Psychosen Heilen

@Sati
Eigentlich nervt mich dieser Thread. Ich sag jetzt nur was dazu, weil ich mich grade auch mit 'nem Freund über ein ähnliches Thema unterhalte und das auch irgendwie hierher passt. Was ich an dem Satz "Jeder kann im Endeffekt sich nur selbst heilen." hasse ist diese ewige nervtötende Heilssuche. Get real, people, Leben hinterlässt Spuren bei manchem mehr und bei manchen weniger und manches ist einfach mal kaputt. Na und? Deal with it! Wo ist das Problem?

Dass die Ursache in einem selber liegt, heißt nicht zwangsläufig, dass es die Heilung auch tut. Das ist ein generischer Denkfehler der jeder logischen Grundlage entbehrt. Das ist allenfalls ein Glaubenssatz derer es viele gibt.

Was ist denn das für ein kranker realitätsferner Perfektionismus, für den Leute die von Schicksal nicht so lieb gehabt werden auch noch zur Verantwortung gezogen werden? Man muss und kann nicht alles wegheilen, wenn's keinen stört. Und für letzteres gibt's auch 'ne andere Möglichkeit nämlich ein gutes COPING, eine sinnvolle Kompensation und hier wird’s auch gerne mal sozial. Man kann sich bemühen miteinander so umzugehen, dass Unzulänglichkeiten irgendwie kompensiert sind. Dann sind vielleicht nicht alle superhappy, aber es kann FUNKTIONIEREN. Leben hat sehr viel mehr mit funktionieren zu tun als mit "Heil". Man kann sich gegenseitig helfen und ausgleichen. Wenn jemand im Rollstuhl unterwegs is, halt ich dem auch die Tür auf und sag nicht, "Steh dochma auf, übernimm Verantwortung und machse selber auf." Für so'ne blöde Ansage brauch ich nämlich mehr Kraft als für einmal Tür aufhalten. Das ist LEICHT. Alles andere ist nur ignorantes Abspulen von pseudospirituellen Glaubenssätzen von denen gehofft wird, dass sie wahr sind.

:thumbup:

@Suraja13
Nun hättest du ihnen zu Essen gegeben wären sie wohl nicht verhungert.
Was lernst du daraus was tust du dagegen?

Deine Kommentare zum Thema Eigenverantwortung triefen m.E. nur so vor Selbstgerechtigkeit und pseudospirituellem Gehabe.

Übrigens - Spenden hilft!
https://www.unicef.at/unicef-patens...dieser-welt/?gclid=CN_Cxf_2870CFbMftAod3Q4A0w

http://www.welthungerhilfe.de/home.html?wc=XXGOFM4000&gclid=CKz2tqf1870CFSfmwgodLDoAzw


Ehrenamtliche Dienste helfen auch (das Rote Kreuz hat sicher eine Jacke für Dich:) ).
 
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Du glaubst ich habe eine Theorie entwickelt.
Falsch, ich habe keine Theorie entwickelt ich habe den Grund gesehen.

Wenn wir von Schuld ausgehen hat jeder selbst Schuld an seine Lebensumstände auch wenn diese Wahrheit unbequem für manche ist und sie sie nicht anschauen mögen.
Ich habe es von dir nicht als Vorwurf empfunden eher als schlechtes Gewissen machen was ich schon von diesen Personen kenne.
Wenn sie mit allem nicht mehr weiter kommen, und ehe sie sich mit sich selbst auseinander setzen,wird dem Gegenüber versucht ein schlechtes Gewissen zu machen, was aber nur dazu dient sich von sich selbst abzulenken um vor sich wieder als hilfloses Opfer stehen.
Tschuldige aber du ähnelst den Personen sehr mit denen ich die Erfahrung gemacht habe.
Diese Erfahrung ist für mich nichts schlechtes gewesen, konnte ich mich doch dadurch besser sehen.
Solange du dich durch irgendjemand angegriffen fühlst solltes du gucken warum und wo er den Nagel auf den Kopf getroffen hat.

Das ist etwas was du grade getan hast also nehme dir deinen eigenen Rat zu Herzen denn was ich tue oder nicht tue hat für dich wenig Sinn.
Denn was ich schon getan habe kannst du nicht sehen weil du es erst noch tun musst.

