Russland greift Ukraine an

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Nun, es gibt hier aber den eklatanten Unterschied, dass Putin bereits so böse war und 2014 die Krim annektierte und das Separationsbestreben im Donbas unterstützte.
Und jetzt im Februar ist er in die Ukraine einmarschiert.
Er versucht zu spalten und Völker und Bündnisse damit zu schwächen.

Abgesehen davon: Was ist mit dem Budapester Memorandum von 1994?
Da haben sowohl Russland als auch die USA und Großbritannien u.a. die Ukraine als souveränes Land akzeptiert und sich verpflichtet, dort nicht einfach einzumarschieren. Die Krim gehörte damals schon zur Ukraine. Punkt.
Gilt das hier jetzt gar nicht mehr?

Und Vertrauensvorschuss hin oder her ...
Russland hat seinen Vertrauensvorschuss, den es seit Jahren in Europa genoss, nun gänzlich verspielt.
Ich bin ja wahrlich kein NATO-Fan, aber dass sich diverse Länder unter den Schutz der NATO begeben, wundert mich angesichts Putins Gebahren gar nicht mehr.
Die NATO ist hier das deutlich kleinere Übel ...

Auch die Krim-Sache hatte ja einigen Vorlauf.

Ganz grundlegend, sonst verlieren wir uns im KleinKlein: Es gibt für mich einen großen Unterschied ob man die Thematik wirklich in ihrer ganzen Komplexität verstehen möchte, ob man wirklich wissen will was zu welcher Dynamik und dann zu welchem Ergebnis führte, oder ob man Gründe sucht um an einem Glauben festhalten zu können oder Argumente um Punkte in einer Diskussion zu machen.

Das Problem bei solchen Themen ist: Wenn ich hier wirklich anfange zu erklären, dann wird mir das sofort so ausgelegt als würde ich russische Propaganda verbreiten. Ich halte es auch nicht für sinnvoll, denn es kostet einfach sehr viel Zeit. Ich will nicht nahelegen dass Du nicht verstehen möchtest, aber ich muss es nicht erklären. Man kann die gesamte Entwicklung, von ersten Diskussionen und Kontroversen um die Nato über die Osterweiterung v.a. unter Bush und über den Maidan und Janukowitch und Krim usw. alles nachlesen.

Und ich persönlich werde übrigens regelmäßig von beiden Seiten eher kritisiert, gerade weil ich mich laufend gegen Vereinfachungen sträube. Und ich habe auch schon oft mit echten Putin-Fans diskutiert (habe Freunde die Deutsch-russisch sind und mir laufend irgendwelche dummen Überschriften präsentieren).

Mein Standpunkt zum aktuellen Konflikt ist rein westlich: Ich bin der Ansicht, dass Russland hier so weit gegangen ist, dabei auch krasse Fehler aus eigener Perspektive gemacht hat, dass ein Zurück unter dem Putin-Regime zu alten Beziehungen nicht mehr möglich sein sollte und m.A.n. auch nicht möglich sein wird. Da ich eigentlich immer hoffte, die Russland-Beziehungen würden sich positiv entwickeln, würde ich mich sehr freuen wenn er gestürzt wird. Die Vergangenheit betreffend gibt es aber mehr als nur eine Seite. Und wenn man dann zeigt wer was wann falsch gemacht hat, dann sind das immer nur kleine Puzzleteile die in Wirklichkeit unglaublich viel Kontext haben.

Was mich aber wirklich stört, unabhängig vom Forum hier, wobei es hier auch stattfindet, dass ist diese gesellschaftliche Dynamik einer Selbstgerechtigkeit und Selbstversicherung jetzt endlich wieder klar zu den Guten zu gehören und zu wissen wo Mordor ist und wer Hitler-Stalin ist usw. Das ist etwas das ist so banal, wird dieser Tragödie sowas von nicht gerecht, das ich immer öfter merke das ich keine Lust mehr habe mit irgendeiner Seite zu diskutieren, weil sie sich kaum unterscheiden. Die einen sehen in den USA den imperialistischen Teufel und die Nato ist die Waffe, haben die russische Propaganda aufgesogen. Die anderen machen es einfach nur umgekehrt. Wirklich tiefer verstehen wollen nicht viele.
 
