Religion ist für mich zu verstehen als die Rückverbindung zu Gott. Aus diesem Grund ist Gott zentral in den Religionen.
Einerseits gibt es die Lehre der Religion - wie es der Religionsstifter der christlichen, islamischen, hinduistischen .... Lehre kundgetan hat.
Religion selbst ist dann etwas ganz persönliches, nämlich das, was ich daraus für mich entnehme und mir meinen Sinn für mein Leben zusammereime und meine Beziehung zu Gott ableite.
Was ist Religion und was ist sie nicht (?), beinhaltet die Frage: Was ist Gott gefällig und was nicht?
Religion ist meine eigene Art, wie ich die Ursache meines Lebens begründe und daher mein Leben gestalte. Meine ganz persönliche Lebensgestaltung.
Manche Überlegungen und Missbräuche lassen mich etwas fassungslos und wütend zurück und ich bin tief erschüttert, fast schon etwas verbittert.
Der Lehre gegenüber und der persönlichen Interpretation gibt es dann die Kirchen, die sich alle auf denselben Lehrer berufen aber auf völlig unterschiedliche Resultate kommen. Viele dieser Kirchen bedienen einen Selbstzweck, der nur der Mehrung der Macht und des Reichtums dient.
Deshalb hat Kirche fast nie etwas mit Religion zu tun.
Was sind für euch No-Gos in den Religionen? Wo ihr sagt, das hat mit Religion, mit eine Rückverbindung zu Gott nichts zutun?
Kurz zu den Beispielen, die mich aktuell annerven:
Religiös begründeter Judenhass, "Heiliger Krieg" gegen Israel. Antisemitismus, der sich auf Religion gründen soll. Muslime gegen Juden!
Hass kann religiös nicht abgeleitet werden, denn keine Lehre gibt eine Grundlage dazu.
Hass ist etwas Böses, Zerstörerisches - egal auf wen er gerichtet ist, es ist eine Untugend, der nachzugeben irgendwann der Boomerang zurückkommt.
Kommerzialisierung von Religion, z.B. der Shaolin Tempel in China, der zur vermarkteten Touristenattraktion herabgekommen ist. Dasselbe aktuell bei den vielen hundert toten Pilgern, die auf ihrer Pilgerschaft nach Mekka wegen der großen Hitze umgekommen sind. Als ob Gott das gefallen würde.
Das sind kirchliche Vorschriften und diese haben letztlich mit Religion nichts zu tun.
Nimm als Beispiel die Beschneidung. Abraham entstammte einer heidnischen Sippe, die bereits gewohnheitsmässig die Beschneidung durchführte. Als Abraham erwachsen war, trennte er sich mit seiner Familie und seinen Knechten und Mägden von der Sippe und behielt die Beschneidung weiterhin bei, die somit Eingang in die jüdische Lebensweise gefunden hat. Findige Rabbis haben dann natürlich auch in den Schriften Stellen gefunden, die die Beschneidung begründen sollen - vergleichbar etwa, dass die Aussage Jesu von Petrus, dem Fels, das Papstum begründen soll. Das ist eben Kirche und hat mit Religion nichts zu tun.
Personenkult in den Religionen, ob Jesus, Mohammed, Gurus, Rabbis oder sonst was, finde ich langsam nervig. Die ganzen tollen tollen Menschen. Gott ist zentral und fundamental in der Religion.
Einige Personen haben Lehren gebracht - wie etwa Jesus. Es ist nicht schlecht, ihm eine gewisse Achtung zu zollen. Aber sobald es kultisch wird, nimmt es wieder zur Kirche - was dann eben mit Religion nichts mehr zu tun hat.
Ganz auffällig in unserer Zeit ist, dass die religiösen Lehren an Wert verlieren, dadurch das sie radikal an die Bedürfnissen der Menschen angepasst werden.
Wie seht ihr das Ganze? Wo ist Religion ein Etikettenschwindel? Wo hat Religion nichts mit einer Rückverbindung zu Gott zutun? Wo wird Gottgefallen nicht erreicht?
Interessant ist auch die Frage: War das immer so oder hat sich das verändert und ist das der Zahn unserer Zeit?
In unserer Zeit mit der Flut an Informationen und dem Zerfall der ach so mächtigen RKK ist es durchaus verständlich, dass das Pendel erst Mal in die andere Richtung ausschlägt - das Kind wird mit dem Bade ausgeschüttet.
Der einzelne ist aufgerufen, den Lebenssinn für sich zu finden und seine persönliche Religion zu finden.