Ich habe selbst Erfahrungen mit kranken Angehörigen und weiß, wie schlimm sowas sein kann, ich weiß, wie schwer es ist, mit der Angst umzugehen und mit den Wahnvorstellungen der anderen Person, mit Aggressionen, mit dem Stress, der eigenen Wut, ich weiß, wie weh es tut, zusehen zu müssen, wie das eigene Leben nach und nach verschwindet, weil der kranke Angehörige zum Schluss absolut jede Aufmerksamkeit braucht.

Du hast da mein vollstes Mitgefühl, trotzdem darf so etwas nicht dazu führen, daß Du dann Deine Wut und Deinen Hass auf unschuldige andere kranke Menschen auskippst, die nichts dafür können. Anderen weh zu tun, ihnen verletzende Dinge zu sagen oder zu schreiben, wird nicht dazu führen, daß es Dir besser geht, der Schmerz über das erlebte geht so nicht weg, Du verbreitest ihn stattdessen nur weiter auf Unbeteiligte.
Ich versteh schon, daß Du in Deinem Zustand kein Mitgefühl empfinden kannst und die erlebte Ungerechtigkeit Dich selber ungerecht und hart gemacht hat. Versuch einen Weg für dich zu finden, mit Deiner Verbitterung und Deinem Zorn umzugehen und alles zu verarbeiten.

Manchmal ist es einfach so, daß Menschen, die man lieb hat, krank werden, da kann niemand was dafür, auch wenn man es manchmal gern hätte, weil es entlastet, wenn man jemandem die Schuld geben kann.
Das Leben ist aber nun mal leider unberechenbar, man kann man nur versuchen, irgendwie damit zurechtzukommen. Es ist schwer, aber es gibt auch Hilfe, vielleicht suchst Du Dir ja welche, zum Beispiel beim psychosozialen Dienst, da kann man auch als Angehöriger hingehen, hab ich zum Beispiel gemacht.
 
Eigentlich nervt mich dieser Thread. Ich sag jetzt nur was dazu, weil ich mich grade auch mit 'nem Freund über ein ähnliches Thema unterhalte und das auch irgendwie hierher passt. Was ich an dem Satz "Jeder kann im Endeffekt sich nur selbst heilen." hasse ist diese ewige nervtötende Heilssuche. Get real, people, Leben hinterlässt Spuren bei manchem mehr und bei manchen weniger und manches ist einfach mal kaputt. Na und? Deal with it! Wo ist das Problem?

Dass die Ursache in einem selber liegt, heißt nicht zwangsläufig, dass es die Heilung auch tut. Das ist ein generischer Denkfehler der jeder logischen Grundlage entbehrt. Das ist allenfalls ein Glaubenssatz derer es viele gibt.

Was ist denn das für ein kranker realitätsferner Perfektionismus, für den Leute die von Schicksal nicht so lieb gehabt werden auch noch zur Verantwortung gezogen werden? Man muss und kann nicht alles wegheilen, wenn's keinen stört. Und für letzteres gibt's auch 'ne andere Möglichkeit nämlich ein gutes COPING, eine sinnvolle Kompensation und hier wird’s auch gerne mal sozial. Man kann sich bemühen miteinander so umzugehen, dass Unzulänglichkeiten irgendwie kompensiert sind. Dann sind vielleicht nicht alle superhappy, aber es kann FUNKTIONIEREN. Leben hat sehr viel mehr mit funktionieren zu tun als mit "Heil". Man kann sich gegenseitig helfen und ausgleichen. Wenn jemand im Rollstuhl unterwegs is, halt ich dem auch die Tür auf und sag nicht, "Steh dochma auf, übernimm Verantwortung und machse selber auf." Für so'ne blöde Ansage brauch ich nämlich mehr Kraft als für einmal Tür aufhalten. Das ist LEICHT. Alles andere ist nur ignorantes Abspulen von pseudospirituellen Glaubenssätzen von denen gehofft wird, dass sie wahr sind.

