Leute, die damit klarkommen, der große Rest boxt sich mehr oder eniger schlecht durch.

Ich weiss nicht, ob es tatsächlich so ist. Oder ob es sich da nicht nur um Probleme handelt, die von alternativer Seite geschaffen werden. Letztendlich schaffen mindestens 95% der Schüler die klassische Schulausbildung ... also kann sie nicht so schlecht sein. Meine eigenen Erfahrungen sind eher von Seiten der Lehrerpersönlichkeiten negativ, als von Seiten des Lernens. Natürlich gibt es Sachen die einen mehr oder weniger interessieren ... aber sich durch Sachen durchzuboxen die man nicht gerne macht, ist ja auch eine Schule für's Leben. Das nicht zu können wäre für die Kids halt schon kontraproduktiv.
 
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Ich weiss nicht, ob es tatsächlich so ist. Oder ob es sich da nicht nur um Probleme handelt, die von alternativer Seite geschaffen werden. Letztendlich schaffen mindestens 95% der Schüler die klassische Schulausbildung ... also kann sie nicht so schlecht sein. Meine eigenen Erfahrungen sind eher von Seiten der Lehrerpersönlichkeiten negativ, als von Seiten des Lernens. Natürlich gibt es Sachen die einen mehr oder weniger interessieren ... aber sich durch Sachen durchzuboxen die man nicht gerne macht, ist ja auch eine Schule für's Leben. Das nicht zu können wäre für die Kids halt schon kontraproduktiv.

Wenn ich früh morgens die Gesichter der Leute in der Bahn ansehe, weiß ich, dass kaum jemand Bock auf seinen Job und die Tretmühle Arbeit hat. Und zum Feierabend sind viele mutlos und erschöpft.

Und ich glaube viele der Erwachsenen fragen sich tagtäglich, wofür sie das machen. Nicht umsonst sind Depressionen die Volkskrankheit Nummer Eins bei uns. Man braucht für ein Leben hier schon eine gewisse Resilienz für den "normalen Arbeitsalltag". Und das ist doch irgendwie krank.

Wenn Kinder ihren Begabungen entsprechend gefördert werden, anstatt gesiebt, wäre viel gewonnen.

Allerdings werden Kinder so zu selbstbestimmten und kreativen Erwachsenen. Etwas, dass die Wirtschaft nicht unbedingt gerne hat, das schmälert die Gewinne, wenn man mit selbstbestimmten Menschen zu tun bekommt. :whistle:
 
Zu große Klassen und ungeeignetes/zu wenig Personal. Ich finde es eh irre, dass man Kinder, die kaum Deutsch können, dann in Klassen vergesellschaftet, wo sie dann nur hinten runter fallen können.

Ja, das ist irrsinn. Aber die son Sage zitierten Zahlen beziehen sich ja nciht auf die aktuellen Migranten sondern auf jene die schon seit mehreren Generationen im Land sind. Das darf man nicht verwechseln.

Dass hier Leute mit Abi mitgezählt werden, die in fernen Ländern unter ganz anderen Umständen Abitur bekamen, kommentiere ich jetzt mal nicht. Ich sag nur: die qualitativen gravierenden Abiunterschiede alleine in Deutschland zwischen Bremen und München. ^^

Nö, das sich schon die, die bei uns Matura machen. Dass die Matura gravierende Unterschiede haben kann, dem versucht man ja bei uns gerade mit dem Versuch Zentralmatura zu beheben.
 
es ist ja nicht immer so, dass wenn Kinder auf die Halbtagsschule gehen, sie ihre Hausaufgaben mit einem Elternteil oder alleine machen können.

Manchmal fehlt den Eltern das Wissen, also ist doch eine Ganztagsschule besser für sie.

Mein Sohn geht im August für ein Jahr (Schüleraustausch) in die USA. Froh darüber bin ich, dass es die Ganztagschule gibt. So hat es den Vorteil, kommt er nach Hause ist er so müde, dass er nichts anderes mehr unternehmen kann.

