Sexualität kontra Zölibat

Der einzige Vorgang, den die meisten Menschen mit Zielstrebigkeit ausführen, nach dem sie großes Verlangen haben, den sie wollen, an den sie denken, den sie planen und hinter dem sie her sind, ist die sexuelle Befriedigung. Und weil dies so ist, sind sie überhaupt nicht bereit, auch nur einmal ernsthaft über die Enthaltsamkeit nachzudenken. Sie sträuben sich mit aller Gewalt dagegen, sie werden wütend und ausfallend, nur um weiterhin der sexuellen Befriedigung zu frönen. Sie lenken ihre ganze Aufmerksamkeit also auf den Teil der physischen Natur, den der Mensch mit dem gesamten Tierreich teilt. Wird dies irgendwie dazu beitragen, kosmisches Bewußtsein zu erlangen?


Schade ... ich finde den Smily mit der Bartwickelmaschine nicht ....

Opti, auch bei Menschen die Sex haben gibbets noch ein paar andere wichtige Dinge im Leben wohinter sie her sind, was sie planen, wo sie Verlangen nach haben. Auch wenns Dir schwer fällt, das ist tatsächlich so. Und wenn dann noch Zeit bleibt in so einem Alltag, dann kann ein Mensch auch mal an Sex denken und ihn haben. Ohne den ganzen Tag an nix anderes gedacht zu haben, hingestrebt zu haben. Obwohl es natürlich Tage gibt ... an denen man(n)/frau ungern warten mag, bis endlich die Zeit dafür gekommen ist.

Was ist so schlecht daran, etwas mit der gesamten Tierwelt zu teilen. Ist nicht deswegen der Fortbestand gewährleistet? Weißt Du, ob die Tiere nicht ein viel größeres komisches Bewußtsein haben, als wir?

tiere handeln doch viel vernünftiger als die ganze Menscheit. Sie verteidigen ihr Revier ... führen aber keine Kriege. Sie töten ... aber nur dann, wenn der Hunger sie plagt und nur so viel, wie sie und ihr Rudel brauchen. Sie halten sich keine Tiere, töten sie in Massen um die Supermärkte dieser Welt zu füllen, damit wir immer fetter und fetter wreden. Damit wir Schlankheitspillen nehmen und vor lauter Diabetes und Bluthochdrück, weil Übergewicht eh keinen Bock auf Sex mehr haben. Geradeaus gehen ist schon schweißtreibend genug.

Es wäre vielleicht besser, wir würden uns mal gründlich umschauen bei den tieren, und das eine oder andere abschauen. Sie leben unschuldiger als der Mensch. Sie brauchen nicht an Gottes Tor zu Lebzeiten kratzen ... sie sind perfekt wie Gott sie geschaffen hat.

Nur wir Menschen haben uns unperfekt gemacht.
 
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Die Heilige Katharina von Siena: "Was Christus am Kreuz erwarb, wird mit Huren (Sex) vergeudet." Das bezog sie zwar auf die Priester, aber ich denke, es gilt allgemein. Damit soll ausgesagt werden, dass Sex und Erleuchtung einander ausschließen.
 
Also, daß opti kein sexuelles Verlangen hat, da spricht einiges dagegen z.B. diese Endlosleiern hier immer wieder.

Da fällt mir gerade ein, dass viele Menschen es auch nicht gern hören, wenn immer wieder die Greueltaten der Nazizeit wiederholt werden. Sie empfinden es als äußerst überflüssig. Die Wahrheit wollen viele eben gar nicht hören. Aber trotzdem ist es sinnvoll, immer wieder mahnend darauf hinzuweisen.
 
Da fällt mir gerade ein, dass viele Menschen es auch nicht gern hören, wenn immer wieder die Greueltaten der Nazizeit wiederholt werden. Sie empfinden es als äußerst überflüssig. Die Wahrheit wollen viele eben gar nicht hören. Aber trotzdem ist es sinnvoll, immer wieder mahnend darauf hinzuweisen.

Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht...

... und nötigenfalls immer wieder und wieder wiederholt.

Aber nicht jeder Mutige, der etwas ausspricht - und nötigenfalls wieder und wieder wiederholt - sagt die Wahrheit.

