Psychosen Heilen

So als Einwurf: der Betroffene muss nicht einmal was mit Geistern und so weiter zu tun haben. Der muss nicht mal wissen, was da wer genau schamanisch mit ihm tut.

Das nimmt schon mal die ganze hier geäusserte Sorge, dass ein Mensch sich in komische Ideen überhaupt hineinlegen kann, weil er nämlich nicht damit in Berührung kommen muss.

Das würde jedoch voraussetzen, daß du ihm nicht sagst, daß du etwas tust, was immerhin auch schon eine Art von Übergriff darstellt. Und der akute Psychotiker frägt vermutlich in der Mehrzahl der Fälle nach, WAS du da tust, sofern er - was nicht wahrscheinlich ist - dazu in der Lage ist oder Lust hat.

Das ist das Eine. Das Andere ist, ist man ver-rückt genug und dadurch befähigt, in diese Welt einzudringen und dort für den Klienten gewinnend zu arbeiten? Der generische Schammie tut sich doch bei "Gesunden" schwer, da was zu machen, geschweige denn in solchen Fällen. Und zwar egal wo jetzt der Grund für die Psychose liegt, ob im diesseitigen oder jenseitigen Feld.
Eher - imho - unwahrscheinlich.

ciao, :blume: Delphinium
 
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Das würde jedoch voraussetzen, daß du ihm nicht sagst, daß du etwas tust, was immerhin auch schon eine Art von Übergriff darstellt. Und der akute Psychotiker frägt vermutlich in der Mehrzahl der Fälle nach, WAS du da tust, sofern er - was nicht wahrscheinlich ist - dazu in der Lage ist oder Lust hat.

Das ist das Eine. Das Andere ist, ist man ver-rückt genug und dadurch befähigt, in diese Welt einzudringen und dort für den Klienten gewinnend zu arbeiten? Der generische Schammie tut sich doch bei "Gesunden" schwer, da was zu machen, geschweige denn in solchen Fällen. Und zwar egal wo jetzt der Grund für die Psychose liegt, ob im diesseitigen oder jenseitigen Feld.
Eher - imho - unwahrscheinlich.

ciao, :blume: Delphinium

Nicht unbedingt, ich kenne auch Leute, die professionell therapeutisch arbeiten und Schamanisches einfließen lassen nach Bedarf. Sich auch unterstützen lassen, bei der Behandlung ihrer Patienten. Der Patient ist ja schon da und will sich helfen lassen, gab sein Einverständnis, also entfällt der Übergriff.

Zwar ist ein wenig Theater bei schamanischen Ritualen hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich. Noch muss der Klient an die geistige Welt glauben oder selbst Kontakt aufnehmen noch vollständig informiert werden.

Ich schreibe nun nicht von einer akuten Phase, ich denke, darüber war man sich hier einig, dass eine schulmedizinische Behandlung angesagt ist. Und ich schreibe hier auch nicht von selbsternannten Schamanskis der LuL-Fraktion ohne fundierte Ausbildung.

Schau dich um, wie viele Selbsternannte aus der Neoesoecke verrückt genug sind an ihren Mitmenschen zu werkeln... nach einem Basisseminar. Darum geht es hier aber nicht, sondern um jene, die die entsprechende Fachausbildung haben und eben auch schamanisch und/oder interdisziplinär arbeiten. Und ja, da halte ich es durchaus für möglich, auch pschische Erkrankungen schamanisch zu behandeln. Ohne das schamanische Theater, ohne demjenigen explizit Reiseerlebnisse mitzuteilen.

