Sich selbst im Weg stehen

Ich kämpfe seit meiner Kindheit damit dass ich mir durch meine Ängste selbst im Weg stehe.
In der Schulzeit hatte ich wahnsinnige Prüfungsangst, Angst zu Vereinen zu gehen, Musik oder Sport. .....

Da würd ich annehmen, daß deine Eltern dir vermittelt haben, daß all sowas uungemein wichtig ist und sich dadurch ein mords Druck in dir aufgebaut hat. Von alleine ist ein Kind ja nicht derart ängstlich, sondern hat Freude an seinem Leben und an Neuem. Und wenn mal etwas nicht gut klappt, ist´s kein Weltuntergang. Bei Niemandem klappt immer Alles, also schön locker bleiben.
 
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Ich glaube es liegt bei mir oft am wenigen Selbstwert und stammt schon aus der frühen Kindheit, hatte zwischendrin glaub ich ne stabilere Zeit. Aber aktuell fühl ich mich oft nicht gut damit. Es nervt mich eher dass ich vor so vielem Angst habe. Das müsste ja nicht sein.

So wird´s wohl sein. Ein gestörtes Selbstwertgefühl aus der Kindheit. Ist ja keine Seltenheit.
Man kann es in den ersten Jahren (vielleicht sogar Jahrzehnten), nachdem man vom Elternhaus raus ist und sein eigenes Leben lebt, ganz gut wegdrücken, aber irgendwann schlägt es dann doch wieder durch und zeigt sich zum Beispiel in Form von Ängsten, die sich gerne auch durch ihren körperlichen Ausdruck wie echtes Kranksein anfühlen, wovor man dann auch wieder Angst kriegt. :rolleyes:
 
Hallo ihr Lieben,
Ich kämpfe seit meiner Kindheit damit dass ich mir durch meine Ängste selbst im Weg stehe.
In der Schulzeit hatte ich wahnsinnige Prüfungsangst, Angst zu Vereinen zu gehen, Musik oder Sport.
Heute hab ich Angst auf Autobahnen zu fahren, besonders Lastwagen machen mir Angst.
Große Hunde machen mir Angst. Ich vermeide zu fliegen, Flugangst.
Alles Neue macht mir Angst.
Hab versucht eine Ausbildung zu machen, die alten Ängste waren wieder da, Angst zu Versagen, der Druck beim Lernen, vor der Gruppe was vorzutragen.
Mir ging es Gesundheitlich so schlecht, dass ich die Ausbildung abbrechen musste.
Jetzt steht eine OP an und ich wäre bald in eine Depression gefallen wegen meiner Angst vor der OP. Hab mich jetzt gezwungen mich abzulenken, das hilft mir.
Wem geht es ähnlich, wer kennt das? Und was hilft Euch oder hat Euch geholfen?
Liebe Grüße Angi
 
... vielleicht spielt da die häusliche Gewalt und der Stress mit meinem alkoholkranken Vater mit rein, ..

So ein Kind ist bestimmt ständig auf der Hut und alarmiert mit bangen Gedanken wie:
"Wie ist er heute drauf? Geht´s einigermaßen oder gibt es wieder Ärger? Was kann ich tun,
damit es glimpflich abgeht? Ich muß möglichst perfekt sein, damit er sich nicht aufregt!
Bloß kein falsches Wort, das ihn provozieren könnte und bloß kein Wagnis eingehen!"
Das muß ein enorm zehrender Streß sein, der dem Kind zum Normalzustand wird.
 
Hmm meine Mutter hat schon immer gesagt brauchst keine Angst haben, aber vielleicht spielt da die häusliche Gewalt und der Stress mit meinem alkoholkranken Vater mit rein, ich hab keine Ahnung. Ich mag auch nicht in die Opfer Rolle fallen, denn das Problem hab ja ich.
Definitiv spielt das eine große Rolle. Nur sind die Synapsen im Gehirn jetzt so verknüpft, dass bestimmte Trigger dich in Angst versetzen. Da kann aber therapeutisch dran gearbeitet werden.
Ich habe ein Buch dazu bzw. Videofilme gesehen weil ich keinen Therapieplatz bekommen habe.
Im Prinzip geht es darum die Momente in denen du dich geborgen und sicher fühlst festzuhalten mit körperlichen Reizen (Klopfen, Gummiband usw) und in der Angst wieder hervorzurufen.
Mir wurde gesagt, dass bei Angst eine Verhaltenstherapie gut ist.
Aber was du schon mal tun kannst ist dich auf das Schöne und Angenehme zu konzentrieren. Denn die Vergangenheit ist vorbei und es bringt auch nichts ständig in der Wunde herumzurühren.
 
Angst ist im Menschen als Funktion angelegt. So wie Schmerzimpulse. Angst ist ein natürlicher Vorgang.
Ich finde es nicht ok , wenn alles versucht wird wegzutherapieren.

Ich frage mich nämlich was aus dem Menschsein gemacht wird. Geht es darum einen fehlerfreien möglichst angenehmen Zustand zu erreichen damit man das Dasein geniessen kann wie in einem Urlaubstripp ?
Soll der Mensch quasi fehlerfrei und makellos werden um wie ein Superheld durchs Leben zu gehen ?
Werde Angsfrei, werde Schmerzfrei, werde glücklich und zufrieden, wie bekommt man Vitalität bis zum 90. Lebensjahr,
Wie kann man mit 95 noch Sex geniessen, usw. ?

Man steht sich selbst im Weg weil man vom Menschsein so viel verlangt und erwartet und somit möglichst das rausholt was man sich wünscht. Und der Tripp dorthin, daß es in Erfüllung gehen soll.
 
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Angst ist im Menschen als Funktion angelegt. So wie Schmerzimpulse. Angst ist ein natürlicher Vorgang.
Ich finde es nicht ok , wenn alles versucht wird wegzutherapieren.

Ich frage mich nämlich was aus dem Menschsein gemacht wird. Geht es darum einen fehlerfreien möglichst angenehmen Zustand zu erreichen damit man das Dasein geniessen kann wie in einem Urlaubstripp ?
Soll der Mensch quasi fehlerfrei und makellos werden um wie ein Superheld durchs Leben zu gehen ?
Werde Angsfrei, werde Schmerzfrei, werde glücklich und zufrieden, wie bekommt man Vitalität bis zum 90. Lebensjahr,
Wie kann man mit 95 noch Sex geniessen, usw. ?

Man steht sich selbst im Weg weil man vom Menschsein so viel verlangt und erwartet und somit möglichst das rausholt was man sich wünscht. Und der Tripp dorthin, daß es in Erfüllung gehen soll.
Darum geht es doch nicht. Eine Angststörung lässt für ein normales Leben kaum Spielraum. Wenn du Zahnschmerzen hast gehst du doch auch zum Arzt und wartest nicht bis sie von alleine rausfallen.
 
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