ReturnOfNowher? schrieb:
tja ... das musst du selber herausfinden
seinen willen muss man genauso trainieren und einsetzen und erforschen, so wie viele es hier vorziehen die philosophie des "nichtwollens" einzusuggerieren
sie ziehen die philosophie des "nichtwollens" vor, weil es bequemer ist
gepredigt wurde die von den weisen nicht, sondern sie wird so ausgelegt ... im übrigen werden die weisen ohnehin zu 99% falsch ausgelegt, ansonsten hätten wir längst ein paradies
meinst du es besser zu wissen als die zeugen jehovas ? ich bin kein zeuge jehovas, aber würden alle menschen nach denen leben sähe die welt sicher besser aus ... also zeugen jehovas ziehe ich locker noch den meisten angeblich spirituellen vor ... allein schon aufgrund der ernsthaftigkeit
manche leute legen z.b. den buddhismus so aus, daß sie nur noch den ganzen tag rumsitzen und ihnen die welt am arsch vorbeizieht
Ich hatte auch schon katholische Priester bei mir zu Besuch.

)) Und eigentlich fühle ich mich jedem verbunden, der sich hingebungsvoll mit Gott beschäftigt - zu welchen Schlüssen er auch immer kommen mag.
So freue ich mich auch mit Dir, der Du *vielleicht* zu den 1 % gehörst, die die Weisen nicht falsch auslegen.

)
Die Worte *Entschlossenheit* habe ich schon oft gehört und ich glaube sogar, daß echte Entschlossenheit und Ernsthaftigkeit gebraucht wird, um den Weg zu gehen....um am Ende zu den wenigen zu gehören, die durchs Nadelöhr schlüpfen.
Ich habe mal ein schönes Zitat von Ramakrishna gelesen, das besagt, daß der Wunsch nach Gott so intensiv und stark sein muß, wie der Wunsch nach Luft, nachdem Du 5 Minuten mit dem Kopf unter Wasser gehalten wurdest.
Die Philosophie des *Nicht-Wollens* bezieht sich m. E. nicht auf alles laufen lassen, und bequem sein. Oder wie Du in Deinem letzten Satz so schön formuliert hast, nur noch herumsitzen und die Welt am Arsch vorbeiziehen lassen. Ich habe bemerkt, wenn mein *Wille* einsetzt, wenn ich glaube, selbst zu handeln oder selbst zu entscheiden, wenn ich irgendetwas wichtig nehme, wenn ich mich einmische in eine Situation, um sie zu verändern, wenn ich mich selbst korrigieren will, um etwas zu erreichen, um besser oder klüger oder nachsichtiger oder umsichtiger oder konsequenter zu werden, ...... dann fühlt es sich so an, als sitze ich nicht mehr im Boot und fließe mit dem großen Fluß die Strömung entlang, sondern ecke am Baum an, mein Boot kommt ins Wanken, ich stelle mich *gegen*.
Ich komme nach vielen Drehungen am Ende oft zu dem Schluß, daß es wohl große Entschlossenheit und große Ernsthaftigkeit, echte Ergriffenheit und tiefe Liebe braucht, um whatsoever den Geist nach innen gerichtet zu *halten*.
Nur bin ich mir immer noch nicht sicher, ob *ich* das bewerkstelligen kann.
Zum Thema *nicht-wollen* hier mal eine Geschichte, die mich sehr berührt hat, und die ich nachempfinden kann.
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Weggabelungen
von Satyam Nadeen
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Unser menschliches Dilemma lässt uns nur eine Wahlfreiheit, und zwar die Freiheit zu glauben, wir hätten die freie Wahl. Aber in Wirklichkeit gibt es nur BEWUSSTSEIN, d.h. die QUELLE setzt alles in Bewegung und trifft die Entscheidungen, ganz gleichgültig wie sehr das Gegenteil der Fall zu sein scheint.
Unsere illusionäre Vorstellung von der eigenen Macht speist den Kernreaktor unseres Begrenzungsgaus.