Super Beitrag! :thumbup:
 
Manchmal ist es einfach so, daß Menschen, die man lieb hat, krank werden, da kann niemand was dafür, auch wenn man es manchmal gern hätte, weil es entlastet, wenn man jemandem die Schuld geben kann.
Genau das ist das Problem es wird immer ein Schuldigen gesucht für einen Zustand den man selbst herbeigeführt hat.
Es geht aber nicht um Schuld sondern um Bewusstwerdung.
Weist man darauf hin kommen die schlimmsten Beschimpfungen und du glaubst ich wäre wütend.:rolleyes:
Es gibt keine Unschuldige hat es nie gegeben jeder ist selbst Opfer seiner Taten.
Jeder erfährt nur das was aus seinen Taten hervorsprießt.
Aber die meisten wollen lieber Opfer sein, den Täter projizieren sie auf andere.

Ich habe jetzt auch keine Lust mehr alles zu wiederholen wenn einer unbedingt Opfer sein will soll er.
Eigentlich müsste ich inzwischen verstanden haben das keiner wirklich Hilfe sucht, die meisten wollen nur den Bauch bepinselt kriegen.
Die Wahrheit ist nämlich mehr als unbequem.
 
ja was will man da noch sagen. wäre die denke nicht so weit verbreitet und so derart politisch relevant, würd ich mich kopfschüttelnd zurückziehen.

es wird halt der einfluss von umfeld auf gesundheit ausgeblendet und die art und weise dieses umfeldes ist wiederum von klasse, rasse, gender etc. abhängig, also systematisch politisch. aber eben...seufz...

wens interessiert, dies scheint ein interessanter artikel zum thema zu sein:

You are dangerous to your health: the ideology and politics of victim blaming
by Robert Crawford

Abstract:

This article describes the emergence of an ideology which blames the individual for her or his illness and proposes that, instead of relying on costly and inefficient medical services, the individual should take more responsibility for her or his health. At-risk behavior is seen as the problem and changing life-style, through education and/or economic sanctions, as the solution. The emergence of the ideology is explained by the contradictions arising from the threat of high medical costs, popular expectations of medicine along with political pressures for protection or extension of entitlements, and the politicization of environmental and occupational health issues. These contradictions produce a crisis which is at once economic, political and ideological, and which requires responses to destabilizing conditions in each of these spheres. These ideological initiatives, on the one hand, serve to reorder expectations and to justify the retrenchment from rights and entitlements for access to medical services, and, on the other, attempt to divert attention from the social causation of disease in the commercial and industrial sectors.

(googlen, da ich link nicht einsetzen kann/darf)
 
Zuletzt bearbeitet:
ja was will man da noch sagen. wäre die denke nicht so weit verbreitet und so derart politisch relevant, würd ich mich kopfschüttelnd zurückziehen.

es wird halt der einfluss von umfeld auf gesundheit ausgeblendet und die art und weise dieses umfeldes ist wiederum von klasse, rasse, gender etc. abhängig, also systematisch politisch. aber eben...seufz...

Nicht alle Menschen, die in Armutsverhältnissen leben oder nicht die Möglichkeit der schulischen/akademischen Bildung haben, Rassifizierung erfahren und "Gender" zum Thema haben (besonders dann, wenn es vom herkömmlichen "Mann" und "Frau" abweichen sollte) bilden eine Psychose aus.
Ich stimme zu, dass die Erkrankung eines Menschen nicht als dessen eigene Verantwortlichkeit deklariert werden sollte. Aber der Umkehrversuch, Krankheit des einzelnen als Verantwortlichkeit des Umfelds oder des anderen zu betrachten, der durch jegliches kritisches Wort am Individuum angeblich gleich systempolitisches Blaming betreibt, wird auch nicht bis zur vollsten Zufriedenheit funktionieren. Ein kleiner nagender Rest des Zweifels an der eigenen Perspektive wird da immer übrig bleiben.

lg
 
verstehe ich das richtig; weil nicht alle unter ungünstigen Umständen krank werden, kann man, statt die resilienz der gesunden, jene die es doch werden (wie die studien belegen) für ihre Krankheit verantwortlich machen?
also im zweifel gegen den kranken. nett.
 
Eigentlich nervt mich dieser Thread. Ich sag jetzt nur was dazu, weil ich mich grade auch mit 'nem Freund über ein ähnliches Thema unterhalte und das auch irgendwie hierher passt. Was ich an dem Satz "Jeder kann im Endeffekt sich nur selbst heilen." hasse ist diese ewige nervtötende Heilssuche. Get real, people, Leben hinterlässt Spuren bei manchem mehr und bei manchen weniger und manches ist einfach mal kaputt. Na und? Deal with it! Wo ist das Problem?

