Was sind "gute Bürger" und wie möchtest du "psycho-soziale Barrieren" darstellen?
Mein Verdacht ist: Er stellt eine "psycho-soziale Barriere" her, indem er sich verklausuliert und unverständlich ausdrückt - mit einem abgehobenen vor Fremdworten strotzdenden Nominalstiel.
So wie Rollstuhlfahrer eine Treppe nicht überwinden können, stellt er so dar, dass er sich nicht so ausdrücken kann, dass die Mehrheit seine Äußerungen verstehen kann. Möglicherweise will er diesen Threadverlauf dann auch als Beispiel-Situation in seinem Arbeitskreis o.ä. vortragen.
Das würde auch erklären, warum er äußerte, dass der Thread hinfällig wäre, wenn er nachvollziehbar erklären würde, was er denn nun genau meint.
So ein vorführendes Vorgehen fände ich aber vor allem uns gegenüber nicht gerade freundlich, und dem Thema auch nicht wirklich dienlich.
Psychosoziale-Barrieren sind nämlich durchaus ein wichtiges interessantes Feld. Wie können beispielsweise introvertierte Menschen oder gar Menschen mit Sozialphobie in einer Welt bestehen, die Extroversion verlangt? Wieso wird von Menschen, die an Depressionen erkrankt sind, erwartet, dass sie sich selbst Hilfe holen, Ärzte und Psychologen durch-telefonieren etc. Wo gerade auch ein Symptom der Krankheit ist, dass dieses für sie große Mühe und teilweise Überwindung kosten kann?
Um das darzustellen und Empathie in der Gesellschaft zu triggern, kann man die Lage dieser Menschen (und anderer solcher Barrieren) beispielhaft nachvollziehbar erklären. Da kann man dann sagen: "Schaut mal, der Rollstuhlfahrer kommt nicht über die Treppe. Das kann jeder nachvollziehen. Und so sollte auch jeder nachvollziehen können, warum der Sozialphobiker ein großes Problem damit hat, beim Amt anzurufen... dieser Anruf, der für viele Menschen ein normales Ärgernis darstellt, ist für andere betroffene Menschen ein nahezu unüberwindbares Hindernis."
Und das sind nicht die einzig-möglichen Beispiele für psycho-soziale Hindernisse. Gewisse "Geisteskrankheiten" bewirken halt eine Verzerrung der Wahrnehmung oder der Äußerung. Auch dafür kann man Empathie erzeugen, indem man eben versucht zu erklären, was Sache ist - wie der betroffene Mensch die Welt erlebt und warum seine Reaktionen im Kontext seiner Krankheit somit nachvollziehbar ist.