Ausserdem finde ich fördert es das Soziale und das Miteinander.

Gegner gegen alles und jeden gibt es allemal und ich finde gerade in der heutigen Zeit, ist es sehr wichtig, dass Kinder optimal gefördert werden, damit alle die gleichen Chancen haben, und dass gibt die Ganztagsschule.

Ich finde es ist wie beim Studium, ich kann meine Kurse besuchen, tue ich es nicht, habe ich nichts gelernt und werde nicht versetzt.

Im Arbeitsleben gibt es seit Jahrzehnten die Gleitzeit. Also auch eine gewisse Freiheit.
So kann sich jeder einrichten wann er mit seiner Arbeit beginnen will/kann.
 
Dass die Matura gravierende Unterschiede haben kann, dem versucht man ja bei uns gerade mit dem Versuch Zentralmatura zu beheben.
Das löst das Problem der unteschiedlichen Bewertung nicht, den bei uns sind die Abiturprüfungen auch bundesweit einheitlich. Ich glabe bis auf ein Bundesland, das sich da ausklinkt, aber das ist definitiv nicht Bremen.
 
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Wenn ich früh morgens die Gesichter der Leute in der Bahn ansehe, weiß ich, dass kaum jemand Bock auf seinen Job und die Tretmühle Arbeit hat. Und zum Feierabend sind viele mutlos und erschöpft.

Und ich glaube viele der Erwachsenen fragen sich tagtäglich, wofür sie das machen. Nicht umsonst sind Depressionen die Volkskrankheit Nummer Eins bei uns. Man braucht für ein Leben hier schon eine gewisse Resilienz für den "normalen Arbeitsalltag". Und das ist doch irgendwie krank.

Wenn Kinder ihren Begabungen entsprechend gefördert werden, anstatt gesiebt, wäre viel gewonnen.

Allerdings werden Kinder so zu selbstbestimmten und kreativen Erwachsenen. Etwas, dass die Wirtschaft nicht unbedingt gerne hat, das schmälert die Gewinne, wenn man mit selbstbestimmten Menschen zu tun bekommt. :whistle:

Tja, nur das ist ein Problem dabei: Die Anlagen und Interessen werden von den Eltern gefördert, und nicht so sehr von der Schule. Und da haben wir auch leider sehr viele Elternpaare, die ihre Kinder entweder nicht mitnehmen in ihre Interessen, oder die selber sogar keine Interessen haben und nur konsumieren.

Man belächelt Kinder immer wieder dafür, wenn sie mit den unterschieldichsten Berufswünschen daher kommen. Aber genau das ist das positive Zeichen ... sie haben etwas zu einem Beruf erfahren, sie beginnen sich zu interessieren, was dieser Beruf mit sich bringt.

Jeder Mensch bestimmt selber darüber, ob er in seinem Job glücklich ist oder nicht. Und das hat zwar manchmal, aber beileibe nicht immer damit zu tun, welche Ausbildung man gemacht hat. Sondern hat etwas damit zu tun, welche Kreativität ich haben darf, was ich aus meinen vielfachen Interessen meinen ganz persönlichen Berufsweg aufbaue.

Natürlich, wenn ich von den Eltern schon gelernt habe, wie schlimm Beruf ist, wie wenig es sich doch lohnt etwas zu lernen ....

Ich denke genau da liegt meiner Ansicht nach auch der Denkfehler mit unserem Schulsystem ... die Eltern und die Gesellschaft würden gerne die Verantwortung für den Lernwillen und das Lernen an die Schule abschieben. Aber nur ... die Schule gibt dem Kind nur eine Grundwissen mit, um sein Leben zu meistern. Interessen, Spaß am Lernen, Freude an Arbeit, an Kreativität ... das kommt aus der Famile, und daran hat die Schule nur einen geringen Anteil.
 
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