Die Entstehung unserer Sternbilder
Die Gestirnsbeobachtung ist ca. fünftausend Jahre alt. An verschiedenen Orten der Erde, und zwar in Mittel- und Südamerika, in China, im Zweistromland, in Ägypten und in Nordeuropa begannen Priester nahezu gleichzeitig, den Himmel zu beobachten und sich am Lauf der Gestirne zu orientieren. Sonne, Mond, die Planeten und die hellsten Fixsterne wurden benannt, teilweise mit Göttern gleichgesetzt, die hervorstechendsten Sterngruppen zu Bildern zusammengefaßt.
Die Sternbilder der amerikanischen Hochkulturen, der Ägypter und der Nordeuropäer sind bis auf wenige Reste untergegangen. Die Chinesen haben ihre Sternbilder bis heute beibehalten. Die uns Abendländern geläufigen Sternbilder stammen aus dem Zweistromland und von den Griechen:
Als die Sumerer um 3000 vor unserer Zeitrechnung in die Gebiete von Euphrat und Tigris einwanderten, brachten sie vermutlich schon ihre Sternenkunde mit. Sie hatten das Band der Ekliptik in zwölf gleiche Teile geteilt, in deren Sternanordnungen sie Bilder göttlicher Tiere sahen: Verblieben sind uns Stier, Krebs, Löwe und Skorpion.
Die Babylonier, die im Zweistromland ein erstes Großreich gründeten, übernahmen die Sternenkunde und die Sternbilder der Sumerer, errichteten die ersten Sternwarten - eine von diesen war vermutlich der im Alten Testament erwähnte Turmbau zu Babel und ermittelten aus dem Lauf der Gestirne sowohl den Jahreslauf als auch, da Götter mit den Gestirnen identisch waren, den Willen der Götter.
Ebenfalls um 3000 v. entstand im Niltal das erste ägyptische Großreich. Die von den ägyptischen Priestern geschaffene Himmelskunde und deren Sternbilder dienten hauptsächlich dazu, den Zeitpunkt der alljährlich wiederkehrenden Nilschwemme vorhersagen zu können. Auch die Ägypter setzten Gestirne mit Göttern gleich.