Und, wenn man etwas nicht hören will, dann kann es auch mehrere Gründe haben:
  • Er/Sie spricht eine unbequeme Wahrheit
  • Er/Sie redet kompletten Blödsinn

Immer wider erstaunlich, wie Thesen, gegen die angegangen wird, mit solchen Analogischlüssen ("Früher war die Welt auch eine Scheibe", "Einige hören nicht gerne Berichte über die Nazi-Zeit", "Einstein wurde auch zu Lebzeiten verkannt") eine zusätzliche "gefühlte Wahrheit" einzuhauchen versucht wird. Da wird die Loyalität gegenüber "verkannten Genies" geweckt, die irgendwie in der Psyche der Menschen steckt.
 
Da fällt mir gerade ein, dass viele Menschen es auch nicht gern hören, wenn immer wieder die Greueltaten der Nazizeit wiederholt werden. Sie empfinden es als äußerst überflüssig. Die Wahrheit wollen viele eben gar nicht hören. Aber trotzdem ist es sinnvoll, immer wieder mahnend darauf hinzuweisen.

Opti du solltest das aber mal überdenken, wenn man nur in der Vergangenheit hängt, dann wird man andere Fehler machen. Ein Nazireich ist in Deutschland meiner Meinung nach nicht mehr möglich, aber das ist OT.

Gruß
 
Die Heilige Katharina von Siena: "Was Christus am Kreuz erwarb, wird mit Huren (Sex) vergeudet." Das bezog sie zwar auf die Priester, aber ich denke, es gilt allgemein. Damit soll ausgesagt werden, dass Sex und Erleuchtung einander ausschließen.

ich frage mich, wiso du dich an den schlechtesten beispiel bedienst. hat das denn sinn?
 
=opti;1488840]Aus deinem Beitrag entspringt eine gewisse Reife und Lebenserfahrung. Ich kann deine Einstellung durchaus verstehen. Vielleicht ist meine Einstellung zur Enthaltsamkeit auch nur so entschieden, weil ich mich zwischen Extremen bewege. Dies hängt wohl einerseits mit dem starken Leidensdruck zusammen, unter dem ich sehr zu leiden hatte und andererseits an der überschäumenden Seligkeit, die mir die Enthaltsamkeit + Meditation bescherte. Vielleicht muss man also erst unter einem gewissen Leidensdruck stehen, um solch einen radikalen Weg zu beschreiten. Vielleicht hast du diesen Leidensdruck nie in dieser Weise erfahren. Und deshalb bist du auch nie auf die Idee gekommen, enthaltsam zu leben.
Lieber Opti,

Ich kenne natürlich Deinen hier angeführten Leidensdruck nicht, daher kann ich auch nicht sagen, ob ich vielleicht doch schon einen ähnlichen oder mehr oder wenigerLeidensdruck als Du in meinem Leben gehabt habe.

Ich glaube, dass es in jedem Leben öfter zu einem Leidensdruck kommt. Trotzdem wollte ich nie enthaltsam leben. Allerdings hatte ich von meinem ersten Ehepartner gewisse Vorstellungen, die leider nicht in Erfüllung gegangen sind, zumindest nicht ganz.

So war ich sehr lange mit meinem ersten Mann zusammen, in den ich sehr verliebt war und auch angenommen habe, dass diese Liebe ein ganzes Leben lang andauern würde. Die Sexualität war am Anfang ein wunderbares Erlebnis, später hat sie jedoch durch seine verletzende kritische Art die Anziehung verloren. Ich allerdings in der Hoffnung, dass sich dieser Zustand bessern könnte, bin noch lange bei ihm geblieben, natürlich auch meinem Kind zuliebe, das meines Erachtens ein Recht auf beide Elternteile hatte. Mir ist der Sex nicht abgegangen, doch mein Mann dürfte schon darunter gelitten haben. Seine Kritik wurde eher ärger als weniger und er kümmerte sich nur mehr sehr wenig um mein Wohl , jedenfalls nicht mehr so wie es am Anfang unsrer Beziehung der Fall war. Das machte mich empfänglich für die Komplimente von anderen Männern und ich fühlte mich nicht mehr verpflichtet ihm treu zu sein.

Erst als mein Kind maturiert und auch einen Beruf hatte, habe ich es gewagt aus unserer gemeinsamen Wohnung auszuziehen.

