Schattenseiten

Mondscheinelfe

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14. Februar 2003
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Wien
hallo,

ich mach mir im Moment viele Gedanken über die Schattenseiten eines jeden Menschen, bzw. das was jeder so für seine/ihre Schattenseiten hält...
Was bedeutet Akzeptanz der Eigenschaften, die man an sich selbst nicht mag? Und wie weit bedeutet daran arbeiten, dagegen ankämpfen, und dann verdrängen?
Ich frage mich, ob man überhaupt eine Facette seiner selbst komplett auslöschen kann? Und in wie weit das überhaupt notwendig ist, wobei wenns nicht notwendig ist, worin liegen dann die Werte, und Ziele?

Naja, vielleicht habt ihr ja ein paar neue Gedankenanregungen für mich bzgl. diesem Thema...
Würde mich darüber freuen

lg Mondschein:confused:
 
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Original geschrieben von Mondscheinelfe
ich mach mir im Moment viele Gedanken über die Schattenseiten eines jeden Menschen, bzw. das was jeder so für seine/ihre Schattenseiten hält...
Was bedeutet Akzeptanz der Eigenschaften, die man an sich selbst nicht mag? Und wie weit bedeutet daran arbeiten, dagegen ankämpfen, und dann verdrängen?
Ich frage mich, ob man überhaupt eine Facette seiner selbst komplett auslöschen kann? Und in wie weit das überhaupt notwendig ist, wobei wenns nicht notwendig ist, worin liegen dann die Werte, und Ziele?

nun, die erste frage, die sich mir stellt: was sind deiner meinung nach schattenseiten?
ich persönlich glaube, dass diese sehr individuell sind, das was der eine als schattenseite sieht ist für den anderen mitunter keine.

ich persönlich glaube auch, dass schattenseiten zum menschsein dazu gehören, denn sie können helfen, das licht in einem selber klarer zu sehen. und aus unseren fehlern können wir, sofern wir reflektiert sind, sehr wohl einiges lernen. also, vielleicht nicht unterdrücken, sondern versuchen zu verstehen und umzupolen, könnte die devise lauten.
 
Schattenseiten kannst du doch nur haben, wenn du auch Sonnenseiten hast. Beides bildet eine Einheit und gehört zusammen.

Ich hab ganz viele Schattenseiten und ich wollte sie auch loswerden. Aber mittlerweile glaube ich, das ist ein Kampf gegen Windmühlen.

Und warum auch sollte ich dagegen ankämpfen? Ich bin wie ich bin. Klar soll ich an mir arbeiten, aber auch die Schattenseiten gehören zu mir.
 
re,

Schattenseiten, die man an an sich selbst als solche wahrnimmt, nicht die, die andere an einem so sehen. Sicherlich sieht man sie erst durch den Spiegel der Umwelt, doch auch die sucht man sich ja aus.
Wenn es Schatten gibt, gibt es auch Licht, das ist richtig, doch wenn ich sowieso aus beidem bestehen muß, wozu sich dann anstrengen, wozu sich bzgl. seiner Persönlichkeit einschränken?
Wenn man sich gehen läßt, erfährt man aber doch wieder Schmerz, aber eben vielleicht nur, weil man sich selbst zum Ziel gesetzt hat, gut, und nett zu sein.

Mir kommt es nur oft so vor, als hätte ich einen Schleier über den Augen, der sich für glückliche Zeiten, in denen ich weiß, wohin, und warum (zumindest für mich) hebt, um sich dann wieder zu senken. Da denk ich mir oft, soll das so sein? Soll ich dagegen ankämpfen, oder es einfach akzeptieren, wenn ich schlafwandelnd(so fühlt sich das nämlich manchmal an) dahingehe. ich frag mich dann, wie soll ich handeln. Denn wenn man so einen nebel über sich selbst hat, dann ist es auch so wahnsinnig schwer auf eine innere Stimme zu hören, weil alles stumpf, und verkleistert erscheint...
Kennt ihr das vielleicht? Und wenn ja, wie findet ihr zu euch selbst zurück, oder laßt ihr das einfach an euch vorüberziehen, mit Akzeptanz, und Geduld?

Alles liebe

Mondschein
 
Hallo nochmal,

zu dem Thema passt noch etwas, dass ich in P. D. Ouspensky's Buch "Auf der Suche nach dem Wunderbaren (Perspektiven der Welterfahrung und der Selbsterkenntnis)" S. 381 f. gefunden habe:


"Erwachen bedeutet die eigene Nichtigkeit erkennen, das heißt die eigene vollständige und unbedingte Mechanisiertheit und Hilflosigkeit einsehen.

Und es genügt nicht, dies philosophisch in Worten zu wissen. Man muß es an klaren, einfachen und konkreten Tatsachen, an den Tatsachen des eigenen Lebens erkennen. Wenn der Mensch beginnt, sich ein wenig kennenzulernen, wird er in sich viele Dinge sehen, die ihn entsetzen müssen. Solange der Mensch nicht über sich selbst entsetzt ist, weiß er noch nichts über sich selbst.

Stellen sie sich vor, jemand hat etwas in sich gesehen, was ihn entsetzt. Er entschließt sich, es abzulegen, Schluß damit zu machen, es zu beenden. Aber ganz gleich, was für Anstrengungen er auch macht, er fühlt, daß er es nicht tun kann, daß alles so bleibt, wie es war. Daran erkennt er sein Unvermögen, seine Hilflosigkeit und seine Nichtigkeit, und andererseits sieht er ein, sobald er sich zu erkennen beginnt, daß nichts, was er hat, sein Eigenes ist, das heißt, daß alles, was er als sein Eigenes betrachtet hat, seine Ansichten, Gedanken, Überzeugungen, sein Geschmack, seine Gewohnheiten, sogar Fehler und Laster nicht sein Eigenes sind, sondern sich entweder durch Nachahmung gebildet haben oder fertig von irgendwo übernommen worden sind. Damit fühlt der Mensch seine eigene Nichtigkeit ... "
 
@sam

Danke für deinen beitrag! habe darüber nachgedacht, und wundere mich, wie man die Nichtigkeit erkennen kann, und es trotzdem auf die Reihe zu kriegen, der Materie nicht den Rücken zuzuwenden. Wie kann man sein "Erdenleben" erfüllt leben, ohne sich darin zu verwickeln?Fehlt einem mit dieser Erkenntnis dann nicht jeglicher Antrieb etwa zu tun, etwas zu erleben, etwas für sich selbst, oder aus sich selbst heraus zu schaffen?Oder meinst du, daß allein der gedankengang, daß man Schattenseiten hat, noch zu arrogant ist, um seine eigene Nichtigkeit zu erkennen, weil man ja doch in der Hofung ist sich selbst als strahlendes etwas zu sehen, in ferner Zukunft?

alles liebe

Mondschein
 
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wer von uns hat keine schattenseiten?

müssen wir uns nun alle als nichts... als schlecht fühlen?

nein... es ist gut schattenseiten zu haben... es ist gut fehler zu machen... es ist gut ein bisschen schlecht zu sein.

wir alle brauchen doch die herausforderung an uns selber zu arbeiten. wenn alles schön und gut ist haben wir keinen grund mehr dazu. dann leben wir nicht mehr.

ich finde es schön, an meinem fehlern zu arbeiten, weil ich dann erfolgserlebnisse haben kann... das erlebnis einen fehler bezwungen, ausgemerzt zu haben. ist das nicht ein schönes gefühl?

deshalb kann ich mit meinen schattenseiten sehr gut leben.

liebe grüsse konrad
 
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