Seelengericht und Bestrafung im Jenseits

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Werbung:
„Dies ist die Offenbarung Jesus Christus, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll ...“

Gut, das Herbeikommen lässt auf sich warten, aber aufgeschoben ist nicht unbedingt aufgehoben.


Merlin
OK. Da ich nicht seine Magd bin gilt es auch nicht für mich.
 
Du weißt aber schon daß man die Hölle aus der Nordisch-Germanischen Götterwelt geklaut hat?!
Beziehungsweise aus Helheim wurde eine Hölle gemacht.
Wobei aber auch in einem Teil Helheims , der Náströnd genannt wird, Meineidige, Mörder und Ehebrecher bestraft werden.
Und eigentlich auch deren Nachkommen im diesseits, die werden für die Taten ihrer Vorfahren zur Rechenschaft gezogen und haben einen weit aus Schwereren Weg.
 
.. dann soll ich wohl mit dem Gegner, sprich mit dem "Inbegriff des Bösen" Frieden schließen, oder? Auch hierin sehe ich keinerlei Logik... vielleicht kannst Du mir das noch erklären, wie Du das meinst, ich bin da offenbar ein wenig begriffsstutzig...
Hallo Nica1,

Du hast recht. Es ist nicht leicht, die Worte Jesu richtig zu interpretieren.
smilie_tra_037.gif

Mit 'richtig' meine ich: so, wie Jesus sie gemeint hat. Und wie hat er sie gemeint? Ich kann dir nur meine eigene Interpretation aufgrund meines Verständnis der Gnosis anbieten.

Also, der Matthäus-Vers besagt, dass die Menschen sich mit den Sünden, die ihnen vom Gegner vorgeworfen werden, auseinandersetzen müssen, solange sie noch leben. Das heißt, sie müssen ihrem Gegner durch eine gottgefällige Lebensführung beweisen, dass sie nicht schuldig sind, und zwar bevor sie sterben. Danach ist es zu spät. Die Seele wird nach dem Tod nämlich vor Gericht gestellt und der Gegner wird sie anklagen, ohne einen einzigen ihrer Fehler auszulassen.

Nach Verbüßen ihrer Strafe bekommt die Seele eine weitere Chance. Ihre Erinnerungen werden ausgelöscht und sie wird in einen neuen Körper eingegossen. Der Kreislauf geht wieder von vorne los.

Irgendwann – den Zeitpunkt kennt niemand – wird es zum Jüngsten Gericht kommen und "abgerechnet". Die Unverbesserlichen werden endgültig in die Äußerste Finsternis verbannt, wo sie zu existieren aufhören werden, während die "Guten" im Reich Gottes für immer und ewig sein werden. Finito. :)
 
Das heißt, sie müssen ihrem Gegner durch eine gottgefällige Lebensführung beweisen, dass sie nicht schuldig sind, und zwar bevor sie sterben.

Also, so wie Du das erklärst, hat der Teufel / Satan / Engel des Bösen, oder wie er auch immer genannt wird, den größeren Einfluss als Gott... frage ich mich wieder, wie "allmächtig" ist er dann, dieser Gott, wenn er nicht mal mit seinem Gegner klar kommt und dieser Gegner die Macht hat, mit "den von Gott geliebten" Menschen, die ihm zeitlebens gottgefällig dienten, Urteile zu fällen und Beweise fordert für die Unschuld.

Jetzt frag ich mich auch noch, wie zB die Katholiken, die die "heiligen Kriege" führten, die "Hexenverbrennungen", Folterungen an Ungläubigen angeordnet haben, die Gründer der Inquisition, die Kinderschänder - die Liste könnte man noch lange weiterführen - ... in irgendeiner Weise ein "gottgefälliges" Leben führten, sie hielten seine Lehren hoch, oder? ALLES geschah im NAMEN GOTTES.. oder? Und dennoch dienten sie dem Gegner, nicht wahr?

Wer ist denn nun in Wirklichkeit WER?
 
Es ist halt eine menschliche Konditionierung.
Wir leben bereits in anderen Zeiten. Manche nicht...

Ja schon, aber mich fasziniert das trotzdem irgendwie..., diese Überzeugtheit, dieses Unterwerfen, dieses "nicht in Frage stellen", dieses noch nicht mal nachfragen oder wenigstens kleine Zweifel aufkommen lassen, sondern alles unhinterfragt und kompromisslos annehmen, weil es ja wo geschrieben steht und wenn´s wo geschrieben steht, wird´s ja wohl stimmen, sonst würd´s ja nicht geschrieben stehen...weisst Du, was ich meine? Vielleicht bin ich deshalb so fasziniert davon, weil´s für mich so unvorstellbar ist und (für mich) jeder Logik entbehrt...
 
Also, so wie Du das erklärst, hat der Teufel / Satan / Engel des Bösen, oder wie er auch immer genannt wird, den größeren Einfluss als Gott... frage ich mich wieder, wie "allmächtig" ist er dann, dieser Gott, wenn er nicht mal mit seinem Gegner klar kommt und dieser Gegner die Macht hat, mit "den von Gott geliebten" Menschen, die ihm zeitlebens gottgefällig dienten, Urteile zu fällen und Beweise fordert für die Unschuld.

