Sich selbst im Weg stehen

Angst ist im Menschen als Funktion angelegt. So wie Schmerzimpulse. Angst ist ein natürlicher Vorgang.
Ich finde es nicht ok , wenn alles versucht wird wegzutherapieren.

Ich frage mich nämlich was aus dem Menschsein gemacht wird. Geht es darum einen fehlerfreien möglichst angenehmen Zustand zu erreichen damit man das Dasein geniessen kann wie in einem Urlaubstripp ?
Soll der Mensch quasi fehlerfrei und makellos werden um wie ein Superheld durchs Leben zu gehen ?
Werde Angsfrei, werde Schmerzfrei, werde glücklich und zufrieden, wie bekommt man Vitalität bis zum 90. Lebensjahr,
Wie kann man mit 95 noch Sex geniessen, usw. ?

Man steht sich selbst im Weg weil man vom Menschsein so viel verlangt und erwartet und somit möglichst das rausholt was man sich wünscht. Und der Tripp dorthin, daß es in Erfüllung gehen soll.

Einerseits hast du schon recht, alles muss heutzutage perfekt sein, andererseits ist übertriebene Angst, die nicht mehr zum Überleben dient, auch sehr behindernd und unlogisch, da kann man schon einiges auflösen.
 
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Darum geht es doch nicht. Eine Angststörung lässt für ein normales Leben kaum Spielraum. Wenn du Zahnschmerzen hast gehst du doch auch zum Arzt und wartest nicht bis sie von alleine rausfallen.
Es geht um den Rahmen was ist Notwendig und was nicht. Angststörung ist Fazit der Störung der Natürlichkeit.
Der Mensch unserer Gesellschaft ist von seiner Natürlichkeit in ein künstliches Produkt verwandelt worden das etwas sein soll aber nicht sein darf. Und so werden Richtungen vorgegeben in die man gepresst wird. Druck erzeugt Angst und diese Angst ist Botschaft, daß das natürliche Sein nicht gelebt werden darf.
Deshalb gibts auch so viele Krankheiten und Störungen im Körperlichen und vorallem Psychischen.
Die Psyche ist ein fragiles komplexes System. Was ist ein normales Leben mit Spielraum ?
Es ist der Weg ein natürliches Dasein leben zu dürfen und zu können.
 
Uomina nein um das geht es nicht. Ich bin ein sehr zufriedener und dankbarer Mensch. Aber Ängste die ich nicht kontrollieren kann sind furchtbar. Das versteht nur jemand der selbst sowas mitmacht.
 

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Hallo ihr Lieben,
Ich kämpfe seit meiner Kindheit damit dass ich mir durch meine Ängste selbst im Weg stehe.
In der Schulzeit hatte ich wahnsinnige Prüfungsangst, Angst zu Vereinen zu gehen, Musik oder Sport.
Heute hab ich Angst auf Autobahnen zu fahren, besonders Lastwagen machen mir Angst.
Große Hunde machen mir Angst. Ich vermeide zu fliegen, Flugangst.
Alles Neue macht mir Angst.
Hab versucht eine Ausbildung zu machen, die alten Ängste waren wieder da, Angst zu Versagen, der Druck beim Lernen, vor der Gruppe was vorzutragen.
Mir ging es Gesundheitlich so schlecht, dass ich die Ausbildung abbrechen musste.
Jetzt steht eine OP an und ich wäre bald in eine Depression gefallen wegen meiner Angst vor der OP. Hab mich jetzt gezwungen mich abzulenken, das hilft mir.
Wem geht es ähnlich, wer kennt das? Und was hilft Euch oder hat Euch geholfen?
Liebe Grüße Angi
Hallo Angi, das tut mir echt leid für dich.
Ich war auch im Sommer erst wieder im Kh und es hat alles gut geklappt. So oft schon musste ich operiert werden und die Ärzte haben mir immer geholfen.
Hundeangst kenne ich, meine Mutter ist gebissen worden beim Kopfsteicheln und hat viele ihrer Sachen auf mich geworfen. Es war nicht alles meins. Ich möchte dir Mut machen, ich bin auf meine Ängste zu gegangen und jetzt mache ich es auch wieder. Ich habe es bis jetzt immer geschafft, ich bin stark und ich schaffe das jetzt auch wieder. Es gibt Dinge, die stehen noch aus, da nehme ich mir die Zeit, wenn es so weit ist...
Meine Therapeutin hat mir geholfen, bin froh, dass ich sie hatte.
Ich höre viel Musik, es hilft, auch in die Ruhe zu gehen oder mal Sport zu machen.
Ich war schon so oft bei so vielem dabei, wo ich so großes Glück hatte, ich erzähle es dir bewusst nicht, aber ich habe es geschafft bis hierher zu kommen und das ist echt viel, darauf bin ich stolz und diese Zuversicht möchte ich dir gern schenken ;-) Für mich ist es zur Zeit nicht ganz so einfach, aber ich habe den Mut und die Kraft weiterzumachen. LG Mary
 
Ich habe auch verschiedene Ängste, die therapeutisch inzwischen als Angststörung bezeichnet werden. Ein Teil davon entstand in der Schulzeit und wurde mit den Jahren immer schlimmer. Weil Therapieplätze Mangelware sind, muss ich, wie viele andere auch, alleine da durch. Und wenn wir dies alleine tun müssen, läuft es oftmals auf Vermeidung hinaus. Diesen Weg gehe ich manchmal ebenfalls noch, aber manchmal stelle ich mich den Situationen, die mir Angst machen, z.b. wenn ich an Schulen vorbeigehen "muss" oder in Gesprächssituationen verwickelt werde. Meiner Meinung nach braucht es viele, viele positive Erlebnisse im Umfeld der einst erlebten Angst, damit diese irgendwann weniger werden wird. Darüber zu sprechen kann helfen, diese Situationen in therapeutischer Begleitung zu erleben - so wie es in Filmen dargestellt wird, aber leider nicht der Realität entspricht - würde wohl noch mehr helfen.
 
wer in Deutschland wohnt kann sich eine psychologische Reha verschreiben lassen oder beantragen,
sollte kein Psychotherapeut Zeit haben.
Und auf Warteliste kommt man nur wenn man sich eintragen lässt, irgendwann sind 2 jahre auch um, meistens recht schnell sogar.

Nur mal so nebenbei.
 
Manchmal wird eine Reha auch abgelehnt, weil die Krankenkasse der Meinung ist, dass eine Versorgung vor Ort ausreichend wäre, wo wir wieder bei den Wartelisten sind. Meine angefragten Praxen haben übrigens eine Wartezeit von 3-6 Jahren.
 
Manchmal wird eine Reha auch abgelehnt, weil die Krankenkasse der Meinung ist, dass eine Versorgung vor Ort ausreichend wäre, wo wir wieder bei den Wartelisten sind. Meine angefragten Praxen haben übrigens eine Wartezeit von 3-6 Jahren.

und, hast du dich eintragen lassen?
 
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Ich hab grad versucht mir selbst im Weg zu stehen. Ich bin aufgestanden und einen Schritt nach vor gegangen und es war niemand im Weg , hab mich umgedreht und da war niemand im Weg.
Das ist jetzt nicht als Scherz gemeint, es war ein Versuch das ganze bildlich im Aussen darzustellen.
 
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