ratlos nach familienaufstellung

Woher nehmen sich Rubinia - bzw. eben ihr/e Aufstellungsleiter/in das Recht, sein System zu verändern - ohne sein Wissen - also nicht die Beziehung zu Ex und ihr - sondern ein direkter Eingriff in sein Herkunftssystem - das empfinde ich als wesentlichen Unterschied.
Ja.

Das ist ein wichtiger Punkt in Familienaufstellungen : der Respekt vor der Freiheit des anderen. Man darf nicht einfach alles und jeden aufstellen. Man muss auch schauen, ob das ethisch zulässig ist. Wenn man diese ethischen Grenzen nicht respektiert, darf man sich nicht wundern, wenn irreführende Ergebnisse herauskommen.

Familienaufstellungen sind definitiv nicht dazu da, um jemanden gegen seinen Willen "auszukundschaften". (Vater-Sohn Probleme gibt es wohl fast in jeder Familie zu finden.)

Was mich in diesem Fall besonders befremdet : Rubinia hat an anderer Stelle erzählt, dass in ihrer Familie viel Unheil passiert ist. Warum man dann in die Familie des Ex-Partners ausweicht (anstatt Frieden in die eigene Familie zu bringen), ist mir nicht erklärlich.

Auch - was heißt : "Wir konnten das heute nicht mehr lösen" ? Wenn man etwas beginnt, muss man auch den Rahmen schaffen, es zu Ende bringen zu können. Einerseits die Familie des Ex-Mannes aufzustellen - und andererseits keine Zeit mehr zu haben, die Aufstellung für die eigene Tochter zu Ende zu führen ? Das ist eine kuriose Prioritätenwahl.

Gawyrd
 
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Warst du die Klientin oder war deine Tochter Klientin?

Klar, kann es auch bei deinem Ex eine Reaktion zeigen, das, was du beschreibst, hat jedoch nichts mehr mit Aufstellungen zu tun, wie ich sie kenne, nicht mal, wenn deine Tochter Klientin gewesen wäre.

Sorry, aber derartige Übergriffe lesen zu müssen, tut mir fast körperlich weh. Da gehts ja im Magieforum noch harmloser zu.

Liebe ChrisTina!
Kann dir jetzt nicht ganz folgen, was du mit Übegriffen meinst.
:confused:
Zu deiner Frage:
Ich war die Klientin und habe meine 2jährige Tochter aufgestellt, da ich den Eindruck hatte, das angespannte Verhältnis zwischen mir und meinem Ex sie belasten und in ihre Entwicklung blockieren würde. Was ja auch der Fall ist.
 
Stimmt, mir gings einzig und allein darum, das sie sich offensichtlich berufen gefühlt haben, im System des Ex *rum zu pfuschen*

Das ist eine anmassende Einmischung in das Leben des Ex - was 1:1 mit mit den ganzen Partnerrück- und wieder zusammenführungen vergleichbar ist - meine Meinung und auch bisherige Erfahrung.

Wenn es um die Tochter geht, dann darf sie dem Vater sagen - das ist deins, das lass ich bei dir - das geht mich nichts an. Aber doch nicht, dass die Exfrau daher kommt und glaubt, seine Probleme lösen zu können - ja wo sind wir denn?

Woher nehmen sich Rubinia - bzw. eben ihr/e Aufstellungsleiter/in das Recht, sein System zu verändern - ohne sein Wissen - also nicht die Beziehung zu Ex und ihr - sondern ein direkter Eingriff in sein Herkunftssystem - das empfinde ich als wesentlichen Unterschied.

Ich kenn derartige Situationen auch, dass im Zuge einer Aufstellung beim Partner was auftaucht, was sicher auch das Kind begtrifft - aber eindeutig seins ist - dann ist es aber die Aufgabe des anwesenden Elternteils, dem Kind mit zu teilen, dass dieses Problem bei ihnen gelassen werden darf - aber nicht einfach rumzaubern in seinem System.

Ich nehm an, jetzt wars unmißverständlicher und deutlicher.

Ich finde es von dir nicht okay mich in dieser Weise zu kritisieren.
1. interessiert es MICH nicht, in der Familiengeschichte meines Ex herumzustochern und schon gar nicht SEINE Probleme zu lösen...
2. hat die Aufstellungsleiterin sehr wohl deutlich gemacht, dass sich das Kind von den Problemen abgrenzen und sich nicht verantortlich fühlen soll. Ich hoffe ich habe das einigermaßen korrekt wiedergegebn, damit du mir nicht wieder an die Gurgel gehst....:guru:
Dass die Geschichte überhaupt bis zum Urgroßvater meiner Tochter väterlicherseits gegangen ist, lag außerdem nicht an mir. Welchen Einfluß hätte ich auch, wenn ich nur dabei zusehe?
Deine Aussagen haben mich wirklich sehr verärgert.
 