Jetzt frag ich mich auch noch, wie zB die Katholiken, die die "heiligen Kriege" führten, die "Hexenverbrennungen", Folterungen an Ungläubigen angeordnet haben, die Gründer der Inquisition, die Kinderschänder - die Liste könnte man noch lange weiterführen - ... in irgendeiner Weise ein "gottgefälliges" Leben führten, sie hielten seine Lehren hoch, oder? ALLES geschah im NAMEN GOTTES.. oder? Und dennoch dienten sie dem Gegner, nicht wahr?

Wer ist denn nun in Wirklichkeit WER?
Ich bin kein Katholik, sondern ein Gnostiker. Dafür, was die Katholiken angestellt haben, bin ich nicht zuständig. Deine Fragen im zweiten Absatz solltest du daher an Katholiken richten.

Was den ersten Absatz betrifft, antworte ich wie folgt: Der Gegner ist nicht Gottes Gegner. Gott hat keine Gegner. Wer kann sich schon mit Gott messen? Der Gegner ist dein Gegner, mein Gegner, unser Gegner.

Noch eine Klarstellung: Wenn ich von Gott rede, meine ich nicht den alttestamentarischen Schöpfergott, auch Jahweh genannt, sondern den Gott über ihn, den Jesus Vater nannte. Jahweh und der Vater sind nicht dasselbe.
 
In Matthäus 5,25-26 sagt Jesus etwas, das der Schlüssel zu deinen Dilemma ist:
"Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner,

Luther übersetzt das mit „Sei willfährig deinem Widersacher“ und damit kommt er dem Text aus dem Codex Sinatikus sehr nahe. Im Codex steht da nichts von einem Satan (σατανάς ), sondern von einem Widersacher (αντιδικω).

Sicherlich werden in den hebräischen Texten auch Gegner mit Satan bezeichnet, jedoch gibt es da mehrere Varianten für das Wort Gegner an sich. Beispiel: jariv oder hamitenagedim. Ich denke Luther, hatte das schon richtig übersetzt.

Ja Satan ist in der jüdischen Tradition der Ankläger Gottes, der die Menschen in auf der Treue zu Gott prüft. Der Richter ist jedoch Gott alleine, deshalb kam auch Jesus auf seinen Missionen häufig in Bedrängnis, weil er den Menschen die Sünden vergab. Für die Juden kam das einer Gotteslästerung gleich.

Es gibt da aber noch eine Reihe anderer Wesen, die im Zusammenhang mit den Strafen Gottes stehen. So zum Beispiel der Drache Leviathan, der auch in der Offenbarung eine gewisse Rolle spielen soll.

Übrigens rettet Gott nur die Gerechten und nicht alle Menschen und bestraft sie gelegentlich auch selbst. Siehe Noah und die Sintflut oder die Menschen von Sodom und Gomorra. Feilschte Abraham nicht mit Gott um die Gerechten, für die Gott die beiden Städte verschonen soll (1. Moses 18-19)?

Hallo Merlin,

du scheinst das Seelengericht, vor das die Seele nach dem Tod gestellt wird, mit dem Jüngsten Gericht verwechselt zu haben.
Wo in den Evangelien oder der Offenbarung meinst Du würde das denn stehen? Weilen nicht alle Verstorbenen im Totenreich bis zu ihrer Auferstehung am Jüngsten Tag?


Merlin
 
Ja schon, aber mich fasziniert das trotzdem irgendwie..., diese Überzeugtheit, dieses Unterwerfen, dieses "nicht in Frage stellen", dieses noch nicht mal nachfragen oder wenigstens kleine Zweifel aufkommen lassen, sondern alles unhinterfragt und kompromisslos annehmen, weil es ja wo geschrieben steht und wenn´s wo geschrieben steht, wird´s ja wohl stimmen, sonst würd´s ja nicht geschrieben stehen...weisst Du, was ich meine? Vielleicht bin ich deshalb so fasziniert davon, weil´s für mich so unvorstellbar ist und (für mich) jeder Logik entbehrt...
Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst, dass man den eigenen Glauben nicht in Frage stellt. Das mag für einige Menschen stimmen, aber nicht für alle. Der Glaube ist dort notwendig, wenn weiterführende Erkenntnisse nicht möglich sind. Auch der nichtreligiöse Mensch glaubt an Dinge, die er nicht überprüfen kann. Du glaubst auch daran, dass die Erde rund ist, aber genau genommen hast du es nicht mit eigenen Augen gesehen. Du glaubst aber an die Wissenschaft sowie an die Foto- und Videoaufnahmen.
 
Werbung:
Auch der nichtreligiöse Mensch glaubt an Dinge, die er nicht überprüfen kann.

Ja, das ist schon klar, ich glaube ja auch an "etwas" ... selbst Ungläubige glauben eigentlich an etwas, nämlich, dass sie nicht an den Glauben glauben .. glauben ist eigentlich ein seltsames Wort, wenn man es mehrmals hintereinander denkt ... ich meinte es anders, als es verstanden wurde.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben