Joey
Sehr aktives Mitglied
Guckt man sich im Internet um, bekommt man schnell den Eindruck,
daß die allermeisten Leute das Lumumba-Problem lächerlich finden
und keine Notwendigkeit für eine Änderung sehen. Von daher:![]()
Es gibt wichtigere und größere Probleme; so weit gehe ich da mit. Es ändert aber nichts dran, dass ich die Begründung, warum diese Benennung ein unschönes Geschmäckle hat, sehr gut nachvollziehen kann, so dass ich mit dafür plädieren würde, eben diesen Namen einfach zu ändern.
Mich fragt keiner, welchen Namen das Getränk "Kakao mit Rum" haben soll.
Ich bin schlichtweg nicht in der Position, über seinen Namen zu entscheiden.
Du wirst das vermutlich auch nicht sein, es sei denn, du hast einen Gastrobetrieb.
Ich bin aber z.B. in der Position, meine Ansicht darüber zu äußern. Da hier gerade ein Thread dazu läuft, bot es sich auch an, hier ebenfalls meinen Senf dazu zu geben. Und was ich schreibe, ist offenbar interessant genug, dass Leute drauf reagieren (und sei es nur zu betonen, wie desinteressiert sie angeblich an meinen Ansichten dazu wären).
An andere Stelle habe oder hätte ich natürlich auch größere Chancen, dass auch Gastronomen meine Gedanken dazu lesen. Ob sie die interessieren, können sie selbst entscheiden.
Und, wie ich schon schrieb, könnten meine Ansichten, wenn ich dem ausreichend Priorität zuschreibe, durchaus meine Kaufentscheidung beeinflussen. Das brauch Gastronomen an sich nicht interessieren, weil es nicht ins Gewicht fallen wird, und in diesem Fall würde es eh keine große Rolle spielen, weil ich Alkohol meistens sowieso ablehne, egal wie er heißt.
Falls aber ein solcher Diskurs tatsächlich mal bewirken sollte, dass der Umsatz von Kakao mit Rum unter fraglichen Namen ein klein wenig nach unten schwankt, wird das Gastronomen sehr sicher interessieren.
Lumumba klingt freundlich und kreativ. Wer feiern geht, hat Lust auf was Nettes.
"Jeane d'Arc" klingt gehoben-französisch lecker. Warum also nicht einen flambierten Crep nach ihr benennen?
Aber Moden und der Gebrauch der Sprache ändern sich - sowieso und von alleine.
Ja. Und warum nicht anregen, diesen Wandel da zu beschleunigen, wo man es für sinnvoll hält?
Weiß noch, viele Eltern regten sich damals über "geil" auf. Die heutigen Modeworte
find ich eher lächerlich als daß sie zum aufregen taugen. Die Chance, daß die Jugend-
kultur mich schocken könnte, hat sie mit den einst unterm Poppes hängenden Hosen
vergeigt. Was soll man danach denn bitte noch ernst nehmen können? (*lach*)
Angesichts der Verblödungstendenz werden Eigennamen vermutlich eh seltener.
Hab kürzlich gelesen, junge Leute hätten teils schon Streß bei der Lieferando-
bestellung, weil sie nicht wissen, was die Gerichte dort sind. Sie kennen die
Namen und die Bezeichnungen nicht und empfinden sich damit als überfordert.
Panikattacke am Telefon, weil "ohgottogott was ist Gyros?!? und Brokkoli??!"
Ich verstehe jetzt nicht, was das mit dem Thema zu tun hat. Willst Du damit sagen, dass die Jugend von heute eh zu blöd ist, den unschönen Beigeschmack der Benennung zu verstehen? Oder willst Du darauf hinaus, dass die "Jugendsprache" ohnehin viel mit provokanten Metaphern spielt, die die ältere Generation ablehnen?