Für mich ist das "Grundproblem" die Wertung. Wenn ich etwas mache, denke, fühle....und es als schlecht oder böse bewerte, habe ich ein Problem. Denn wer will schon böse sein.
Wenn es mir aber gelingt, wach und aufmerksam zu sein und nicht zu werten, dann erlebe ich Situationen einfach. Aber es ist halt unglaublich schwierig, nicht zu werten. ;-)
Für mich sind die Schattenseiten jene Seiten, die noch unbewußt sind, die ich noch nicht klar sehen kann. Und derer gibt es sehr viele. Ich vermute mal, daß es uns in einem Leben nicht einmal annähernd gelingt, uns ganz zu erkennen.
Viele Anteile an uns mögen wir nicht, weil die Gesellschaft (und dazu gehören wir alle) sie als "böse" eingereiht hat. Dafür wollen wir unbedingt andere Anteile vergrößern, weil diese als "gut" gewertet werden.
Natürlich will ich einfühlsam, liebevoll, tolerant, sanftmütig.....sein, aber das wird wohl nicht in jeder Situation passen. Wenn ein wildgewordener Autofahrer mich auf der Straße bedroht, wird mir lieb und nett sicher nicht weiterhelfen. Was also in der einen Situation (beim Bettgeflüster mit meinem Liebsten) paßt, wird bei einem aggressiven Mitbürger nicht gut ankommen.
Ich habe für mich herausgefunden, daß es im Kontakt mit anderen Menschen besser ankommt, authent grantig und muffig zu sein, wenn ich gerade so empfinde, als gezwungen lieb und nett und aus meiner Aura tropf der Grant.
Auf jeden Fall sind die Schattenseiten ein unendliches Thema, mit dem wir uns sicher noch lange beschäftigen müssen. ;-)
Liebe Grüße
Lilie