LG
Any
 
noch ein abschliessendes wort zu meinem auftritt in diesem thread. mir geht es nicht darum, was in diesem rahmen eh nicht möglich ist, meine unschuld an meiner Erkrankung zu beweisen. aber ich wehre mich gegen Generalverdachtsäusserungen gegenüber psychisch kranken menschen von leuten, die nicht eine einzige studie zur krankheit kennen oder sich näher damit befasst haben. es ist mir deshalb so wichtig, weil psychische Kranke immer noch bzw. vermehrt einer stigmatisierung ausgesetzt sind. Begriff dazu lautet ableismus. ist weit verbreitet und gehört bekämpft, weil es eh schon leidenden menschen zusätzliches leid verschafft. man tut diesen menschen einfach unrecht damit. Deshalb will ich einfach gesagt haben: man kann gerade bei psychischen Krankheiten nicht generell eine Ursache nennen, vergessen, diese generell im erkrankten selbst verorten. dafür ist der mensch zu komplex mit seiner umgebung verknüpft. jeder fall muss für sich selbst genau angeschaut werden, bevor etwas zu ursachen und auslösern ausgesagt werden kann. alles andere ist vorurteil, nein schlimmer, unterdrückung.
 
Eigentlich finde ich es ziemlich tragisch, daß Du als Betroffene/r noch extra darauf hinweisen mußt, daß Du nicht selbst "schuld" bist, daß es Dir schlecht geht.

Aber Empathie, Achtsamkeit & Kompetenz sind in diesem Thread anscheinend sowieso nur marginal vertreten.

Ich finde übrigens nicht, daß Du Dich in irgendeiner Form zu rechtfertigen hast, kann aber verstehen, daß Du den Unterstellungen etwas entgegensetzen möchtest.
 
Eigentlich finde ich es ziemlich tragisch, daß Du als Betroffene/r noch extra darauf hinweisen mußt, daß Du nicht selbst "schuld" bist, daß es Dir schlecht geht.

Aber Empathie, Achtsamkeit & Kompetenz sind in diesem Thread anscheinend sowieso nur marginal vertreten.

Ich finde übrigens nicht, daß Du Dich in irgendeiner Form zu rechtfertigen hast, kann aber verstehen, daß Du den Unterstellungen etwas entgegensetzen möchtest.

danke dir!
 
Antipsychotische Medikamente heilen aber nicht primär an der Kranhkeitsbasis, sie können nur helfen, die Symptome im Zaum zu halten.

Zudem haben sie teilweise schwere Nachwirkungen wie massive Gewichtszunahme, Blutzuckerentgleisungen & Spätdyskinesien mit parkinsonoider Symptomatik.

Also als (alleiniges) Mittel zur "Heilung" eher schlecht geeignet.
 
Antipsychotische Medikamente heilen aber nicht primär an der Kranhkeitsbasis, sie können nur helfen, die Symptome im Zaum zu halten.

Zudem haben sie teilweise schwere Nachwirkungen wie massive Gewichtszunahme, Blutzuckerentgleisungen & Spätdyskinesien mit parkinsonoider Symptomatik.

Also als (alleiniges) Mittel zur "Heilung" eher schlecht geeignet.

mag wohl stimmen - als alleiniged Mittel schlecht geeignet, aber in vielen Fällen unverzichtbar...
 
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Nun, neben mir versuchen auch noch einge andere schamanisch Tätige darauf hinzuweisen, daß schamanische Arbeiten mit Psychotikern aufgrund von z.B. Magischen Denkens in der Psychose ein wirklich heißes Eisen ist.

Allerdings scheinen hier nicht alle das Wohl der psychotischen Klienten im Vordergrund zu sehen, sondern eher ihren esoterischen Heiler-Allmachts-Phantasien zu frönen. Aber das siehst Du, wenn Du Dir den gesamten Thread zu Gemüte führst.

Und zu Deinem letzten Post, Debelareij: Ich sehe das wie Du. Allerdings wirst Du bei näherer Betrachtung dieser Themen im Forum feststellen, daß es primär um eine recht pauschale Ablehnung sämtlicher als schulmedizinisch verschriener Methoden geht & eher um eine Favorisierung aller möglicher esoterischer Heilslehren, mit denen angeblich schwerwiegende psychiatrische Kranhheitsbilder wie Psychosen oder Boderline "geheilt" werden sollen.

Ich habe eine sehr tiefsitzende Abneigung gegen Psychpopharmaka, aber ich weiß auch aus meinerBerufserfahrung, daß sie manchmal nötig sind, um Klient/Patient überhaupt erst therapiefähig zu machen.

Aber nur als Warnung: Du wirst hier mit diesem Ansatz auf genausowenig Gegenliebe stoßen wie ich...
 
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