Ja.

Das ist ein wichtiger Punkt in Familienaufstellungen : der Respekt vor der Freiheit des anderen. Man darf nicht einfach alles und jeden aufstellen. Man muss auch schauen, ob das ethisch zulässig ist. Wenn man diese ethischen Grenzen nicht respektiert, darf man sich nicht wundern, wenn irreführende Ergebnisse herauskommen.

Familienaufstellungen sind definitiv nicht dazu da, um jemanden gegen seinen Willen "auszukundschaften". (Vater-Sohn Probleme gibt es wohl fast in jeder Familie zu finden.)

Was mich in diesem Fall besonders befremdet : Rubinia hat an anderer Stelle erzählt, dass in ihrer Familie viel Unheil passiert ist. Warum man dann in die Familie des Ex-Partners ausweicht (anstatt Frieden in die eigene Familie zu bringen), ist mir nicht erklärlich.

Auch - was heißt : "Wir konnten das heute nicht mehr lösen" ? Wenn man etwas beginnt, muss man auch den Rahmen schaffen, es zu Ende bringen zu können. Einerseits die Familie des Ex-Mannes aufzustellen - und andererseits keine Zeit mehr zu haben, die Aufstellung für die eigene Tochter zu Ende zu führen ? Das ist eine kuriose Prioritätenwahl.

Gawyrd

Lieber Gawyrd!
Ursprünglich waren meine Kinder, mein Ex-Partner und natürlich ich das Thema der Aufstellung. Irgendwann entwickelte sich das Ganze in Richtung väterliche Herkunftsfamilie. Ich sah dabei nur zu. Und dachte mir auch nichts Böses dabei, ehrlich gesagt...
Aber du hast mir jetzt wenigstens erklärt, dass dies zu irreführenden Ergebnissen führen kann, das wußte ich ja nicht...

Stimmt, du hast recht damit, in meiner Familie ist jeder einzelne in 4 Generationen von schweren Schicksalschlägen betroffen. Meine Aufstellerin weiß davon und riet mir, meine Familie, vorallem meine Großeltern, in einer eigenen ( vermutlich auch mehreren) Aufstellung zu bearbeiten, was ich auch noch machen werde.
Ich wollte für meine 1. Aufstellung ein "kleineres" Problem nehmen, was sich für mich in dem Moment auch richtig angefühlt hat.

Dass sich diese Geschichte dann in die andere Familie meiner Tochter entwickelt hat, lag doch an den Gefühlswahrnehmungen der Stellvertreter, die "uns" dargestellt haben oder hätte die AL da einschreiten müssen?

Dass wir nicht mehr alles lösen konnten lag daran, dass ich als letzte an der Reihe war und die meisten schon wegmußten, da wir schon überzogen hatten.
Das fand ich auch sehr störend, da ich der Meinung bin, dass eine Familienaufstellung keinen fixen Zeitrahmen haben sollte, aber das sahen einige Teilnehmer leider nicht so.

Wie gesagt, das war meine 1. Aufstellung, habe daher keine Erfahrungswerte.
Ich möchte aber noch mal klarstellen, dass mir nichts ferner liegt, als im Leben meines Ex-Partners herum zu wühlen, da viele diesen Eindruck zu haben scheinen...
Für Tipps und Eure Meinungen bin ich natürlich sehr dankbar, nur habe ich mich teilweise ein wenig angegriffen gefühlt für etwas, was meiner Meinung nach, außerhalb meines Einflußes lag...

Trotzdem danke und lg
 
Also da muss ich ChrisTina schon Recht geben, auch wenn sie es vielleicht etwas hart ausgedrückt hat.

Du darfst, bzw. solltest nur an deiner eigenen Familie und deinen eigenen Beziehungen arbeiten und dich nicht in die Herkunftsfamilie deines Ex einmischen.

Stelle dir doch mal vor, jemand würde sich deiner Familie annehmen. Wie würdest du das empfinden?
Sicher wärst du sauer und wütend und zwar zu Recht.

Das steht dir nicht zu und ein vernünftiger, seriöser Therapeut hatte das auch sicher nicht zugelassen.

LG,
bifini
 
Welchen Einfluß hätte ich auch, wenn ich nur dabei zusehe?
Ich wollte für meine 1. Aufstellung ein "kleineres" Problem nehmen
Liebe Rubinia,

Der Aufstellende hat größten Einfluss. In der Aufstellung kann sich (vereinfacht ausgedrückt) nur das darstellen, was er zuläßt. Wenn er nur daneben sitzt und zuschaut, kann nicht viel herauskommen. Das seelische Engagement des Aufstellenden ist entscheidend. Wenn er nicht wirklich will, ist die Aufstellung blockiert und man kommt nicht dorthin - wo die Lösung liegen würde. Ich unterbreche manchmal Aufstellungen (die spürbar blockiert sind) und hole die ernsthafte Zustimmung des Aufstellenden zur Lösung ein - und plötzlich entsteht in der Aufstelung Klarheit, wo zuerst Verwirrung herrschte, und es entsteht Dynamik, wo sich vorher Lähmung ausgebreitet hatte.

Das mit dem "kleineren Problem" - da muss ich schmunzeln. Auf das bin ich früher auch reingefallen. "Ich hätte da noch ein kleines Problem" - und so schnell konnte ich gar nicht schauen, standen wir ohne Vorwarnung mitten in einem "seelischen Minenfeld". Man weiß nie, wo eine Aufstellung hinführt - und ungelöste Dynamiken in einer Familie wollen gelöst werden (und können sich hinter "kleinen Problemen" verstecken - und dann zum Durchbruch kommen, wenn man das "kleine Problem" aufstellt).

Kurz zusammengefasst : Du wolltest Dich noch nicht wirklich einlassen und eine "Wasch mich - aber mach mich nicht nass"-Aufstellung erleben. Das ist Dir gelungen. Und das ist im Endeffekt natürlich unbefriedigend - weil so kann eine Aufstellung nicht wirklich befreiend wirken. Insoferne ist es auch nicht verwunderlich, dass ihr in der Familie des Ex-Partners gelandet seid - möglichst weit weg von Dir und Deiner Familie.

Gawyrd
 
Du darfst, bzw. solltest nur an deiner eigenen Familie und deinen eigenen Beziehungen arbeiten und dich nicht in die Herkunftsfamilie deines Ex einmischen.

Liebe bifini,

diesem Satz kann ich inhaltlich voll zustimmen, wenn er, lösgelöst von einem anderen Kontext, so steht.

Mein Empfinden sagt mir jedoch, dass das anders zu sehen ist, wenn ein Kind involviert ist, wie bei Rubinia. Das Kind, sozusagen Produkt und Weiterführung zweier Systeme, kann weder im neutralen Raum stehen noch sich ausschliesslich in einem System bewegen und das andere ausschalten.

Verstrickungen beider Seiten tragen Kinder weiter. Und nur, weil dem Partner ein "Ex" zugefügt wurde, heißt das ja noch lange nicht, dass aus dem "Ex"-System nichts mehr wirkt.

LG
Lucille
 
Liebe Rubinia,

Der Aufstellende hat größten Einfluss. In der Aufstellung kann sich (vereinfacht ausgedrückt) nur das darstellen, was er zuläßt. Wenn er nur daneben sitzt und zuschaut, kann nicht viel herauskommen. Das seelische Engagement des Aufstellenden ist entscheidend. Wenn er nicht wirklich will, ist die Aufstellung blockiert und man kommt nicht dorthin - wo die Lösung liegen würde. Ich unterbreche manchmal Aufstellungen (die spürbar blockiert sind) und hole die ernsthafte Zustimmung des Aufstellenden zur Lösung ein - und plötzlich entsteht in der Aufstelung Klarheit, wo zuerst Verwirrung herrschte, und es entsteht Dynamik, wo sich vorher Lähmung ausgebreitet hatte.

Das mit dem "kleineren Problem" - da muss ich schmunzeln. Auf das bin ich früher auch reingefallen. "Ich hätte da noch ein kleines Problem" - und so schnell konnte ich gar nicht schauen, standen wir ohne Vorwarnung mitten in einem "seelischen Minenfeld". Man weiß nie, wo eine Aufstellung hinführt - und ungelöste Dynamiken in einer Familie wollen gelöst werden (und können sich hinter "kleinen Problemen" verstecken - und dann zum Durchbruch kommen, wenn man das "kleine Problem" aufstellt).

Kurz zusammengefasst : Du wolltest Dich noch nicht wirklich einlassen und eine "Wasch mich - aber mach mich nicht nass"-Aufstellung erleben. Das ist Dir gelungen. Und das ist im Endeffekt natürlich unbefriedigend - weil so kann eine Aufstellung nicht wirklich befreiend wirken. Insoferne ist es auch nicht verwunderlich, dass ihr in der Familie des Ex-Partners gelandet seid - möglichst weit weg von Dir und Deiner Familie.