Wir sind untröstlich ................

Einreisebeschränkungen für Bürger "unfreundlicher" Staaten

Russland will Einreisebeschränkungen für Staatsangehörige "unfreundlicher" Staaten verhängen. Dabei handle es sich um "Vergeltungsmaßnahmen in Antwort auf unfreundliche Aktionen einer Reihe anderer Staaten", erklärte am Montag Außenminister Sergej Lawrow. Ein entsprechendes Präsidentendekret sei in Arbeit.
Als "unfreundliche" Staaten gelten in Moskau derzeit unter anderem alle EU-Länder, die USA und Großbritannien. Diese haben seit Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine scharfe Sanktionen gegen Moskau verhängt. Für die Staatsbürger dieser "unfreundlichen" Staaten solle es künftig "eine Serie von Restriktionen" für die Einreise nach Russland geben, kündigte Lawrow an.


Man reiche mir ein Tränenkrüglein für die Früchte meiner Trauer. :cry:

(Peter Ustinov als Kaiser Nero)
 
Mag ja beim Normalo so sein, aber sieh es ein: Putin ist ein psychopathischer Massenmörder, der die ganze Ukraine abschlachten lässt und auch die eigenen Leute als Kanonenfutter hergibt. Was ist daran um Himmels Willen NICHT eindeutig und klar böse?

Stell Dir mal vor Du wolltest Informationen geben die möglichst wahr sind, bzw. alles unterlassen was möglicherweise unwahr ist. Stell Dir mal vor Du wolltest auf eine Art verstehen die Realität als Dynamik erklärbar macht, weniger als Status Quo zu einem schnellen Urteil führt.

Und natürlich kann man einen Angriffskrieg klar böse nennen. Das erklärt aber gar nichts. Und wenn man damit anfängt, dann wird man doch gar nicht mehr fertig damit. Nimm mal all die Kriege der USA nur die letzten 30 Jahre und wie viele Präsidenten dann psychopathische Massenmörder waren und klar böse? Wo ist der Erkenntnisgewinn?
 
Wir sind untröstlich ................

Einreisebeschränkungen für Bürger "unfreundlicher" Staaten

Russland will Einreisebeschränkungen für Staatsangehörige "unfreundlicher" Staaten verhängen. Dabei handle es sich um "Vergeltungsmaßnahmen in Antwort auf unfreundliche Aktionen einer Reihe anderer Staaten", erklärte am Montag Außenminister Sergej Lawrow. Ein entsprechendes Präsidentendekret sei in Arbeit.
Als "unfreundliche" Staaten gelten in Moskau derzeit unter anderem alle EU-Länder, die USA und Großbritannien. Diese haben seit Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine scharfe Sanktionen gegen Moskau verhängt. Für die Staatsbürger dieser "unfreundlichen" Staaten solle es künftig "eine Serie von Restriktionen" für die Einreise nach Russland geben, kündigte Lawrow an.

Scheiße. Jetzt fällt mein Moskau-Urlaub ins Wasser. :(
Ich wollte doch an den Kreml "Putin raus!" schreiben.
 
@Condemn und @ll

Ich empfehle speziell Dir, Condemn, Dir das mal anzuhören, was Claudia Major letzte Woche in der Markus-Lanz-Sendung vom 24. März sagte, auch wie sie Klaus von Dohnanyi widersprach.
Ich finde es zwar echt übel, wie der Lanz mit dem 93-jährigen Klaus von Dohnanyi umgesprungen ist, aber die Sendung war trotzdem wirklich sehr informativ.

