Sexuelle Entsagung - Erfahrungen?

Hallo skybreather,

freut mich, dass mein Bericht dir was sagt ...

Klar, einfach nur achtsam sein, das ist schwierig. Ich schrieb ja auch, dass ich für mich den Weg gewählt hatte, mich zurück zu ziehen, die Plätze meiner Sucht mied. Das war so ein halbes Jahr richtige Klausur.

Wenn du das eins zu eins für dich übersetzen wolltest, hieße das: verminderter Kontakt mehr zu den Freunden, die dich als "Aufreißer" toll finden. Bordell verboten. Abends weggehen verboten. Wenn die Lust dich überkommt, alleine zu Hause im Zimmer bleiben. Selbstbefriedigung ist o.k. Phantasieren ist o.k. Ansonsten aber: setz dich für eine bestimmte, klar definierte Zeitspanne auf Entzug. Und ganz wichtig: es braucht einen Ersatz für die Sucht. Das wären z.B. Atemübungen. Exzessives Tanzen. In den Wald gehen und schreien. Oder was dir sonst noch einfällt.

Ich mach mir solche Dinge immer schriftlich, wie ein Vertrag mit mir selbst. Da steht, was ich tun will, was ich weglasse, und wie lange ich das Ganze durchhalten will. Wenn die vertragliche Zeit abgelaufen ist, denke ich über Verlängerung oder einen neuen Vertrag nach.

Liebe Grüße
Terrara

und ich dachte ich wäre streng zu mir :D
 
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Eine Sucht hat ein Mensch, weil er etwas s u c h t ! Wem ihm klar ist, was das ist, so dass er es tatsächlich suchen kann, wird die Sucht überflüssig und verblasst...

Sehr richtig. Macht sich bei vielen Menschen u.a. an dem Wunsch nach oraler Befriedigung bemerkbar: sich etwas einverleiben wollen (essen) und jemanden zum Fressen gern haben (küssen etc.) sind z.B. nach R. Dahlke zwei Seiten der gleichen Medaille.

Und die Suche hier klingt nach Verschmelzungswunsch.
Suche, Sucht, Sehnsucht entsprechen dem neptunischen Prinzip: Grenzen schwinden lassen. Auflösen. Verschmelzen.

So sieht der auch aus:

Neptun.jpg

Quelle: http://2012sternenlichter.blogspot.com/2010/12/die-jahresvorschau-2011.html

:)

Eine andere "Aktivität" außer der sexuellen Verschmelzung, die dieses Prinzip anspricht, wäre Meditation. Sie bringt die Ganzwerdung und Einheitserfahrung mit sich.
Genauso passiert das auch im Flow, der bei Inspiration einsetzt. Wenn du nicht ins Kloster willst, skybreather, könntest dich also auch häufiger in Musik und kreatives Schaffen vertiefen, z.B. alles mit Wasser und Aquarell.
Tauchen und schwimmen gehen in Ozeane, Unterwasserlandschaften.
Dich deinen Träumen intensiver zuwenden.

Ich habe auch festgestellt, dass ich immer weniger Begehren nach etwas habe, je bewusster ich in meiner Mitte und in meiner Kraft bin. Wenn das Chi aufsteigt und durch den ganzen Körper fließt, fühle ich mich frisch, energievoll und wach. Präsent. Mir fehlt nichts, ich bin dann als Verbraucher ziemlich ungeeignet. :)

destiny79 schrieb:
Wenns gerade um neue Grenzen geht:
Es gibt Zusammenkommen beim sexuellen Akt, die weiter gehen als Meditationen.

Mir ist schon ungefähr klar, was du damit sagen willst, aber ich sehe das nicht so. Sprichst du da auch von gemeinsamen Meditationen?
Es gibt durchaus tiefe, nicht-körperliche/-sexuelle Begegnungen zwischen zwei Menschen, die die Grenzen auflösen. Der Körper ist ja ein wunderbares Instrument, das mal so klingen kann oder auch so. Beim miteinander-Tönen und in Klängen aufgehen z.B. sind beide Körper in ihrer Gesamtheit dabei, zwei Töne verschmelzen zu einem. Oder zwei entspannte Parasympathicus-Tönungen zu einer. :)

Und eigentlich würde ich die Begegnung inkl. sexueller Verschmelzung sogar auch als eine Form der Meditation bezeichnen. Je nach Achtsamkeit dabei.
 
Lionéz;3390076 schrieb:
Mir ist schon ungefähr klar, was du damit sagen willst, aber ich sehe das nicht so. Sprichst du da auch von gemeinsamen Meditationen?
Es gibt durchaus tiefe, nicht-körperliche/-sexuelle Begegnungen zwischen zwei Menschen, die die Grenzen auflösen. Der Körper ist ja ein wunderbares Instrument, das mal so klingen kann oder auch so. Beim miteinander-Tönen und in Klängen aufgehen z.B. sind beide Körper in ihrer Gesamtheit dabei, zwei Töne verschmelzen zu einem. Oder zwei entspannte Parasympathicus-Tönungen zu einer. :)

das eine schließt das andere nicht aus, das wollte ich damit sagen

solche erfahrungen zu beschreiben ist eh nicht möglich ;-)

LG Destiny
 
... solche Verträge häng ich übrigens immer an die Klotür, genau in Augenhöhe beim Sch.... :D

Nutzung von Synchronizität, mein ich: beim körperlichen "Loslassen" gleich vergegenwärtigen, was ich auch sonst so loslassen will ... :D ... und auf die Weise weiß die Familie auch gleich Bescheid ... :lachen:

Liebe Grüße
Terrara
 
interessant,wie Tiermenscharten über ihr Paarungsverhalten diskutieren.Manche bemühen sich MenschMensch zu werden.Danach kommt die Buddhastufe und dann ist es egal weil alles gleich-gültig ist.Weltsauce mit Herbstquargelgarnierung.
 
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