Es geht nicht um die Wortwahl, sondern um die Bedeutung. Die Aussage ist folgende:
"Ich wünsche mir, dass XYZ tot sei."
Voilà. Ganz konkret und unbeschönigt.
Jetzt fünf Fragen:
1. Darf man sowas in einem öffentlichen Forum schreiben?
2. Ist es ethisch und moralisch vertretbar, sowas in einem öffentlichen Forum zu schreiben?
3. Wenn ich das hinschreibe, nehme ich dann meine Verantwortung für mich und meine Mitmenschen wahr?
4. Was macht das mit mir selbst und mit allen anderen, wenn ich das in ein öffentliches Forum schreibe?
5. Dürfte ich das denn hier auch über eine/n Forumsteilnehmer/in schreiben?
In diesem Fall sollte es wirklich klar sein, dass es keine Rechtfertigung für den Angriffskrieg Russlands gegeben hat.
Damit ist Putin de facto ein Serienkiller, der jeden Tag Hunderte (bis Tausend?, wenn man zum Kriegsdienst eingezogene Russen inkludiert) Menschen auf seinen Befehl hin ermordet. Insofern muss er also prinzipiell davon abgehalten werden, und da er sich nicht ergibt, ist aus meiner Sicht eigentlich jeder dazu berechtigt ihn mit tödlicher Gewalt zu stoppen um weitere Morde (vielleicht, aber es spielt nur strategisch eine Rolle, falls man denkt, dass andere damit weitermachen) zu verhindern. Problem ist halt, dass man auch an einen Atomkrieg denken muss, und selbst wenn dem nicht so wäre (aber ist hier nicht zutreffend sowieso) müsste man überlegen, ob man das Leben der eigenen Soldaten aufs Spiel setzen will oder nicht.
Das wäre insofern nun Selbst- und Fremdverteidigung. Selbst wenn man gegen Todesstrafe ist, was ich bin, ist das also problemlos zu rechtfertigen.
Aber sagen wir es so, ich würde es auch nicht für eine gute Idee halten, wenn man sich jetzt gedanklich da reinsteigern würde, wie man den Tyrannen Putin nun im Detail stoppen würde. Wenn man sowieso nichts machen kann, ist das vermutlich tatsächlich nicht gesund darüber länger zu fantasieren in irgendeiner Form.
In Wirklichkeit wäre ich als Attentäter wohl nicht gerade geeignet, selbst wenn ich ein subjektiver Moralist bin, aber Glaube an göttliche Bestrafung ist es nicht was die meisten von Verbrechen abhält, sondern schlicht die eigene Natur, selbst dann wenn es ironischerweise nach eigener Moral sogar so ist, dass ein Attentat gerechtfertigt wäre. Psychologisch gesehen wirkt Putin in seinem Büro auch weniger als Bedrohung wie wenn ein Amokläufer um sich schießt. Da würden sich dann wohl mehr potentielle Tyrannenkiller selbst als Aggressoren fühlen und ginge mir aus psychologischer Sicht vermutlich auch so. Aber wie gesagt, de facto ist er ein Schreibtischmassenmörder, jeden Tag, so wie Nazi-Persönlichkeiten vor 80 Jahren auch.