Im Rahmen des menschlichen Dilemmas wird eine Menge Zeit, Energie, Angst und Bedauern beim Treffen von Entscheidungen verbraucht. Wir kommen an eine Weggabelung. Der Verstand fertigt eine Liste mit dem Pro und Kontra an und rechnet die beiden gegeneinander auf. Und wenn dann der Kopf endlich eine qualvolle Entscheidung gefällt hat, biegen wir nach links oder rechts ab, ohne dass wir jemals sicher sein können, ob wir die richtige Wahl getroffen haben oder nicht.
Mit der PERLENSICHT (Nadeen nennt die intuitive Stimme des inneren Meisters so) können wir viel gelassener an diese Gabelungen auf dem Weg herangehen. Die QUELLE scheint im menschlichen Dilemma im Hinblick auf die vorhandenen Möglichkeiten so zu funktionieren, dass sie in uns Gedanken auslöst, die uns die eine Wegrichtung als attraktiver als die andere erscheinen lassen. Das ist die Hauptmethode, mit der sie uns zu einer bestimmten Handlungsweise anregt. Wenn der Moment gekommen ist, wo wir schließlich einen Knopf drücken müssen, können wir anstatt auf den Kopf auf das Herz hören.
Als Verlängerung des BEWUSSTSEINS ist unsere Intuition voll entwickelt.
Wenn beide Alternativen gleich aussehen, wiegen und sich gleich anfühlen und Sie jetzt die Wahl treffen müssen, dann werfen Sie eine Münze! Sie können nicht verlieren, weil wegen der eingebauten Gleichung von Freiheit und Begrenzung das Ergebnis beider Möglichkeiten in ihrer Wirkung auf Ihren inneren Zustand dasselbe ist. Sie müssen sich entscheiden, ob Sie den Schwarzen Piraten oder Mister Richtig heiraten wollen, aber der GEIST schubst Sie weder in die eine noch in die andere Richtung. Was tun Sie?
Sie handeln, "als hätten" Sie einen freien Willen, nehmen einen der beiden und sind sich sicher, dass, egal wie Sie sich auch entscheiden, weder die eine noch die andere Wahl etwas am Gesamtergebnis Ihres Lebens bzw. Ihres manifesten Schicksals ändern würde.
Der Finger, der bei großem Zweifeln und Zögern den roten und nicht den grünen Knopf drückt, ist immer noch - und nichts anderes als - die Bewegung, der Gedanke und der Impuls, die von der QUELLE stammen. Das ganze qualvolle Gefeilsche vor dem Drücken des Knopfes gehört zum Begrenzungsspiel des Lila. Vergessen Sie niemals, dieser Sack Haut und Knochen ist eine Marionette, und die QUELLE hat die Fäden in der Hand.
Als ich mir während des Erlösungsprozesses dieser bestimmten Schicht der Zwiebelsicht bewusst wurde, experimentierte ich viel mit Entscheidungen - wie man sie trifft und dann durchzieht. In einem Hochsicherheitsgefängnis zu sein bot mir eine günstige Gelegenheit, Experimente ohne katastrophale Folgen durchzuführen. Ich gebe Ihnen zwei Beispiele. Die 1300 Insassen schliefen auf einem Raum, der 1936 einmal als Zoo vorgesehen war. Man hat also einen "Kojennachbarn", der über oder unter einem schläft. Wenn der Nachbar aus irgendeinem Grund den Schlafsaal verlässt, dann sagt einem die konventionelle Weisheit, dass man sich schleunigst um jemandem Vernünftigen als Nachfolger kümmert, der kein psychotischer Killer, Rassist oder drogenabhängiger Dieb ist. Schließlich wird der ja die 2 Kubikmeter Raum auf unbestimmte Zeit mit einem teilen. Wenn man sich nicht selbst auf die Suche begibt und jemanden findet, teilen einem die Wärter irgend jemanden zu (womöglich den, dem man nicht in seinem schlimmsten Alptraum begegnen möchte.