Dass die Ursache in einem selber liegt, heißt nicht zwangsläufig, dass es die Heilung auch tut. Das ist ein generischer Denkfehler der jeder logischen Grundlage entbehrt. Das ist allenfalls ein Glaubenssatz derer es viele gibt.

Was ist denn das für ein kranker realitätsferner Perfektionismus, für den Leute die von Schicksal nicht so lieb gehabt werden auch noch zur Verantwortung gezogen werden? Man muss und kann nicht alles wegheilen, wenn's keinen stört. Und für letzteres gibt's auch 'ne andere Möglichkeit nämlich ein gutes COPING, eine sinnvolle Kompensation und hier wird’s auch gerne mal sozial. Man kann sich bemühen miteinander so umzugehen, dass Unzulänglichkeiten irgendwie kompensiert sind. Dann sind vielleicht nicht alle superhappy, aber es kann FUNKTIONIEREN. Leben hat sehr viel mehr mit funktionieren zu tun als mit "Heil". Man kann sich gegenseitig helfen und ausgleichen. Wenn jemand im Rollstuhl unterwegs is, halt ich dem auch die Tür auf und sag nicht, "Steh dochma auf, übernimm Verantwortung und machse selber auf." Für so'ne blöde Ansage brauch ich nämlich mehr Kraft als für einmal Tür aufhalten. Das ist LEICHT. Alles andere ist nur ignorantes Abspulen von pseudospirituellen Glaubenssätzen von denen gehofft wird, dass sie wahr sind.
:thumbup::thumbup::thumbup:
 
Ich dachte mal, wenn ich mich mit Mitbetroffenen austausche, kann ich durch ein Wir-Gefühl eine eigene "Krankheitsidentität" aufbauen und zur Aufklärung und Unterstützung Mit-Schizophrener beitragen. (Leider) hat sich herausgestellt, dass ich ausser den konkreten Symptomen mit keiner mir bekannten schizophrenen Person irgendetwas gemeinsam zu haben scheine. Also den "schizophrenen Menschtypus" gibt es nicht.

auch wenn ich durchaus negative Erfahrungen, etwa von Suraja13, nachvollziehen kann, empfinde ich ihre posts als persönliche Angriffe und als ableistische Handhabung dieser Menschengruppe. An die Selbstverantwortung zu appellieren ist angesichts von Studien (also nicht mal meine Erfahrung als Betroffene ist ausschlaggebend, vergessen denn deine als Aussenstehende), die zeigen, dass Traumata wesentlich zur schizophrenen Entwicklung beitragen einfach nur zynisch und die Krankheit auf einen nicht zugegebenen Schuldkonflikt zu reduzieren victimblaming. (wobei ich nicht behaupte, nicht fehler gemacht zu haben und gerechtfertigte schuldgefühle zu haben, aber das erklärt die psychose nicht. andere haben schlimmeres gemacht und noch nicht mal ein schlechtes gewissen). gratuliere, du wirfst ein schlechtes licht auf eine eh schon stigmatisierte menschengruppe.

von wegen schamanismus als Heilmethode - für mich ist esoterik teil des problems und nicht der lösung. die möglichkeit einer ausgesetztheit an geister eröffnen dem psychotiker eine ganz eigene dimension von hölle, seine Angst manipuliert und verfolgt zu werden, jeglichen verlust von autonomie zu erleiden eine theoretische grundlage.
das schamanen-orakel antwortete mir im akuten zustand hin auf die frage woher die stimmen kämen, sie kämen nicht aus mir heraus
.

wohltuend waren any's worte. die einsicht, dass die eigene verletzbarkeit nicht nur nicht beachtet wird, sondern geradezu gewisse geister und gerade gruppen einzuladen scheint, noch weiter in die kerbe zu hauen.

Ps: entschuldigt, die Gross- Kleinschreibung verliert sich immer mehr.
:thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:
 
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So als Einwurf: der Betroffene muss nicht einmal was mit Geistern und so weiter zu tun haben. Der muss nicht mal wissen, was da wer genau schamanisch mit ihm tut.

Das nimmt schon mal die ganze hier geäusserte Sorge, dass ein Mensch sich in komische Ideen überhaupt hineinlegen kann, weil er nämlich nicht damit in Berührung kommen muss.

LG
Any
 
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