Gawyrd

Vielleicht bin ich ja wirklich bei der "falschen" AL gelandet, obwohl ich eigentlich nicht das Gefühl hatte.
Aber bitte erkläre mir vielleicht mal, WIE ich mich aktiv in die Aufstellung einbringen kann. Uns wurde gesagt, wir sollen zusehen und beobachten. Das habe ich getan, konnte auch vieles an der Person entdecken, die mich dargestellt hat. was mich zum Nachdenken gebracht hat.
Ich denke schon, dass ich mich auf die Aufstellungsarbeit eingelassen habe. Ich bin auch noch lange nicht fertig damit. Und natürlich werde ich MEINE Familie aufstellen, die AL meinte, wir nehmen erstmal für das "von mir gewählte" Problem meiner Tochter meine Kinder, meinen Ex und mich und sehen dann weiter, wer im Laufe dieser Aufstellung noch dazu muß. Ich habe angenommen, dass meine Eltern ein Thema sein werden, aber den Rest kennst du ja.
Wenn ich gewußt hätte, auf was man da alles aufpassen muß, hätte ich davor ein Buch darüber gelesen. Es war vielleicht ein Fehler ohne dieses Vorwissen eine Aufstellung zu machen.
Auch bei einer anderen Teilnehmerin wurde in der Herkunftsfamilie des Ex-Mannes "gewühlt", wie ChrisTina es ausgedrückt hat... ich dachte mir nichts Böses dabei, im Gegenteil, mich plagt jetzt mein Gewissen und ich fühle mich ganz schlecht, weil ich anscheinend alles "falsch" gemacht habe...
 
Liebe bifini,

diesem Satz kann ich inhaltlich voll zustimmen, wenn er, lösgelöst von einem anderen Kontext, so steht.

Mein Empfinden sagt mir jedoch, dass das anders zu sehen ist, wenn ein Kind involviert ist, wie bei Rubinia. Das Kind, sozusagen Produkt und Weiterführung zweier Systeme, kann weder im neutralen Raum stehen noch sich ausschliesslich in einem System bewegen und das andere ausschalten.

Verstrickungen beider Seiten tragen Kinder weiter. Und nur, weil dem Partner ein "Ex" zugefügt wurde, heißt das ja noch lange nicht, dass aus dem "Ex"-System nichts mehr wirkt.

LG
Lucille

Ja, so sah ich das auch...
Jetzt wo die Hintergründe erklärt wurden, sehe ich das natürlich ein, was hier gesagt wurde. Ich wußte es leider nicht besser.
 
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Hi Rubinia,

sorry, wenns so angekommen ist. Zugegeben, ich hab etwas hart formuliert, aber ich wollte nie dir irgendwelche Schuldgefühle machen. Ich persönlich empfinds verantwortungslos von deiner/m Aufstellungsleiter/in, dies zu tun - dich trifft keine Schuld - du konntest es nicht wissen. War mir jetzt wichtig, dies auch ausdrücklich noch zu schreiben.
Wenn ich gewußt hätte, auf was man da alles aufpassen muß, hätte ich davor ein Buch darüber gelesen. Es war vielleicht ein Fehler ohne dieses Vorwissen eine Aufstellung zu machen.
Nein - nein - war schon gut so.

Es war kein Fehler, ganz im Gegenteil - so bist du unbelastet in die Situation hinein gegangen - und für irgendwas wirds auch gut gewesen sein. Klar, hats auch nen Grund, warum du genau an diese/n AL geraten bist, ist vielleicht ne Überlegung wert, was da noch mitspielen könnte.

Vielleicht fällt dir ja noch was ein zum Thema *Übergriffe* - und wenn, dann schau dirs mal für dich an - in einer ruhigen Minute - vielleicht findest auch einen Grund dafür, warum du ne/n AL angezogen hast, der sich in Dinge einmischt, die ihr/ihm nicht zustehen.
Auch bei einer anderen Teilnehmerin wurde in der Herkunftsfamilie des Ex-Mannes "gewühlt", wie ChrisTina es ausgedrückt hat... ich dachte mir nichts Böses dabei, im Gegenteil, mich plagt jetzt mein Gewissen und ich fühle mich ganz schlecht, weil ich anscheinend alles "falsch" gemacht habe...
Brauchts nicht, ich stell dir nochmal meine Aussage rein - und heb das hervor, was mit persönlich wichtig ist
Woher nehmen sich Rubinia - bzw. eben ihr/e Aufstellungsleiter/in das Recht, sein System zu verändern - ohne sein Wissen - also nicht die Beziehung zu Ex und ihr - sondern ein direkter Eingriff in sein Herkunftssystem - das empfinde ich als wesentlichen Unterschied.
Du warst die Klientin und ich finds toll, dass dus getan hast, egal, wie weit du dich wirklich drauf eingelassen hast. Ich wollte dir nie irgendwelche Schuld zuweisen, nochmals sorry, wenns bei dir so angekommen ist.
 
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