Die andere Möglichkeit wäre aber auch, dass man so sehr in die Sexualität verstrickt ist, dass man sich nicht von ihr lösen kann oder lösen möchte, oder dass das entsprechende Bewusstsein, sein Leben vollkommen in spirituelle Richtung zu lenken, nicht vorhanden ist, wobei jeder wahrscheinlich eine eigene Definition von Spiritualität hat. Wenn ich mir wiederum die Menschen ansehe, dann entdecke ich immer wieder, wie unglücklich sie eigentlich in ihrem Inneren sind. Wenn sie aber kaum etwas dagegen unternehmen, dann drängt sich mir der Verdacht auf, dass sehr viele Menschen sehr unbewusst leben und sich eigentlich nicht wirklich mit ihrer inneren Unzufriedenheit auseinander setzen wollen.

Ich war nie in die Sexualität so verstrickt, dass mich nicht auch die Welt der Spiritualität interessiert hätte. Ich habe mich einige Jahre auf dem Pfad einer Yogalehre bewegt, auch meditiert, doch wollte ich nie ohne einen liebenden Partner leben. Sexualität war für mich nur im Zusammenhang mit Liebe wichtig, mehr um meinen Partner zu befriedigen, da ich annehmen musste, dass es für den Mann eben eine große Bedeutung hat und auch wichtig für ihn ist, jedenfalls wichtiger als für mich.


Würden alle Menschen so denken wie ich, dann wäre die Menschheit keineswegs ausgestorben, weil ich Sexualität zur Zeugung des Nachwuchses keineswegs ablehne. Andererseits sieht die Realität ja wohl auch so aus, dass gerade die Überbevölkerung uns alle die Problme beschert hat, inklusive der Klimaveränderung, die uns in den nächsten Jahrhunderten vielleicht sogar an den Rand des Untergangs der Menschheit bringen könnte. Auf alle Fälle wird die Menschheit vor sehr große Probleme gestellt. Vielleicht ist dies die natürliche Reaktion der Umwelt auf die Überbevölkerung und der damit einhergehenden Naturzerstörung.


Doch in unseren Breiten gibt es keine Überbevölkerung, eher das Gegenteil durch die Pille und die Freigabe von Abtreibungen. Und wir leben hier und nicht in Afrika. Du müsstest in diesem Fall Deine Ansichten in den unterentwickelten Ländern unters Volk bringen. Wohl sehe ich eine große Gefahr der Freizügigkeit im Sexualleben in der Verbreitung von unheilbaren Geschlechtskrankheiten, die im Ansteigen sind. Besonders AIDS tötet nicht nur die Menschen vor der Zeit sondern nimmt ihnen auch die Lebensfreude. Hier sehe ich die größte Gefahr für die Menschheit. Hier würde ich mir mehr Verantwortungsbewusstsein wünschen.


Es gibt bestimmt eine ganze Menge Paare, die enthaltsam leben. Ich könnte mir schon vorstellen, dass die Enthaltsamkeit, wenn sie von beiden gewollt ist, die Partnerschaft durchaus erleichtert. Der Enthaltsame muss also nicht zwangsläufig alleine leben.

Dass verheiratete Paare durch einen gemeinsamen Wunsch zölibatär leben, ist möglich, doch eher als eine Ausnahme vorstellbar.

Du meinst, es wäre sinnvoller, wenn ältere Menschen enthaltsam leben. Bei jungen Menschen hälst du es eher nicht für angebracht, wenn sie enthaltsam leben. Da bin ich ganz anderer Meinung. Gerade in der Jugend ist es viel leichter den außergewöhnlichen Zustand der "Erleuchtung" zu erlangen, weil die Lebenssäfte noch munter sprudeln. Diese Seligkeit, die meiner Meinung nach nur durch Enthaltsamkeit und Meditation erlangt werden kann, kann dir keine Partnerschaft, in der Sexualität praktiziert wird, bieten.

Ganz so habe ich das nicht gemeint. Ein älterer Mensch, der den Hauptteil seines Lebens nämlich mit Frau und Familie gelebt und das Sexualleben mit all seinen Höhen und Tiefen erlebt hat, wird entweder nicht mehr so triebhaft sein wie in jungen Jahren oder seine Triebe besser im Zaum halten können. Die Voraussetzung ist natürlich, dass er bereits seinen Partner verloren und der Familie gegenüber keine Verpflichtungen mehr hat. Ich halte ERLEUCHTUNG im letzten Drittel des Lebens eher erstrebenswert als in jungen Jahren, in welchen er mit einer gewissen Moral, die ihm den richtigen Weg weist, das Leben in einer Ehe mit Frau und Kindern leben sollte. Nach all den Erfahrungen und Erkenntnissen ist er eher reif für eine ERLEUCHTUNG, die man für ein normales zufriedenes und erfülltes Leben nicht unbedingt braucht.