Frau Major erklärte hier nämlich, das es nicht die NATO war, die die Oststaaten zur Mitgliedschaft eingeladen hatte, sondern, dass die Länder von sich aus zur NATO wollten. Diese Länder wollten Schutz und mussten für den eigenen Beitritt auch hohe Anforderungen erfüllen.
Und Russland hatte dabei auch immer Zutritt zum NATO Hauptquartier. Sprich, Russland wurde nie ausgeschlossen, im Gegenteil!
Ich sage nur: NATO-Russland-Rat.


Hier mal - leider nicht ganz vollständig - die Markus-Lanz-Sendung auf YouTube,
aber zum Thema NATO ist wohl alles dabei:



Und hier der Link zur ZDF-Mediathek zur gesamten Markus-Lanz-Sendung vom 24. März:



Hier auch noch mal die Stellungnahme der NATO zu Russlands bzw. Putins Position:
Genau, da habe ich mich für Lanz geschämt. Einfach rüpelhaft, der hat mehr auf dem Deckel wie der Schönling Lanz.
 
Wir sind untröstlich ................

Einreisebeschränkungen für Bürger "unfreundlicher" Staaten

Russland will Einreisebeschränkungen für Staatsangehörige "unfreundlicher" Staaten verhängen. Dabei handle es sich um "Vergeltungsmaßnahmen in Antwort auf unfreundliche Aktionen einer Reihe anderer Staaten", erklärte am Montag Außenminister Sergej Lawrow. Ein entsprechendes Präsidentendekret sei in Arbeit.
Als "unfreundliche" Staaten gelten in Moskau derzeit unter anderem alle EU-Länder, die USA und Großbritannien. Diese haben seit Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine scharfe Sanktionen gegen Moskau verhängt. Für die Staatsbürger dieser "unfreundlichen" Staaten solle es künftig "eine Serie von Restriktionen" für die Einreise nach Russland geben, kündigte Lawrow an.

Pfff ... solange Putin über Russland herrscht, will ich sowieso nicht in das Land ...
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Wenn dann eher nach ...
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...

Hoffen wir, dass alles gut wird ...
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Auch die Krim-Sache hatte ja einigen Vorlauf.

Ganz grundlegend, sonst verlieren wir uns im KleinKlein: Es gibt für mich einen großen Unterschied ob man die Thematik wirklich in ihrer ganzen Komplexität verstehen möchte, ob man wirklich wissen will was zu welcher Dynamik und dann zu welchem Ergebnis führte, oder ob man Gründe sucht um an einem Glauben festhalten zu können oder Argumente um Punkte in einer Diskussion zu machen.

Das Problem bei solchen Themen ist: Wenn ich hier wirklich anfange zu erklären, dann wird mir das sofort so ausgelegt als würde ich russische Propaganda verbreiten. Ich halte es auch nicht für sinnvoll, denn es kostet einfach sehr viel Zeit. Ich will nicht nahelegen dass Du nicht verstehen möchtest, aber ich muss es nicht erklären. Man kann die gesamte Entwicklung, von ersten Diskussionen und Kontroversen um die Nato über die Osterweiterung v.a. unter Bush und über den Maidan und Janukowitch und Krim usw. alles nachlesen.

Und ich persönlich werde übrigens regelmäßig von beiden Seiten eher kritisiert, gerade weil ich mich laufend gegen Vereinfachungen sträube. Und ich habe auch schon oft mit echten Putin-Fans diskutiert (habe Freunde die Deutsch-russisch sind und mir laufend irgendwelche dummen Überschriften präsentieren).

Mein Standpunkt zum aktuellen Konflikt ist rein westlich: Ich bin der Ansicht, dass Russland hier so weit gegangen ist, dabei auch krasse Fehler aus eigener Perspektive gemacht hat, dass ein Zurück unter dem Putin-Regime zu alten Beziehungen nicht mehr möglich sein sollte und m.A.n. auch nicht möglich sein wird. Da ich eigentlich immer hoffte, die Russland-Beziehungen würden sich positiv entwickeln, würde ich mich sehr freuen wenn er gestürzt wird. Die Vergangenheit betreffend gibt es aber mehr als nur eine Seite. Und wenn man dann zeigt wer was wann falsch gemacht hat, dann sind das immer nur kleine Puzzleteile die in Wirklichkeit unglaublich viel Kontext haben.

