Da muss ich aber widersprechen. Die Ernährungssituation zumindest der Europäer hat sich in den letzten 100 Jahren deutlich verbessert. Wir ernähren uns heute weitaus besser (trotz mancher Qualitätsmängel) und vor allem vielfältiger als in frühern Zeiten.
Da muss ich wiederum widersprechen. Das ist zwar der Eindruck, den die Lebensmittelinustrie erwecken will, die Tatsachen sehen aber anders aus. Wobei natürlich ... wenn Du dich nur auf die letzten 100 Jahre beziehst, dann stimmt es (halbwegs, auch nicht ganz).
Was sind die Knackpunkte?
Obst und Gemüse
Grundsätzlich werden in der industriellen Landwirtschaft schnell wachsende und ertragreiche Sorten verwendet (z.B. bei den Erdäpfeln haben wir heute grossteils Sorten, die früher als Schweinefutter angebaut wurden, weil sie ertragreich sind, aber sowohl geschmacklich als auch von den Nährstoffen her eher am unteren Ende der Skala). In der Landwirtschaft geht es um Menge, um Gewicht. Und das wird am leichtesten mit schnell wachsenden, Wasser ziehenden Sorten gemacht ... die allerdings auf Grund des schnellen Wachstums und der Einlagerung von Wasser zwar schön ausschauen, aber weder Zeit haben Nährstoffe aufzubauen noch auf die jeweilige Menge bezogen eine entsprechende Nährstoffkonzentration haben. Ausgelaugte Böden und künstliche Bewässerung tragen zusätzlich dazu bei (z.B. wenn man jetzt spanische Erdbeeren isst, dann sind sie bitter (= Düngeraufzucht, zu viele Nitrate) und geschmacklos (durch das Überangebot von Nitraten Wasser gezogen ohne Nährstoffe).
Endeffekt => Gemüse und Obst sind nährstoffärmer und wasserreicher. D.h. man musste weitaus mehr essen, als das früher (bis etwa zum 2. Weltkrieg) der Fall gewesen ist.
Zusätzlich dazu kommen Vergiftungen (Hitrate, Phosphate, Pflanzenschutzmitteln).
Fleisch
Auch hier wieder die Menge. Hormone zur Wachstummsteigerung, Antibiotika zur Verringerung der Ausfälle bei Massentierhaltung. Dazu kommen noch Stresshormone bei tagelangen Transporten quer durch die EU zur Schlachtung und durch schlechte Schlachtungsverfahren (Stichwort: ausländisches Billigfleisch).
Durch die Hormone wird wiederum Wasser eingelagert ("Schlachtgewicht"), was das Fleisch beim Braten dann schwerer verdaulich macht.
Endeffekt => Geringere Qualtät des Fleisches, geringere Nährstoffeinlagerung durch einseitiges Futter und mehr Wasser, Vergiftung durch Hormone und Antibiotika.
Kräuter
In früheren Küchen haben Wiesenkräuter einen grossen Teil der Kost ausgemacht, wodurch der Körper und sein Immunsystem sowohl mit Nährstoffen als auch mit Heilmitteln grundversorgt wurde. Die finden wir heute in der Küche nurmehr zeitweise und einseitig, zum Teil nurmehr als Dekoration, die natürlich keinen Nutzwert hat.
So Zeug wie Kräutersalz, Gänseblümchen als Dekoration etc. sind natürlich physiologisch eher als Witz einzuordnen.
Zusätzlich
Weissmehl, raffinierter Zucker, künstliche Vitamine (nur physiologisch wirksam, ohne Vitalinformationen, ohne Hilfsstoffe).
Also was wäre konkret an unserer Ernährung wirklich besser geworden?