Es spricht generell auch nichts dagegen, dass Enthaltsame als Paar zusammen leben, wenn beide enthaltsam sind. Dies ist aber nur möglich, wenn nicht die Gefahr besteht, dass man durch den Partner zu erotischen Handlungen verleitet wird. Dies dürfte in der Regel den meisten Menschen sehr schwer fallen. Und darum ist es wohl besser, wenn derjenige, der enthaltsam lebt, alleine lebt. Wer einmal die Seligkeit der "Erleuchtung" verspürt hat, weiß, das genau sie es ist, nach der man sich sein ganzes Leben lang gesehnt hat und dass es nichts weiter bedarf als eben dieser Seligkeit.

Da klaffen unsere Meinungen auseinander. Ich glaube nämlich wohl, dass ich erleuchtet bin, vielleicht auch schon war, ohne auf das wirkliche Leben verzichtet zu haben.

Würde mich mein Mann nicht begehren, ich würde glauben, dass er mich nicht liebte.
Sex ist wohl nicht Liebe, aber in geordneten Verhältnissen ist Sex der Ausdruck von Liebe.

Ich spreche allerdings von einem - im allgemeinen Sinn verständlichen - normalen und gesundem Paar.

Es ist auch möglich, dass viel mehr Menschen bereits erleuchtet sind, wie Du glaubst.



Angesichts der Meinung, dass uns die Sexualität eigentlich nur geschenkt wurde, um Kinder zu zeugen, halte ich es auch für sinnvoll, auf die Sexualität zu verzichten, sobald die Familienplanung abgeschlossen ist und kein Kinderwunsch mehr vorhanden ist. So haben es nämlich die Hinduisten ursprünglich gemacht, wobei sie aber nur intim waren, wenn ein Kinderwunsch vorhanden war. Leider ist dieses Denken durch die moderne Zeit verloren gegangen. Und ich bin fest davon überzeugt, dass diese Menschen wesentlich glücklicher waren, als der sogennante moderne Mensch, der zeitlebens auf die Sexualität fixiert ist. Die Hindus waren noch wirklich spirituelle Menschen. Sie weihten Gott ihr Leben.


Die Sexualität hat sich beim Menschen so entwickelt, dass sie in geordneten Verhältnissen – Liebe als Voraussetzung – auch in verschiedenen Glaubensgemeinschaften sogar erwünscht ist, dies auch ohne Kinderwunsch, zur Beglückung des verheirateten Paares. Gott hat dafür sogar eine Belohnung versprochen.

Allerdings ist auch eine Trennung möglich, wenn man nicht mehr miteinander kann. Doch so lange die Ehe gelebt wird, ist kein anderer Sexualpartner erlaubt.

Diese Lebensform halte ich für die beglückendste, auch wenn in keinem Leben immer die Sonne scheinen kann.

Die ERLEUCHTUNG kann sogar Bestandteil eines ganz normal lebenden Menschen mit Verantwortungsgefühl sein. Warum auch nicht?


Liebe Grüße :umarmen:

eva07
 
Opti du solltest das aber mal überdenken, wenn man nur in der Vergangenheit hängt, dann wird man andere Fehler machen. Ein Nazireich ist in Deutschland meiner Meinung nach nicht mehr möglich, aber das ist OT.

Gruß

Sage nie, nie. Auch heute gibt es genügend Menschen, die aus der Geschichte nichts gelernt haben. Und das wird immer so bleiben. Darum sind mahnende Worte immer angebracht. Diktaturen gibt es auch heute weltweit.
 
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Sage nie, nie. Auch heute gibt es genügend Menschen, die aus der Geschichte nichts gelernt haben. Und das wird immer so bleiben. Darum sind mahnende Worte immer angebracht. Diktaturen gibt es auch heute weltweit.


Wieso entgeht es Mahnern immer, dass Mahnungen genau das Gegenteil von dem bewirken, was sie erreichen sollen? :confused:
 
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