Was mich aber wirklich stört, unabhängig vom Forum hier, wobei es hier auch stattfindet, dass ist diese gesellschaftliche Dynamik einer Selbstgerechtigkeit und Selbstversicherung jetzt endlich wieder klar zu den Guten zu gehören und zu wissen wo Mordor ist und wer Hitler-Stalin ist usw. Das ist etwas das ist so banal, wird dieser Tragödie sowas von nicht gerecht, das ich immer öfter merke das ich keine Lust mehr habe mit irgendeiner Seite zu diskutieren, weil sie sich kaum unterscheiden. Die einen sehen in den USA den imperialistischen Teufel und die Nato ist die Waffe, haben die russische Propaganda aufgesogen. Die anderen machen es einfach nur umgekehrt. Wirklich tiefer verstehen wollen nicht viele.
Es gehört ja auch der psychische Kontext betrachtet. Was macht die jeweilige Szenerie mit uns? Und das ist in diesem Mal noch fataler als der Covid Virus, wo ich erst verstanden habe wie tief das mediale Entrainment auf mich gewirkt hat, als ich die 2. Spritze bekam, faktisch befreit war. So ist etwas von mir abgefallen.

In diesem Fall sind wir nicht sicher. Wir der Krieg auch zu uns kommen? Werden wir unsere Lieben schützen können? All das sind Fragen die von der aktuellen Betrachtung der Situation ausgenommen sind, aber die Meisten bewegen. Zumindest innerlich. Und dort ist das Henklein für die Waagschalen. Während Covid schrien jene die zuvor gegen Ausländer schrien. Jene die heute Pro FKPT gehen und ein Z malen, das geht zu weit. Bei Völkermord sollte auch hier ein Stopp sein. Genauso wie bei Naziinsignien. Aber der Staat mit seinen Politikern ist zu schwach. Zu dumm. Getrieben von Ehrgeiz und seltsamen Reportern. Also kommt auch nichts raus.

Aktuell verbleibt noch die Frage, ist die NATO wirklich stark genug um langfristig Schutz zu bieten?
So werden die Menschen nach Typ und Affekt in die verschiedensten Ecken getrieben ohne echte Antworten auf das was kommt und senden ihre geistlosen Überschriften.
 
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Was mich aber wirklich stört, unabhängig vom Forum hier, wobei es hier auch stattfindet, dass ist diese gesellschaftliche Dynamik einer Selbstgerechtigkeit und Selbstversicherung jetzt endlich wieder klar zu den Guten zu gehören und zu wissen wo Mordor ist und wer Hitler-Stalin ist usw. Das ist etwas das ist so banal, wird dieser Tragödie sowas von nicht gerecht, das ich immer öfter merke das ich keine Lust mehr habe mit irgendeiner Seite zu diskutieren, weil sie sich kaum unterscheiden. Die einen sehen in den USA den imperialistischen Teufel und die Nato ist die Waffe, haben die russische Propaganda aufgesogen. Die anderen machen es einfach nur umgekehrt.
Wirklich tiefer verstehen wollen nicht viele.
Also, um ehrlich zu sein ...
Ich finde, Du machst es Dir zu einfach bei Deiner Beurteilung anderer.
Und selbst stellst Du Dich als jemanden hin, der - im Gegensatz zu den meisten anderen - alles von allen Seiten verstehen will - obwohl ich das jetzt bei Dir auch nicht wirklich so sehe.
Dir ist nur wichtig, dass Du Dich nie auf eine Seite schlägst, weil Du das für die richtige Vorgehensweise hältst, gleichgültig, ob Du damit im Recht bist oder nicht.

Nichtsdestotrotz, danke für Deine Beiträge.
 
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