Als sich mir die PERLENSICHT eröffnete und die Erlösung einsetzte, wechselte ich vom Handlungsmodus in den Modus des Abwartens und Sehens, was passieren würde, bzw. des Nichthandelns, soweit das möglich war. Ohne dass ich mich selbst bewusst anstrengen musste, jemanden zu finden, war ich immer wieder erstaunt, wie sich alles ergab, und zwar besser, als wenn ich mich eingeschaltet hätte. In der leeren Koje tauchten Leute auf, die durchweg erfreulich waren. Ich lernte, dass sich geradezu wundersame Dinge einstellen, wenn man den ganzen Entscheidungsprozess als stiller Zeuge und ohne auf das Ergebnis zu schauen beobachtet. Jeden Tag gab es alles Mögliche zu entscheiden: Was tue ich, um meinen Status bei den Gerichten zu klären; an welchen Gefängnisprogrammen soll ich teilnehmen; und wie regle ich meine familiäre und geschäftliche Situation außerhalb der Gefängnismauern?
Die Lösungen wurden am leichtesten gefunden, wenn ich einfach beobachtete, wie alles in vollkommener Weise ohne persönliches Einwirken auf das Ergebnis erledigt wird.
Obwohl ich mich nicht für ein Gefängnisprogramm entschieden und mich bewusst darum gekümmert hatte, traf ich immer "zufällig" auf den dafür Zuständigen, und wir kamen ins Gespräch, und schon im nächsten Augenblick war ich eingetragen und fragte mich: "Wie ist das denn schon wieder passiert?"
Ich kann kaum in Worte fassen, wie bedeutsam dieser Übergang vom "Tun" zum "Nichttun" für mich war, und damit verstehe ich Nichttun nicht als eine andere Form von Tun, um bessere Resultate zu erzielen. Ich meine Nichttun so, als würde man in einem Schlauchboot auf einem reißenden Fluss dahingleiten, zu 100 Prozent von der Strömung getragen, ohne dass es nötig oder möglich wäre, selbst einzugreifen.
Mein ganzes früheres Leben war ich stolz darauf gewesen, dass ich in all meinen Unternehmungen übererfolgreich war. Ich war mir sicher, dass alle Ergebnisse in direktem Verhältnis zu meiner überlegenen Entscheidungskraft und meinem erstklassigen persönlichen Engagement standen. Eine der angenehmen Auswirkungen des Glücksgefühls ist es, sich jetzt einfach mitreissen zu lassen, anstatt gegen den Strom des Lebens anzuschwimmen.
Ein in der vielschichtigen Konditionierung gefangener Mensch kann einfach nicht nachvollziehen, dass das Leben auf die erstaunlichste, wundersamste Weise gelebt wird, wenn jegliche absichtliche Anstrengung zugunsten der Erkenntnis, dass man DAS ist, aufgegeben wird.
Sie sind die QUELLE - alles ist in Ordnung - alles ist gut - es kommt nicht darauf an, welche Weggabelung Sie nehmen, es läuft alles auf dasselbe hinaus. Worum es geht, ist, dass Sie dies verstehen und nicht eingreifen. Es ist nun mal so,
Handeln wird unwichtig, wenn Sie verstehen, dass Sie nicht der Handelnde sind.
Albert Einstein hat geschrieben:
Ich weiß ehrlich nicht, was die Leute meinen, wenn sie von der Freiheit des menschlichen Willens sprechen. Ich habe zum Beispiel das Gefühl, dass ich irgend etwas will; aber was das mit Freiheit zu tun hat, kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich spüre, dass ich meine Pfeife anzünden will und tue das auch; aber wie kann ich das mit der Idee der Freiheit verbinden? Was liegt hinter dem Willensakt, dass ich meine Pfeife anzünden will? Ein anderer Willensakt? Schopenhauer hat einmal gesagt: "Der Mensch kann was er will; er kann aber nicht wollen was er will."
Lieben Gruß