Ich lese hier mit, leider habe ich aufgrund meines Diesseits und dessen Anforderungen nicht immer so viel Zeit und Energie zum Schreiben, wie ich möchte.
Zwei Punkte möchte ich hier trotzdem herausgreifen, nämlich dass manche Jenseitsvorstellungen tatsächlich sadistisch anmuten, also ein Extrem darstellen, das aus einer ausgewogenen Sicht nicht nachvollziehbar ist, und kann es sein, dass je sadistischer und gnadenloser Gesellschaften auf der Ebene ihres kollektiven Unterbewussten sind, dass desto sadistischer und gnadenloser ihre Jenseitsvorstellungen sind?
Wir sprechen hier hauptsächlich von aus heutiger Sicht "unzivilisierten" Gesellschaften, wo sogar schon marginale und bei näherem Hinsehen psychologisch völlig nachvollziehbare Fehltritte mit dem Tod, Kerker oder Verbannung bestraft wurden.
Wer in seinem Geist schon zu Lebzeiten nichts anderes kennt als unnachgiebige Härte und Verurteilung, ohne Reflexion, warum ein Mensch überhaupt zu solchen Fehltritten kommt, ohne Reflexion, warum man diese Fehltritte überhaupt als solche bezeichnet, ob da wirklich angemessen ist, ohne Reflexion, wie einem Menschen wirklich dauerhaft geholfen werden kann, solche Fehltritte in Zukunft zu unterlassen, der kann auch im Jenseits nichts anderes als Sadismus und Gnadenlosigkeit vermuten und gutheißen.
@FuncaHannover hat es erwähnt, schwarze Pädagogik. Erst seit ein paar Jahrzehnten gibt es überhaupt so etwas wie ein bewusstes Einfühlungsvermögen in das Wesen eines Kindes, und die Einsicht, dass es besser ist, ein Kind nicht einfach mit Angst gefügig zu machen oder mit harten Bestrafungen seinen Willen zu brechen, sondern es vor allem mit Lob, Zuwendung und geduldigem Zureden in die Richtung zu leiten, dass ein akzeptables Mitglied der Gesellschaft aus ihm wird, das soziale Spielregeln nicht nur aus Angst oder erlernter Willenlosigkeit und Autoritätshörigkeit einhält, sondern aus Einsicht und dem Vorhandensein von vertrauenswürdigen, liebevollen und zuverlässigen erwachsenen Vorbildern.
Aus der heutigen Pädagogikforschung weiß man, dass Strafe und Androhungen von Strafe weit weniger bewirken als Ermunterung entlang der innewohnenden individuellen Anlagen und die positive Verstärkung erwünschten Verhaltens. Mit notwendigen, aber ohne unnötige Gewalt oder Angstmacherei gesetzten Grenzen.
Zweiteres sichert lt dem neuesten Stand der Pädagogik in einem heranwachsenden Individuum die nötige innere Festigkeit, das nötige innere Selbstvertrauen, die nötige innere Zuversicht und den nötigen inneren Selbstwert, um überhaupt die Basis zu bilden, einfühlsam auf andere Rücksicht nehmen zu können ohne in eine dysfunktionale "Selbstlosigkeit" zu verfallen, sprich die eigenen Bedürfnisse zu leugnen.
Ob diese Erkenntnisse auch schon im heutigen Jenseits angekommen sind? Oder dort immer schon vorhanden waren, und nur der Mensch hat sich das früher nicht vorstellen können, weil er den diesbezüglichen Bewusstseinshorizont noch nicht hatte?
Mit leiser Ironie-
Ich wünsche euch einen schönen Tag im Diesseits, das Jenseits kommt noch früh genug-
Matangi